Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Biergenuss
84 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Anarchismus

Es war einmal eine Wandergruppe, genannt die Gesellschaft. Denen stand ein Wanderleiter vor, welcher das Tempo vorgab, an welches sich alle zu halten haben. Manchen war es zu langsam, manchen zu schnell. Die gruppe selbst bestand aus Jungen Burschen, Menschen mittleren Alters und Alten und Kranken.

Eine kleine Gruppe, genannt die emergenzschen Anarchisten wollte sich dieser Herrschaft nicht mehr beugen. Im Gegensatz zu den anderen Anarchisten, welche permanent auf den Wanderleiter wegen eines schnelleren Tempos einwirkten, wollten die emergenzschen Anarchisten lediglich die Freiheit haben ihr eigenes Tempo gehen zu wollen, um nicht mehr der Herrschaft der Wandergruppe und dessen Leiter zu stehen. Sie wollten schneller laufen, unabhängig sein, denn sie waren jung und strotzten so vor Kraft.

Eines Tages erhörte der Wanderleiter deren Flehen und ließ sie ziehen. Voller Tatendrang und Energie zogen die emergenzschen Anarchisten los und ließen den Rest der Gruppe hinter sich, bis diese nicht mehr zu sehen war. Der Rest der Gruppe verlangsamte sich, waren doch nun weniger da, welche sich um die Alten und Kranken kümmerten. Die freiwilligen Verpflegungspakete für die Wandergruppe wurden immer weniger, bis sie ganz wegblieben, weil die Anarchisten sich ganz dem Rausch ihrer neuen Möglichkeiten hingaben und mit dem Verteilungsschlüssel des Wanderleiters eh nicht einverstanden waren. Vereinzelt trafen noch Pakete ein von Jenen, die Verwandschaft und enge Bekanntschaft mit der jungen Wandergruppe teilten. Doch es reicht nicht mehr vorne und hinten, weil die Kranken und Armen das wenige auch noch teilen mussten mit jenen, die nun ganz alleine waren.

Zerrissen von den Fortschritten der Anarchisten und dadurch in Zugzwang geratenen Normalos, machten sich nun auch diese Auf um schneller im Leben voranzukommen. Die Erfolge der Anarchisten waren zu offensichtlich. Scheinbar. Zurückblieben der Wanderleiter und die Alten und Kranken, welche sich hinfort nicht mehr selbst versorgen konnten. Als diese reihenweise aufgaben, waren die Anarchisten längst außerhalb der Reichweite, auch mit der Argumentation: Der Wanderleiter ist dafür verantwortlich.
Und diese Gruppe der Alten und Kranken wuchs und wuchs, denn nicht alle, die vorpreschten hielten dieses Tempo auf Dauer durch.

Der Wanderleiter hat sich schließlich umgebracht. Denn seine Aufgabe war es nicht, jeden sein Tempo zu ermöglichen. Das Wesen seiner Herrschaft war es eine Gruppe zu bilden und das Tempo so zu gestalten, das möglichst alle gemeinsam ans Ziel kommen, auch wenn es den einen zu schnell und dem anderen zu langsam ist.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
genau die umsetzung im alltag war es, die im eingangsposting anklang ...

Das habe ich anders gelesen. TE spricht von einer Geisteshaltung, die jenseits des juvenilen Aktionismus bleibt.

Natürlich legt die negierende Vorsilbe im Wort An-archismus zuallererst eine Interpretation nahe, nach der es darum ginge, Herrschaft(sansprüche) zu zerstören. Auch dass ein Paul Panzer dabei zuerst an seinen weisungsbefugten Chef und dessen Zähne denkt, ist sehr verständlich.

Die weitere Durchdringung des Themas ist dann eine Frage von Bildung, Rhetorik, Handlungs-Effizienz, Kampfsportarten, Chemie und vielen anderen Aspekten, mit denen Anarchisten ihre individuellen diskursiven und soziologischen Modelle und Simulationen füttern. Wenn der eine oder andere dann zu dem Schluss kommt, dass der casus cnactus nicht im Tun, sondern im Lassen besteht, wird er dazu auch seinen Grund haben.

Wo ist Dein Problem?
Warum denkst Du, dass Dich 99% aller linken nicht mehr lieb haben?
Liegt es an der Musik?
*******z_st Mann
785 Beiträge
*******enza:
Das habe ich anders gelesen...

durchaus möglich, dass ich die intention seiner aussagen/fragen falsch interpretiert hab. und daher überhaupt in den thread eingestiegen bin.

*******enza:
Auch dass ein Paul Panzer dabei zuerst an seinen weisungsbefugten Chef und dessen Zähne denkt, ist sehr verständlich.

