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Leben leben

**********ressa Frau
3.535 Beiträge
Themenersteller 
Leben leben
Hab grad Krise und deshalb beschäftigt mich diese Frage. Falls es sowas in der Art schon gibt, bitte Hinweis.

Kann mir mal Jemand sagen, wie das Leben alltagstauglich funktioniert?
Gibt es, sagen wir mal 5, Grundregeln, die ihr für ein gelungenes Leben als besonders wichtig/erstrebenswert haltet?
Und wie erreiche ich das?

Bin gespannt auf eure Impulse *g*

M
Die Abwesenheit von
Krankheit ist die absolute Basis des Glücks! Liest sich sehr sehr banal. Aber stell Dir vor, besser Du kannst es Dir nicht vorstellen, Du verlierst durch KRankheit, ein Organ vielleicht, an Lebensqualität und Perspektive. Bestimmte Dinge sind NIE (!) wieder möglich. Dann, liebe Missy, treten alle anderen LAsten ganz weit in den Hintergrund. Ein langjähriger Freund, Kettenraucher, Bär von Mensch, immer ein Haudrauf, erfährt, daß er Lungenkrebs hat. Irreversibel. Das ist grausam. Rauchen aufhören, musste er sich immer anhören. Die bittere Erkenntnis, daß die Überwindung seiner Sucht sein Leben verlängert hätte. Nun kann nicht, gar nichts mehr, geändert werden. Das ist grausam.

Die kleinen Dinge sind das was in Summe das Glück ausmacht. Bist Du gesund? Bingo, die dreiviertel Miete. Danach bekämpfe die Einsamkeit. Alleinsein kann schön sein, nur Einsamkeit ist grausam..
*******ata Frau
28.056 Beiträge
dürfen es auch mehr als 5 sein...? *zwinker*
für mich ist desiderata eine gute leitlinie

text hier: http://www.derkleinegarten.d … /max-ehrmann-desiderata.html

und....krise ist immer auch chance!



http://www.joyclub.de/my/2459493.epikurier56.html

ich widerspreche!
krankheit ist keine strafe
und die abwesenheit von gesundheit ist nicht gleichbedeutend für abwesenheit von glück
*******ata:
krankheit ist keine strafe
und die abwesenheit von gesundheit ist nicht gleichbedeutend für abwesenheit von glück

als vor vielen vielen Jahren mein Freund, trotz gesundem Lebenswandel, viel Sport, kein Raucher, seine Gesundheit durch Krebs beendete, da war es seine Auffassung für ein "glückliches Lebensende" dieses selbst und ganz allein für sich zu entscheiden
ich habe Ewigkeiten gebraucht, diesen seinen Weg zu erkennen und als für ihn richtig zu sehen
auch wenn ich nach diesen Jahrzehnten immer noch zweifel
warum mein Glück so angeknabbert wurde
*******z_st Mann
785 Beiträge
******015:
Gibt es, sagen wir mal 5, Grundregeln, die ihr für ein gelungenes Leben als besonders wichtig/erstrebenswert haltet?

ich hab nur eine einzige regel, quasi einen vertrag mit mir selbst, die ich auch konsequent befolge: egal was passiert, ich tue jeden tag etwas, das mir freude bereitet.
Wenn man ein Krisen Prozess (wodurch auch immer) durchläuft, ist das immer ein Zeichen, dass man ein paar wichtige Satzbausteine in seinem Leben für sich ändern sollte. Ursachen & Symptome sind unterschiedlich, aber immer arg schmerzhaft. Ein Verbrennen von innen. Jede Faser schreit. Dämpfmittel wollen nicht recht funktionieren. Manche halten inne, manche drehen noch mal richtig am Rad.

Dieser Zustand, wenn alles auf Alarm bimmelt und die Wachtürme ausgefahren werden, ist eine gute Chance seine rosa Brille abzunehmen, der Klarheit für sich auf der Spur zu sein.. und ganz neue Wege zu gehen, die angebracht sind. Meist hat es was Verlustängsten, mit Los lassen zu tun, die Komfort Zone zu verlassen, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Tut erstmal schrecklich weh, aber bringt was.

