Seriöse Prognosen
-sind diese überhaupt möglich?
1. Wirtschaftlichkeit/ Kosten
Jeder Verbraucher in D zahlt Steuern, egal woher das Geld kommt,
welches er ausgibt. So fließen über die Mwst. 19% direkt zurück.
Für genauere Rechnungen müssten ermäßigte Steuersätze,
wie auch zusätzliche Steuen zB. für Energie berücksichtigt werden.
Andererseits sind Kosten von 500,- zur Unterbringung pro Person
und Monat auch häufig zu niedrig angesetzt: Der hohe Bedarf
führt dazu, das Unterkünfte an den Staat für 1000,- und mehr
pro Person/ Monat vermietet werden.
Flüchtlinge haben zudem auch nur einen Anspruch auf eine
med. Notversorgung- es gibt also eine Drei- Klassen- Medizin.
2. Zeitraum
Wer vermag vorauszusagen, wie die Lage im Nahen Osten
allgemein und speziell in Syrien, aber auch in anderen Regionen
dieser Welt (Afghanistan, Pakistan zB.) in 10 Jahren ist?
Von der Entwicklung in diesen Regionen wird aber maßgeblich
abhängen, wie viele Flüchtlinge bleiben und wieviele künftig
noch kommen (zB. aus Afrika).
Wer sich hier eine Existenz aufgebaut hat, wird bleiben wollen
und dies ist auch in unserem Interesse.
3. Jugendliche Dynamik
Die meisten Diskutanten hier (mich selbst eingeschlossen) gehören
zu den Älteren.
Sich an neue Lebensverhältnisse anzupassen fällt auch innerhalb
des eigenen Kulturkreises (zunehmend) schwer.
Junge Menschen sind jedoch nicht nur lernfähiger sondern auch
wesentlich anpassungsfähiger.
Zu Lernen ist ein Grundbedürfnis- dazu muß man niemanden zwingen,
sondern "nur" geeignete Bedingeungen schaffen (Ausnahmen bestätigen
die Regel uns sind nicht auf Ausländer beschränkt).
Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell Kinder unsere Sprache
lernen- egal aus welchem Kulturkreis sie kommen.
Der Mensch ist ein besonders anpassungefähiges Wesen und viele
Flüchtlinge sind jung.
4. Die wirtschaftliche Entwicklung
Es werden auch in Zukunft Arbeitsplätze verloren gehen (Abwanderung,
Automatisierung) und auch neue entstehen. Wer hier welche Jobchancen
hat, ist mE. ebenfalls nicht prognostizierbar.
Zumal dies nicht nur von der wirtschaftlichen Entwicklung allein abhängt,
sondern auch von gesellschaftlichen Entwicklungen (prekäre Beschäftigung).
5. Was wissen wir?
Wie können untersuchen, wie Integration in der Vergangenheit funktioniert
hat. So leben zB. 5 Mio Moslems in D, überwiegend türkische Mitbürger
und deren Nachkommen, die ursprünglich als sog. Gastarbeiter kamen.
Unabhängi von gemachten Fehlern sind meine Erfahrungen in großer
Mehrheit positiv.
Die Demografie führt zu einer zunehmenden Vergreisung unser
Gesellschaft. Selbst eine sofortige Verdopplung unserer Geburtenrate
(was völlig unrealistisch ist), würde daran nichts ändern, da Mütter,
die nie geboren wurden, auch nicht mehr Kinder bekommen können.
Die einzige Chance, diese Entwicklung zu verlangsamen, ist die
Zuwanderung junger Menschen.
6. Mein Fazit
Jede Veränderung birgt Risiken, aber auch Chancen. So kann man
Einflüsse fremder Kulturen als Bedrohung, aber eben ebenso auch
als Bereicherung sehen.
Wir sollten also versuchen, diese Chance zu nutzen.
Ein erster Schritt wäre schon mal, die Neuankömmlinge nicht
überwiegend als Kostenfaktor zu sehen, sondern als Mensch.