...oder nikel pallat mit einer axt in einem fernsehstudio um sich schlägt. nur hat das nichts mit anarchie zu tun, sondern eher mit anomie. herrschaft abzulehnen, also die ausübung von verfügungsgewalt über menschen und deren eigentum, gegen ihren willen, schliesst logischer weise ein, dass man dies selbst nicht praktiziert oder anstrebt.
ich hab allerdings keine ahnung ob TSS sich als anarchisten bezeichnet haben oder es ihnen immer nur angedichtet wurde. hab mich zu der zeit als sie aktuell waren nicht intensiv mit ihnen beschäftigt, weil mir ihre texte einfach nicht gefallen haben. damals war ich noch (aufgrund jugendlicher naivität) überzeugter pazifist *g*

*******enza:
Wo ist Dein Problem?

ich hab kein problem. jedenfalls nicht in diesem thread.

*******enza:
Warum denkst Du, dass Dich 99% aller linken nicht mehr lieb haben?

das denke ich nicht. von lieb haben war nicht die rede. meine aussage mit der prozentangabe bezog sich auch nicht auf alle linke, sondern auf die, welche sich als anarchisten bezeichnen, aber ihre ideen mit zwang und gewalt durchsetzen wollen, was ein contradictio in adiecto ist... sozusagen ein veganer metzgerladen. da sind mir übrigens normale linke, welche offen zu ihren gewaltphantasien stehen und diese z.b. in parteiprogrammen artikulieren, deutlich lieber.

*******enza:
Liegt es an der Musik?

nein.
****66 Mann
220 Beiträge
mal pragmatisch!
Wie wir alle wissen, ist Paul Panzer mittlerweile zu einem Comedian mutiert und der beste Freund von Mario Barth. So weit ist es gekommen. Ich lass das einmal so stehen. Der Song sollte nur ein Hinweis drauf sein, dass auch die Anarchie immer anhand der Strömungen des jeweiligen Zeitgeistes formuliert wurde und wird, wie vieles andere auch. Und vielleicht muss das auch so sein. Digitale Welten, die schrittweise Virtualisierung des Lebens (Abschaffung von Software durch Lizenzvergabe, Abschaffung des Geldes, etc.) erfordern einen anderen Denkansatz, auch bezüglich der Anarchie. Denkt man hier zu Ende, wird man irgendwann für jedes Neugeborene eine Lizenz zum Leben beantragen und bezahlen müssen. Schließlich verbraucht so ein Menschen Ressourcen. Das ist ein anderes Thema...

Für mich stellt sich die grundsätzliche Frage, worin der Gewinn bei einer anarchischen Gesellschaftsstruktur läge? Was würde/könnte sich ganz konkret für die Gesellschaft und jeden Einzelnen verbessern, und was würde sich verschlechtern? Hier fehlt es noch an einer klar gegenübergestellten, dialektischen Analyse.

Hinter der Sehnsucht nach Anarchie liegt der egoistische Antrieb der mündigen Selbstverwirklichung ohne jegliche Bevormundung oder gar Verbote. Wer also von Anarchie redet, blendet aus, dass Menschen unterschiedlich ticken, unterschiedlich wahrnehmen, unterschiedliche Interessen haben. Er verallgemeinert seine eigenen Interessen, nennt es freie Entfaltung, und macht daraus ein allgemeines Gesetz.

Und was mir bisher immer noch zu kurz kommt: Was ist "Herrschaft" in seinem ureigentlichen Verständnis? Ist Herrschaft mehr schlecht als recht, so dass es Korrekturen bedarf, welche in Form der Anarchie zu einer Verbesserung der Situation beiträgt?
Ist "Herrschaft" an sich das Problem, oder lediglich die Art der Einbettung von "Herrschaft" in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse? Wer kann was, warum, wie und wie lange entscheiden? Welche Kontrollmechanismen sind dafür notwendig?

Herrschen Eltern über ihre Kinder?

Wenn ein Autor einem Schauspieler einen Text in die Hand drückt und ihn bittet, diesen Text zu lernen, um diesen auf der Bühne in Form einer inszenierten Figur nach den Wünschen des Regisseurs wiederzugeben, herrscht dann der Autor über den Schauspieler, weil er ihm den Text vorgibt? Wenn der Autor dem Regisseur vorgaben macht, was das Bühnenbild angeht, herrscht dann der Autor über den Regisseur?
Wer entscheidet am Theater, welches Stück von welchem Regisseur mit welchen Schauspielern auf die Bühne gebracht wird, im Falle dieser (Auswahl-)Prozess anarchisch ablaufen sollte?
*******z_st Mann
785 Beiträge
****66:
Was würde/könnte sich ganz konkret für die Gesellschaft und jeden Einzelnen verbessern, und was würde sich verschlechtern?

ist das eine rhetorische frage oder möchtest du das hier im thread diskutieren?


****66:
Hier fehlt es noch an einer klar gegenübergestellten, dialektischen Analyse.

dir ist schon klar, dass es dazu berge an literatur gibt, oder? bei bedarf verweise ich gerne auf material für den einstieg in die materie.


****66:
Wer also von Anarchie redet, blendet aus, dass Menschen unterschiedlich ticken, unterschiedlich wahrnehmen, unterschiedliche Interessen haben.

diese schlussfolgerung erschliesst sich mir nicht, denn das gegenteil ist der fall. gerade weil menschen unterschiedlichen ticken, unterschiedliche bedürfnisse haben, usw. ist kooperation besser als zwang.

