Wortmuseum Ausstellung 2. Teil

Der "Groschen"
fehlt mir auch im Sprachgebrauch:

Da ist der "Groschen" gefallen - wenn auch pfennigweise ganz leise

Sage ich schon seit Jahren kaum und wenn versteht es niemand mehr von den jungen Menschen.

Kennt jemand einen Ersatzspruch?

Gummiwagen

In der Landwirtschaft wurden Leiterwagen mit eisenbeschlagenen Holzrädern erst nach dem Weltkrieg im großen Stil durch gummibereifte Anhänger ersetzt. Noch heute sprechen ältere Leute vom sog. Gummiwagen, Tendenz aussterbend.

@****Tat
Der "Gummiwagen" hat den Sprung geschafft - in die "gummibereifte Kasperbude".
Meint zwar etwas anderes, doch schon ähnlich im Ländlichen.

Mir fallen gerade die Knibbelbilder (befruckte Dichtung in der Cola Flasche) ein.

das wort

betagt

vor kurzem wieder gehört

und fand es sehr viel angenehmer im ohr
als das wort "alt"

. . . angejahrt und bejahrt
mag ich gerne mal für alt sagen

„Pervers“ finde ich vergnüglich, befreiend und positiv rebellierend, unterhaltsam provokant. Das Normale und Abnormale mal vertauschen, mal die Brille zu wechseln und alles komplett anders zu betrachten. Jedenfalls nicht langweilig.

Ich finde hier auch "erfahren" und "weise" nicht schlecht- da beliebt das Alter dann ganz raus

Wahrhaftigkeit.....

Wahrhaftigkeit ist keine Eigenschaft von Aussagen, sondern bringt das Verhältnis eines Menschen zur Wahrheit oder Falschheit zum Ausdruck
..... nicht nur das Wort selbst ist selten geworden

Wann war denn Deiner Meinung nach ein akzeptables Ausmaß an Wahrhaftigkeit noch vorhanden?

Gute und berechtigte Frage.
Die Antwort ist einfach:
Früher! Als, wie die Großmutter zu berichten weiß, sogar die Popel noch besser schmeckten als heute.....

Späßle gmacht....

Ich denke, dass die Liebe zur und der Respekt vor der Wahrheitsfindung in der Menschengeschichte zyklisch an- und abschwillt. Und die Drang zur Wahrheitsfindung heißt ja auch nicht, dass man damit die Wahrheit gepachtet hat oder es diese EINE Wahrheit überhaupt gibt.

Vielleicht wäre es daher besser, von Phasen des mehr oder weniger starken Einflusses/Erfolg von mutwilligen Populismus zu reden, als von Wahrheitsstreben.

Auf jeden Fall, denke ich, stehen die Kurse von „Alternative Facts“ wider objektiv besseren Wissens (Und deutlich einfacheren Zugangs dazu) momentan deutlich höher, als im Durchschnitt der Post-WW2 Ära.

Ich sehe nennenswerte Veränderung zwischen dem Streben nach Wahrhaftigkeit und dem skrupellosen Streben nach Geld und Macht. Geändert haben sich nur die Systeme und deren Regeln. Aber durchs Band gesehen, war es schon immer so wie es ist. Schon Cäsar sagte: homo homini lupus, der Mensch ist des andern Wolf. Und solche die trotzdem wahrhaftig sein wollten, nannte man früher Helden, oder Halbgötter.

Oder auch Idioten oder Ketzer, siehe Galileo.......

Uups, verzeih uns bitte dieses unbedarfte Vergehen, allerwerteste Azana.
Das war in der Tat ein geistiges Abortieren unsererseits.
Mir geschah dies gar unabsichtlich, als ich da so wollüstig auf der Chaiselonge fläzte, zur Verlustierung in meinen Handaperatus blickte und wie ein närrischer Springinsfeld schlankerhand dem Schreibfluss frönte.
Darf ich mittels der hiermit beigesteuerten Sonderbarkeiten reuig Buße tun und manierlich wieder zurück ins Glied treten.
Damit will ich wahrlich mich foppen.
Es ist mir im Gegenteil ein wahrhaftiges Anliegen.
Namaste
Evolo

Unbekannt verzogen:
Der Begriff der "Beredsamkeit"
(wo man bzw. frau doch heute so unglaublich eloquent sein muss...)

Meine Oma lobte "flotte" (Blas-)Musik bzw. die Kapelle als "schmissig".

Ich höre das seit dem nicht mehr. Bin allerdings auch nicht in der Blas- und Marschmusik-Szene unterwegs ...

. Früher gab´s bei Omma ja auch noch
Stampfkartoffeln
(und nicht diesen "neemodschen Schiet ut de Tüdde!")
...Jaja: Früher war alles besser- da bauten wir noch aus Kartoffelschalen Regale...

Und die Butter war so wenig streichzart, dass meine Oma in das frisch aus dem weißen Wachspapier auspackte, harte Stück mit der Gabel Bilder für uns reinritzte

"Gute Butter" im Kuchen (statt günstiger Magerine) umwehte ein Hauch von Luxus

Hätte einiges zur Diskussion über Wahrhaftigkeit beizutragen-möchte den Rahmen nicht sprengen, deshalb hier in Anlehnung mein Wortbeitrag:

"würde hat Würde", beides der Konjunktiv (I wie II) wie auch das Substantiv hätten zum gesellschaftlichen Wohl nicht vergessen werden sollen- wie halt auch die Wahrhaftigkeit

..."Die Würde des Menschen... ist ein Konjunktiv" (Wiglaf Droste/ R.I.P.)

Die Würde würde möglich werden, würde man die Würde würdigen. Das Wortspiel musste jetzt einfach sein.

@********2018 Genial-