Für jeden funktioniert ein alltags taugliches Leben anders. Manche kommen ganz gut mit ihrer eigenen Scheinheiligkeit, Ihrer Selbsttäuschung & ihren Dämpf- oder Aufputschmitteln (sind jetzt nicht Drogen im klassischen Sinne gemeint) klar. Abgesehen davon, dass sie auch anderen etwas vor machen. Das muss man eh oft in der Gesellschaft und verschönt ausgedrückt ist es reine Diplomatie. Unschön allerdings = keine Eier zu haben.. Aber wie gesagt, manche leben ganz gut damit bis ans Ende ihrer Tage. Andere erwischt es, wenn der Bumerang mal zurück kommt. Ist so n Karma Ding. Meist hat man selbst Schuld daran zu lange blind in seiner Matrix gelebt zu haben. Wollte nicht aufwachen. Es lebt sich ja auch ne Zeit lang recht bequem in diesem Kokon..

Krisen machen einen wertvoller, was einem nur danach sinnig erscheint. In dem durchlebten Moment sind sie nur einfach grotten-scheisse fürs Gemüt, können einen um den Verstand bringen. Es hilft sich einen Lagerplan zu machen, um nicht durchzudrehen. Wo man steht, wo man hin will. Selbstanalyse, Klartext, aber auch mit nem Topf Seelen Honig wie Tempos zurecht legen. Wenn es mich erwischt, hänge ich mir den Leitsatz eines amerikanischen Therapeuten mit unkonventionellen Methoden übers Klo: "Probleme?! Kein Wunder, Du Schlampe!!" Hilft bei mir dieses wach Rütteln. Muss aber nicht bei jedem funktionieren. Die Meisten sind ja wund vor Liebes Leere und brauchen Konfitüre Futter, einen ganz anderen Aufbau..

Und um ein alltags taugliches Leben zu führen gibt es schon ein paar Grundregeln a`la lightonia *grins*:

1. wirtschaftliche & gesundheitliche Verhältnisse in Ordnung zu halten, beides nicht überstrapazieren..
2. authentisch sein, exakt das leben, was man will mit allen Konsequenzen, ohne anderen zu schaden
3. sich Inhalte suchen, sich mit ihnen zu beschäftigen, die erquicken, an denen man sich erfreut, die einen bereichern, was einen zum breitmaulfröschigen Grinsen voller Lebensfreude bringt.. (exakt, das was schlau @*****enz in seinem eigenen Vertrag zu stehen hat)
4. Toleranz, Empathie & Liebe für seine Mitmenschen, engsten Verbindungen pflegen & hegen...
5. seine eigenen Bedürfnisse nicht als Bedürfnis-Füll-Töpfe anderen um den Hals hängen, sondern im Geben & Nehmen-Modus ausbalanciert, fair zu agieren. (z.B. nicht nach dem Motto leben: " Ich liebe Dich, nun erfülle mir alles, mach genau das, was mir gut tut"- oder- "Liebe Gesellschaft, ich bin, also gib mir.." )
Sehr klug. Ich denke das wird die Philosophie bereichern.
Was den Alltag oft mühselig macht ist wenn man sich nicht mehr ganzheitlich wahrnimmt und zugunsten eines "effektiven" Alltages sich selbst nur auf die Rollen reduziert. Ich lerne gerade wieder was es heißt: Genießen.
Und dann stellt man sich schon mal die Frage: Wer bin ich wirklich? wer will ich wirklich sein? (sensibel,dominant oder kraftvoll oder oder....) Und was tut mir wirklich gut? Ich habe gelernt, das Sensibilität keine Schwäche ist.
Oft klammert man Teile seines Ichs aus, weil diese Bedürfnisse Zeit kosten, die die Ratio einfach nicht freimachen will. Und so kann eine Lebenskrise auch eine Chance sein, sich selbst neu wahrzunehmen.


(Rest per CM, wenn es erwünscht ist, weil das geht sonst zu tief für so einen öffentlichen Thread)
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
5 Grundregeln,

Im Moment fallen mir leider nur zwei ein:

1) Mir selber rechtzeitig einzugestehen, wenn sich ne Krise anbahnt.