****66:
Er verallgemeinert seine eigenen Interessen, nennt es freie Entfaltung, und macht daraus ein allgemeines Gesetz.

???...wer macht das?... mir ist niemand bekannt der für herrschaftsfreiheit ist und allgemeine gesetze "macht" oder präferiert. anarchisten sind für regeln, aber nie für gesetze. ein gesetz wird "gesetzt". dazu bedarf es einer instanz, die ethisch nicht zu rechtfertigen ist.
eine regel kann aus wechselseitigen selbstverpflichtungen heraus gebildet werden, was eine externe setzende instanz unnötig macht.

****66:
Und was mir bisher immer noch zu kurz kommt: Was ist "Herrschaft" in seinem ureigentlichen Verständnis?

herrschaft (in bezug auf menschliche gesellschaften) ist die ausübung von verfügungsgewalt über menschen gegen deren willen.
anarchismus ist das exakte gegenteil, nämlich die grundhaltung, dass anderen menschen nicht dein eigentum sind.

hier für den einstieg eine vereinfachte einführung:



****66:
...herrscht dann der Autor über den Schauspieler, weil er ihm den Text vorgibt? Wenn der Autor dem Regisseur vorgaben macht, was das Bühnenbild angeht, herrscht dann der Autor über den Regisseur?

nein. weil keiner gezwungen wird für den anderen zu arbeiten. er ist einen freiwilligen (arbeits)vertrag eingegangen und hat die damit verbundenen regeln akzeptiert.
****66 Mann
220 Beiträge
Erst einmal vielen Dank, emergenz, für Deine detaillierte Resonanz und die Hinweise auf die Literatur und das Video. Im Grunde kann ich Deinen Ansatz nachvollziehen. Dennoch lebt eine Diskussion davon, einen Haken zu finden, darüber zu diskutieren, gern auch heftiger, ob und wie eine Theorie zu überprüfen ist. Dahingehend finde ich diese Diskussion mit all seinen Beiträgen und Teilnehmern ziemlich spannend.

ABER!

anarchisten sind für regeln, aber nie für gesetze. ein gesetz wird "gesetzt". dazu bedarf es einer instanz, die ethisch nicht zu rechtfertigen ist.
eine regel kann aus wechselseitigen selbstverpflichtungen heraus gebildet werden, was eine externe setzende instanz unnötig macht.

Wer oder welche Instanz achtet auf die Einhaltung der Regeln. und was geschieht, wenn diese Regeln nicht eingehalten werden. Zwangsläufig muss eine Sanktionierung stattfinden, oder? Wer aber spricht diese aus und führt sie durch?

herrschaft (in bezug auf menschliche gesellschaften) ist die ausübung von verfügungsgewalt über menschen gegen deren willen.
anarchismus ist das exakte gegenteil, nämlich die grundhaltung, dass anderen menschen nicht dein eigentum sind.

Die Ausübung von Verfügungsgewalt über Menschen MIT deren Willen ist also keine Herrschaft?

nein. weil keiner gezwungen wird für den anderen zu arbeiten. er ist einen freiwilligen (arbeits)vertrag eingegangen und hat die damit verbundenen regeln akzeptiert.
Wer entscheidet dann, wer einen Job oder das Engagement bekommt, wenn für eine Stelle zwanzig Bewerber zur Disposition stehen?
LOL. Es funktioniert nicht, aber ich will es. Man muß nur noch dran glauben. Fehlt nur noch der verheißene Erlöser, der die Maschinen aus der Herrschaft der Menschen befreit.

Jeder Familienmensch, der eine eigene Familie hat, schüttelt über diesen Schwachsinn den Kopf. Denn er könnte ja noch nicht mal sein pubertierenden Sohn zur Schule "mit Nachdruck" bringen, in weiser Vorraussicht, das eben jener pubertierende Knilch in späteren Jahren seinen Eltern dankbar dafür ist. Oder gehören die Kinder mir, sind doch jener Teil der Natur, die ich mit meiner Zeit und meiner Energie erschaffen habe.

Hab mal Familie, dann regelt sich das auch mit dem Anarchismus........

Ach was rege ich mich auf. Du weißt, was du willst, und es ist dir egal, welche Auswirkungen das auf die Gesellschaft hat. Du WILLST das Opfer der vorherrschenden Gesellschaft sein. Und da ist jede noch so abstruse Kausalität dir recht.

Ich schließe mich Yang66 AUSDRÜCKLICHST an, als er dich nach einer dialektischen (ich ergänze: objektiven) Analyse fragte. Es gibt Berge an Literatur, die nachweisen, das es ohne Herrschaft nicht geht. Ginge es ohne, wir hätten sie schon. Denn die Herrschaft wurde notwendig, weil es eben ohne nicht ging. Der Bundestag verabschiedet Gesetze weil es ohne Gesetze zu Fehlstellungen in der Gesellschaft und in der Wirtschaft kommt. Das nicht immer glücklich, zugegeben.
Also: schreib mal nicht nur, was du daran toll findest, sondern schreibe auch mal, was die Schattenseiten der Anarchie sind.......
Ich kann den Ansatz auch nachvollziehen, doch dieser ansatz fixiert sich nur auf einen kleinen Teil der Gesellschaft, für den er äußerst lukrativ erscheint. Für den Rest der Gesellschaft bringt er keine Verbesserung oder es wird schlimmer, weil für sie nicht der Gewinn entscheidend ist, sondern der Bedarf.

