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Wortmuseum Ausstellung 2. Teil

**********hylen Mann
1.142 Beiträge
...gegen das Verschwinden von Bedeutungen...
Man kann die Bedeutung von Sprache (Kommunikation) und sprachlichen Eigenarten nicht hoch genug bewerten. Das Verschwinden von Redewendungen geht einher mit dem Verlust von Kultur und identitätsspendender Realität. Das Verschwinden von Redewendungen und ganzen Sprachen mag eine Randnotiz für die Weltgeschichte sein. Mir scheint indes, dass der damit einhergehende Verlust von Heimat den Menschen in der globalisierten Gesellschaft noch mehr entwurzelt…Mundart ist nicht nur Lebensart, weswegen es wunderschön ist, Sprache und vor allem Dialekte auch als Wurzeln der Identität zu pflegen.
Danke allen, die sich hier beteiligen, um sprachliche Kostbarkeiten dem Dunkel des Vergessens zu entreißen.


*******ata Frau
28.061 Beiträge
gestern abend beim spaziergang am hafen,
fiel mir der briefkasten für depeschen auf...

was für ein elegantes
und irgendwie vergessenes wort *herz*
*******ata Frau
28.061 Beiträge
das wort

adrett

höre ich kaum noch...
geht es euch auch so?


https://de.wiktionary.org/wiki/adrett
**********Found Mann
7.596 Beiträge
Profan
Für was Alltägliches, normales. Ich verwende den Begriff gerne und kassiere immer häufiger erstaunte Blicke.
*******ata Frau
28.061 Beiträge
angeregt vom heutigen Kalenderblatt:

Pardon
*******ata Frau
28.061 Beiträge
anstatt zu rätseln,
Jazz: Tati's musikalische Rätselecke Teil III
hab ich mir das wort "gram" nochmal genauer angeguckt,
das hatte ich schon lange nicht mehr gehört und gelesen.

und kam vom "gram sein"
(trotz negativer bedeutung, klingt das wort sehr angenehm für mein ohr)

zum



Griesgram
das Substantiv ist eine Ableitung des nicht mehr gebräuchlichen Verbs
mhd.griesgramen in der Bedeutung „missmutig sein“,
aus dem mhd. grisgram „Zähneknirschen“ (aus germ.*greut–a– „zermalmen, zermahlen“) rückgebildet wurde;
seit dem 18. Jh. bezeichnet es dann einen „mürrischen Menschen“
aus Wissen.de

*******018 Paar
357 Beiträge
visavis
Im Original vis-à-vis
Lange nicht gehört, vielleicht auch nicht überall gebräuchlich gewesen.
*******ata Frau
28.061 Beiträge
kann mir jemand erklären,
welchen ursprung das wort

Backpfeife hat?
***60 Mann
298 Beiträge
entbieten
gefunden im Text einer Beileidskarte.
*******you Paar
1.984 Beiträge
Backpfeife
Ich schätze mal aus der Zeit, in der es noch öffentliche Backhäuser gab. Pfeife als Pipe oder Schornstein. Der Weg zur Ohrfeige kann durch das Schlagen und Kneten vom Teig entstanden sein. Ganz hoch im Norden gibt es auch Gebäck das Ohrfeige genannt wird, ähnelt einer Ohrschnecke. In einem Asterix & Obelixheft ist auch etwas zu finden. (Italien/Frankreich??)

In der Berliner Region wird mit der Backpfeife auch gefrotzelt, über jemanden, der nur große Sachen ankündigt, doch zu feige ist, sie in die Tat umzusetzen. Sozusagen als Feigling benutzt.

Na, Backpfeife und Ohrfeige ist wohl den meisten Menschen klar.

Grüße
4you
********n_he Mann
4.116 Beiträge
Süß zu lesen.

Wie nüchtern liest sich wikipedia?

13/16. jahrhundert uns so.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ohrfeige

Wahrscheinlich müßte Mensch noch ein paar Erziehungsschriftstücke durch schauen.
*******you Paar
1.984 Beiträge
Kleine Ergänzung . . .
Süß - Danke für´s Stichwort. Es waren Pfefferminzbonbons in tour de france, mit einer ähnlichen Doppeldeutigkeit.

LinguistikerInnen können u.U. auch Backe/Bake herleiten und es sollte den wikipediaBeitrag kaum schmälern, eher ergänzen.

Grüße
4you
********n_he Mann
4.116 Beiträge
Jetzt wäre es an der Zeit wikipedia zu ergänzen.

Es ist ja ein MitmachProjekt.
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ein...
Wort das unbedingt hier her muss ist

lustwandeln

Grüße Azana
***60 Mann
298 Beiträge
flanieren
Bei lustwandeln denk ich am einen Park, bei flanieren an die Großstadt.
*******you Paar
1.984 Beiträge
Bevor ich es vergess` - tippe ich`s schnell noch hin . . .
.


Sehr geehrte gefällige Wortentstauber und GebrauchtworthändlerInnen,

hier noch ein ausgelutschtes und abgenutztes Wort aus der jüngeren Vergangenheit, von neulich sozusagen.


Diese Worte gehören wahrlich ins Wort-Museum:

Freibank und Freibankschlachter.

Freibank - der "arme Leute Schlachter"


Soweit ich weiß, ist die letzte Freibank am Anfang der 90er des letzten Jahrhunderts geschlossen worden. Bestens kontrolliertes Fleisch aus notgeschlachteten Tieren. Heute wohl eher als Bückware im Discounter und Supermarkt zu finden.

