Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1208 Mitglieder
zum Thema
Der Wunsch nach FFM…281
Bei so vielen Pärchen lese ich, dass ausschließlich eine Frau für FFM…
zum Thema
Der Wunsch, vaginal mehr gefüllt zu sein?140
Wie löst ihr die unten beschriebene Thematik? Allerdings ist es schon…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Über Philosophen und Philosophinnen

Hippokrates von Kós
Arzt & Philosoph

• um 460 v. Chr., Insel Kos (Griechenland)

† um 370 v. Chr. in Larissa (Thessalien)

Hippokrates gilt als der erste "moderne" Arzt. Er ist der Begründer der rational-empirischen Medizin – also der wissenschaftlichen Medizin – und er gilt häufig als der "Vater der europäischen Heilkunde". Über sein Leben ist heute nicht viel bekannt, doch ergeben sich aus Legenden und Anekdoten gewisse Kernaussagen, die ein Bild von Hippokrates zeichnen.

Die Familie von Hippokrates, die so genannten Asklepiaden, beanspruchten als ihren Vorfahren den Heilgott "Asklepios". Und so soll Hippokrates bereits als Kind von seinem Vater Herakleidas entsprechend der Familientradition in den Ärzteberuf und in die hergebrachte Medizin eingeführt worden sein. Danach folgten Reisen durch Kleinasien und Griechenland, wo er seine "ärztliche Kunst" als wandernder Arzt ausübte und weiterentwickelte. Berühmt, geachtet und allseits geehrt kehrte Hippokrates nach Kos zurück, um hier zu praktizieren, zu schreiben und in einer eigenen Schule Medizin zu lehren. Später wurde er hier als "Halbgott" kultisch verehrt. Hippokrates großer Ruf zeigte sich unter anderem darin, dass auf koischen Bronzemünzen der frühen Kaiserzeit sein Bildnis zu sehen ist. Im Alter lebte Hippokrates vermutlich in Larissa auf Zypern – noch heute erinnert ein Grabstein an der Straße nach Gortyn an seinen Tod.

Das Medizinkonzept von Hippokrates wurde von dem griechischen Philosophen Platon (427/428–347 v. Chr.), Begründer des Idealismus, als naturphilosophisch beschrieben. Folglich hat der Arzt zuerst das "Ganze der Natur" zu kennen, bevor er den Patienten behandeln kann. Unter Hippokrates entstand die "Corpus Hippocraticum", eine etwa 60 Schriften umfassende Textsammlung. Es ist jedoch unklar, welche der Schriften tatsächlich von Hippokrates stammen. Die Textsammlung enthält die Auffassungen der griechischen Medizin, wie sie Hippokrates und seine Schüler verstanden. Danach soll der Arzt über eine Konzeption verfügen, mit deren Hilfe er beurteilen kann, wie sich die "Einzelelemente", aus denen sich alles zusammensetzt, zueinander und zum menschlichen Körper verhalten. Hippokrates gehörte also zu denjenigen Ärzten, für die das Verhältnis von Mensch und Umwelt vor allem durch Umwelteinflüsse abhängt. Er verstand die Krankheit als Ausdruck einer Abweichung vom Gleichgewicht der Körpersäfte, wie sie für ihn in den mannigfachen Krankheitserscheinungen beobachtbar waren. Deshalb war für ihn die Beobachtung des Kranken eine der wichtigsten ärztlichen Tätigkeiten.

Mit dieser besonderen Wertschätzung der systematischen Beobachtung für die Diagnose und therapeutischen Umsetzung brach Hippokrates mit der Tradition der an die Götter und magischen Kräfte gebundenen Medizin. Er behandelte nicht die Krankheit, sondern stets den ganzen Menschen, in dem er dessen natürliche Heilungskräfte durch Diät, Umstellung der Lebensweise, durch Medikamente in Form pflanzlicher Drogen und letztlich durch die Chirurgie unterstützte. Ein wesentlicher Faktor in der Krankengeschichte (Anamnese) und Diagnose waren daher auch die Lebensumstände des Patienten, seine Konstitution oder auch sein Beruf. Obwohl der Begriff der Asepsis (Fernhalten von Krankheitskeimen) noch völlig unbekannt war, verlangte Hippokrates bei der Behandlung und vor allem bei chirurgischen Eingriffen äußerste Sauberkeit.

Hippokrates verkörpert heute wie in der Antike für viele Menschen und speziell für die Ärzte jeder Fachrichtung das Leitbild des idealen Arztes, der wissenschaftliches Denken mit ärztlicher Erfahrung und hohem ärztlichen und menschlichen Ethos verbindet. Seine Söhne Drakon und Thessalos sowie sein Schwiegersohn Polybos führten die Familientradition fort.


Buchtipps:

Die großen Ärzte im Porträt
Kay P. Jankrift

224 Seiten, Marixverlag, 2007

Anschauliche Porträts bedeutender Mediziner von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert Seuchen, gegen die die Menschheit Jahrhunderte lang vergeblich kämpfte, sind seit der Entdeckung ihrer Erreger heilbar geworden. Dieser Band folgt in anschaulichen Porträts den Spuren der Frauen und Männer, deren Wirken die Entwicklung der Medizin von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert hinein geprägt hat.
Über Galen von Pergamon, Avicenna und Hildegard von Bingen spannt sich der Bogen bis zu dem Nobelpreisträger Gerhard Domagk.


viel Freude beim Lesen

wünscht Euch

Tiefsinnige
Dionysos & Begriffsklärung
Dionysos steht für:

Dionysos, den griechischen Gott des Weines und der Ekstase

Meist wird Dionysos mit Efeu- bzw. Weinranken und Weintrauben dargestellt. Seine Attribute sind der mit Efeu und Reben umkränzte Thyrsosstab und der Kantharos (Trinkgefäß für Wein).

Geschichten über Dionysos' Geburt und Kindheit

Über die Abstammung des Dionysos gibt es viele Quellen.
Als Mutter werden Demeter, Io (beide Korngöttinnen), Persephone (die Todesgöttin) sowie Lethe („Vergessen“) und eine Sterbliche namens Semele genannt. Als sicher gilt hingegen, dass Zeus der Vater ist.

Nach der bekanntesten Geschichte ist Dionysos der Sohn des Zeus und der Semele. In menschlicher Gestalt hatte Zeus eine geheime Liebschaft mit Semele, der Tochter des Königs Kadmos von Theben. Es heißt, die eifersüchtige Hera habe Semele in einer Verkleidung überredet, sie möge sich von Zeus als Liebesbeweis erbitten, sich ihr in seiner wahren Gestalt zu zeigen. Zeus habe sich ihr daraufhin als Blitz gezeigt und sie verbrannt.

Da sie bereits mit Dionysos schwanger gewesen sei, habe Zeus ihr Kind zu sich genommen. Er brachte sich eine tiefe Wunde bei und nähte sich die unreife Leibesfrucht in seinen eigenen Schenkel. Nach drei Monaten öffnete er ihn wieder und brachte Dionysos hervor. Dionysos wird deshalb der zweimal Geborene genannt. Mit dieser zweiten Geburt durch Zeus wird seine Göttlichkeit und Unsterblichkeit begründet.

Dionysos als Wiedergeburt des Zagreus

Zeus näherte sich in einer Höhle seiner Tochter, der Unterweltsgöttin Persephone, als Schlange. Ihr Kind war als Zagreus bekannt, der „große Jäger“, welchen Beinamen auch Zeus selbst als Unterweltgott trägt, besonders auf Kreta.

Jedoch auch Hades, Persephones Gatte, wurde als Vater genannt, der auch der Katachtonios genannt wurde, „unterirdischer Zeus“. Dionysos wurde als Sohn der Persephone auch Chtonios, „Unterirdischer“ genannt.

Zeus liebte seinen Sohn, was die Eifersucht der Hera heraufbeschwor. Sie trieb die Titanen an, Dionysos zu töten. Er wurde beim Spielen überrascht und von den Titanen in sieben Teile zerrissen, in einem Kessel, der auf einem Dreifuß stand gekocht, über dem Feuer gebraten und verschlungen. Doch die Hörner des gebratenen Kindes erinnern daran, dass es sich um ein geopfertes Zicklein oder Kälbchen handelt, dessen Leiden denen des Gottes genau entsprachen.

Zeus strafte diese Tat, indem er die Titanen mit einem Blitz vernichtete. Aus der Vermischung der Asche des Zagreus und der der Titanen soll das Menschengeschlecht entsprungen sein. Der Mensch enthielt göttliche und titanische Elemente. Nach Meinung der Orphiker konnte man durch Reinigung und Initiationen das titanische Element verlieren und ein backchos werden.

Es gibt neben dieser orphischen verschiedene andere Fortsetzungen der Geschichte der Tötung des Dionysos durch die Titanen:

Zeus habe die Glieder gesammelt und sie Apollon übergeben, der sie in Delphi bestattete. Dort wurde jährlich in der winterlichen Abwesenheit des Apollon seine „Auferstehung“ gefeiert.

Nach einer anderen Geschichte entstand der „erste Weinstock“ aus der Asche der verbrannten Glieder des Zagreus.

Es wurde auch berichtet, Rhea habe die im Kessel gekochten Glieder gesammelt und wieder zusammengefügt. Zagreus sei ins Leben zurückgekehrt und wurde Persephone zurückgegeben. Der Unterschied zwischen diesen beiden Geschichten ist gering.

Nur das Herz des Dionysos habe Athene beiseite getan, so wurde erzählt. Dieses Herz gab Zeus der Semele zu essen oder in einem Trank, so dass er erneut empfangen wurde. In Wahrheit war es ein anderes Körperteil, das eine Göttin in einem zugedeckten Korb versteckte, der Phallos.

Geboren wurde er möglicherweise auf dem Berg Nysa. Seine Amme war zunächst Ino, die Schwester der Semele. Er wurde als Mädchen verkleidet.

Als einmal in seiner Kindheit die durch Hera drohende Gefahr besonders groß war, verwandelte Zeus den Dionysos in ein Zicklein und übergab ihn den Nymphen des Berges Nysa, die das Kind in einer Höhle pflegten und mit Honig fütterten. Erzogen wurde er von Silenos.

An der Stelle, wo Semele starb, habe später ein Weinstock gestanden, wird berichtet.


Dionysos

Der Gott der Vegetation, des Weines, der Ekstase und des Rausches. In seinem Gefolge befindet sich die Satyrn oder die Silenen und verschiedene Nymphen.

Der „goldlockige Dionysos” (HESIOD, Theogonie, 947) gehörte später zu den zwölf Olympioi, indem er im Pantheon die Hestia ersetzte. Seine Eltern sind in diesem Falle Zeus und Semele.
Mit Ariadne ist er Vater des Priapos und er ist Vater des Hymen. Attribute des gehörnt dargestellten Dionysos sind Thyrsosstab und Phallos, Rebe und Becher.
Er zählt zu den sterbenden und auferstehenden Gottheiten.
Ihm heilig ist der Esel.


Quelle: Wikipedia

auserdem noch ein Link dazu:

http://www.mythologica.de/dionysos.htm
Dionysos und die Nymphe Akme
(Ikarios bringt den Wein herbei, Akme kostet ihn; Mosaik im Haus des Dionysos in Paphos, Zypern)
Dante Alighieri
Dante Alighieri wurde im Mai des Jahres 1265 als Sohn des Rechtsgelehrten Alighieri auf dem elterlichen Landsitz vor den Toren von Florenz geboren. Seine Mutter starb bald nach seiner Geburt. Kurz vor ihrem Tode soll sie einen Traum gehabt haben, in dem ihr der kleine Dante erschienen sei - sie habe den Knaben unter einem Lorbeerbaum gesehen, wie er sich von den herabfallenden Blättern ernährte und allmählich in einen Pfau verwandelte, der schließlich der Sonne entgegen flog. Die Ammen und Gevatterinnen weissagten ihm aus diesem Grunde eine ruhmreiche Zukunft.

Dante hat die Literatur der Antike und die seiner Zeit studiert sowie Philosophie und Theologie. Hier vertiefte er insbesondere seine Kenntnis der Ideale des Franz von Assisi, die in seinem späteren Hauptwerk der "Divina Commedia", deutlich hervortreten. Sein Werk spiegelt in einzigartiger Weise die Kultur des Mittelalters. Dante wuchs in einer durch politische Wolken ständig bedrohten Zeit heran. Er selbst wurde Politiker, gehörte der Partei der Ghibellinen an, der Kaiserlichen, die im Gegensatz zu den Guelfen (Päpstlichen) stand.

Im Alter von neun Jahren sieht Dante zum ersten Mal die gleichaltrige Beatrice, die sein Herz, seine Gedanken, aber vor allem sein dichterisches Werk bestimmen wird. Beatrice war die Tochter des reichen Florentiners Folco Portinari. Sie wird zur Muse seines Werkes und ist die Personifikation der Liebe, weniger der körperlichen als der göttlichen Liebe. Als Dante 1283 eine zweite Begegnung mit Beatrice hat, sind vermutlich beide bereits verheiratet. Dante wurde mit 12 Jahren mit Gemma Donati verlobt, mit der er nach späterer Heirat zwei Söhne und eine Tochter hatte. Das Zusammenleben der Familie war nur von kurzer Dauer, da die Politik ihre Schatten über Dantes Leben warf. Bei der zweiten Begegnung mit Beatrice erwidert diese Dantes Gruß und inspiriert so Dantes reinste und idealste Liebe und legt damit sogleich die Wurzeln für sein Hauptwerk, die "Divina Commedia".

Mit 24 Jahren beteiligt sich Dante 1289 an den Kämpfen zwischen den papstreuen Guelfen und den kaisertreuen Ghibellinen. Er trat 1295, um an dem politischen Leben in Florlenz teilnehmen zu können, der Zunft der Ärzte, Apotheker und Maler bei. Durch sein Engagement und den Kampf für die Unabhängigkeit seiner Heimatstadt gegen die Einflussnahme des Papstes geriet er in eine für ihn verhängnisvolle Opposition. 1302 musste er alle Ämter und Güter abgeben, wurde aus Florenz verbannt und wenig später in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Dante schrieb: Durch alle Gegenden Italiens bin ich irrend, fast bettelnd gezogen, in dem ich wider Willen die Wunde zeigte, die mir das Schicksal schlug. Das Brot fremder Herren ward mir salzig, schwer stiegen meine Füße über fremde Stufen. Seine beiden Söhne wurden ebenfalls aus Florenz vertrieben, und irrten in der Welt umher. Seine Frau, eine Donati, Tochter des Führers der Gegenpartei, lebte geduldet in Florenz.

Als in Florenz eine gemäßigtere Partei ans Ruder gelangt, bietet man auch Dante gegen eine "Sühnezahlung" die Rückkehr in die Vaterstadt an, aber dieser verzichtet in einem stolzen Antwortbrief darauf. Auf der Flucht schreibt er später in einsamen Stunden an der "Komödie", die erst spätere Generationen die "Göttliche" nennen. Er fühlt sich als demütiger Vollender der Gedanken Gottes.

Bevor Dantes Meisterwerk "Die Göttliche Komödie" erschien, schrieb er noch einige kleinere Werke. Interessant ist ebenfalls das lateinische Werk "De Monarchia" (zwischen 1312 und 1313 entstanden), das sich mit der Funktion und der Zukunft des Papst- und Kaisertums auseinandersetzt und Dante damit zum verantwortungsbewussten Historiker, Staatsphilosophen und Politologen wird. Ein fester Moralbegriff und ein unerschütterlicher Glaube, dass der Mensch im Diesseits das Jenseits beeinflussen kann, macht aus Dante einen ausgewiesenen Humanisten. Dantes Überzeugung war, dass sein Werk exemplarische Gültigkeit und Wahrheit besitzen und eine wichtige Funktion im Erkenntnis- und Erlösungsprozess der Menschheit übernehmen sollte. Damit vertritt er die Überzeugung, dass der Dichtung eine verantwortungsvolle Mission zukommt.

Die Dünste der Lagunenstadt Venedig werfen ihn aufs Krankenlager, leidend kehrt er nach Ravenna zurück. Im 54. Lebensjahr vollendet er in Ravenna die "Komödie" und zwei Jahre später, am 14. September 1321, stirbt Dante in Ravenna. Guido Novello lässt Dantes sterbliche Reste, geschmückt mit dem Zeichen des Lorbeers, feierlich bestatten; ein geplantes Denkmal kann nicht mehr errichtet werden, weil Guido Novello bereits 1322 aus Ravenna vertrieben wird. Als man im Jahre 1865 die 600-jährige Wiederkehrt des Geburtstages Dantes feiert, erhält diese Festlichkeit ihre besondere Bedeutung durch eine Entdeckung, die man kurz vorher im Kreuzgang der Franziskaner Kirche in Ravenna gemacht hat: bei Ausschachtungsarbeiten fand man in einer Holzkiste Dantes Gebeine unweit des Grabmals in die Wand eingemauert. Lange Zeit hielten die Franziskanermönche die sterblichen Überreste des Dichters versteckt, um sie vor dem Zugriff der Florentiner zu schützen, die sich nach dem Tod des Dichters wieder ihres berühmten Sohnes erinnert hatten.


Tomba di Dante, Aussenansicht, Ravenna

Tomba di Dante, Grabplatte, Ravenna
Erst 1865 wurde die Graburne in einem kleinen klassizistischen Tempel bestattet. Pilgerstätte des bedeutendsten italienischen Dichters ist die Tomba di Dante. Südlich der Piazza del Popolo in Ravenna liegt die Tomba di Dante, die Grabstätte des großen florentinischen Dichters, der mit Petrarca und Boccaccio das Dreigestirn der italienischen Literatur bildet. Dante Alighieri ist sicherlich die herausragendste Dichtergestalt in der italienischen Literatur und zugleich der Schöpfer des neuzeitlichen italienisch. Die Società Dante Alighieri Wiesbaden hat bei ihren Italienreisen mehrmals die "Tomba die Dante" besucht.


Quelle:

http://www.dante-wiesbaden.de/dante/
Demokrit
(* 460 v. Chr. in Abdera, einer ionischen Kolonie in Thrakien; † 371 v. Chr.)

Demokrit von Abdera war der Sohn reicher Eltern, verwendete sein Vermögen für ausgedehnte Reisen.

Seine Kenntnisse erstreckten sich, wie das erhaltene Verzeichnis seiner überaus zahlreichen Schriften zeigt, über den ganzen Umfang des damaligen Wissens. Von den Schriften selbst sind nur Fragmente erhalten.

Seine Zeitgenossen nannten ihn den „lachenden“ Philosophen, weil seine theoretische Lehre von dem Wesen der Dinge eine heitere, d. h. gleichmütige, von Affekten der Furcht wie der Hoffnung ungestörte, Gemütsstimmung zur praktischen Folge hatte, die er Wohlgemutheit (Euthymia) nannte und als das höchste Gut bezeichnete.

Er hatte großen Einfluss unter anderem auf Aristoteles.

Demokrit gilt als Vater der Atomtheorie

Wie sein Lehrer Leukipp postulierte er, dass die gesamte Natur aus kleinsten, unteilbaren Einheiten, den Atomen, zusammengesetzt sei. Jedes dieser Atome sollte fest und massiv, aber nicht gleich sein. Es gäbe unendlich viele Atome: runde, glatte, unregelmäßige und krumme. Wenn diese sich einander näherten, zusammenfielen, sich miteinander verflochtenen, dann erschienen die einen als Wasser, andere als Feuer, als Pflanze oder als Mensch. Seiner Meinung nach lassen sich auch Sinneswahrnehmung und Seelenexistenz auf atomistische Prinzipien zurückführen, indem die Seele aus Seelenatomen bestehe. Stirbt ein Mensch, so streuen diese Seelenatome davon und können sich einer neuen Seele, die gerade gebildet wird, anschließen.

Jene Lehre ist ein konsequenter und zwar atomistischer Materialismus, dessen wesentliche Grundzüge sich bei den materialistisch gesinnten Naturforschern späterer Tage beinahe unverändert wiederfanden.

Demokrit verwirft die Annahme eines vom körperlichen Stoffe verschiedenen geistigen Prinzips, welches die Dinge seinem Endzweck gemäß gestalte, und führte das Werden der Dinge auf die den unteilbaren Elementen der Materie, den gleichfalls körperlichen Atomen, von Anbeginn innewohnende Bewegung im Leeren, d. h. auf (mechanisch) wirkende Ursachen, zurück.

Jene sind voneinander nicht der Beschaffenheit (wie bei Anaxagoras), sondern bloß der Gestalt nach verschieden (indem jedes Atom die Form je eines der regelmäßigen geometrischen Körper: Kugel, Zylinder, Pyramide, Würfel etc. hat). Folgerichtig können auch die aus Atomen zusammengesetzten Körper nicht qualitativ, sondern nur quantitativ, d. h. der Gestalt, der Ordnung und Lage ihrer Elemente nach, unterschieden sein, wobei die Größe der Körper der Menge und ihre Schwere dem Vielfachen der Schwere der letztern entspricht.

Aus den genannten Verschiedenheiten lassen sich alle Mannigfaltigkeiten der Erscheinungswelt erklären.

Weder bei den Atomen noch bei deren Eigenschaften, ebenso wenig wie bei deren Bewegung, darf man nach einer Ursache fragen; sie sind sämtlich ewig. Doch liegt es in der Natur der Schwere, dass die größeren (also auch schwereren) Atome eine raschere Bewegung und zwar nach unten annahmen, wodurch die kleineren (und folglich leichteren) verdrängt und nach oben getrieben, auch durch den Zusammenstoß der bei dieser Gelegenheit zusammenstoßenden Atome Seitenbewegungen bewirkt wurden, aus welchen ein sich allmählich immer weiter ausbreitender Wirbel entstand, der die Weltbildung herbeiführte. Wie sich beim Worfeln des Getreides von selbst Spreu zur Spreu und Korn zum Korn findet, so musste durch die wirbelnde Bewegung durch Naturnotwendigkeit das Leichtere zum Leichten, das Schwerere zum Schweren gelangen und durch dauernde Verflechtung der Atome der Grund zur Bildung größerer Atomenaggregate (Körper) und ganzer Körperwelten gelegt werden. Einer der auf diesem Wege gewordenen Körper ist die ursprünglich wie alles übrige in Bewegung befindlich gewesene, allmählich zur Ruhe gelangte Erde, aus deren feuchtem Zustand die organischen Wesen hervorgegangen sind.

Auch die Seele ist ein Atomenaggregat, d. h. ein Körper, aber ein solcher, dessen Bestandteile die vollkommensten, d. h. feinsten, glatten und kugelförmigen, diejenigen Atome sind, welche der Erscheinung des Feurigen entsprechen. Teile derselben werden, solange das Leben währt, durch Ausatmen an die Luft abgegeben, durch das Einatmen aus derselben als Ersatz aufgenommen. Ebenso lösen sich von den uns umgebenden Dingen unaufhörlich feine Ausflüsse ab, welche durch die Öffnungen unsers Leibes (die Sinnesorgane) an die im Innern desselben befindliche Seele gelangen und dort durch Eindruck ihnen ähnliche Bilder erzeugen, welches die Sinneswahrnehmungen sind. Letztere bilden die einzige, aber, da jene Ausflüsse auf dem Weg zur Seele mehr oder weniger störende Umbildungen erfahren können, nichts weniger als unbedingt zuverlässige Quelle unserer Erkenntnis, die sich daher nicht über die Stufe der Wahrscheinlichkeit erhebt.

Zu der Seele, die von Natur die Erkenntnis möglich macht, verhält sich der übrige Mensch (sein Leib) nur wie deren „Zelt“; wer die Gaben der ersteren liebt, liebt das Göttliche, wer die des Leibes liebt, das Menschliche. Erkenntnis aber, indem sie Einsicht gewährt in das Ansich der Dinge, d. h. die Atome und das Leere, während alle Unterschiede nur für uns (in der sinnlichen Erscheinung) sind, und in die gesetzliche Notwendigkeit des Verlaufs der Dinge, der weder einer Leitung durch außenstehende Mächte bedürftig noch einer Störung durch solche zugänglich ist, befreit von törichter Furcht wie von eitler Hoffnung und bewirkt jene Gelassenheit (Ataraxie), welche das höchste Gut und zugleich die wahre Glückseligkeit ist.

(Quelle: Wikipedia)
Darstellung des Demokrit, Antoine Coypel, 1692, Louvre-Museum
Nicolai Hartmann
(Lettisch: Niklavs Hartmanis; * 20. Februar 1882 in Riga, † 9. Oktober 1950 in Göttingen)

Philosoph und Professor für Philosophie.

Er war ein Vertreter des kritischen Realismus und Erneuerer der Metaphysik

Leben
Hartmann studierte Philosophie in Sankt Petersburg, im estländischen Dorpat und in Marburg. Er promovierte 1907 und lehrte ab 1920 als Professor in Marburg, ab 1925 in Köln, ab 1931 in Berlin und ab 1946 in Göttingen.

Philosophie
In seinem Werk "Grundzüge einer Metaphysik der Erkenntnis", vertrat Hartmann entschieden die Auffassung, dass die Realität unabhängig von der subjektiven Wahrnehmung existiere. Nach Hartmann kann der Mensch jedoch das Wesen der Wirklichkeit, von dem er und seine Erkenntnisleistung selbst lediglich ein Teil ist, nie vollständig erfassen.

In der "Ethik", einem seiner zentralen Werke, entwarf er eine "materiale Wertethik".
Werte haben danach wie auch die Gegenstände der Mathematik oder Logik die Seinsweise "idealen Seins" und werden durch Wertfühlen erfasst.
Hinsichtlich der menschlichen Willensfreiheit vertrat Hartmann die Auffassung, dass innerhalb eines deterministischen Systems die Intention bzw. der Wille als "überformender" Faktor wirkt und so Entscheidungsfreiheit konstituiert.

Hartmann entwickelte ein Schichtenmodell des Seins.
Er unterscheidet 4 Schichten, und zwar eine anorganische, organische, seelische und geistige Schicht.
Dabei baut die höhere Schicht auf der niederen auf, ohne dass sie jedoch gänzlich darauf zurückgeführt werden könnte.
Dies wird am Bild eines Reiters veranschaulicht, der als Mensch (wesentlich) der geistigen Schicht zugehört; er sitzt auf einem Pferd, das als Tier eine Seele hat; dieses steht auf Gras, das als Pflanze organisch-belebt ist und selbst auf einem Felsen wächst, der zu allem die stoffliche Grundlage bildet; diese aber findet sich in den oberen Seins-Schichten wieder.
Auf seine Schichtungsgesetze wird heute z.B. bei der Diskussion der Zusammenhänge zwischen folgenden Ebenen zurückgegriffen: Molekül, Zelle, Organ, Individuum, Gruppe - sowie bei der Frage, wie der interdisziplinäre Gedankenaustausch in den Humanwissenschaften zu strukturieren ist.

( Infos aus Wikipedia )

(Ru)dolf *love*
Niklavs Hartmanis
Arthur Schoppenhauer
Vom “totgeschwiegenen” zum berühmten Philosophen


Der Weg zum Philosophen


Arthur Schopenhauer wurde am 22. Febr. 1788 zu Danzig geboren, wo sein
Vater einer der angesehensten Kaufleute war. Seine Mutter war die bekannte, 1838 gestorbene Schriftstellerin Johanna Schopenhauer... Auch Schopenhauer´s Schwester Adele machte sich als Schriftstellerin bekannt... Während seines Knabenalters hielt sich Arthur Schopenhauer längere Zeit mit seinen Ältern in Frankreich und England auf, worauf sich wol zum Theil die vertraute Bekanntschaft mit der Sprache und Literatur beider Länder zurückführen läßt, durch die sich Schopenhauer vor vielen Gelehrten und Philosophen auszeichnet.(1)

Im Jahre 1809 bezog er die Universität Göttingen und hörte dort zuerst Vorle- sungen über Naturwissenschaften und Geschichte.(2) Die naturwissenschaftlichen Kenntnisse, die sich Schopenhauer hier sowie später zu Berlin durch wiederholten Besuch der physikalischen, chemischen, mineralogischen, botanischen, zoologischen, anatomi- schen Vorlesungen erwarb, wurden von wichtigem Einflusse auf seine spätere Philosophie und gaben derselben seine gediegene, breite, erfahrungmäßige Grundlage, die sie vor den andern nachkantischen Systemen so stark auszeichnet.

Den Trieb zu philosophieren erweckten zu Göttingen in Schopenhauer besonders die Vorlesungen G. E. Schulze´s, des Verfassers des “Änesidemus”. Entscheidend wurde dabei Schulze´s persönlicher Rath, den Privatfleiß fürs erste ausschließlich dem Studium Plato´s und Kant´s zuzuwenden und vor Bewältigung dieser keinen anderen, namentlich nicht Aristoteles und Spinoza, anzusehen - ein Rath, den genau befolgt zu haben Schopenhauer nie gereute, und dessen Wirkung in seinen Werken zu spüren ist.

Im Jahre 1811 siedelte Schopenhauer nach Berlin über, in der Erwartung, an Fichte einen großen Geist und Philosophen kennen zu lernen. Doch fand er sich bald enttäuscht, und an die Stelle der Verehrung trat nun Geringschätzung und Spott, obgleich der Cursus durchgemacht wurde.

Im Jahre 1813 bereitete sich Schopenhauer zur Doctorpromotion in Berlin vor. Der Krieg hinderte die Ausführung dieses Plans, und auf die zuerst für die Berliner Promotion bestimmte Abhandlung “Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde” wurde er in Jena promovirt.

--------------------

(1) Bereits 1797-99 hatte er Gelegenheit, Französich zu lernen, als er in Le Havre im Hause eines Geschäftsfreundes seines Vaters lebte.

(2) Nicht erwähnt ist hier, dass sein Vater ihn drängte, Kaufmann zu werden. Erst der Tod seines Vaters (1805) ermöglichte es ihm, die Kaufmannslehre in Hamburg aufzugeben und nach Auflösung des väterlichen Geschäfts mit seiner Mutter Hamburg zu verlassen. so dass er nun seinen geistigen Neigungen folgen konnte.

Weiterlesen - zum Link:
http://www.arthur-schopenhauer-studienkreis.de/Arthur_Schopenhauer_1/arthur_schopenhauer_1.html
Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: es mag zwar nichts drin sein, aber es mildert die Stöße des Lebens.

Arthur Schoppenhauer
Hoimar von Ditfurth
Hoimar Gerhard Friedrich Ernst von Ditfurth (* 15. Oktober 1921 in Berlin-Charlottenburg; † 1. November 1989 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Arzt und Journalist. Bekannt wurde Hoimar von Ditfurth jedoch vor allem als Fernsehmoderator und populärwissenschaftlicher Schriftsteller.

Leben
Hoimar von Ditfurth wurde als Sohn des Altphilologen Hans-Otto von Ditfurth, eines nationalistisch-konservativen preußischen Rittmeisters, geboren. Nach seinem Abitur am Viktoria-Gymnasium in Potsdam (heute Helmholtz-Gymnasium Potsdam) 1939 studierte er Medizin, Psychologie und Philosophie an den Universitäten Berlin sowie Hamburg und promovierte 1946 zum Dr. med. Von 1948 bis 1960 war er an der Universitätsklinik Würzburg tätig (zuletzt in der Position eines Oberarztes). 1959 habilitierte er sich an der Universität Würzburg und wurde Privatdozent für Psychiatrie und Neurologie. 1967 erfolgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor der Medizinischen Fakultät.

Ab 1960 arbeitete Ditfurth im Pharmakonzern C. F. Boehringer in Mannheim als Leiter der Abteilung für Psychopharmaka. 1969 lehnte er dort eine Geschäftsführerposition ab und wurde stattdessen Dozent, freier Publizist und Wissenschaftsjournalist.

Seinen durchbrechenden Erfolg hatte Hoimar von Ditfurth als populärwissenschaftlicher Autor und Fernsehmoderator (WDR, SFB, SR, ZDF). Er überschritt dabei mutig (aber wissenschaftlich stets wohlbegründet) die interdisziplinären Grenzen zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften (hier besonders zur Theologie und Philosophie). Ein bedeutender Teil seines Lebenswerkes war sein Eintreten gegen Aberglauben, Pseudowissenschaften, gegen eine rein kreationistische Weltsicht und gegen den Anthropozentrismus. Bekannt wurde er einem großen Publikum durch die von ihm 1971 konzipierte ZDF-Sendereihe Querschnitte, die er gemeinsam mit Volker Arzt bis 1983 leitete.

Von Ditfurth entwarf in seinen späteren Werken einen eigenen Ansatz zur Evolutionären Erkenntnistheorie.

Ab dem Ende der 1970er Jahre wandte sich Hoimar von Ditfurth zunehmend umweltpolitischen Themen zu und unterstützte zu Beginn der 1980er Jahre die Grünen in ihrem Wahlkampf.

Hoimar von Ditfurth war seit 1949 mit Heilwig von Raven verheiratet,
und war Mitglied des deutschen PEN-Zentrums.

Er starb am 1. November 1989 in Freiburg/Breisgau an einem Thymom.

Werke

* Die endogene Depression, 1960
* Kinder des Weltalls, 1970
* Im Anfang war der Wasserstoff, 1972
* Zusammenhänge, 1974
* Dimensionen des Lebens, 1974
* Der Geist fiel nicht vom Himmel, 1976
* Die Großen - Leben und Leistung der sechshundert bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Welt 1977
* Querschnitt – Dimensionen des Lebens II, 1978
* Wir sind nicht nur von dieser Welt, 1981
* So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen, 1985
* Unbegreifliche Realität, 1987
* Innenansichten eines Artgenossen, 1989
* Das Gespräch, 1992 (Interviewer: Dieter Zilligen)
* Das Erbe des Neandertalers, 1992 (postum)
* Die Sterne leuchten, auch wenn wir sie nicht sehen, 1994 (postum)
* Die Wirklichkeit des Homo sapiens, 1995 (postum)


Quelle Wikipedia
Humberto Maturana
Humberto Romesín Maturana (* 14. September 1928 in Santiago de Chile) ist ein chilenischer Biologe (mit dem Schwerpunkt Neurobiologie) und Philosoph. Zusammen mit Francisco J. Varela gilt Maturana als einer der Begründer des radikalen Konstruktivismus und als Erfinder des Konzepts der Autopoiesis (1972).

Biographisches
Humberto R. Maturana lebt in seiner Geburtsstadt Santiago de Chile und leitet dort zusammen mit Prof. Dávila das Instituto Matriztico.

Maturana arbeitet am Institut als Biologe und Philosoph und beschäftigt sich mit wissenschaftsübergreifenden Gebieten. Auch seine gedruckten Werke zeugen von seiner interdisziplinären Arbeit zwischen Biologie, Philosophie, Psychologie und Soziologie. Beispielsweise beschäftigt er sich mit dem Verhältnis der „Biologie der Liebe“ („biología del amar“) zur Biologie der Erkenntnis („biologia del conocer“), die er beide als sich kreisförmig wechselseitig beeinflussend betrachtet.

Wissenschaftlicher Werdegang
Maturana studierte ab 1948 Medizin an der Universidad de Chile und ab 1954 mit einem Stipendium der Rockefeller-Stiftung Biologie/Anatomie am University College in London. Dort entstand erstmals eine Theorie zur Existenz lebendiger Systeme als autonome dynamische Einheiten. Ab 1956 absolvierte er ein Promotionsstudium an der Harvard University, USA, wo er 1958 das Doktorat in Biologie abschloss. Er arbeitete bis 1960 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (Massachusetts), USA, in einer Postdoc-Stelle an Forschungen über das Auge (blinder Fleck) hin zu erkenntnistheoretischen Fragen.

1960 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Biologie an der Fakultät für Medizin der Universidad de Chile, Santiago de Chile. Hier erstreckten sich seine Tätigkeiten über Fragen der visuellen Perzeption, insbesondere der Farbwahrnehmung und der Unterscheidung von lebenden und nicht-lebenden Systemen.

1968 reiste er auf Einladung Heinz von Foersters nach Urbana und nahm von 1969-1970 eine Gastprofessur an der University of Illinois wahr.

Von 1970-73 arbeitete er in enger Kooperation mit Francisco J. Varela in Santiago de Chile. Ab 1970 widmete er sich vor allem der Weiterentwicklung der „Biologie der Erkenntnis“ und beschäftigt sich als Neurophysiologe mit erkenntnistheoretischen Problemen über den Weg der „Biologie des Erkennens“.

Bedeutung
Maturanas Werk und insbesondere sein Begriff der Autopoiesis hatte Auswirkungen über die Biologie hinaus. Schon früh hat er die Lehren des Biologen Jakob Johann von Uexküll gelesen und studiert, was besonders seine Aufmerksamkeit auf den Organismus und dessen Umwelt richtete. Dies führte ihn auch zu der Frage: Was ist "Kognition" als biologisches Phänomen?

Er gilt als einer der Begründer des radikalen Konstruktivismus. Maturanas Theorien beeinflussten unter anderem Heinz von Foerster und Niklas Luhmann. Er selbst distanzierte sich in einem Interview aus dem Jahre 2002 sehr deutlich davon, als Konstruktivist bezeichnet zu werden.

Beziehung zwischen Biologie und Erkenntnistheorie - Der Geist als Prozess

1960 kehrte Maturana an die Universität von Santiago zurück, wo er Spezialist auf dem Gebiet der Gehirnwissenschaft, insbesondere für das Verständnis der Farbenwahrnehmung, wurde. Er beschäftigte sich in den 60er Jahren auch ganz allgemein mit der Frage: "Was ist Leben?" "Welche Eigenschaften muss ein System besitzen, damit man es als wahrhaft lebend bezeichnen kann?" "Können wir klar zwischen lebenden und nicht lebenden Systemen unterscheiden?" Er schaffte es, zwei Traditionen des Systemdenkens zu vereinen, indem er erkannte, dass die Verbindung im Verständnis der "Organisation des Lebendigen" liegt:
1) die organismische Biologie, die das Wesen der biologischen Formen untersucht
2) die Kybernetik, die das Wesen des Geistes zu verstehen versucht.

Er setzte in Folge die Kognition mit dem Prozess des Lebens gleich, veröffentlichte seine Ideen 1970, und es begann die Zusammenarbeit mit Francisco Varela, einem jüngeren Gehirnwissenschaftler. Die beiden entwickelten den Begriff Autopoiese und veröffentlichten 2 Jahre später ihre erste Beschreibung dieses Begriffes. In ihrem Aufsatz gehen sie davon aus, dass die Autopoiese ein allgemeines Organisationsmuster ist, das allen lebenden Systemen gemeinsam ist, wie auch immer ihre Bestandteile beschaffen sein mögen. Sie betonen, dass die Organisation des Systems unabhängig von den Eigenschaften seiner Bestandteile ist, so dass sich eine bestimmte Organisation auf viele verschiedene Weisen durch viele verschiedene Arten von Bestandteilen verkörpern kann. Nach Maturana und Varela ist der Begriff der Autopoiese notwendig und ausreichend, um die Organisation lebender Systeme zu charakterisieren.

Maturana entwickelte in den 60er Jahren den neuen Begriff des Geistes: der Geist ist kein Ding, sondern ein Prozess - der eigentliche Prozess des Lebens. 1969 präsentierte er diesen Grundgedanken auf einer Konferenz über Kognition in Chicago. Zusammen mit Varela entwickelte Maturana eine Systemtheorie der Kognition, die auch Santiago-Theorie genannt wird.
In dieser Theorie wird die Kognition, der Erkenntnisprozess, mit dem Prozess des Lebens gleichgesetzt.
Maturana über Sprache und Kommunikation: Kommunikation ist nicht eine Übermittelung von Information, sondern vielmehr eine Verhaltenskoordination zwischen lebenden Organismen durch wechselseitige, strukturelle Koppelung. Nach Maturana können wir das menschliche Bewusstsein nur durch die Sprache sowie durch den gesamten sozialen Kontakt verstehen, in den diese eingebettet ist."

aus Wikipedia
Laotse
Laozi ( oder Lao Tzu „‚Alter Meister‘“) ist ein legendärer chinesischer Philosoph, der im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll. Je nach Umschrift wird der Name auch Laotse, Lao-Tse oder Lao-tzu geschrieben.

Lǎozǐ gilt als Begründer des Daoismus (Taoismus). Das Dàodéjīng (Tao Te King), der einflussreichste daoistische Text, wird ihm zugeschrieben und daher oft auch einfach als „Laozi“ bezeichnet. Der Text ist aber wahrscheinlich erst im 4. Jahrhundert v. Chr. entstanden beziehungsweise in seine heutige Form gebracht worden.

Trotz der beeindruckenden Überlieferung minutiöser Chroniken und Listen von Herrschern, Beamten etc. aus China ist über Lǎozǐ fast nichts bekannt. Die ältesten Quellen sind Anekdoten und Legenden, die zum Beispiel in Zhuāngzǐs (Dschuang Dsi, Chuang-tzu) „wahrem Buch vom südlichen Blütenland“ aufgeschrieben sind. Die erste historische oder biographische Quelle findet sich im Shǐjì (Shi chi) des Sīmǎ Qiān (Ssu-ma Ch'ien), den „Aufzeichnungen des Chronisten“ aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., doch Sīmǎ Qiān schreibt selbst, dass seine Quellenlage sehr unsicher ist und er widersprüchliche Aussagen über Lǎozǐ gefunden hat - er ist nicht sicher, ob Lǎozǐ wirklich gelebt hat.

Der Überlieferung nach wurde Lǎozǐ in der Präfektur Kǔ (Kǔ Xiàn) des Staates Chǔ, dem heutigen Kreis Lùyì im heutigen Hénán geboren. Sein Sippenname war Lǐ, sein Vorname Ěr („Ohr“), sein Gesellschaftsname war Bóyáng; ein anderer Name für ihn ist Lǎo Dān ( „Altes Langohr“).
Lǎozǐ diente als Archivar in der Bibliothek der Zhōu. Als er Chaos und den Verfall des Reiches vorhersah, verließ er das Land. Ca. 70 km westlich von Xi’an, bei Louguantai befindet sich am Shan-Gu Pass ein Tempel, in dem Yin Xi, auch Yin Wenshi genannt, ein Gelehrter der Zhou Zeit in der Periode der Frühlings- und Herbstannalen, einen Turm zur Beobachtung von Gestirnen und Wetter errichtet hatte. Hier wurde Laozi der Legende zufolge von eben diesem Yin Xi aufgefordert, sein Wissen mitzuteilen.
Die Sammlung seiner Lehren ist als Dàodéjīng bekannt. Das Shǐjì berichtet, dass Lǎozǐ nach dessen Niederschrift im Westen verschwand. Yin Wenshi, der den daoistischen Namen Guanling trug, war Berater des Kronprinzen. Er legte nach seiner Begegnung mit Laozi alle weltlichen Ämter nieder und folgte den Lebensregeln des frühen Daoismus. Heute sind die verbliebene Plattform und die umgebenden Tempel ein wichtiger Ort der Verehrung religiöser Daoisten.

Anhand von philologischen Untersuchungen und Exegese der überlieferten Fassungen kann man absehen, dass Lǎozi wahrscheinlich nie existiert hat, sondern dass das Werk diesen Namen in einer Zeit bekam, als lange tradierte mündliche Überlieferungen aufgeschrieben und mit einem Verfasser versehen wurden. Die Legenden, die sich um Lǎozǐ ranken, entstanden wohl aus dem Bedürfnis der damaligen Zeit heraus, eine Überlieferung historisch greifbar und zu einer Schule gehörend zu machen. Den Legenden nach wurde Lǎozǐ über 160 Jahre alt, andere Quellen sprechen sogar von 200 Jahren. Dieses hohe Alter erreichte er durch Vollkommenheit im Dào (Tao). Allerdings gibt es zu diesem Punkt sogar in der daoistischen Literatur Widersprüche. Nach seinen eigenen Lehren suchte Lǎozǐ Zurückgezogenheit und Namenlosigkeit. Dies steht im Widerspruch zur Bekanntheit seiner Person. Zhuāngzǐ kritisierte: „Um sie so fest an sich zu binden, muß er Worte gesprochen haben, die er nicht sprechen durfte ... das ist aber ein Abweichen von der himmlischen Natur.

Lǎozǐ als Gottheit

Ab dem 2. Jahrhundert während der Han-Dynastie entwickelte die Gestalt des Lǎozǐ sich zum Hochgott des Daoismus, und er wurde als einer der Drei Reinen in das Pantheon aufgenommen. Er verkörperte den Heiligen, wie er im Zhuangzi und im Huainanzi beschrieben wird und seine Züge vermischten sich mit den Gottheiten Taiyi und Huang Di. Er gilt als Verkörperung des Dao und seine Gestalt wurde kosmisiert, so nahm man an, er weile im Sternbild des Scheffels (Großer Bär) und steige auf und ab als Vermittler zwischen der himmlischen und der irdischen Welt. Sein Sitz ist der Mittelpunkt des Sternenhimmels und der Himmelsrichtungen, in der Ikonographie ist er umgeben von den vier heraldischen Tieren, die diese symbolisieren. Laozi wandelt sich mit den Zyklen der Zeit und nimmt vielerlei Formen an. Er ist gleich dem Dao in der Lage, sich ins Unendliche auszudehnen und unendlich klein zu werden.

In einigen daoistischen Schulen wurde sogar angenommen, Laozi sei das Dao selbst. So geht gemäß diesen Schulen seine Existenz dem Universum voraus, und er tritt in ihm als Gestalter der kosmischen Ordnung auf. In unzähligen Inkarnationen ist er der weise Berater der Kaiser und unterweist die daoistischen Adepten, so dass er als immer wiederkehrender Lehrer und Verkünder der unterschiedlichen Schulen des Daoismus erscheint.

(aus Wikipedia)
Darstellung des Laozi
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Paulin Hountondji
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hountondji

Paulin Jidenu Hountondji (* 11. April 1942 in Abidjan, Côte d'Ivoire) ist einer der wichtigsten afrikanischen Philosophen der Gegenwart mit Wurzeln in Benin.

Ambitionen

Hountondji ging im damaligen Dahomey zur Schule, wo er 1960 maturierte. Er studierte Philosophie an der École Normale Supérieure in Paris. Zu seinen Lehrern an der Universität gehörten Louis Althusser, Jacques Derrida, Paul Ricoeur und Georges Canguilhem. 1970 verteidigte er seine Dissertation über Husserl.