Wir könnten mal so ein Fallbeispiel machen, aber das willst du ja nicht, weil ich brauch nur ein Rädchen drehen, damit du von der Gewinner- auf die Verliererseite wechselst.
Ein Thema der politischen Philosophie
Das Thema ist gut, es ist eine Fragestellung zur (politischen) Philosophie, aber die Fragen selbst gehen an der Sache vorbei.

Warum leben Menschen geordnet oder ungeordnet in Gemeinschaften (Gruppen, Staaten etc.)? Ordnung bedeutet dann zugleich Handeln nach Regeln und Unordnung das Gegenteil. Welche Regeln sind das? Können Menschen in Gemeinschaften auch ohne Regeln leben?

Wir berühren also Grundsätze des Handelns von Menschen und somit auch die Ethik.

Ist nun Anarchie ein Zusammenlebens ohne Regeln? Wie leben Menschen überhaupt zusammen? Wie verhalten sich hier Menschen? Wie sind (die) Menschen? Also auch eine Frage der (philosophischen) Anthropolgie.

Was will der Mensch und wie ist er?

Insofern könnte man den TE, der ja das Thema selbst ins individualistische hineingefragt hatte, fragen was willst Du und wie bist Du?

Unabhängig das natürlich die Frage von @Mazita hier gilt. Was verstehen wir unter dem Begriff oder worauf wollen wir uns einigen dabei?
*******z_st Mann
785 Beiträge
****66:
Wer oder welche Instanz achtet auf die Einhaltung der Regeln. und was geschieht, wenn diese Regeln nicht eingehalten werden.

auf die einhaltung der regeln achtet derjenige, auf den man sich vorher geinigt hat. gleiches gilt für die sanktionierung.
wir befinden uns nun an dem üblichen "was wäre wenn" punkt, der naturgemäss bei solchen diskussionen auftritt... also den reflexfragen wie "wer baut dann die strassen?", "wer kümmert sich um die armen und kranken?", "was passiert wenn jemand mit einer armee die herrschaft an sich reissen will?", "wer sorgt für sicherheit?", usw.
mir ist klar, dass einem solche frage dann zu hauf in den kopf kommen. erfahrungsgemäss bringen solche diskussion nichts, da sie endlos sind (der fragende denkt sich immer neu szenarien aus). ich halte es auch schlicht für unseriös und anmassend für alles antworten haben zu können/wollen. anarchisten geht es nicht darum auf alles eine antwort zu haben oder ausgefeilte utopien zu entwerfen, sondern zwischenmenschliche beziehungen so zu gestalten, dass menschen eigene, und die für sie besten lösungen finden und anwenden können.
wenn du es dir trotzdem antun möchtest, findest du hier ein paar mögliche antworten/lösungsansätze auf die meistgestellten fragen:
http://www.voluntarist.de/buch/#more-217


****66:
Die Ausübung von Verfügungsgewalt über Menschen MIT deren Willen ist also keine Herrschaft?

nein. einfaches beispiel:
wenn ich zu dir komme, dich fessle und dich regelmässig gegen deinen willen verprügle, ist das ausübung von verfügungsgewalt (ich mache, ohne deine einwilligung, mit deinem körper was ich will), also herrschaft.
wenn du ein fan von hartem BDSM bist und mich bittest, dass ich regelmässig bei dir vorbeikomme um dir ein paar schläge zu verabreichen, dich zu fesseln, usw., dann übe ich zwar auch verfügungsgewalt über deinen körper aus, aber aufgrund deiner freien entscheidung. wir haben eine freiwillige vereinbarung getroffen. das ist keine herrschaft.

übrigens, wenn dir das im vorherigen posting verlinkte video zu sehr auf "sendung-mit-der-maus"-niveau ist, dann hier die absoluten basics aus rein moralphilosophischer sicht ....schliesslich ist das ja hier die philosophie-gruppe *zwinker*





****66:
Wer entscheidet dann, wer einen Job oder das Engagement bekommt, wenn für eine Stelle zwanzig Bewerber zur Disposition stehen?

derjenige, welcher den job anbietet. wer sonst?
*******z_st Mann
785 Beiträge
*******are:
Wir berühren also Grundsätze des Handelns von Menschen und somit auch die Ethik.

genau. deshalb hab ich das letzt video gepostet.

*******are:
Ist nun Anarchie ein Zusammenlebens ohne Regeln?

nein, das ist anomie.


