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Ist der Tod das Ende?

****ta Frau
2.135 Beiträge
Warten lassen
Was mich so richtig aufrüttelt, wenn ich daran denke, dass ich mal wieder Zeit einfach vertan habe, ist der Satz:
"Du stirbst.
Fang an zu leben."

Unser Leben ist nicht so selbstverständlich, dass es auf eine Sekunde nicht ankommt. Die Unwiederbringlichkeit macht sie kostbar.
Kostbar sind auch die Erfahrungen, die man mit Sterbenden teilt. Mir wurde in solchen Zeiten immer richtig bewusst, dass jede Handlung, jedes Wort das letzte sein kann, was mir von diesem Menschen bleibt.
Die Worte 'nie wieder' können sehr grausam sein, wenn ihr Gehalt in vollem Umfang dämmert.
*******rine Mann
361 Beiträge
****ta:
"Du stirbst.
Fang an zu leben."

"Ich sage Dir: Steh auf und geh! Es ist Dir kein Knochen gebrochen." (Das dreißigste Jahr, Ingeborg Bachmann)

Im Erkennen des 'Nie wieder' entsteht zugleich das Erkennen des 'Immer wieder'. Denn was tun wir, indem wir erkennen, dass ein augenblick gerade vorbei ist? Gehen wir nicht gerade dadurch vielleicht am nächsten augenblick vorbei und fehlen so erneut?

Jede Sekunde, alle unsere Sekunden sind gleichermaßen unwiderbringlich, jeder augenblick, jeder atemzug und auch die vermeintlich vertanen. auch sie waren einzig.
einzig wie "eines jeden einzigen leben(...)

Bittgedanke, dir zu Füßen

Stirb früher als ich, um ein weniges
früher

Damit nicht du
den weg zum haus
allein zurückgehn musst"
(Reiner Kunze)
*******rine Mann
361 Beiträge
****ta:
"Du stirbst.
Fang an zu leben."

"Ich sage Dir: Steh auf und geh! Es ist Dir kein Knochen gebrochen." (Das dreißigste Jahr, Ingeborg Bachmann)

Im Erkennen des 'Nie wieder' entsteht zugleich das Erkennen des 'Immer wieder'. Denn was tun wir, indem wir erkennen, dass ein augenblick gerade vorbei ist? Gehen wir nicht gerade dadurch vielleicht am nächsten augenblick vorbei und fehlen so erneut?

Jede Sekunde, alle unsere Sekunden sind gleichermaßen unwiederbringlich, jeder augenblick, jeder atemzug und auch die vermeintlich vertanen. auch sie waren einzig.
einzig wie "eines jeden einzigen leben(...)

Bittgedanke, dir zu Füßen

Stirb früher als ich, um ein weniges
früher

Damit nicht du
den weg zum haus
allein zurückgehn musst"
(Reiner Kunze)
****ta Frau
2.135 Beiträge
Ja, genau so.
Ein Akt der Liebe.
Paradoxon
Sterben und Leben, Lieben oder Angst haben, Tag und Nacht, der Eigenschaftswechsel der Quanten, Ratio und Gefühl, die Paradoxon treiben uns voran und sind vielleicht die größte treibende Kraft des Lebens.
*******rine Mann
361 Beiträge
Jeder einzelne Augenblick sollte uns gleichgültig sein. Wir sollten keinen bevorzugen oder verwerfen. Denn das entscheidende haben sie alle gemein. Sie haben immer nur jetzt geltung, dann sind sie vorbei.

Die Paradoxa sind nur scheinbar etwas, was das Leben antreibt. Sie treiben uns vielleicht um und beschäftigen uns, aber sie haben alle nicht wirklich bedeutung. Sie lenken uns eher ab von dem was IST. Jeden Augenblick.

Wir sind nicht diejenigen, die das Leben machen oder das Leben leben. In Wahrheit lebt das Leben uns. Wir werden gelebt, von dem großen Leben, was wir nicht verstehen, was wir nicht mit der Ratio erfassen können und auch nicht mit der Emotio.