Diesen Punkt abzupassen, wo gute Laune in Übermut umschlägt und der Rausch des bisherigen Gelingens als Hochmut und Überheblichkeit sich zu sehr vom Grund abhebt. In solchen Phasen rechtzeitig die Fresse zu halten, und so schnell wie möglich dahin zu kommen, dass ich die Krise auch anderen eingestehen kann, ohne ins Jammerlappige abzudriften. Das verdient in unserer ach so perfekten Welt nämlich Respekt und im JC ein Danke, wenn jemand sowas kann.

Krisen zeichnen sich dadurch aus, dass die Regeln, die wir bisher beherzigt haben, nicht ganz ausreichen. Das irgendwas Neues hinzukommen will. Und es liegt in der Natur der Sache, dass diese Meta-Erkenntnis ob ihrer Allgemeinheit in diesem Prozess wenig hilfreich ist.

2) Immer ein klein wenig unsachlich bleiben.
**********rfrau Frau
589 Beiträge
Die Beiträge hier sind...
... in ihrer Unterschiedlichkeit schon sehr wertvoll und impulsgebend.

Ich stelle mir darüber hinaus auch die Frage in schweren Situationen, "was will es mir sagen?, wo ist mein Thema, mit dem ich mich (transzendental) auseinandersetzen sollte".
Und ich bin dankbar, für das was mir widerfährt - Dankbarkeit ist für mich ein wesentlicher Faktor.
Ja, ich bin auch dankbar für alles Schwere, dass ich erlebt habe (und davon gibt es einiges), gerade meine schweren Erfahrungen haben mich geprägt und die Frau werden lassen, die ich nun bin.
Es berührt die Stabilität der Einheit zwischen dem Verstand und dem Gefühl in mir, dass diese drei Dinge in einem harmonischen Verhältnis stehen. Das wäre Anlass für eine große Theorie zu unserem Dasein.

Ich will es aber nur aus meiner persönlichen Lebensperspektive angehen. Wenn ich selbst diesen Halt gefährdet sehe (es wäre platt zu sagen, dass hier jeder gefährdet ist; ich weis nur jeder ist allein), meditiere ich. Es gibt sehr viele Arten und Methoden davon. Das will ich aber nicht ausbreiten, man kann es nachlesen.

Wesentlich ist nur die Hinwendung zu mir selbst. Die eigene Aufmerksamkeit auf mich und meine Körperlichkeit lenken. Die Konzentration auf die Atmung ist ein wesentliches Moment dabei.

Das Denken wird von mir schrittweise verlassen, nur Leere. Einfache Dinge verrichten, wie Reinemachen, Essen zubereiten oder Sport. Philosophen lesen ist hier völlig falsch, lesen und reden überhaupt - nur schweigen.

Die eigene Erfahrung ist die beste Erkenntnisquelle. Erinnerungen an meine Ursprung, an das Vergangene sind das wesentliche. Ich betrachte dann, was ich alles geleistet und glücklich überwunden habe (Nietzsche).

Jede Zerstreuung ist dabei schädlich. Meinungen der (äußeren) Welt sind unbedeutend, sie zählen nicht. Nur ich zähle etwas; so Schopenhauer aber vor allem auch Stirner (es gibt übrigens auch eine Zählmeditation).

Das Ergebnis ist im glücklichsten Falle Ruhe, völlige innere Ruhe - Seelenruhe, wie es Seneca genannt hat (die Erfahrung mit Philosophen war dabei durchaus ergiebig).

Diese Haltung strebe ich im Alltag oft bewusst an und ich ziehe mich so von der (äußeren) Welt zurück. Fastenzeiten sind hier zusätzlich mit dazu eingebaut (1 - 3 - 10 Tage).
**yx Mann
1.351 Beiträge
Kann mir mal Jemand sagen, wie das Leben alltagstauglich funktioniert?

Ja.

Gibt es, sagen wir mal 5, Grundregeln, die ihr für ein gelungenes Leben als besonders wichtig/erstrebenswert haltet?
Und wie erreiche ich das?