*******are:
Was verstehen wir unter dem Begriff oder worauf wollen wir uns einigen dabei?

nunja, auch wenn es im anarchismus viele strömungen gibt, mit z.t. erheblich unterschiedlichen ansätzen und ansichten, sind sich dennoch alle weitestgehend einig das anarchie als herrschaftsfreiheit definiert ist.
probleme und missverständnisse mit der definition haben eigentlich meist nur leute, die sich noch nie mit dem thema beschäftigt haben (was nicht abwertend gemeint ist).
@Emergenz
Ja, aber wir können diese Definition hinterfragen, du selbst kannst (für uns) daran arbeiten; ich kann mir selbst hier im Gespräch eine Bedeutung des Begriffs Anarchie geben.

Nehmen wir den Begriff Herrschaft. Was ist das? Wer herrscht über wen wie warum? Arbeiten wir uns heran.

In einer Form der politischen Herrschaft der Demokratie herrscht eine Mehrheit über eine Minderheit, in der Frage wer politisch dann herrscht (Partialdemokratie...). Diese Herrscher bestimmen dann, zunächst angenommen, was die Mehrheit will.

Wenn die meisten Menschen beispielsweise ein Leben nach Kriterien des materiellen Lebens leben wollen, müssen die anderen nach diesen Kriterien ebenso leben. Das wäre übrigens auch so, wenn es dazu eine Volkabstimmung gäbe. Das wäre eine reine Demokratie, als Form der Verwirklichung des Willens einer Mehrheit, im Hinblick auf eine bestimmte Handlungs- oder Entscheidungssituation.

Der wichtige Umstand ist, dass es also verschiedene Meinungen und somit unterschiedliche Gedanken über Kriterien des Lebens gibt. Die Menschen sind in vieler Hinsicht gleich, aber auch eben unterschiedlich. Wären alle diesbezüglich gleich, bestünde die Frage gar nicht.

In der Diktatur bestimmt einer, was alle machen. Auch wenn welche nicht seiner Meinung sind.

Dann fragen wir nach dem Gegenteil. Wie ist das unter Anarchie, also einer anarchischen Gesellschafts- oder Gruppenstruktur?

Sind dort plötzlich die Menschen alle gleicher Ansicht? Wenn dort welche sich zu einem Leben in materiellen Wohlstand hingezogen fühlen und welche nicht? Sicher ist, dass man nicht beides zugleich wollen kann. Man kann sicher Kompromisse versuchen. Was ist, wenn dieser Versuch dort scheitert?
*******z_st Mann
785 Beiträge
*******are:
Sind dort plötzlich die Menschen alle gleicher Ansicht?

warum sollten sie? ich verstehe die frage/schlussfolgerung nicht.

*******are:
Wenn dort welche sich zu einem Leben in materiellen Wohlstand hingezogen fühlen und welche nicht?

dann fühlen sich eben welche hingezogen und andere nicht. worauf willst du hinaus?

*******are:
Man kann sicher Kompromisse versuchen. Was ist, wenn dieser Versuch dort scheitert?

keine ahnung. ich bin kein hellseher. vermutlich wird dann nach einer lösung gesucht, genau so wie es heute auch jeder in seinen beziehungen zu anderen menschen tut. wie oben bereits gesagt, "was wäre wenn" spiele sind in foren mühselig. es gibt zig möglichkeiten konflikte zu lösen. wenn dich lösungsmöglichkeiten in freienen gesellschaften und "was wäre wenn"-szenarien interessieren, folge dem link vom vorherigen posting auf voluntarist.de oder beschäftige dich mit literatur und aufsätzen zum thema "privatrechtsgesellschaft". bei bedarf gebe ich gerne studierempfehlungen.

um missverständnisse zu vermeiden:
ich will das nicht abwürgen. ich hab nur in den letzten jahren unzählige stunden in foren und communitys mit solchen endlosen szenario-diskussionen verbracht und antworten auf ewiges theoretisieren über hypothetische gesellschaften. mittlerweile ist mir die zeit zu schade. ich will auch niemanden von irgendwas überzeugen. wen es interessiert mit seinen mitmenschen herrschaftsfreie beziehungen zu gestalten, dem gebe ich gerne denkanstösse und literaturhinweise. ...aber zig thread-seiten mit theoretisieren zu füllen interessiert mich nicht mehr.
was mich persönlich wirklich interessiert ist das tägliche leben mit dieser grundhaltung in der praxis, im alltag (unter den bedingungen des aktuellen herrschaftssystems). im idealfall erfahrungs und gedankenaustausch mit menschen die dies genau so konsequent leben wie ich. daher mein einstieg in diesen thread aufgrund des ausgangspostings:

...Was kann "Anarchismus" heute zur Beantwortung aktueller Fragen beitragen? Kann ich als Person, als Privatmensch, im Alltagsleben von einer anarchistischen Haltung profitieren?

das ausgangsposting hat mich vermuten lassen, das der TE sich damit beschaftigt und eventuell es (zumindest ansatzweise) lebt, was möglicher weise ein interessanter gedankenaustausch hätte werden können, da ich die erfahrung gemacht hab, das jeder andere strategien und lösungen in seinem täglichen leben entwickelt und daraus fruchtbringende diskussionen entstehen.

meine schwäche ist allerdings, dass ich mich immer wieder von bestimmten aussagen und fragen triggern lasse. eigentlich wollte ich hier schon längst raus sein *g*
Ja genau, das will der TE ja auch. Deshalb hat er ja den Thread aufgemacht. Ich will nicht einfach in den Tag hineinleben und mich mit allem Unrecht abfinden. Aber es ist halt schwierig, wenn man allein ist mit seinen Vorstellungen. Deshalb erhoffe ich mir hier einen Austausch und Anregungen.

Antworten hab ich freilich keine...
*****enz:
wen es interessiert mit seinen mitmenschen herrschaftsfreie beziehungen zu gestalten, dem gebe ich gerne denkanstösse und literaturhinweise.

Wozu? Ich habe ein herrschaftsfreie Beziehung. Außer zu meinen Kindern unterhalte ich lauter herrschaftsfreie Beziehungen, wenn die Kinder auf eigenen Beinen stehen dann auch mit ihnen. Ich wüsste auch nicht wie es anders sein sollte. Das war auch nie anders. Selbst im Mittelalter begegneten man sich innerhalb eines Standes herrschaftsfrei (Von Halunken abgesehen). Die Stände waren nur anders organisiert. Heute sind die oberen "Stände": Beamte/Exekutive, Legislative, und Judikative, sowie der Arbeitgeber (ist ja aber freiwillig gewählt)

Ich glaub auch nicht, das von den verehrten Kollegen hier jemand Beziehungen mittels herrschaft führt, es sei denn Einklagen von Recht ist schon Herrschaft.

Was würde denn anders werden?
*******z_st Mann
785 Beiträge
****paz:
Aber es ist halt schwierig, wenn man allein ist mit seinen Vorstellungen.

du bist nicht allein. vernetze dich! obwohl ich da wenig aktiv bin, sind schon allein unter meinen FB-freunden ca. 250 leute die herrschaftsfreiheit präferieren und z.t auch leben. es gib verschiedene communitys, plattformen, facebook-gruppen, etc. wo austausch stattfindet und auch treffen (regional und überregional), konferenzen, etc. abgehalten werden. beispielsweise hat FwF ein gut frequentiertes forum:

http://freiwilligfrei.yooco.de/

mit den jungs von FwF (michael, hauke, peter, manuel, heiko...) steh ich schon seit jahren in kontakt und alle integrieren anarchismus konsequent in ihren alltag (soweit möglich). hier mal ein eindruck von hauke und peter, damit du siehst, dass es keine steinewerfer mit A auf dem rücken sind und auch keine theoretisierer:



auf ihrem youtube-kanal findest du viele interviews und vorträge zum praktischen alltag (falls du dich da durchackern willst, fang unbedingt mit den ältesten videos an).
gleiches gilt auch für oliver heuler den ich mit voluntarist.de weiter oben verlinkt hatte. der lebt es vollkommen anders, aber z.t. noch konsequenter als ich, da er auch zu 100% GFK (gewaltfreie kommunikation) praktiziert, was nicht mein ding ist (zig videos von oliver ebenfalls auf youtube).

wenn du ein wenig recherchierst, findest du im www genügend leute zwecks austausch und auch persönlichem treffen.

falls du gut englisch kannst lege ich dir alles (bücher und videos) von larken rose ans herz oder auch stefan molyneux, seine bücher "Everyday Anarchy" und "Practical Anarchy" findest du hier:

https://freedomainradio.com/free/

****paz:
...Ich will nicht einfach in den Tag hineinleben und mich mit allem Unrecht abfinden... Antworten hab ich freilich keine...

was wären denn die fragen auf die du keine antworten hast?

und zu: "...und mich mit allem Unrecht abfinden.."
da ist m.e. ein wesentlicher punkt, dass man eben nicht seine aufmerksamkeit auf die gesellschaftlich makro-ebene fokussiert, sondern sich mit ansatzpunkten beschäftigt, die tatsächlich im eigenen einflussbereich liegen. reibt man sich am "grossen weltgeschehen" auf, führt das schnell zu frustration und resignation. jede menge tun, und auch befriedigung und erfolge erzielen, kann man aber beim täglichen umgang mit den menschen im persönlichen umfeld, beruf, freizeit usw.
@emergenz 10.2.16
... ich verstehe die frage/... nicht.

... worauf willst du hinaus?...

Lassen wir die Frage beiseite, wen sie unverständlich für Dich ist und geben gleich die Antwort: Auch wenn Anarchie besteht, sind dort die Menschen ungleich.

Es wird von mir hier ein Beispiel gegeben von ungleich. Dieses beinhaltet einen Widerspruch. Einige Menschen wolle A und einige B. Es ist aber nur A möglich oder B. Beides zugleich ist unmöglich.

Es ging um den Kompromiss. Er kann gefunden werden oder nicht.

Die Frage war hier nicht, ob Du Ahnung hast. Wenn Du keine hast, braucht Du das nicht extra zu sagen. Es ist nichts was zum Thema beiträgt.