Ab 1967 lehrte er selbst Philosophie an der Faculté des Lettres der Universität von Besançon. Nach zwei Jahren des Unterrichtens als Gastprofessor an verschiedenen französischen und afrikanischen Universitäten, so an der Lovanium-Universität Kinshasa und der National University of Zaire in Lubumbashi (früher Elisabethville) übernahm er 1972 den Lehrstuhl für Philosophie an der National University of Benin in Cotonou, wo er heute noch Professor für Philosophie ist. 1974 wurde er dort zum Doyen der Faculté des Lettres gewählt. 1976 veröffentlichte er sein Hauptwerk Sur la philosophie africaine. 1989 veröffentlichte er eine umfangreiche Bibliographie zur afrikanischen Philosophie.

Ab dem 30. Lebensjahr zeigten sich verstärkt seine politischen Ambitionen. 1990 bis 1991 war er Bildungsminister in Benin. Als prominenter Kritiker der Militärdiktatur in seinem Land war er beteiligt an der Demokratisierung Benins im Jahr 1992. 1991 bis 1993 bekleidete er das Amt des Ministers für Kultur und Kommunikation, bevor er 1994 seine Lehrtätigkeit an der Universität wieder aufnahm. Schwerpunkte in seinen Vorlesungen und Publikationen sind

1. erkenntnistheoretische Fragen
2. die neuere Geschichte der Philosophie sowie
3. aktuelle Aufgaben der Philosophie und Wissenschaft im subsaharischen Afrika.

Positionen

Momentan ist er Professor für Philosophie an der National University of Benin in Cotonou. Seit der Gründung des Interafrikanischen Rates für Philosophie im Jahre 1972 ist Hountondji dessen Generalsekretär. Außerdem ist er Direktor des African Institute for Advanced Studies (Centre Africain des hautes études) in Porto Novo, Benin und Mitglied des Advisory Editorial Board von Quest. Seit 1990 veröffentlichte er viele Artikel über Anthropologie, Soziologie und Politikwissenschaft. Dies geschah in Ausübung seiner Funktionen als Vizepräsident des International Council for Philosophy and Humanistic Studies (CIPSH) wie auch des Council for the Development of Social Science Research in Africa (CODESRIA) und als Mitglied des Steering Committee of the International Federation of Philosophical Societies (FISP).

Diskussionen

Sein Ruf basiert hauptsächlich auf seiner Kritik am Wesen der afrikanischen Philosophie. Sein Hauptkritikpunkt ist die Ethnophilosophie von Placide Tempels und Alexis Kagamé.

Hountondji ist der Überzeugung, dass afrikanische Philosophie die Gesamtheit von Texten afrikanischer Philosophen ist, die von den Autoren selbst als philosophisch qualifiziert werden. Diese Sicht teilt er mit Kwasi Wiredu (Ghana), Henry Odera Oruka und Peter Bodunrin. Er wendet sich gegen den ethnophilosophischen Mythos, der besagt, es gäbe eine indigene, kollektive afrikanische Philosophie, die streng von westlicher philosophischer Tradition zu unterscheiden wäre. Um den Anspruch einer genuinen afrikanischen Philosophie erfüllen zu können, müsse vielmehr das theoretische Erbe westlicher Philosophie assimiliert und transzendiert werden.

Außerdem kritisiert er den Begriff „Philosophie“, der ein nicht-nachvollziehbares, unwandelbares, kollektives Denksystem aller Afrikaner bezeichnen soll. Denn dadurch komme es zu einer mythologischen Ausbeutung durch den Begriff „Afrikanische Philosophie“. Notwendig wäre daher die Etablierung wissenschaftlicher und philosophischer Diskurse und Texte, ein Schreiben für Afrika statt für Europäer. Theoretische Probleme sollten unter sich erörtert werden, Afrikaner müssen sich mit sich selbst konfrontieren und miteinander reden statt übereinander.

"Afrikanische" Philosophie

Damit Philosophie entstehen kann, müsse erst eine angemessene afrikanische Wissenschaft geschaffen werden. Die afrikanische Philosophie ist für ihn noch im Werden. Tatsächlich ist wirkliche Philosophie für ihn ein offener Prozess der Reflexion, der auf Erkenntnis abzielt (1993, S. 79). Grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung von Wissenschaft und Philosophie ist die breite, demokratische Verwendung der Schrift (1993, S. 114). Denn philosophische Literatur sei im Gegensatz zu Aphorismen, Weisheiten, Sprichwörtern, d.h. Resultaten der tradierten Oralliteratur, freier und kritischer Reflexion zugänglich.

Afrikanische Philosophie ist für ihn die Gesamtheit von Texten afrikanischer Autoren, die ihre Werke selbst als philosophisch bezeichnen. Im Gegensatz zu Kwame Gyekye sieht Hountondji auch ein Werk über Platon oder Marx als afrikanische Philosophie an, sofern es sich beim Autor um einen Afrikaner/eine Afrikanerin handelt, der/die den Anspruch erhebt, sein/ihr Werk sei philosophisch. Das heißt, für ihn ist (im Gegensatz zB. zu Peter Bodunrin) nicht der Inhalt relevant, sondern

1. die Intention des Autors (Philosophie schaffen)
2. das Medium (Schrift) und
3. die Herkunft (Nationalität).

Kennzeichen einer genuinen afrikanischen Philosophie sind:

1. die nicht-reduzierbare Polysemie von Diskursen
2. ein unverzichtbarer Pluralismus (dieser wurde durch den Kolonialismus reduziert)
3. die freie Entfaltung und Konfrontation von Ideen

Seine Ziele können folgendermaßen umrissen werden:

1. Die Selbstbestimmung des Einzelnen
2. Strukturen des freien, kritischen Dialogs und der wissenschaftlichen Debatte schaffen
3. Dokumentation, Systematisierung und Integration oral überlieferten Wissens in moderne literarische Wissenschaften und Philosophie

Die Methoden, die zu diesen Zielen führen, sind:

1. Ideologiekritik und Aufklärung, um die Illusionen, Mystifikationen und Lügenschleier zu überwinden
2. Gründliches Studium (u.a. des Marxismus) und auf diesem aufbauend eine klarere Politik: Marx weiterentwickeln, neu denken (wie Marx denken) und v.a. seine Ideen an die gegenwärtigen Bedürfnisse des Volkes anpassen.
3. Von der Philosophie ausgehen und sie überschreiten, um tatsächliche Probleme zu lösen

In Afrikanische Philosophie. Mythos und Realität (1993, Orig. 1976) wendet er sich gegen den Mythos einer so genannten traditionellen afrikanischen Philosophie, gegen ein kollektives, unreflektiertes, implizites System von Glaubenssätzen. Bantu-Philosophie, Dogon-Philosophie, Yoruba-Philosophie und andere Bindestrich-Philosophien sind vom Westen erfundene Mythen. Hountondji kritisiert vehement die pseudowissenschaftliche Ethnophilosophie, denn Philosophie im strengen Sinne ist seiner Meinung nach notwendigerweise prozesshaftes, explizites Denken, die unvollendete Geschichte einer vielseitigen Debatte. Die afrikanische Philosophie als theoretische Disziplin führe unweigerlich zum Problem der Hermeneutik. Hountondji meint, afrikanische Philosophie sei untrennbar von afrikanischen Wissenschaften. Zunächst müsse es eine Geschichte der Wissenschaften geben, dann wäre es möglich, dass sich die Philosophie als theoretischer Diskurs etabliert. Diese Art von Philosophie diene nicht nur als Fundament einer endlosen Suche, die sich innerhalb eines wissenschaftlichen Diskurses entwickelt und sich in diesem artikuliert, sondern auch dem Kampf gegen den Imperialismus.

Kritik an Ethnophilosophie

Hountondji ist der Auffassung, dass die Vorgangsweise der Ethnophilosophen die Methoden der Anthropologie mit denen der Philosophie vermische und auf diese Weise eine „hybride, ideologische Disziplin der Ethnophilosophie ohne Anerkennung und Status in der Welt der Theorie“ (1993, S. 50) hervorbringe. Die Ethnophilosophie beruht laut ihm auf einer grundsätzlichen Fehlkonzeption der afrikanischen Philosophie, die als unreflektierte, kollektive Weltanschauung konstruiert wird. Gleichzeitig warnt er vor der Gefahr eines extremen Partikularismus als vermeintlichem Gegenmittel zum falschen Universalismus.

Im Laufe der Zeit haben sich Hountondjis Anliegen verändert und erweitert. Er lehnt zwar immer noch die Ethnophilosophie als eine genuine philosophische Disziplin ab. Er hat sich jedoch auf eine Art Synthese von traditionellem afrikanischen Gedankengut und rigoroser philosophischer Methode zubewegt.
*******_be Frau
619 Beiträge
Danke 'Paulin Hountondji'
Seine Ziele können folgendermaßen umrissen werden:

1. Die Selbstbestimmung des Einzelnen
2. Strukturen des freien, kritischen Dialogs und der wissenschaftlichen Debatte schaffen
3. Dokumentation, Systematisierung und Integration oral überlieferten Wissens in moderne literarische Wissenschaften und Philosophie

Diese Ziele können wir doch gut übernehmen, um uns hier miteinander auszutauschen. Vielleicht lässt sich doch etwas gemeinsam bewegen ...

Die Methoden, die zu diesen Zielen führen, sind:

1. Ideologiekritik und Aufklärung, um die Illusionen, Mystifikationen und Lügenschleier zu überwinden
2. Gründliches Studium (u.a. des Marxismus) und auf diesem aufbauend eine klarere Politik: Marx weiterentwickeln, neu denken (wie Marx denken) und v.a. seine Ideen an die gegenwärtigen Bedürfnisse des Volkes anpassen.
3. Von der Philosophie ausgehen und sie überschreiten, um tatsächliche Probleme zu lösen

Das könnte unsere Welt wirklich ins Licht führen. Schön, wenn wir ein wenig dazu beitragen können.