Falsche Frage, falsche Methode.
Du brauchst nicht eine Lösung von anderen sondern eine aus Dir selbst heraus.
On misfortune here, call on CM if U want...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
der gute grund fröhlich zu sein.........
.......das umfeld ist eine einparkhilfe!

das wort "sicher" im seelenkostüm abschaffen!

die alleinsamkeit anerkennen.

wir sind ich und viele unwegbarkeiten!!!!!

namd
Lebensregeln
Hallo Missy,

grundsätzlich halte ich es für gefährlich in komplexe Sachverhalte einfache Pflöcke reinzuhauen. Wir sehen ja gerade in der Politik wohin das führt wenn die Sehnsucht nach einfachen Antworten zu groß wird. Da Du "Krise" recht offen gelassen hast, ist meine Antwort allgemein. Genaueres gern per PN, schreib mir einfach, wenn du magst. *g*

Ich würde nicht nach Lebensregeln suchen, sondern eher Rahmen für dein Leben definieren innerhalb derer das Leben dann in all seiner Komplexität und Unberechenbarkeit stattfinden kann. Entgegen einem Vorredner halte ich da die Philosophie ganz und gar nicht für fehl am Platze, sondern in ihrem eigenen Terrain befragt.
Ein Teil der Philosophie fragt nach dem "guten Leben" und hat sehr viele gut durchdachte Antworten hervorgebracht. Ich hatte ja irgendwie erwartet, dass Epikurier56 uns Epikur dazu vorstellt *zwinker* jetzt mache ichs:

Epikur und seine Anhänger haben auf deine Frage die Antwort gegeben, dass der Mensch ein Mängelwesen ist. Wir haben Bedürfnisse, die unser Dasein schmälern, Durst, Hunger und ich würde auch sagen sozialen Kontakt, Sicherheit, Anerkennug etc.
Ein gelungenes Leben besteht nicht darin ein paar Hochgefühle zu suchen, die immer flüchtig sein müssen und schon gar nicht der unmenschliche Anspruch ständig im Hochgefühl zu leben. Ein gelungenes Leben ist die Abwesenheit von den oben genannten Unbillen. Das Ziel ist also mehr Zufriedenheit als Glück. Das scheint deswegen weise, weil unser Glücksempfinden meist der Abstand zwischen dem ist, was wir haben und dem was wir glauben zu verdienen.
Mit Epikur wäre eine Lösung deiner Krise zu definieren an was es dir im Leben mangelt, unrealistische Ansprüche (ich will dauernd verliebt sein und Mr.Perfect haben und einen Job der Spaß macht, Sinn und gutes Geld gibt.. und jeden Tag was tolles machen und alle müssen mich mögen etc.) von realistischen trennen und auf ein Abstellen der Mängel hinarbeiten. Das ist natürlich ständige Arbeit, da die Mängel immer wieder auftreten, doch Leben ist eben "Werden" und nicht "Sein". Das mir sympathischste an dem Ansatz in der Praxis war das Gesellige. Denn sobald Du merkst, dass Du ein Wesen bist, dass Andere um sich braucht, wirst du sie dir suchen. Denn ihre Abwesenheit wäre ein eklatanter Mangel. Damit steht der Ansatz direkt gegen den heutigen ICH-Trend, der sich, in anderer Form für mich auch in der Stoa oder in Meditationslösungen findet.

