Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Skifahren
5818 Mitglieder
zur Gruppe
Konzerte und Live Musik
1281 Mitglieder
zum Thema
Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?333
Ich beschäftige mich momentan immer mal wieder mit dem polyamoren…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Warum berührt Musik uns so sehr?

****e_H:
Warum berührt (uns)Musik in der Jugend viel mehr

Weil im Erwachsenenalter die Sorgen des Lebens existenzieller werden und uns dadurch die Intensität des Genusses etwas abhanden kommt. Wen Probleme plagen, dem kann der Sinn für Kunst und Kultur verloren gehen. Das schlägt sich auch in den Theaterbesuchen nieder. Wer mit Ach und Krach durchs Leben kommt hat keine Lust auf eine Operette am Abend.

****e_H:
und prägt sich lebenslang ein ?
das würde ich nicht ganz so unterschreiben, aber tendenziell schon. Ich vermute, das in der Pubertät sich im Gehirn einiges bleibend neu einstellt. Das wäre zumindestens meine Erklärung warum die Jugend in voller Blüte des Generationenkonfliktes sich neue Musik sucht um gegen "die Alten" zu rebellieren und sich dieser Musikgeschmack dann für das restliche Leben manifestiert.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Wen Probleme plagen, dem kann der Sinn für Kunst und Kultur verloren gehen.

Das kommt darauf an. Es gibt (gab für mich) genug Situationen, in denen Musik den Umschwung zur Lösung oder Umgehung der Probleme einleitete. Oder Trost spendete.

warum die Jugend... sich neue Musik sucht um gegen "die Alten" zu rebellieren

Das mit der Rebellion hat sich weitgehend erledigt. Bei Konzertbesuchen beschränkt sich der Protest darauf, TaxiMami in ihrem Jugendwahn daran zu hindern, mit reinzukommen.
Gut, da bin ich anderer Auffassung.

Auch ich suche bei Problemen die Musik auf, aber ich bin ja vielleicht auch nicht normal. Jedenfalls niemand, den ich als Maßstab für ein Standard sehe. Genausowenig wie TaxiMami der Normalfall/der Durchschnitt ist.
*******ata Frau
28.053 Beiträge
interessant dazu der beitrag von prof. lesch:


@uncle_H
Ich denke, dass sich uns die Dinge (Erlebnisse) in der Jugend besser einprägen, auch natürlich Musik, weil die Natur will, dass wir für die Welt geformt werden (die Dinge machen {noch} in uns Eindruck). Wenn wir geformt sind, haben wir uns in einem bestimmten Maße an die Welt angepasst, wir sind in die Welt "eingeschmiegt".

Wir lernen auch in de Jugend leichter als später. Der Mensch soll auf die Welt vorbereitet werden. Das hat auch mit unserer Anpassungsfähigkeit zu tun, die in der Jugend größer ist.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
Was. ....
erklären könnte,
#die Welt ist Klang#
Nada Brama

Am Anfang war der Ton.

Heute nennen wir ihn Urknall. Ein Auftakt. ....

...danach fand die Symphonie des Lebens statt.

Freundliches Klingen in 2016
es knallt und spricht ....
Die Natur macht immer Geräusche: am Anfang knallt sie und stellt sich so vor, später rauscht das Meer und säuselt der Wind. Es gibt Aufnahmen nur mit solchen Geräuschen (Klängen) der Natur.

Vögel singen und die Kühe muhen - bis schließlich der Mensch mit seinen praktisch/ intellektuellen Geräuschen daher kommt, was wir Sprache nennen ...
*******use Mann
3.197 Beiträge
Stimmt...
und trotzdem war der Urknall lautlos... *smile*
lautlos
hat die energie sich wieder in "einklang" gebracht wird es still, auch die menschen schweigen und lassen die seele schwingen
A-b-c ... ... x-y-Z
Wir sind immer lautlos: Zwischen jedem Wort ist eine Pause wie zwischen jedem Atemzug; wir waren lautlos vor unserem Entstehen und werden es am Ende auch wieder sein.
ewigkeit
die energie im gleichgewicht ist ideale ewigkeit, und wir sind ein teil dieser wunderbaren. beseelten ewigkeit.
Musik, und auch die Pause dazwischen benötigt Klang. Etwas was mir in dieser Diskussion viel zu wenig beachtet wird. Auch wenn Bunt es nicht mag, kein Instrument der Welt spielt einfach so von vorn herein mit dem gewünschten Klang. Der Mensch hat eine Klangvorstellung, und er passt die Instrumente dementsprechend an. Dies gilt auch für die Stimme. Der Stimmsitz hat sich im Laufe der Zeit verändert.