Ein Freibankschlachter, den ich gut kannte und der gerne seiner Fleischeslust mit leckeren Rezepturen fröhnte, hatte seinen Laden direkt neben einem großen Bordell, in dem auch Hausfrauen aus Geldnot anschaffen gingen.
Ganz in der Nähe eines Lustgartens der Aristokratie und "von´s" mit eigenem Boskett (Lustwäldchen) und doch war der ein oder andere Herr Flaneur in der Nähe der Freibank anzutreffen, über die so die Nase gerümpft wurde, in dem der Mob, der Pöbel, das Gesindel und die Leute für ihre Familien einkauften.

Grüße
4you

PS
(falls doch noch irgendwo eine Freibank überlebt haben sollte und sie hier jemand kennt, bitte bei uns melden)
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Abtrünnigkeit -
veraltete, aber immer noch brauchbare Vokabel.
(Wenn zB. die 'Philosophie' schwindet oder gar erlöscht)
Freibank - der "arme Leute Schlachter"

Wie schön *g*
Das Wort kannte ich noch nicht. Erinnert mich aber wieder daran, daß in den Schlachtstatistiken Ende 19./ Anfang 20. Jahrhundert für Deutschland/Österreich noch so und so viel Kilo Hundefleisch gelistet wurden. Man stelle sich mal vor, heutzutage würde jemand im deutschsprachigen Raum derartiges Fleisch anbieten... *g* *zwinker* ...oki, jetzt mußte ich es doch googeln - und potztausend: In D erst seit 2010 verboten und in Ö seit 2004 (quelle: wikipedia)
****ta Frau
2.135 Beiträge
Freibank
Pferdefleisch galt auch als Arme-Leute-Essen.
Ich erinnere mich, dass zu meiner Schulzeit im Nachbarort eine Schlachterei für Pferde war. Ein windschiefer Holzbau, mit einem Schild dran: Garküche. Zu der Zeit, als es noch Grubenpferde gab, die irgendwann nicht mehr konnten, wurden sie dort hin gebracht und im Hinterhof geschlachtet. Und auch so mancher Ackergaul musste diesen Weg gehen.
Die Garküche machte aus ihnen Sauerbraten oder Klopse.
Drinnen war es denkbar schlicht: Einfache Holzbänke und -Tische, an denen später die Kumpel saßen, um ihre einstigen tierischen Kumpel zu verspeisen.
Geschlossen wurde das Dingen nie. Nur gibt es dort heute Pommes und Döner.
Das mit den Pferden gibts aber immer noch. War zwar schon seit 20 Jahren nicht mehr auf dem Mindener Markt, aber da hat damals immer der Pferdeschlachter mit eigenem Wagen gestanden und seine Erzeugnisse feilgeboten. Würde mich sogar etwas wundern, wenn der da heute nicht mehr stehen würde - immerhin gibt es Pferdewurst im Glas nach wie vor in jedem EDEKA-Markt *zwinker* Und die mundet mir auch sehr gut *g*
Soweit ich weiß, haben allerdings die US-Amis ein komplett anderes Verhältnis zu Fleischprodukten aus Pferd... historisch bedingt und so... *zwinker*
*******ata Frau
28.061 Beiträge
aus joy-aktuellen anlaß *zwinker*

"Eselei"
***60 Mann
298 Beiträge
Eselei?
ich härte jetzt nicht gedacht, daß Esel Eier legen.
*******you Paar
1.984 Beiträge
Fleischeslust - Ei, ei, ei - Eijeijei
Da brate mir doch einer einen Storch und
da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt

Ein wenig entzückt, wenn es sich in diesem Faden um die Fleischeslust dreht,
was hier so zusammen kommt.

Doch bevor es hier zu einem Aufsitzer mit Freibank und Freibank-Schlachter kommt, noch ein paar Worte von hier.

Soweit ich weiß, ist die Freibank die Abgabestelle am Schlachthof gewesen für die so genannte B-Ware, eine separate Abteilung.

Der Freibank-Schlachter der fleisch- und wurstverarbeitende Handwerksbetrieb.

In keinem der beiden Betrieben wurde zu der Zeit Esel-/Pferdefleisch neben Schwein-/Kuhfleisch als Frischware verkauft. (wie bei jedem anderen Metzger auch, Rossfleisch als Dosenware war durchaus möglich)


Beim Verspeisen der tierischen Kumpel kann von Glück gesprochen werden, dass es keine Kannibalen waren, sonst . . . . . arme Leute Schlachter - doch wer die Köchin kennt braucht den Tod kaum zu fürchten oder so. Aus dem Hintergrund: Könnte ich einen Kranich haben - die Beine schön kross.

_____________

Weiter geht es mit dem Wort:

Waldeinsamkeit


Seit dem Mittelalter gebräuchlich und in einer beinahen Fieberwut in der deutschen Literatur der Romantik benutzt. Heute eher abgenutzt.
Die Begrifflichkeit ist noch im Duden gelistet.

Grüße
4you
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Schmutz
Es ist wie Schmach und Schmauch oder Schlecht, wie Schlund und Ungeschlacht, wie Schleichen und Schlürfen, wie Schlummern und Schlafen.

Das Es-Ce-Ha ist uralt. So alt wie Schrunden und Schroff.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Fräulein
Ein bisschen Frau? Das gibt es wohl nicht mehr.
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