Ganz anders würde man rangehen, wenn Du dich mit Adorno frägst: "Gibt es ein gutes Leben im Schlechten". Hier würdest du zuerst einmal in den Mittelpunkt stellen, das die Gesellschaft und die Welt nicht rund läuft. Es gibt Unmengen an Leid, kapitalistische Ausbeutung fast überall auf dem Planeten, Fremdenangst bis Fremdenfeindlichkeit, Menschen die meist ihre Moral danach richten ob sie das Gegenüber mögen oder nicht, Schicksalsschläge wie Krankheiten etc.
Die Frage ist, ob und wenn ja wie du in einem solchen System, dass auch nicht immer die Netten, Moralischen etc. unterstützt, dennoch ein gutes Leben führen kannst. Meiner Meinung nach führt hierbei der Weg über die persönliche Integrität. Du kannst viele Faktoren nicht kontrollieren, daher kannst du das Gefühl der Ohnmacht für weite Teile der Welt nur dadurch begrenzen, indem du deinen Wirkungsbereich erkennst und dich darauf konzentrierst. Durch deine sozialen Kontakte (Arendt würde vom Beziehungsgeflecht sprechen) ist dies oft weiter als man denkt. Zum Beispiel fällen wir täglich Konsumentscheidungen, die nachhaltig und fair sein können oder (positiv gesagt) gleichgültig bezüglich der Produktionsbedingungen für Andere.
Du hast Einfluss auf Dein Leben und kannst dafür ethische und moralische Werte definieren und diese dann einhalten. Das macht die Welt nicht gut, doch Du kannst für dich einen Raum schaffen in dem Du Deinen Werten folgst und damit nicht Teil einer der Maschinerien bist, die derzeit die Welt verheeren. Diese Werte sind dann auch der oben angesprochene Rahmen, weil sie nicht wie eine Regel dein Verhalten in einer Situation vorgeben, sondern dir helfen verschiedene Situationen zu bewerten, sie zu Rahmen.

Als drittes und vorläufig letzten Ansatz, die sich ja alle nicht widersprechen, möchte ich die Anerkennungstheorie anführen. Sie sagt, dass wir nicht in der Lage sind unser Glück alleine zu finden. Wir sind durch Sprache, Gewohnheiten, Lebensentwürfe, durch unser Menschsein so eng mit unserer Umfeld verflochten, dass wir ohne den Bezug darauf uns nicht entfalten können. Oftmals wird im heutigen Diskurs vom ICH oder von Authentizität gesprochen, was ich beides für Illusionen halte. Gerade im Austausch mit anderen Kulturen merken wir, wie viele Werte, Vorstellungen und Verhaltensweisen wir internalisiert haben. D.h. wir denken es käme aus uns, das wären wir selbst, und dann merken wir, dass wir mehr unsere Kultur darstellen, als uns als einzelne Person. Ich stelle mal die These auf, dass niemand von uns seine eigene Sprache erfunden hat und dann komplett darauf basierend seine Werte ableitet.
Vielmehr sind wir arg geprägt von unserer Historie, von Werten, die uns bereits als Kindern vermittelt wurden, die in unserer Gesellschaft verwurzelt sind. Wir können manche Dinge überhaupt nicht mehr so empfinden wie Menschen vor 200, ja manchmal auch nur 100 oder 50 Jahren.
Was heißt das für die Krise? Es heißt, dass praktisch alle Krisen auch Krisen für das Umfeld sind und nur darin und damit gelöst werden können. Das siehst du ganz deutlich bei Alkoholikern oder anderen Krankheiten, wo mittlerweile von Ko-Abhängigkeit gesprochen wird. Doch auch viele andere Lebenskrisen entstehen, weil wir in Konflikt mit Werten kommen, die in unserem Umfeld verankert sind (philosophisch gesehen, können auch deine Gefühle dein Umfeld sein, wenn du Werte verinnerlicht hast und es sich jetzt anfühlt, als kämen sie ureigen aus dir selbst).
Der erste Schritt in diesem Fall wäre es zu überprüfen wer in deinem Umfeld in deiner Krise eine Hilfe ist und wer Teil des Problems? Wer stellt realistische Ansprüche an dich und wer solche, die du nicht erfüllen kannst bzw. willst? Wer würde einen Rollenwechsel heraus aus der Krise unterstützen und wer projieziert Rollenbilder auf dich, die dich eher an einer Lösung hindern? Man sollte nicht unterschätzen wie sehr die Umgebung sich mit einer Krise einrichtet und einen z.B. als schwarzes Schaaf der Familie einsetzt und sich regelrecht dagegen wehrt einen aus der Rolle zu entlassen. (z.B. in dem gute Taten nicht geglaubt werden oder es mit "wirst schon sehen morgen enttäuscht er uns wieder" abgetan wird).

