...fürchte die Angst und sorge dich!
Angst ist immer existenziell (Angst vor dem bissigen Hund, vor Arbeitslosigkeit). Sie ist zugleich begrenzt und endlich (wenn der Lkw auf uns zurast). Furcht ist vor einem schlimmen Ereignis da, vor der Angst - sie wirkt präventiv (wir fürchten uns vor Hunden und vor Arbeitslosigkeit und wir versuchen beidem aus dem Weg zu gehen), sie bildet den Vorraum der Angst.
Die Sorge, wie es auch Heidegger nannte, ist latent auf unsere Existenz bezogen, aber sie begleitet uns immer - sie ist innerhalb unserer Lebenspanne zeitlos (wir sorgen für das Alter und sogen dafür, dass wir in der langen Vorlesung Wasser dabei haben; ich sorge mich um meine alten Eltern). Sie ist handlungsbestimmend und -prägend.
Diese Dinge führen uns hinab in die Tiefen und bilden den Kontrast zur Erdoberfläche und den aussichtsreichen Hügeln. Die Gipfel ist dann das Glück, was aber nie zu lange währt; denn wir leben in einer abwechslungsreichen Landschaft - zum Glück.
Ohne diese Konturen wäre das Leben wohl öde und langweilig. Es hätte keine Struktur und wäre so isomorph zur Welt insgesamt.