worum geht's hier überhaupt?
Ist der Tod das Ende?
1. Per definitionem ist der Tod immer als Ende von
etwas gemeint. Also
ist der Tod das Ende von was auch immer.
2. Wenn wir die Frage ernsthaft beleuchten wollen, dann müssen wir klären, von welchem
etwas wir hier sprechen.
3. Sprechen wir vom Leben/Sein eines Menschen, müssen wir klären, was wir darunter verstehen wollen.
4. Solange es nur um das geht, was die biochemischen Vorgänge des Zellhaufens Mensch betrifft, ist die Sache auch noch einfach.
5. Trotzdem wäre es auch dann interessant sich damit zu befassen, wie denn z.B. der Tod medizinisch in verschiedenen Kluturkreisen (oder Gesundheitssystemen?) zweifelsfrei festgestellt wird. (Ist man in China nicht erst dann Tod, wenn man auch erkaltet ist? Und wie geht die moderne, chinesische Medizin dann mit den modernen Methoden um, etwa stark unterkühlte Personen nicht schnellstmöglich aufzuwärmen, oder bei Schlaganfällen gar zu versuchen die Körpertemperatur zu senken.. kann hier bitte mal ein Notfallmediziner aushelfen?)
6. Sehen wir noch etwas weiteres als bestimmend für das menschlichen Leben/Sein an, dann sollten wir dieses etwas genauer beleuchten und benennen, damit wir Verständigung erzielt haben, wovon denn wirklich die Rede ist.
7. Dann erst macht es Sinn über Geist, Seele, Bewußtsein und Konzpete in denen Begriffe wie Dieseits, Jenseits, Nirvana, Himmelreich, usw. vorkommen.
8. Wer dann der Meinung ist, dass mit 5. bereits alles Wesentliche gesagt ist, der braucht an einer Diskussion über 6. und 7. nicht teilnehmen und auch nicht fortgesetzt anmerken, dass Spiritualität das Reden über etwas Nichtexistentes sei.
9. Ob mir das als Naturwissenschaftler gefällt oder nicht, die Statisik aus der Betrachtung menschlicher Gesellschaften auf dem gesamten Planeten, die sich bis vor kurzer Zeit sehr unabhängig von einander entwickelt haben, spricht eine eindeutige Sprache: Sollte es Kulturen geben, die keinerlei spirituelles Leben entwickelt haben, dann sind diese eindeutig in der Minderheit. Und ich halte es für wissenschaftlich nicht haltbar, unseren aktuellen, naturwissenschaftlichen Stand als allen anderen Kulturen überlegen anzusehen, was die Beurteilung der Frage angeht, ob sich Spiritualität mit einem realen Phänomen befasst oder mit einer FataMorgana des menschlichen Geistes.
10. Eine solche Haltung eines Naturwissenschaftlers wäre in meinen Augen nicht anders, als die Haltung eines religösen Menschen, der seine eigene Religion für die einzig wahre ansieht.
11. Als Beleg für meine sehr zurückhaltende Haltung, was die Zurückweisung der Idee von realer Spritualität angeht, möchte ich anführen, dass es in der harten Realität der Physik nunmehr seit ca. 100Jahren die Erkenntnis gibt, dass die Natur sehr wohl logischen Regeln folgt, die unserer zweiwertigen Logik, in der es nur ein entweder falsch oder richtig gibt, widerspricht. Das heißt nicht, dass unsere Alltagslogik nicht tauglich und eben dafür angemessen wäre, aber dass es eben in der physischen Realität der Natur sehr wohl noch andere Konzepte gibt, die sich unserer Intuition erstmal vollständig verschließen.
12. Falls noch nicht geschehen: Viel Spaß beim Eiersuchen, oder andernfalls wünsche ich, viel Spaß gehabt zu haben.
13. btw Seit Einstein und Gödel ist auch ein absolutes vorher und nachher also die Vorstellung unserer normalen zeitlichen Ordnung Makulatur...