Natürlich lässt sich das verbinden und in "Regeln" fassen:

1) Nicht das Glück anstreben, sondern Zufriedenheit = Abwesenheit von Mangel anstreben und nicht Überfluss. Überfluss ist kurzfristiges, nicht aufrecht zu erhaltenes Glück, das nicht als Lebensziel taugt.
2) Die eigene Integrität in einer unethischen Welt finden und den eigenen Wirkungradius nicht überdehnen. Gleichzeitig die eigene Wirkung nicht unterschätzen und sich der zahlreichen Entscheidungen bewusst sein, die wir dauernd treffen und diese ethisch und moralisch fällen.
3) Sich bewusst machen, welche Erwartungen aus dem Umfeld auf einen einprasseln und die guten von den schlechten unterscheiden. Herausfinden welche Menschen einen bei der Transformation aus der Krise unterstützen und welche (bewusst oder unbewusst) dem Entgegenstehen. Sich verdeutlichen welche Werte und Ansprüche du übernommen hast und dir überlegen welche du weiterhin für dich behalten willst.
4) Nicht das Glück anstreben, sondern Sinn und aus einem sinnvollen Leben dann das Glück schöpfen. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass die Welt im Großen und Ganzen nicht gut läuft, dann ist Glück als Fröhlichkeit nur zu dem Preis zu haben das Leid zu verdrängen und sich nicht daran zu stören, dass wir hier in Deutschland auf Kosten anderer Weltteile leben. Nachhaltiger empfinde ich es einen sinnvollen Beitrag zur Welt zu leisten und daraus Glück zu schöpfen. Z.B. indem ich eine Stunde in diesen Beitrag stecke. *zwinker*
5) Niemals eine 5. Regel aufstellen, nur weil der andere 5 Regeln wollte!

gruß
Brynjar

PS: kannst mich gern auch anschreiben bei Fragen. Ich selbst kann als Normal-Mann-Nutzer niemanden anschreiben der nicht meine Freundin ist. *g*
**********ressa Frau
3.535 Beiträge
Themenersteller 
vielen Dank
Für eure Beiträge !

Ich beobachte und staune, was in diesem Fall alles für Reaktionen kamen.
Eine Formulierung zu finden, die Jeden so erreicht, wie sie vom Sender gemeint ist, erweist sich für mich als schwierig.
Eine Art Annäherung an meinen "Krisenherd" war die Idee. Manchmal hilft da der Austausch in einer Gruppe, wenn verschiedenste Perspektiven zusammen kommen können und am Ende ich für mich entscheide, was gerade helfen könnte.
Manchmal sind es nur Nebensätze, die triggern.

Ich bin immer dankbar für den Dünger, den ich aus meinem Scheiß machen kann *g*
Und manchmal stinkt es mir erstmal gewaltig und ich brauche Ausdruck darüber.
Ich probiere das von Zeit zu Zeit.
Meister im Üben *zwinker*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Nicht selten liegt es ja ganz einfach am Wetter.

Mehrere Wochen grauer Himmel am Stück lassen auch die besten Gemütsverbesserungsregelwerke manchmal erblassen.

Ostern fällt ja kalendarisch doch eher früh dies Jahr.
Man fragt sich, woher die Glocken das trotz der Schweinekälte dennoch wissen.

Ein Wunder?
Osterglocken
jate
ja, tiefste einsicht.
5 Grundregeln ein "Versuch"
Konstituierende Prinzipien

1 Mit dem, was ich denke und tue steuere ich meine Erfahrungen, die mir begegnen.
2 Der Geist ist mächtiger als der Körper und existiert ewig in einem größeren Kontext.

Regulierende Prinzipien

3 Jeder Angriff auf andere ist ein Angriff auf mich selbst, weil er meine Schwächen offenbart.
Also bei jeder Form von Aggressivität und Ärger die Frage stellen: Was sagt das über mich aus?
4 Der eigene freie Wille sollte sich nicht da entfalten, wo der freie Wille eines anderen beeinflusst oder
eingeschränkt wird.
5 Auf eine größere Macht vertrauen, die schlauer ist als unser kümmerlicher Verstand, der immer nur
einen Teilaspekt einer Problematik erfassen kann. Das Gefühl ist wichtiger als der Verstand.

