Bei der Betrachtung der „REALITÄT“ spielen zwei „Betrachtungsebenen“ eine Rolle:
1.)
Sollte sich jeder einmal bewusst werden, dass es sich hierbei um einen Begriff handelt!
Der deutsche Begriff Wasser wird von Deutschen als Wasser bezeichnet ; Wasserdampf als Wasserdampf wobei es sich in beiden Fällen um H2O handelt nur, dass der Aggregatzustand sich veränderte bzw. ein anderer ist!
Damit dies unterschieden werden kann werden unterschiedliche Begriffe benutzt!
Gibt A B fünfzig Euro – so hat er diesem fünfzig Euro gegeben oder einen fünfzig Euroschein oder bedrucktes Papier, welches von den allermeisten Individuen (zumindest im europäischen Raum) als Zahlungsmittel akzeptiert wird! (Rein theoretisch könnte er sich auf für die Übergabe einer speziellen Anordnung von Molekülen bedanken und bezeichnet damit immer noch „die fünfzig Euro“)
Viel interessanter (m. E. = Meinung = subjektiv) ist nicht die Frage ob es so etwas wie „eine Realität“ gibt – denn dies kann m. E. nicht bestritten werden da jedes Individuum ETWAS wahrnimmt (also seine Umwelt, sich selbst – eben alles Existierende soweit es seine Wahrnehmung zu lässt und das Individuum die Möglichkeit hierzu hat dies wahrzunehmen ; das heißt das Wahrzunehmende sich nicht AU?ERHALB seines Bewusstseins befindet!) .
Wie dieses ETWAS nun bezeichnet wird ist ziemlich egal (Realität = reality = HuiBu …).
Bei dieser Betrachtungsweise wird demnach nicht in Frage gestellt, dass es eine Realität gibt!
Es wird lediglich angezweifelt, dass es eine OBJEKTIVE Realität gibt. Dies heißt allerdings auch nicht dass diese von vorne herein negiert wird. Es wird angezweifelt und, dies bedeutet dann immer noch, dass es diese geben KÖNNTE!
Allerdings wird gleichzeitig auch die Aussage getroffen, dass, sofern es ein OBJEKTIVE Realität geben sollte, diese „in Reinform“ außerhalb des Bewusstseins des Empfängers liegt! Und somit dem Empfänger nicht mehr möglich ist diese OBJEKTIV wahrzunehmen!
Und genau jetzt befinden wir uns auf einer nächsten „Betrachtungsebene“:
2.)
Stellt sich die Frage ob das was gerne als Realität bezeichnet wird OBJEKTIV ist, wenn es vom Individuum erst überhaupt (SUBJEKTIV) wahrgenommen werden kann?!
Also, ETWAS (nennen wir es jetzt einmal Realität) wird vom Individuum WAHRGENOMMEN!
Diese Wahrnehmung geschieht indem Reize durch Sinnesorgane aufgenommen werden, das Gehirn, „verarbeitet“ diese Reize. Die verarbeiteten Reize = sodann Informationen werden mit vorliegenden (gemachten) Erfahrungen d. h. mit bereits, in der Vergangenheit gesammelten Informationen (Wissen), abgeglichen.
Dieser Vorgang ansich ist schon subjektiv, dadurch, dass das „REINE ETWAS (nennen wir es jetzt einmal: „die Realität“) „ungefiltert“ / „unbearbeitet“ nicht wahrgenommen werden kann! (Zumindest existiert bis dato kein Indiz dafür, dass es nicht so wäre!)
Eine Zuordnung / Beurteilung kann ein Individuum nur dann vornehmen, wenn dieses ETWAS bekannt ist und das Individuum zum die Möglichkeit zu einem „Abgleich“ hat.
Beispiel:
a.)
Eine Laterne ist eine Laterne sofern dem Individuum Kenntnis über das Etwas (= Laterne) vorliegt. Ist dies NICHT der Fall ist die Laterne, in diesem Fall,nicht definierbar! (Wichtig hierbei: Die Existens von „ETWAS“ wird ja nicht bestritten!)
b.)