Ich habe zudem auch nicht behauptet, dass Du Hellseher bist und das folgende wie es z.B. in Foren zu geht hat alles insgesamt nichts mit der Sache zu tun.

Also werde ich Deinen folgenden literarischen Auswurf überlesen. Er ist uninteressant und sehr langweilig.

Ich habe in der Tat den Verdacht, dass Du Recht hast, dass Du keine Ahnung hast, ja und gehe weiter, indem ich Dir in dieser von Dir über Dich selbst gemachten Behauptung kompromisslos zustimme.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Eine weitere Frage wäre, ob jemand ein besserer Anarchist ist, weil er sehr viele Quellen zum Thema studiert hat.

Im letzten Video spricht der Peter recht am Anfang von seinen zwei kleinen Kindern, seinem kooperativen Erziehungsstil und den vielen Komplimenten, die er dafür bereits bekommen hat. Die in seinem Umfeld so oft geäußerte Verwunderung, dass diese Kinder trotz gewaltfreier Erziehung so brav sind.

Kommt mir irgendwie bekannt vor.

Nun, meine Kinder sind mittlerweile etwas älter. Muss ich den Peter jetzt ins Lächerliche ziehen, weil er noch nicht so weit illuminiert ist, dass wir spätestens in der Pubertät unserer eigenen Kinder erkennen, dass auch wir selber trotz seligstem Bemühn nicht perfekt sind? Dass all unsere mühsam angelesenen und weitergedachten cognitiven Regel-Konstrukte fast immer in diesen Phasen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, jene Phasen, in denen sich die bestialische Urgewalt von Eros und Thanatos in unserem Nachwuchs Bahn bricht und die Idee der Gewaltfreiheit aber auch sowas von auf die Probe stellen will? Und dass wir wiederum zehn Jahre später zu Tränen gerührt werden, wenn uns ebenjene Kinder dafür die Absolution erteilen?

Muss ich nicht. Hab ich jetzt aber grad mal gemacht. Weil ich mal zeigen wollte, wie schnell man sich mit Überheblichkeit unbeliebt machen kann, nicht nur beim Peter.

Sowas ist didaktisch einfach unglaublich ungeschickt.
Da muss der Peter selber drauf kommen.

"Alles zu seiner Zeit"
(sagt der Papa von und zu Willi Wiberg immer)

-----------------------------------------

Als "gelernter" Sprachwissenschaftler, obendrein mit gewissen Einblicken in sprachphilosophische Themen, habe ich es bisher nicht für sonderlich sinnvoll erachtet, mich mit dem Modethema "gewaltfreie Kommunikation" auseinanderzusetzen. Weil mir natürlich sofort klar war, dass es sowas nicht geben kann.

Wenn aber so viele Menschen des Kaisers neue Kleider bewundern, muss man vielleicht doch mit der Mode gehen?

Was genau versteht man unter gewaltfreier Kommunikation?
Heißt das lediglich, dass ich meine Argumente nicht Kindern gegenüber mit erhobener Hand und Erwachsenen gegenüber mit einer Wumme untermauere?
Ist es ein Totschlag-Argument, das immer dann kommt, wenn man inhaltlich nicht weiter weiß?

Oder sind gewaltfreie Kommunikateure wirklich so blöd, dass sie die in der ehrenwert-uralten Wissenschaft der Rhetorik gelehrte Macht und Gewalt des Logos nicht zur Kenntnis nehmen? Wollen sie diese gar verbieten? Oder - loooooooooooool - regulieren? Welches sind die anerkannten Autoritäten dieser neuernannten Kommunikationswissenschaft, die sich anschicken, es mit Cato (dem Älteren), Arminius, Danton, Goebbels, Dutschke, King, Geisler etc aufnehmen zu wollen?
*******enza:
jene Phasen, in denen sich die bestialische Urgewalt von Eros und Thanatos in unserem Nachwuchs Bahn bricht und die Idee der Gewaltfreiheit aber auch sowas von auf die Probe stellen will?

Danke für diesen Beitrag, aber das kann emergenz sich nicht, vorstellen. Das kann kaum einer, der nicht selbst Kinder hat die in solch einem Alter sind. Jaja, die Pubertät der eigenen Kinder.... Die Zeit, in der die Hormone sprießen und prinzipientreue herrschaftsfreie Eltern nur noch mit ansehen können wie sich die eigenen Kinder angesichts der nun sprießenden Hormone anschicken sich um ihre eigene Zukunft zu bringen. z.Bsp. "Schule ist doof, ich geh da nicht hin. Nie wieder."
Ich gönn es dem Peter das er dann merkt, das rationale Argumente und Ratschläge bei den Kindern in diesem Alter nichts, aber auch rein gar nichts bewirken. Und auch nicht zählen.

Und dann?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
@bicinum
Yepp.

Gleichwohl ist die Sache mit den Kindern natürlich eines der herausragendsten Erst-Totschlags-Argumente, für das die gewaltfreie Kommunikation als Gegen-Totschlag entwickelt wurde.

Und dann?

