Die meisten Leute oszillieren um ein Grenzempfinden, das sich zunächst mal unter dem Begriff "Existenzsicherung" manifestiert. Mit anderen Worten: Wenn Du meine Brötchen aufisst, lass ich Dich nicht mehr rein. Wenn Du mir zu sehr auf die Pelle rückst, sorge ich für Abstand.
Erst wenn von allem genug da ist, gefühlt oder tatsächlich, sind die Leute bereit auch zu teilen. An diesem Punkt allerdings scheiden sich schon die Geister: Was für den einen genug ist, ist es für den anderen nicht.
Und sollte tatsächlich von irgend etwas wirklich nicht genug da sein, wird das Begehren anderer sogar als existenzbedrohend empfunden.
Es bedarf schon einer Menge Reflexion, dieses - ich denke fast es ist angeboren - Schema abzulegen und sich bewusst anders zu verhalten. Fast immer scheiden sich die Geister an Raum, Nahrung und Geld.
An zweiter Stelle kommen dann Verhalten und Kultur.
Selbst Leute, die ürsprünglich offen waren für neue Begegnungen, verändern ihre Meinung sehr schnell, wenn sie merken, dass das willkommen geheissene Gegenüber sich völlig anders verhält als erwartet.
Dann wird plötzlich die Offenheit relativiert, die Hilfe beschränkt, der Umgang gemieden etc.
So als Fazit: Es gehört eine Menge Bewusstheit dazu, das Fremde zu akzeptieren, wenn es vor der Tür steht.