Wie wollen wir den Tod wirklich verstehen, bevor wir das Leben, dessen Kinder wir alle sind, in Wahrheit erlebt haben... Augenblick für Augenblick.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Ich glaube dass die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, seit Menschengedenken daher rührt, dass wir Menschen glauben, dass das, was da ist, nicht genügt. Jeder kämpft um mehr Einsicht, mehr Wissen, viele versuchen, hinter die Kulissen der Dinge zu schauen und vermuten dort Weiss Gott Was. Und das alles, weil niemand zu schätzen weiss, was ihn umgibt und nicht versteht, dass es keine Mysterien dabei gibt, die zu lösen sind. Das Leben selbst ist ein Mysterium, weil wir den Ursprung nicht kennen, aber selbst dann, wenn wir ihn kennen würden, wären wir nicht in der Lage, besser zu leben. Die Suche danach ist nur ein Nebenschauplatz, auf den ausgewichen wird, wenn der eigentliche Schauplatz nicht bespielt wird.
Wir treffen Unterscheidungen in dem, was wir tun und lassen, fällen Wertigkeiten, vergrößern laufend den Spalt, der uns scheinbar von einem sinnerfüllten Leben trennt, dabei liegt in jeder kleinen Handlung eben so viel Sinn wie in der großen Geste.
Was möchten wir denn finden, sollten wir das Rätsel lösen können, ob es noch eine Existenz nach unserer Existenz gibt? Warum sollten wir dort etwas besser machen, wenn wir es hier schon nicht können?
Wer hätte etwas von einem Kosmos voller unzufriedener und unbefriedeter Geister?
Die geistige Wirklichkeit ist wichtiger ?
Finde ich alles richtig, was Ihr schreibt. Ihr beschreibt den Lebensprozess und das Umgehen damit.

Könnte es denn sein, dass genau der Glaube an eine größere geistige Wirklichkeit hinter unserem wahrgenommenen Leben die Bedeutung dieses Lebens relativiert. Sind wir nur hier, um bestimmte Erfahrungen zu machen, die wir sonst ohne Körper und Zeit nicht machen könnten?

Das sind für mich Fragen, die mein Jetzt anders leben lassen. Da wollte ich hin. Was wäre, wenn wir alles was wir erleben selbst erschaffen? Eine steile Theorie, weiß ich, aber wie schön, dass Alles gedacht werden darf.
Paradoxa
Die Existenz von Geist und Körper ist ein Paradoxon. Wir diskutieren hier ja nur, wie diese völlig unterschiedlichen Erscheinungsformen voneinander abhängen.

a)Endgülig und sind beide weg beim Tod
b) Körper ist vergänglich, nur der Geist könnte bleiben
Wie wäre es mit :

c) Der Körper lebt weiter, der Geist ist tot.


Das fehlt noch. Und es gibt eine Möglichkeit dafür.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Genau, ...
... was ist mit all den lebenden Toten, mit denen, deren Geist schon lange gestorben ist?

Ich persönlich tendiere ja zu b), allerdings in der Form, dass der Geist immer an einen Stoff/Körper gebunden ist und dass er sich verändert, je nachdem, wo er gerade "angeheftet" ist - sprich: mein Geist, der aus Buchseiten atmet ist ein anderer als der, der in meinen Kindern weiterlebt. Und: Geist ist teilbar *zwinker*
Ich meinte das wirklich ernst.

Zumindestens als Möglichkeit müsste es das geben, das mein Körper eine Ansammlung von Leben ist, welche sich nach meinem Tod auflöst. Die Ansammlung von Lebendigkeit, welche mich ausmacht, lebt nach meinem Tod weiter - weil mein Körper wieder integriert wird - . Aus pietistischen Gründen führe ich das jetzt nicht genau aus. Aber ich denke ihr wißt, was ich meine, wenn ich sage, das z.Bsp. ein Teil meines/r Lebens(kraft) in den Baum neben meinem Grab übergeht.
Dann wäre mein Körper nur eine zeitweilige Zusammenkunft von Leben (Zellen)- und mein Geist nur ein Produkt dieser Zusammenkunft- und die Versammlung wird wieder aufgelöst wenn ich sterbe.