Sofern KEIN Bezugspunkt (Vergleichsmöglichkeit) besteht, ist eine nähere Bestimmung nicht möglich (links ist dann links wenn rechts bereits definiert wurde, vice versa (bzw. ein Modus der „akzeptieren Begrifflichkeiten“ getroffen wurden)– eine Aussage über oben kann nur dann getroffen werden wenn unten bekannt ist und umgekehrt)
Beispiel:
Ein, auf der Erde lebendes Individuum hat (bei der Betrachtung von oben und unten) immer einen Bezugspunkt! Sei es die Erde also wird alles was sich über ihm befindet oben sein oder, sofern dieses Individuum sich in Relation zu einem anderen Individuum befindet kann der Bezugspunkt dann natürlich ein anderer sein (A befindet sich im Tal (auf der Erde) und B schwebt im Gleitschirm über ihm, so werden sich wahrscheinlich beide darüber einig sein, dass sich B über A befindet – B ist über A).
Also ist bei dieser Betrachtungsweise, dass es KEINE OBJKTIVE Realität gibt, das Ausschlaggebende die Wahrnehmung als solches, da etwas was wahrgenommen wird nicht mehr OBJEKTIV sein kann!
Wie Sinne und Geist manipulierbar sind kann man mit den Stichworten: Sinnestäuschung (dadurch wie das menschliche Auge etwas wahrnehmen kann bzw. wie der Geist etwas „verarbeitet) ; Trance ; Selbsttäuschung (durch Verdrängung) ; Manipulation durch Einnahme von psychoaktiven Substanzen ; Phantomschmerz etc. verdeutlichen!
Aufgrund dieser Tatsachen ist das, was das Individuum als Realität wahrnimmt dann doch eher eine SUBJEKTIVE WIRKLICHKEIT! Aufgrund dieser es sich seine eigene Wirklichkeit „KONSTRUIERT“!
Bei jedem Versuch die Existenz als solches zu erklären verwendet das Individuum ein „Konstrukt“ was mit Wissenschaft, Religion (Glaube) etc. bezeichnet werden kann. Hierdurch wird versucht die Existenz zu erklären (für das Individuum „gangbar“ gemacht zu werden – hierdurch entsteht sodann (durch Ableitungen, Axiome, Glauben etc.) ein Weltbild – eine SUBJEKTIVE WIRKLICHKEIT.
Wie wirklich die Wirklichkeit ist lässt sich an folgenden Beispielen noch einmal erläutern:
1.)
Zwillinge – einer auf der Erde und einer bewegt sich im All mit „annähernd“ Lichtgeschwindigkeit.
Für den Zwilling, welcher auf der Erde verweilte sind im gleichen Zeitraum 10 Jahre vergangen (dieser ist auch um zehn Jahre gealtert – biologisch nachweisbar) ; für den, welcher sich im All befand gerade einmal ein Jahr (biologisch ist er auch nur ein Jahr älter geworden und für ihn, so hat er dies wahrgenommen, ist auch nur ein Jahr vergangen!
Nun, wie viel Zeit ist WIRKLICH verstrichen?
2.)
Gedankenexperiment:
Stellen wir uns einmal vor wir könnten mit einer besonderen Technik unser Bewusstsein in einen „Avatar“ projizieren. Nun erleben wir mit unserm virtuellen Körper und unserem Bewusstsein viele interessante Dinge, obwohl unser Körper irgendwo friedlich auf einer Pritsche verweilt.
Nach einer gewissen Zeit wird unser Bewusstsein wieder in unseren Körper transferiert!
Haben wir das Erlebte nun WIRKLICH erlebt oder nicht? Wie definieren wir also nun was real war und was nicht?
Und wenn im Sprachgebrauch von einer virtuellen Realität die Rede ist handelt es sich dann noch um Realität, Fiktion oder doch um eine SUBJEKTIVE WIRKLICHKEIT?
Zu dieser ganzen Thematik noch einmal ein, (m. E.), unterhaltsames „Philosophie“-Poet-Slam mit dem provokanten Titel: „Tschüss OBJEKTVE Realität“: