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die Liebe zu vermeiden. Nicht die zu begehren die man liebt..
Die uralte Sache. Und doch so schwer.
Für mich haben das Buddha und Schopenhauer am verständlichsten formuliert, wobei Buddha ja nicht selber notiert hat. Ich nenns mal das Nicht-Wollen.
Je stärker wir in diesem unserem persönlichen Tempel verharren, je klarer wir diese unerträgliche Sehnsucht nach dem anderen wahrnehmen, ohne von ihr überrumpelt zu werden, desto attraktiver werden wir für andere.
Natürlich hat das was mit Macht zu tun und natürlich ist diese Macht auf vielfältige Weise dialektisch verwoben und synthetisch aufgehoben. Und immer wenn Du glaubst Du hast es verstanden und schickst Dich an, mit dieser Erkenntnis die Welt zu erobern, macht es
flupp, und all die Attraktivität und Sexiness, die du eben noch gefühlt hast, ist dahin. Weil Du doch wieder was wolltest.
Das Erforschen und Reflektieren dieses Phänomens bleibt aber trotzdem die zweitschönste Sache der Welt und ist für mich ganz eng mit der Philosophie verknüpft. Allerdings ginge es mir eher darum diesen Machtaspekt feingeistig in den zwischenmenschlichen Beziehungen allgemein zu entziffern.
Inwiefern seltsame Kleidung, körperliche Schmerzen und obskure Regelwerke und -worte bei diesem Prozess helfen können, erschließt sich mir (noch) nicht.
Kaum wahrnehmbare körpersprachliche Zeichen in der Tiefenmuskulatur bringen das Machtgefüge zwischen Menschen viel unmittelbarer (und dynamischer) zum Ausdruck, und zwar überall im Alltag.
Sexuelle Befreiung von dieser Macht ist eine Illusion. Wir sind der Attraktivität (und ihrem fiesen Gegenstück) genauso ausgeliefert wie der Schwerkraft.
Die einzige Frage wäre, ob man durch die philosophische Reflektion dieses Phänomens selber an Schwerkraft gewinnen kann. Ich glaube: Ja. Dauert aber.