Sichtweise
Welche feinen „Linien“ werden eigentlich in dem Bild der Geschlechter von uns Menschen gezeichnet und gespeichert, um auch hier das jeweils richtige dennoch identifizieren und feststellen zu können?
Ich denke diese Frage sollte man am besten einem Schönheitschirurgen stellen, der sich mit der Angleichung der Männer an Frauen beschäftigt.
Wenn ich das Bild von Palap betrachte sehe ich einen Mann, allerdings weiß ich nicht wieso ich einen Mann sehe. Ich weiß auch nicht ob dieses Erkennen von weiblichen Gesichtszügen angeboren ist oder erlernt wird. Auf jeden Fall scheint es etwas unterbewusstes zu sein, was nicht heißt, dass man es nicht ins Bewusstsein holen kann. Zum Beispiel verbinde ich eine hohe Stirn, runde oder hohe Wangen, grosse Augen, eine kleine Nase, volle Lippen und ein kleines Kinn mit dem Weiblichen, trotzdem erkenne ich eine Frau in einer Frau, wenn sie das alles nicht besitzt. Es muss also mehr geben.
Wir empfinden auch Frauen als schön (den Charakter mal nicht beachtet), die die erwähnten Eigenschaften nicht haben. Wieso? Wir empfinden (rein äußerlich) Frauen schöner als Männer. Wieso? Viele Verbinden das Schöne mit der Symmetrie (in diesem Zusammenhang sei auch das goldene Verhältnis erwähnt).
Das Empfinden für die Symmetrie wird wohl in unseren Genen liegen. Symmetrische Gesichter könnten auf gute Zellteilung hindeuten. Wieso große Augen und volle Lippen attraktiv wirken kann ich nicht sagen, denn ich sehe keinen Nutzen darin. Vielleicht kaschieren sie auch nur, so dass das "goldene" Nase-Augen-Mund-Verhältnis auch dann attraktiv wirkt, wenn es nicht zu 100% übereinstimmt. Wir empfinden Frauen als schön (rein äußerlich), die jung wirken, bei den sich äußerlich wenig verändert. Weder soll ihnen das Kinn wachsen, noch die Nase, noch die Stirn. Bei einem Mann hat dieser Wachstumsschub einen Nutzen, bei einer Frau weniger, denn sonst würden wir es attraktiv finden. Außer paar Eigenschaften, die sie als Erwachsen kennzeichnen und sexy machen, soll sie so bleiben wie sie ist.
Wir werden von schönen, symmetrischen Dingen angezogen. Die Frage, die sich daraus ergibt ist, ob das was wir als weiblich "einordnen" nicht die Folge dieser Anziehung ist. Wenn der Mann von der Schönheit, Symmetrie angezogen wird und dementsprechend mit diesen Frauen Nachwuchs zeugt (Voraussetzung wäre, dass der Mann die Wahl hatte).
Frauen finden ja eher die Eigenschaften attraktiv, die das Überleben des Mannes und der Familie sichern. Die den Mann als guten Vater und Partner kennzeichnen (Fremdgehen mal nicht beachtet).
[In diesem Zusammenhang wäre auch ein neues Thema interessant und zwar ob das Schönheitsideal der Frau sich in der modernen Welt Richtung Symmetrie verschiebt.]
Soviel zu dem was ich in Bezug auf diese feinen "Linien" beobachtet habe. Weitere feine Linien, um sie ins Bewusstsein zu holen, würden mich auch interessieren. Gibt es einen Schönheitschirurgen unter uns?
in Bezug auf reale menschliche Begegnungen nicht komplett irrelevant ?
Eigentlich schon, denn wir haben ja ein gutes Gespür dafür und mit dem Herausholen ins Bewusstsein berauben wir uns selbst einbisschen davon.
Wobei das einem Freund von mir nicht schaden würde. Er hat einmal ein Foto von einem Arsch mit einer Rose zwischen den Arschbacken als attraktiven Frauenarsch bezeichnet. Alle anderen im Raum guckten ihn erstaunt mit großen Augen an, denn es war ein Männerarsch. Sowas war aber typisch für ihn und nicht weiter überraschend. Ihm hätte es auch genutzt. Einem Schönheitschirurgen oder Künstler würde es auch nützlich sein sich nicht immer nur auf das Gefühl verlassen zu müssen, sondern zu wissen was man tut, was attraktiver oder weiblicher macht. Das würde ich mir bei dem einen oder anderen Zahntechniker wünschen.
herauszufinden versuchen, um "was" "es" sich handelt ... und möge dann der Hang zum Experiment und ein ordentlich "open minded" gesteuertes Denken und Verhalten siegen. Sagt der Empiriker
Eine gute Einstellung
Da gibt es aber auch eine Gefahr dabei, die man durch das Bewusste hätte verhindern können.
biologisch zu verknüpfen, die gar nichts miteinander zu tun haben, außer das sie gerade kulturell verwoben werden. (Mädchen mögen Rosa!)
Dann wäre es doch interessant das zu isolieren was nicht auf die Kultur zurückzuführen ist. Wobei ich hier Kultur als etwas von der Generation zur Generation bewusst Weitergegebenes und nicht ins Unterbewusstsein Übergegangenes bezeichnen möchte.
käme es nie zu einer Geschlechtsumwandlung, weil es manchen davon unerträglich wird, nicht mit einem zu ihrem Gefühl passenden geschlechtsspezifisch normiertem Körper zu leben.
Ein interessantes Thema, welches eigentlich einen eigenen Thread verdient hat.
Aber das androgyne Spiel selbst ist so alt wie die Menschheit. Wenn wir als Mann oder als Frau wirklich so enorm different wären, wie oft dar gestellt, wäre das gar nicht möglich, und ausserdem wäre es dann auch gar nicht reizvoll. Das androgyne Spiel lebt von seiner überzogenen Darstellung von Sicht- und Wesensmerkmalen des jeweils anderen Geschlechts in einer Synthese mit dem, was gegeben ist.
Ich würde das als das Streichen des weiblichen oder männlichen Narzismus bezeichnen. Wir nehmen die Züge des anderen Geschlechts an und schmeicheln diesem auf diese Weise. Wir berauben es seiner angeborenen und angelernten Waffen. Lou Andreas-Salomé hat Paul Rée und Friedrich Nietzsche auf diese Weise verführt, denn sie übernahm die männlichen Züge und wirkte auf diese Weise sehr anziehend.
Hat ein Mann relativ feminine Gesichtszüge, kommen sofort Unterstellungen ins Spiel, die sich an diese feminine Seite anlehnen: erhöhte Sensibilität, Sinnlichkeit, uam.
Welch eine Überraschung, wenn auch dann und wann die maskuline Erscheinung in den Fokus rückt, weil sich dieser feminine Mann plötzlich ganz maskulin verhält!
Wir suchen das Eigene im Geschlecht des Anderen, sagen ihm wie es sich zu verhalten hat. Frauen wollen einen Mann, der einer Frau den Hof macht, wie es eine Frau tun würde, wenn sie ein Mann wäre: langsam, aufmerksam, mit viel Liebe für die Details, einen Rhythmus vorgebend, statt auf das Finale zu drängen und wenn die Zeit gekommen ist, den entscheidenden Schritt zu tun und zu erobern, soll er sich männlich verhalten, sie überwältigten und ihr keine Möglichkeit lassen, zu protestieren.
Aber das wäre ein anderes Thema, wenn auch ein sehr interessantes.