Erst kommt die Klangvorstellung, dann kommt das Instrument, dann erst die Musik die zu Herzen gehen kann. Und selbst die Musik hat einen Klang im Hinterkopf. Eine Fehlbesetzung kann fatale Folgen haben und den gewünschten Effekt ausbleiben lassen. So hat "Highway to Hell" mit einer Rockband oder Orgel oder Bigband einen mitreißenden Effekt. Bei einer Besetzung mit 2 Blockflöten bleibt dieser Effekt wohl aus.

Das was uns an Musik interessiert ist die Erfüllung einer bestimmten Klangvorstellung. Dafür bedarf es einem Instrument (und sei es der Computer) und jemanden der dieses Instrument zu bedienen versteht um unserer Erwartung zu erfüllen.


Noch etwas "nettes" zum Nachdenken: Klang ruft immer Assoziationen hervor. Und diese verändern sich auch. Die Orgel z.Bsp. ist heute ein größtenteil "religiöses Instrument". Erklingt sie, denkt man an Kirche, Religion, Christentum, Königin der Instrumente, spirituelle Erfahrung. Das war aber nicht immer so. Die ersten Orgeln spielten in römischen Kolloseen als musikalische Untermalung des Gemetzels auf dem Spielfeld. Hörten die Christen im frühen Christentum Orgelmusik, lebten sie möglicherweise nicht mehr lange genug um das Stück zu Ende zu hören.
**nt Mann
1.739 Beiträge
Warum berührt (uns)Musik in der Jugend viel mehr und prägt sich lebenslang ein ?

Das muss wohl an der Unbeschwertheit unserer Hirne liegen. Ich kann mir vorstellen, dass in der Jugend mehr freie bzw. nicht durch andere Datenflüsse benutzte "Kanäle" die Musik vom Ohr bis dahin leiten, wo der Höreindruck zum Gefühl wird.


Es gibt einen Satz von Jörg Starkmuth:

"Hätte ich keine Worte für das, was ist, wäre ich umgeben von Wundern."
**nt Mann
1.739 Beiträge
Warum berührt (uns)Musik in der Jugend viel mehr und prägt sich lebenslang ein ?

Das muss wohl an der Unbeschwertheit unserer Hirne liegen. Ich kann mir vorstellen, dass in der Jugend mehr freie bzw. nicht durch andere Datenflüsse benutzte "Kanäle" die Musik vom Ohr bis dahin leiten, wo der Höreindruck zum Gefühl wird.


Es gibt einen Satz von Jörg Starkmuth:

"Hätte ich keine Worte für das, was ist, wäre ich umgeben von Wundern."
*******ata Frau
28.053 Beiträge
mehr psychologisches lesefutter: http://www.zeit.de/zeit-wissen/2012/01/Psychologie-Musik

ich bin gerne in der musik nicht nur beim tango tanzen...
und mein musikgeschmack verändert sich mit mir - immer wieder...
**nt Mann
1.739 Beiträge
@****ub:
Auch wenn Bunt es nicht mag, kein Instrument der Welt spielt einfach so von vorn herein mit dem gewünschten Klang.

Wie kommst Du darauf, dass ich das nicht mag? Das weiß ich doch. *g*

@**le
Ich hatte gerade unter der Dusche noch einen Gedanken:
Ich gehe davon aus, dass Musik aus Melodie, Rhythmus und Harmonie besteht. Wir interpretieren ("es" interpretiert) auf der Zeitachse geordnete Schallereignisse als Musik, wir gehen mit diesem Ereignis in Resonanz. Wir können aber auch Musik im Kopf haben, ohne sie zu hören, wir können sie sogar "im Kopf" generieren. Das, was wohlklingende Musik in meinen Ohren (meinem Kopf) ist, hängt also von der Art des Decodierens ab und damit von der Struktur meines Hirns und mit welchen Ereignissen es in Resonanz geht.
Wenn ich nun ein Gedicht (still) lese, dann entsteht in mir ja auch ein Klang, ein Rhythmus, Intonation und sogar manchmal so etwas wie (musikalische) Harmonie. Selbstverständlich ist das nicht vergleichbar mit einem musikalischen Werk, aber im weitesten Sinn ist das doch eigentlich auch schon Musik. Oder?

Wenn nun die Schallereignisse auf der Zeitachse so zahlreich werden, dass das "Programm" mit dem Analysieren überfordert ist (Wasserfall, Knistern des Feuers), empfinden wir dieses Schallerleben als ungeordnet und zufällig. Vielleicht ist es das aber gar nicht. Es ist also vielleicht nicht allzu weit hergeholt, wenn das Rauschen des Wassers "Musik in unseren Ohren" ist. *g*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
"Wenn Du lange ...
... genug in die Höhle schaust, dann schaut die Höhle in Dich hinein."

'Uuiahh, Schamane der Dicken-Brauen-Menschen
*******z_st Mann
785 Beiträge
**nt:
Wenn nun die Schallereignisse auf der Zeitachse so zahlreich werden, dass das "Programm" mit dem Analysieren überfordert ist (Wasserfall, Knistern des Feuers), empfinden wir dieses Schallerleben als ungeordnet und zufällig.

nicht nur "zahlreich", sondern auch, wenn es nicht den bisherigen hörgewohnheiten in bezug auf die musikalischen ordnungsstrukturen entspricht. beispielsweise nutzen unterschiedliche musik-stile verschiedene arten rhythmik, melodie und harmonien zu strukturieren. selbst wenn man in der einfachen westlichen diatonik, mit ihren lediglich 12 tönen, bleibt, sind die variations- und kombinationsmöglichkeiten so enorm, dass kaum jemand alle stile kennt und die struktur dahinter erkennt ...man sich also erst über einen längeren zeitraum hineinhören muss. beispielsweise wird ein hervorragender kenner und analyst klassischer musik, trotz seiner fähigkeiten, schwierigkeiten haben, progressiven technical death metal als musik(alisch) zu empfinden, weil er einfach vollkommen anderen ordnungsstrukturen gewohnt ist. für ihn ist das vermutlich erst einmal nur eine wand aus geräusch und ein paar groben rhythmischen strukturen die er erkennt.

wenn musik unseren hörgewohnheiten entspricht und wir ihre strukturen wahrnehmen können, ist dies aber noch lange kein garant dafür, dass sie uns berührt. ein gutes beispiel ist für mich persönlich immer mozart. ich kenne zig leute die bei mozart enorm berührt sind, sehr emotional auf seine musik reagieren. obwohl ich klassische musik mag, sehr viel höre, mozarts musik strukturell erkenne, seine kompositorischen fähigkeiten (er)kenne und achte, hat mich noch nie irgend ein stück von ihm berührt. absolut null. ...sicher kenn jeder ähnliche beispiele.
ein und das selbe stück oder auch nur eine kurze phrase kann (trotz identischer hörgewohnheiten) person A völlig unberührt lassen und person B in einen emotionalen ausnahmezustand versetzen. dies trifft nicht nur auf unterschiedliche personen zu, sondern auch auf unterschiedliche zeit-/lebensabschnitte ein und der selben person.
**nt Mann
1.739 Beiträge
Verwurzelte Verhältnismäßigkeiten