Habe ich so herunter geschrieben. Ich muss noch mal nachdenken, ob ich wirklich die wesentlichen Aspekte getroffen habe. Geht natürlich eigentlich nicht.
*********rjou:
2 Der Geist ist mächtiger als der Körper und existiert ewig in einem größeren Kontext.
Irrtum. Es gibt genügend Leute die wollen aber nicht können - weil der Körper streikt.
2 Der Geist ist mächtiger als der Körper und existiert ewig in einem größeren Kontext.
Irrtum. Es gibt genügend Leute die wollen aber nicht können - weil der Körper streikt.

Richtig. Die scheinbare Abhängigkeit des Geistes vom Körper ist ja genau das, was wir zu überwinden haben. Deshalb sind wir hier. Deshalb gibt es Zeit.
"und sterben ist mein Gewinn." Dann ja. Dann sehe ich es so wie du. Doch hier auf Erden kann der Körper ne ziemliche Spaßbremse und ein Bremsklotz für den Geist sein.

*ggg*
Der Körper dient nur der Blutversorgung für das Gehirn. Dieses trägt das Bewußtsein. Darum geht es. Der Körper ist lediglich die Aufhängung (Schale) des Geistes.
*******rine Mann
361 Beiträge
5 Leitfragen
Diese 5 Leitfragen für 'wenn's mal gerade nicht so toll ist' schlägt Hirschhausen vor:

1. Wann hab ich zuletzt gegessen?
2. Wann hab ich mich zuletzt draußen an der frischen Luft bewegt?
3. Wann hab ich zuletzt geschlafen?
4. Mit Wem?
5. Warum?

Diese Fragen kommen vielleicht etwas flach daher, im Vergleich zu den spirituellen Überlegungen der vorhergehenden Beiträge. Trotzdem halte ich es für unbestreitbar, dass sie sich allesamt mit wesentlichen Grundbedürfnissen befassen, die erfüllt oder wenigstens bedacht sein müssen, damit gutes Leben ermöglicht wird.
Denn es geht ja nur darum, sich selbst zu befragen, wo denn der Haken gerade liegen könnte.
Die Reihenfolge verweist auch darauf, sich mit den einfach oder schnell und alleine zu lösenden Fragen zuerst zubefassen.
Und schließlich stürzt einen diese Selbstbefragungsliste nicht noch in zusätzliche die Krise verstärkende Grübeleien.
Am Ende geht es doch immer um die einfachen Dinge, oder darum, dass die Dinge einfach werden...

Mit noch etwas mehr Zeit, könnte man sich jetzt daran machen, die verschiedenen Aspekte der vorhergehenden Beiträge jeweils einer oder mehreren dieser Fragen als zugehörig oder als resonant damit zuzuordnen.

Aber der Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich mich jetzt bald selbst mit der Frage 3 beschäftigen sollte und meine Antwort auf die Frage Tribut fordert.
Theorie und Erfahrung
Am Ende geht es doch immer um die einfachen Dinge, oder darum, dass die Dinge einfach werden...

Genau damit hast Du recht. Du hast spirituelle Fragen auf unsere Erfahrung herunter gebrochen. Wie gehen wir mit den täglichen Erfahrungen um, die wir selbst erschaffen haben? Wenn wir es nicht merken und die Erfahrungen nicht reflektieren, werden wir den Mustern immer wieder begegnen.

Das kennen wir alle. Immer wieder haben wir das ähnliche Pech, ohne uns zu fragen, welches Muster sich dahinter verbirgt und was es eigentlich mit uns zu tun hat.

Die tägliche Erfahrung sagt uns was, eigentlich das Zentrale, das wir abarbeiten müssen. Ändern können wir es aber nur bei den Ursachen nicht bei den Wirkungen.
Lernen und sterben
"und sterben ist mein Gewinn."

Jein, wir leben ja, um zu lernen, mit der Materie umzugehen. Wenn wir sterben, sollten wir etwas gelernt haben. Oder wir sterben früher, wenn wir nicht mehr lernen wollen oder können.

Sterben ist mit Sicherheit ein Gewinn aber nicht in dem Sinne, dass das leben schlecht ist, sondern in dem Sinne, dass wir das gelernt haben, was wir lernen wollten.
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