Leben und Grübeln
Leben Tiere nicht und existieren nur? Ich mag Katzen, und mit denen hätte die Evolution nach meinem Gefühl auch ruhig aufhören können. Aber ich werde nie wie eine Katze leben können. Was hat die Katze uns voraus: Sie lebt einfach und grübelt nicht.
Aber wir haben keine Wahl: wir müssen grübeln. Warum müssen wir das? Weil wir ein Bewusstsein haben, das uns ein Selbstbild vermittelt, das meistens falsch ist. So Grübeln wir oft mehr als wir fühlen.
Um dafür die Ursachen zu finden, reicht es nach meinem Dafürhalten nicht zu philosophieren. Man muss die Tiefenpsychologie zu Rate ziehen: Warum haben wir meistens ein falsches Selbstbild, so dass wir nicht genussvoll wahrnehmen und fühlen können und einfach leben und nicht grübeln würden und "Existieren gegen "Leben" setzen, weil wir immer ein schlechtes Gewissen haben, dass wir es nicht besser machen (können)? Keine leichte Antwort ist auf diese Frage, aber dagegen ist kein Kraut gewachsen.
Um das tiefenpsychologisch angehen zu können, brauchten wir eine Therapie, aber dazu fehlt uns meistens die Einsicht.
Außerdem geht es hier ja um Philosophie, also um den kognitiven Bereich in uns.
Für den anderen Bereich hätte ich Lösungsvorschläge theoretischer Art, die ich euch aber
ungefragt nicht auftischen will.
Mein kognitiver und subjektiver Lösungsansatz für alle Probleme der Welt ist im Grunde ganz einfach und vielleicht verständlich, wenn man mein Alter (75) berücksichtigt.
Ich lebe nicht mehr im Bewusstsein, dass alles in meinem Leben so auf Dauer weitergeht. Das Ende ist vorprogrammiert, so wie bei uns allen, und ich habe mich damit abgefunden ohne Gram, übrigens schon ein paar Jahre früher. Das Positive daran ist, dass ich leichter entspannen kann, wenn ich weiß, dass irgenwann alle Probleme von allein "gelöst" sein werden.