*****enz:
einfachen westlichen diatonik, mit ihren lediglich 12 tönen, bleibt,

also entweder westliche Chromatik mit 12 Tönen, oder Diatonik mit jeweils 6 Tönen. Obwohl, nicht alle westlichen Länder. Griechenland fiel einige Zeit der Pentatonik anheim. Spanien kennt mehr als nur moll und dur. (z.Bzp phrygisch-dominante Tonleiter, die kennen auch die Juden). Das es 12 Töne sind ist selbst in Deutschland noch nicht solange her, erst ca. 800 Jahre. Zuvor gab es nur die 7 freudigen Töne (A,B,C,D,E,F,G, die Untertasten) sowie den lyrischen Halbton (zwischen A und B). Nix mit Cis,Dis,Fis und Gis.
In der Akkustik schließen sich alle reinen Intervalle gegenseitig aus. Es gibt keine Tonleiter aus reinen Intervallen die noch in einer anderen Tonart brauchbar wäre. Wenn man diesen Fakt erstmal bedenkt, wirds richtig spannend. Zumindestens für mich.

P.S: Mozart ist doof, kein Tiefgang. Einfach nur Geklimper. Sein einzigstes Werk mit kompositorischer Dichte ist sein Requiem. Alles andere ist Fahrstuhlmusik.
*******z_st Mann
785 Beiträge
@ bunt
feines video *g*

@****ub
chromatik natürlich. sorry für die begriffs-verwechslung.

...übrigens "tiefgang" ist nicht notwendig damit musik berührt. auch geklimper kann menschen zu tränen rühren oder in euphorie versetzen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Gab gestern Abend im TV in interessante Erweiterung zum Thema.
Im zweiten Teil ging es um Synästheten, also Menschen die unter anderem Töne 100%ig richtig an Farben zuordnen können, oder Akkorde am Geschmack in der Mundhöhle erkennen.
Wie gesagt, im zweiten Teil der Doku, nach den Zauberwürfel Künstlern.

http://www.zdf.de/ZDFmediath … nt-Mensch-II:-Die-Superhirne
Yo. Menschen mit Absolutem Gehör welche die gehörten Töne mit im Gehirn Farben verlinkt haben oder dem Geschmack in der Mundhöhle (letzteres ist eine Illusion). Aber das kann auch ein Handicap sein wenn es zu warm oder zu kalt ist oder der Stimmton nicht der Kammerton ist (bei historischen Instrumenten z.Bsp.). Dann stimmt das Gehörte nicht mit dem im Gehirn Abgespeicherten zusammen.
**nt Mann
1.739 Beiträge
@****e_H
Danke für den Link! *top*
--------------------------------------------------------------------------------------

Hahaa! *lol*
"Franz Liszt forderte von seinen Musikern, mehr violett zu spielen."

Die ratlosen Gesichter hätte ich gerne gesehen.

...übrigens "tiefgang" ist nicht notwendig damit musik berührt. auch geklimper kann menschen zu tränen rühren oder in euphorie versetzen.

Musik, die Menschen zu tränen rührt oder in Euphorie versetzt, HAT Tiefgang, selbst wenn sie von anderen als "Geklimper" bezeichnet wird.
Ich kann allerdings nicht nachzuvollziehen, dass es Menschen bei Wolle Petri so geht.
Da fehlt mir wohl was. *g*
Warum berührt Musik uns so sehr ?
Das war bisher ein Interesannter Einblick in eine Teilwelt der Musik.

Die Kernfrage sehe ich aber noch nicht ausreichend beantwortet.
Zumindest fehlt mir der Orgastische Aha Effekt.
Das ist der Effekt, der mein Grübeln befriedigt.
Es muß nicht DIE Antwort sein, es sollte aber EINE Antwort auf die ursprüngliche Frage sein.

Warum (er)kenne ich schon im ersten Tackt die Melodie. (Interesse / Gefallen, vorausgesetzt.)
Warum singt der/die Demente nach den ersten Tönen das Lied weiter. U.S.W.

Warum berührt uns Musik?
Weis jemand die Antwort, oder müssen wir in anderen Disziplinen weiterforschen.

LG Michel
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.