Eine neue Denkerin in Eurer Mitte
Zuerst mal ein Hallo in die Runde der Mit - Neu - und Andersdenkenden! Ich freue mich, bei Euch gelandet zu sein – und bin ziemlich begeistert, dass Philosophie in diesen Hallen ein so großes Interesse findet, dass sich daraus eine Gruppe gebildet hat. Aber hier kann man ja mit allem rechnen! ☺
Philosophie war für mich, weil ich die Ausläufer der vieldenkenden 68er-Generation noch erlebt habe, immer ein Thema gewesen.
Wir, noch halbe Kids, diskutierten uns nächtelang die Köpfe heiss über Themen wie die Auswirkung von Gewalt und Macht und über die Theorie einer menschlich entwickelten Gesellschaft – das 3. Reich war sooo lange noch nicht her und der Vietnamkrieg voll im Gange.
Zu der Zeit begann ich, mich mit Marx, Engels, Majakoswski zu beschäftigen und entwickelte einen gewissen Idealismus für den Marxismus, da ich überzeugt war, dass es einen Weg geben müsse, den Menschen wieder zu Ihrem Recht auf Wahrung Ihrer Würde zu verhelfen.
Damals begeisterte mich die kommunistische Idee enorm.
Dann geschahen die Ereignisse in Prag, und die Auslöschung eines moderaten sozialistischen Systems in Chile durch das kapitalistische Umfeld – es war eine Zeit der Diktaturen und der krassen Gewalt, Grausamkeit und der extremen Missachtung der Menschenwürde.
So relativierte sich für mich der Kommunismus wieder und ich sah keinem Unterschied zum kapitalistischen System – Thema war hier wie dort Macht und Ausbeutung.
Ein Schritt, zu versuchen, die Lebensumstände so zu sehen wie sie sind, lieferte mir die existenzialistische Sichtweise – ich las viel Sartre, Kafka, Nietzsche... und dieser Blick auf die Welt hat mich umgehauen, denn das erste Mal fand ich hier in Sprache verpackt, was ich bis dahin immer gefühlt hatte. Meine Sehweise schärfte sich kontinuierlich. Meine Einstellung wurde sehr nihilistisch. „Der Ekel“ von Sartre war meine Bibel.
Was mich aber auch schon damals anzog, und in der Folgezeit zum Glück immer stärker wurde und mich seither stetig begleitet, war die Beschäftigung mit der östlichen, sanften Weisheit des Buddhismus.
Hier schien mir eine Möglichkeit zu liegen, das eine mit dem anderen zu verbinden – eine scharfe Sicht auf die Welt gepaart mit ungeheurer Toleranz und einer sanften Transfomation hin zum Annehmen dessen, was war und ist.
Diesen Weg verfolge ich seitdem, und die gedanklichen und imaginären Kreise, die ich ziehen kann, werden seither immer intensiver und größer.
Das war so meine Philosophen-Story und ich hoffe, dass wir noch einen regen Austausch miteinander haben werden.
Ich grüße Euch
Gaby (Mazita)