Diese Art von Philosophie diene nicht nur als Fundament einer endlosen Suche, die sich innerhalb eines wissenschaftlichen Diskurses entwickelt und sich in diesem artikuliert, sondern auch dem Kampf gegen den Imperialismus.

Bin ich dabei *freu* . Vielen Dank !
Thomas Metzinger
• 12. März 1958 in Frankfurt am Main - deutscher Philosoph und Professor für theoretische Philosophie an der Universität Mainz. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die Philosophie des Geistes, die Wissenschaftstheorie der Neurowissenschaften und die Neuroethik.

Leben

Metzinger studierte Philosophie, Ethnologie und Theologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1985 promovierte er dort mit einer Arbeit über das Leib-Seele-Problem. 1992 habilitierte er sich an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. 2000 wurde Metzinger als Professor für Philosophie der Kognitionswissenschaft an die Universität Osnabrück gerufen, wechselte jedoch noch im selben Jahr an die Universität Mainz.

Metzinger hat die Association for the Scientific Study of Consciousness mitgegründet und war von 1995–2008 Vorstandsmitglied, war von 2005–2007 Präsident der deutschen Gesellschaft für Kognitionswissenschaft, ist Adjunct Fellow am Frankfurt Institute for Advanced Studies und Mitglied des Beirates der Giordano Bruno Stiftung.

Werk

Mit Hilfe philosophischer und kognitionswissenschaftlicher Methoden entwickelte er eine Theorie der Selbstmodelle, die die Einheit und Reflexivität unseres Bewusstseins erklären soll, ohne dabei eine unplausible Metaphysik zu vertreten. Teil dieses Programms ist auch eine repräsentationalistische Theorie der Subjektivität, weswegen Metzingers Arbeit dem Vorhaben einer Naturalisierung des Geistes zugerechnet werden kann.

Metzinger gilt als einer der Philosophen, die am stärksten den Austausch der Philosophie mit den Neuro- und Kognitionswissenschaften suchen. So beschäftigt er sich etwa mit der philosophischen Interpretation der Suche nach neuronalen Korrelaten des Bewusstseins.

Ein weiterer Arbeitsbereich Metzingers ist die Ethik. Dort versucht er Ergebnisse der Anthropologie und der Philosophie des Geistes auf moraltheoretische Debatten anzuwenden.

So entsteht zurzeit unter der Leitung von Thomas Metzinger ein zweisprachiges Webportal für Neuroethik mit fachspezifischer Bibliografie.

Quelle Wikipedia
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Philosoph, Nationalökonom und Journalist
Karl Marx ( 1818 - 1883 )

1818
5. Mai: Karl Marx wird als drittes von neun Kindern des Rechtsanwalts Heinrich Marx ( bis 1808: Hirsch Mordechai) und dessen Frau Henriette ( geb. Pressburg ) in Trier geboren.
Sowohl väterlicher wie auch mütterlicherseits stammt die Familie Marx von Rabbinerfamilien ab. Kurz vor Karls Geburt war sein Vater zum Protestantismus übergetreten, um seinen Beruf als Rechtsanwalt weiter ausüben zu können.
1824
Marx wird zusammen mit seinen Geschwistern getauft.
1830 - 1835
Besuch des Friedrich - Wilhelm - Gymnasiums in Trier.
1835
Studium der Rechtswissenschaften in Bonn.
1836
Heimliche Verlobung mit Jenny von Westphalen, die er von Kindesbeinen an kennt, da ihre Väter eng befreundet sind.
1836 - 1841
Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in Berlin. Dort nähert er sich dem Kreis der " Junghegelianer" an.
1841
Promotion in absentia an der Universität Jena. Seine Dissertation mit dem Titel " Differenz der demokritischen und epikureischen Naturphilosophie " widmet er seinem Mentor und künftigen Schwiegervater, dem preußischen Regierungsrat Ludwig von Westphalen ( 1770 - 1842 ). Marx bemüht sich vergeblich , in dieHochschullaufbahn übernommen zu werden.
1842 - 1843
Redakteur, ab Oktober Chefredakteur der liberalen " Rheinischen Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe " in Köln..
1843
Obwohl Marx drei Wochen vor dem offiziellen Verbot der Zeitung die Chefredaktion niederlegt, kann er die Einstellung der Rheinischen Zeitung nicht verhindern. die letzte Ausgabe erscheint am 31. März 1843. 19. Juni: Heirat mit Jenny von Westphalen in Bad Kreuznach. Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor. Zeit ihres Lebens unterstützt sie Marx bei seiner wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeit, indem sie ihm bei Korrespondenzen hilft, seine Werke abschreibt und seine kaum lesbare Schrift für den Drucker " übersetzt ". Oktober: Marx geht mit seiner Frau nach Paris, wo er sich unter anderem mit dem deutschen Dichter Heinrich Heine (1797 - 1856 ) anfreundet.
1844
Gemeinsam mit Arnold Ruge ( 1802 - 1880 ) Herausgeber der Zeitschrift " Deutsch - Französische Jahrbücher ". Beginn der lebenslangen Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem Fabrikantensohn Friedrich Engels, dem Marx 1842 in Köln erstmalig begegnet war.
1845
Auf Betreiben der preußischen Regierung wird Marx aus Paris ausgewiesen. Seine preußische Staatsangehörigkeit gibt er auf und bleibt Zeit seines Lebens staatenlos. Umzug nach Brüssel.
1847
Marx und Engels erhalten von dem mittlerweile in " Bund der Kommunisten " umbenannten " Bund der Gerechten " den Auftrag, eine programmatische Schrift für die Reorganisation des Bundes zu verfassen. Gemeinsam mit Engels gründet er in Brüssel den "Deutschen Arbeiterverein".
1848
Februar : In London wird das von Marx und Engels gemeinsam verfasste " Manifest der Kommunistischen Partei " veröffentlicht, das mit den Worten " Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus " beginnt und mit dem Aufruf " Proletarier aller Länder vereinigt euch! " schließt. Bis heute sind rund 1.200 Nachdrucke in nahezu allen Schriftsprachen der Welt erschienen.
1848/49
Während der Revolutionsjahre nach Köln zurückgekehrt, gibt er dort die " Neue Rheinische Zeitung " heraus, die dem linken Flügel der Demokraten nahesteht und in der er eine einheitliche deutsche Republik und den gemeinsamen Kampf der deutschen Staaten gegen das reaktionäre Rußland fordert.
1849
16. Mai: Ausweisung aus Deutschland. 24. August: Ankunft in London, wo er bis zu seinem Tod seinen Wohnsitz behält. Er arbeitet für verschiedenen internationale Zeitungen, u.a. die " New York Daily Tribune ", die Londoner " The Peoples Paper " und die Breslauer "Neue Oder - Zeitung ". Gelegentliche Zuwendungen seines Freundes Engels sowie Erbschaften seiner Frau Jenny helfen die teilweise katastrophale finanzielle Notlage zu überbrücken. Vier seiner sieben Kinder sterben, bevor sie das zehnte Lebensjahr erreichen.
1850
Herausgeber der " Neuen Rheinischen Zeitung. Politisch -ökonomische Revue " ( Hamburg - New York ).
Beginn der Beziehung mit seiner Haushälterin Helena Demut ( 1823 -1890 ) , mit der er einen gemeinsamen Sohn hat.
1852
Das Resultat seiner Aufarbeitung des Scheiterns der Revolution von 1848 mündet in der Artikelserie " Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon " , die zuerst in der Zeitschrift " Die Revolution " in New York erscheint und 1869 in Hamburg publiziert wird.
1859
Veröffentlichung der " Kritik der politischen Ökonomie " , in der Marx die Produktionsverhältnisse einer Gesellschaft in ihren Wirkungen auf die allgemeinen gesellschaftlichen Verhältnisse genauer zu analysieren versucht.
Mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen wird Marx zusammen mit Engels einer der Führer der neuen Bewegung des Sozialismus.
1861
Reise nach Deutschland. Treffen mit Ferdinand Lassalle in Berlin.
Bis 1862 Mitarbeiter der Wiener Zeitung " Die Presse ".
1863
mit dem Tod der Mutter tritt Marx das väterliche Erbe an, wodurch sich die finanzielle Situation der Familie erheblich verbessert.
1864
Maßgebliche Beteiligung an der Gründung der " Internationalen Arbeiterassoziation " auch " Erste Internationale " genannt, in London, für die er eine Inauguraladresse und die Statuten verfasst.
1865
Bruch mit dem 1863 von Lassalle gegründeten " Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein ".
1866
Auf dem ersten Kongress der Internationalen Arbeiter - Assoziation in Genf wird Marx in Abwesenheit in den Generalrat gewählt.
1867
Veröffentlichung des ersten Buches von Marx Hauptwerk " Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie". Die Bücher zwei und drei in drei Bänden werden nach seinem Tod von Engels herausgegeben.
Ab 1868
Engels übernimmt die gesamte Finanzierung des Marxschen Haushalts und kommt für alle Schulden auf. Marx ist es dadurch möglich, sich ganz seiner wissenschaftlichen Arbeit zu widmen.
Ab 1871
Mitarbeiter der Leipziger Zeitung " Der Volksstaat. Organ der sozial - demokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen Gewerkschaftsgenossenschaften". Mit der sich rasch entwickelnden deutschen Arbeiterbewegung steht Marx über persönliche und briefliche Kontakte in Verbindung; die Entwicklung der ersten deutschen Arbeiterpartei zur Sozialdemokratie und ihr Gothaer Programm von 1875 kritisierte er durch seine " Randglossen zum Gothaer Programm ". Marx gibt seinen theoretischen Arbeiten der Sozialismusbewegung eine wissenschaftliche Grundlage, die in unterschiedlichen Auslegungen von den überall entstehenden sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien als ideologisches Fundament übernommen wird.
1872
8. April: Der erste Band des gesellschaftstheoretischen Werks " Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie " von Karl Marx erscheint in russischer Sprache. Damit liegt die erste Übersetzung des 1867 erschienenen Werkes vor.
1881
2.Dezember: Tod seiner Frau Jenny.
1882
Reisen in die Schweiz, Frankreich und Algier.
1883
14. März: Karl Marx stirbt in London.