Stellen die Jungs fest, dass man auch mit guter Auge-Hand-Koordintion durch Ego-Shooter-Spiele reich und berühmt werden kann, ärgern sich über ihre Lehrer, die ihnen das in der gewaltfreien Schule nicht rechtzeitig beigebracht haben, organisieren sich ne Wumme, und mähen jene nieder. So werden sie zwar nicht reich, aber immerhin berühmt.
*******z_st Mann
785 Beiträge
@ yokowakare
meine aussage "keine ahnung" bezog sich auf deine fragestellung zu verhalten von menschen in hypothetischen situationen. ich kann nicht wissen wie sich menschen in hypothetischen situationen oder zukünftigen gesellschaften verhalten.


@ jincandenza
warum reitest du auf GFK in verbindung mit peter rum? soweit ich weiss hat er mit GFK nichts am hut. und zu deiner frage, was man überhaupt darunter versteht: GFK ist ein kommunikationskonzept das ein typ namens rosenberg entwickelt hat. ich persönlich halte davon nichts (wie ich bereits schrieb), aber wenn es dich interessiert, findest du hier eine einführung:
http://www.voluntarist.de/gfk-vortrag-vor-freiheitsfreunden/


****NUM:
...aber das kann emergenz sich nicht, vorstellen. Das kann kaum einer, der nicht selbst Kinder hat die in solch einem Alter sind.

woher weisst du, was ich mir vorstellen kann und was nicht?...und ob ich kinder hab, weisst du auch nicht.

Und dann?

frag ihn. du kannst jederzeit im fwf-forum mit ihm kontakt aufnehmen. gleiches gilt für hauke, dessen kinder gerade in der pupertät sind bzw. sie hinter sich haben, oder heiko, er ist hauptberuflich kinder- und jugendtherapeut und kann dir sicher viele infos und tipps geben.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
warum reitest du auf GFK in verbindung mit peter rum?

Ich wollte nicht auf dem Peterchen herumreiten, sondern einmal demonstrieren, wie bescheuert sich das anhört, wenn man so überheblich den eigenen Vorsprung in einem bestimmten Erfahrungshorizont (Kinder) herauskotzt, wie Du das mit einigen Spitzen in Bezug auf Dein sicher sehr profundes Hintergrundwissen zum Thema Anarchismus tatest. Diese was-wäre-wenn-Einklammerung hattest Du offenbar überlesen.

Dies sollte zwei Erkenntnisfortschritte anbahnen:

1) Egal wieviel wir gelesen oder erfahren haben, wir können uns nie sicher sein, dass uns nicht in Kürze ein Ereignis ereilt, das unser gesamtes bisheriges Denken und Fühlen in einem ganz anderen Lichte erscheinen lässt (z.B.: Schwangerschaft, Krankheit, plötzlicher Kindstod, regulative Ideale der reinen Vernunft, neue Fernsehshow mit Florian Silbereisen).

Dem Peter fehlt definitiv die Erfahrung der Pubertät seiner Kinder, die seine persönliche Einstellung zum Thema Gewalt in der Erziehung möglicherweise fundamental ändern wird. Zu so einem ödipalen high-noon-showdown, der auch später noch jederzeit stattfinden kann, gibt es ein schönes Lied von Johnny Cash


2) Je allgemeiner ein Thema ist - und ich will doch meinen, dass der Themenkomplex Herrschaft und Anarchie von recht großer Allgemeinheit ist, da es kaum einen Lebensbereich gibt, der davon nicht berührt würde - desto kleiner wird unser persönlicher Wissens- und Erfahrungshorizont relativ zu dem großen Ganzen, das durch viele Gesprächspartner aus ihrer je eigenen Welt am Ende zusammengetragen werden kann.

In diesem thread klangen bisher nach meiner Beobachtung mindestens fünf große Themen an, von denen jedes für sich in Bezug auf Anarchismus mindestens ebensoviel wiegt, wie zehn Regalmeter Literatur zu politischen Theorien:

• Gott
• Eros
• Kinder
• Musik
• Sprache

Gerade in diesen für fast jeden zugänglichen alltäglichen Erfahrungswelten läßt sich TEs Frage
Kann ich als Person, als Privatmensch, im Alltagsleben von einer anarchistischen Haltung profitieren?
ganz hervorragend durchdeklinieren. Wie gut die Haltung der Mit-Diskutanden oder ihr persönliches Verständnis von Anarchie Deinem eigenen (sicher sehr tief durchdachten) Konzept entspricht, ist für die Frage ziemlich unerheblich. Theater hatten wir auch kurz.
*******z_st Mann
785 Beiträge
ok, verstehe. danke für deine ausführungen.
**nt Mann
1.739 Beiträge
Shine on you crazy diamond
Und dann war da noch der Anarchist, der nicht von seinen Gedanken beHErrscht wurde. *zwinker*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
./.
um das Paradoxon noch zu verdeutlichen müsste der vorherige Satz in den aktiven Modus transponiert werden :
....., der nicht seine Gedanken herrschen lies.
**nt Mann
1.739 Beiträge
Stimmt.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.