Zumindens eine Möglichkeit.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Panta Rhei
Aber ich denke ihr wißt, was ich meine, wenn ich sage, das z.Bsp. ein Teil meines/r Lebens(kraft) in den Baum neben meinem Grab übergeht.

Hamlet sagt: (vgl. http://www.william-shakespeare.de/hamlet/hamlet4_3.htm)
" HAMLET
Jemand könnte mit dem Wurm fischen, der von einem König gegessen hat, und von dem Fisch essen, der den Wurm verzehrte.

KÖNIG
Was meinst du damit?

HAMLET
Nichts, als Euch zu zeigen, wie ein König seinen Weg durch die Gedärme eines Bettlers nehmen kann."

Und: Ich habe Dich/Euch vollkommen ernstgenommen.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
****NUM:
Die Ansammlung von Lebendigkeit, welche mich ausmacht, lebt nach meinem Tod weiter - weil mein Körper wieder integriert wird

Dann wäre die Feuerbestattung ja Frevel.

Langt da nicht der Energieerhaltungssatz?

Delta
**********tarii:
Dann wäre die Feuerbestattung ja Frevel.
Wenn man dieser Ansicht sich vollkommen anschließt, könnte es so sein.

Das sehen wir doch bei allen Kulturen, das die Ansichten über den Tod sich mehr als deutlich in dem Bestattungskult niederschlägt. Bis hin zu den Pharaonen, denen in den Tod alles mitgegeben wurde- bis zu Stühlen. Man kennt das ja, plötzlich bist du tot, hast gerade deine Augen und sonstigen Organe aus den Gefäßen gepult und wieder eingesetzt und musst nun mit Schrecken feststellen, das die Deppen dir keine Sitzgelegenheit mit ins Grab gegeben haben.......
... und heute noch wird verbrannt (ja)...
Was soll das?
Die Möglichkeit, dass der Geist ein Unterkapitel des vergänglichen Körpers ist, ist eine
Möglichkeit ja, ein Teil der königlichen Würmer, es gibt erstaunlicherweise auch anerkannte Wissenschafttler, die da noch hängen.

ich hatte danach gefragt, ob es noch eine andere Möglichkeit gibt? Wollt Ihr darüber auch diskutieren. Oder ist das nicht möglich?
Wir können auch einfach den Körper an den (ewigen) Geist hängen und bewegen uns damit vor unsere Existenz - zurück zu Hegel und Gott.
Naja die unterschiedlichen Ansichten von Tod, Körper und Geist haben unterschiedliche Ansichten selbst zum Leben mit sich gebracht. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns doch in diesem Thread.

A) Geist lebt weiter- Körper ist unwichtig und nur eine Hülle.
Diese Vorstellung ermöglicht das Paradies für den Geist, jedoch was ist der Körper wert? Viele unserer heutigen Gesundheitsprobleme haben direkt mit diesem Verständnis zu tun, sogar bei Atheisten.... Denn wir betreiben Raubbau an unserem Körper für ideelle Werte. Das fängt beim Einzug ins Paradies an und endet bei Reichtum (letztenendes ist es nur ein ideeler Wert).

B) Geist und Körper leben weiter
Das wäre denn die Vorstellung der Ägypter in der alten Zeit. Auch deshalb nehmen sich Ägyter der alten Zeit 40 Tage Zeit einen Leichnam für die Ewigkeit "zu präparieren".


C) beides stirbt
Die "klassiche Herangehensweise" eines Atheisten. "Man lebt nur einmal" kann als Aufruf zum Egoismus, aber auch als Aufruf zur altruistischen Sinnstiftung in seinem Leben verstanden werden. Die Bandbreite der Möglichkeiten, wie man mit der Einmaligkeit seiner Existenz umgeht, ist riesig. Dennoch gibt es den Hang zum Egoismus - denn es entfällt die Verantwortung für das Lebenswerk. Ohne dieses "Endgericht" bei oder nach unserem Tod (u.a. Christentum, Buddhismus, Islam) entfällt die Notwendigkeit irgendetwas im Leben erreicht zu haben.

D) Körper lebt weiter, Geist ist Tod
Das wäre dann ein Ansatz, der eher in der westlichen Vorstellung vom Vodoo zu Hause ist. Dort, wo die Toten Körper fremdgesteuert werden können. Wenn ich allerdings richtig informiert bin, ist das im Vodoo selbst nicht so. Möglichkeit D) ist ein Fall der unseren Beobachtungen widerspricht. Von daher wird es irgendwo kulturelle/Ideele/religiöse Ansichten geben die davon ausgehen, aber das ist die absolute Minderheit. Ich kenne keine Gruppierung, die explizit davon ausgeht.

E) Sonstige "körperlose" Anschauungen (z.Bsp.: mein/euer/unser Leben ist eine Illusion)

Was wäre jetzt nochmal die Frage? Ich selbst bin noch etwas unentschlossen. Habe aber eine große Tendenz zu A)
Ein schöner Beitrag - gehörte auf einen guten Platz in eine gute Zeitung (zwischen ein paar aufhellenden Bildern...).
Was willst du denn aufhellen mit dem Bildern? Wäre das in einer Zeitung nicht eine Illusion? Würdest du etwas aufhellen wollen in einer Zeitung, müsstest du daneben leere Layoutrahmen platzieren. Indem du Bilder platzierst und beim Drucken das schöne Weiß des Papiers mit Farben für die Darstellung der Bilder überdeckt wird, kann man nicht mehr von aufhellenden Bildern sprechen. Eher von verdunkelnden Bilder.
Vielleicht hast Du Recht und man sollte den Tot bildlos lassen; jeder sollte sich sein eigenes Bild von dieser Idee machen - das können schöne Blumen oder ein altes Gemäuer sein.

Bilder zu sehen ist uns schon zur Gewohnheit geworden. Wir lesen eine Werbeanzeige für Eis und daneben einen Hund mit Brille oder eine paar Brüste. Irgend einer sagt etwas und wir sehen sofort ein Bild von ihm, obwohl das zu dem gesagten gar keinen Bezug hat; den er hatte über Fastfood oder einen neuen Regierungsbeschluss gesprochen - und nicht über sein Gesicht (Videos sage uns etwas über seine Gefühle bei einem Vortrag, das kann aufschlußreich sein).

Bilder können die Welt sehr verfälschen, sie regelrecht (zer)brechen. Wir haben alle die Erfahrung mit dem schönen Passfoto und der Gestalt vor uns bei unserem ersten Treff (der JC ist die beste Bühne für diese Art Show und die größte Galerie vielleicht für erotische Fotos mit ihren Täuschungen der eigentlichen Realität).

Der Tod ist eine Metapher und wird uns in der Form eines Schädels oder eines Skeletts gezeigt. Der "Tod" ist aber lediglich ein (abstrakter) Begriff, eine Idee wie auch Geburt (in Entsprechung zum geboren werden oder gebären) . Konkret (real) ist das Sterben (sterben) und die Eigenschaft eines Lebewesens tot zu sein: er, sie es ist (jetzt) tot, wird sterben und tot sein oder ist gestorben und jetzt tot.

Das Bild (Foto) eines Toten kann schön sein (ich habe irgendwo mal ein Buch ausschließlich mit Totengesichtern gesehen). Wer es lange anschaut lernt etwas. Hier ist das Abbild eines gestorbenen Menschen, der einmal gelebt hat und jetzt tot ist (so wie wir einst tot sein werden).
Mit dem Thema pausieren?
Also ich meine, man könnte mit dem Thema mal pausieren. Irgendwie ist die Luft draußen. Was meint Ihr.
Ich stimme Dir zu.
Pause
Ich würde auch gerne mal 1 bis 2 Wochen pausieren und dann schauen, ob es weiter geht oder nicht. Ich danke allen für die tollen Beiträge. Es war spannend und es gab wirklich sehr viele hervorragende Beiträge. Es ist mir aber nicht so richtig gelungen, alle Beteiligten dazu zu bewegen, einfach den Glaubensatz - Mit dem Tod ist alles zu Ende - beiseite zu legen und die Alternative weiter zu denken.

Das Macht aber nichts. Wir hängen alle in unseren eigenen Glaubensätzen fest.

Nochmals Herzlichen Dank
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