***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Karl Marx
Hallo Grisu..

kannst du bitte die Quellenangabe dazusetzen...

danke im Voraus...

Azana
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Beitrag - Quelle - zu Karl Marx ( 1818 - 1883 )
uuppss, tschuldigung . Ohne Quellen is nix.
Also Biographie aus :
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MarxKarl/index.html
oder:
Marx - Engels - Werke ( MEW; die blauen Bücher ) ; Dietz Verlag Berlin 1956
Band 1 bis 39 plus 5 Bände Anhang und Register;
dauert nur ein bischen länger bis mensch da durch ist... *les*

gruß,
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Unternehmer und Philosoph
Friedrich Engels ( 1820 - 1895 )

1820
28.November: Friedrich Engels wird als Sohn des Textilfabrikanten Friedrich Engels und dessen Frau Elisabeth ( geb. van Haar ) in Barmen ( heute Stadtteil von Wuppertal ) geboren. Er wächst in einem pietistischen Haushalt als ältestes von neun Kindern auf.
Bis 1838
Er besucht das Gymnasium in Wuppertal - Elberfeld, das er aber ein Jahr vor dem Abitur auf Wunsch des Vaters verlässt, um in dessen Firma arbeiten zu können.
1838 - 1841
Kaufmännische Ausbildung in Bremen. Dort unterhält er Verbindungen zum " Jungen Deutschland" um Karl Gutzkow ( 1811 - 1878 ) und Heinrich Heine ( 1797 - 1856 ). Unter dem Pseudonym Friedrich Oswald veröffentlicht er mit den " Briefen aus dem Wupperthal " seine ersten sozialkritischen Schriften.
1841
Militärdienst in Berlin als Einjährig - Freiwilliger. Nebenbei besucht er Philosophie - Vorlesungen an der Universität und nähert sich dem Kreis der " Junghegelianer " an.
1842
Erste Begegnung mit Karl Marx bei der Rheinischen Zeitung in
Köln

1842 - 1844
Fortsetzung seiner kaufmännischen Ausbildung in der väterlichen Baumwollspinnerei in Manchester ( England ).
Die Situation der Arbeiter in Manchester berührt ihn nachhaltig und verändert seine politische Haltung.
dort lernt Engels auch die irischen Arbeiterinnen Mary und Lizzie Burns kennen, mit denen er zeitlebens eng verbunden ist. Während seiner Zeit in England sammelt er Material für seine ersten theoretischen Schriften " Kritik der Nationalökonomie " ( 1844 ) und "Lage der arbeitenden Klasse in England " ( 1845 ).

1844
Engels beginnt, Beiträge für die von Karl Marx und Arnold Ruge (1802 - 1880 ) in Paris herausgegebene Zeitschrift " Deutsch - Französische Jahrbücher " zu verfassen. Sein Paris - Besuch im selben Jahr gilt als Beginn seiner lebenslangen Freundschaft und Zusammenarbeit mit Marx, dem er auch immer wieder finanziell unter die Arme greift. Der erhaltene Briefwechsel umfasst etwa 1.400 Briefe.
1847
In London wirkt Engels an der Umgestaltung des " Bundes der Gerechten " zum " Bund der Kommunisten " mit und entwirft die " Grundsätze des Kommunismus " als Programm.
Marx und Engels gründen in Brüssel den " Deutschen
Arbeiterverein ".

1848
Februar: In London wird das von Marx und Engels gemeinsam herausgegebene " Manifest der Kommunistischen Partei " veröffentlicht, das mit den Worten " Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus " beginnt und mit dem Aufruf " Proletarier aller Länder vereinigt euch ! " schließt. Bis heute sind rund 1.200 Nachdrucke in nahezu allen Schriftsprachen der Welt erschienen. Während der Märzrevolution 1848/49 arbeitet Engels als Redakteur für die " Neue Rheinische Zeitung " in Köln.
September: Erste Begegnung mit Ferdinand Lassalle im Rheinland.
Über Paris und Brüssel Flucht in die Schweiz.

1849
Januar: Rückkehr nach Köln.
Im Frühjahr aktive Beteiligung an der wieder aufflackernden Revolution in Wuppertal sowie ab Mai an den Aufständen in Baden und der Pfalz.
Nach dem Rückzug in die Schweiz lernt er in Genf Wilhelm Liebknecht kennen.
Oktober/ November: Engels gelangt per Schiff über Genua zurück nach London, wo er kurzzeitig gemeinsam mit Marx versucht, über die " Revue " der Neuen Rheinischen Monatsschrift eine zweite Revolution zu schüren.

1850
Engels kehrt für die nächsten 20 Jahre zunächst als Prokurist, ab 1864 als Teilhaber in die väterliche Firma in Manchester zurück.
Seine dortigen Einkünfte ermöglichen ihm auch die Unterstützung des fast mittellosen Marx. Nebenher verfasst er politische Artikel für die " New Yorker Daily Tribune , die Breslauer " Neue Oder - Zeitung " und die Wiener " Presse ", darunter die lange Zeit fälschlicherweise Marx zugeordnete Artikelserie " Revolution und Kontre - Revolution in Deutschland "

1851
Um Marx Ruf zu wahren, behauptet Engels der Vater des unehelichen Kindes von Marx und dessen Haushälterin Helena Demuth ( 1823 - 1890 ) zu sein.
1854/55
In seiner Arbeit " Deutschland und das Slawentum " wendet er sich gegen die panslawistische Bewegung und revolutionäre Bestrebungen in Rußland.
1865
In seiner Schrift " Die preußische Militärfrage und die deutsche Arbeiterpartei " versucht er die deutsche Arbeiterbewegung von dem gemäßigteren Lassalle - Kurs abzubringen.
1867
Nach Erscheinen des " Kapitals " versucht er durch mehrere anonyme Anzeigen in großen Tageszeitungen die Aufmerksamkeit des deutschen Bürgertums auf dieses Hauptwerk von Karl Marx zu lenken.
1869
Engels verkauft seine Firmenanteile und lässt sich als wohlhabender Mann nur wenige Straßenblocks von Marx entfernt in London nieder.
1870/71
Engels schreibt für die englische Pall Mall Gazette über 60 Artikel zum Deutsch - Französischen Krieg.
Ab 1871
Als Mitglied des Generalrats der Internationalen Arbeiterassoziation der " Ersten Internationale ", übernimmt er das Sekretariat für Belgien, Dänemark, Portugal, Spanien und Italien.
1873 - 1883
Arbeit an der " Dialektik der Natur ", in der Engels die
" Grundgesetze der Dialektik " darlegt und auf die Naturwissenschaften anwendet.

1875
In der gemeinsam mit Marx verfassten Schrift " Kritik des Gothaer Programms " setzt er sich kritisch mit der Entwicklung der Deutschen Sozialdemokratie auseinander.
1876 - 1878
Engels verfasst mit dem so genannten Anti - Dühring eine Art Enzyklopädie des Marxismus, die zunächst in einzelnen Beiträgen im " Vorwärts " veröffentlicht wird. Die 1878 unter dem Titel " Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft " als Buch herausgegebene Replik auf den von dem Berliner Privatdozenten Eugen Dühring ( 1833 - 1921 ) propagierten eher kleinbürgerlichen und reaktionären Sozialismus bilanziert drei Jahrzehnte Marxismus und legt ausführlich dessen Quellen und Bestandteile dar.
1878
Einen Tag vor dem Tod seiner langjährigen Geliebten Lizzie Burns geht er offiziell die Ehe mit ihr ein.
1880
Arbeit an der Schrift " Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft ", die 1882 veröffentlicht wird und wesentliche Kapitel aus dem " Anti - Dühring " präzisiert und
fortführt.

1883
Nach dem Tod von Karl Marx bleibt Engels in England, um sich dort ungestört den theoretischen Arbeiten widmen zu können. Er arbeitet vorrangig am Abschluß des zweiten Bandes des " Kapitals ", der 1885 veröffentlicht wird.
1884
In der Schrift " Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates " wendet er die von Marx entwickelte Theorie des "Historischen Materialismus " auf die Frühformen der menschlichen Gesellschaft an.
1888
In seiner Abhandlung " Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie " beschäftigt sich Engels mit den Ausgangsfragen des wissenschaftlichen Sozialismus.
1890
Nach Aufhebung der Sozialistengesetze nimmt Engels regen Anteil an der weiteren Entwicklung der Sozialdemokratie und kann, politisch Karl Kautsky und August Bebel nahestehend, das Erfurter Programm der SPD von 1891 mit beeinflussen.
1893
Engels nimmt als Ehrenvorsitzender am Züricher Kongress der " Zweiten Internationalen " teil.
1894
Abschluß der Arbeiten am dritten Band des " Kapitals ".
1895
5. August: Nach kurzer Krankheit stirbt Friedrich Engels in London.
Von seinem beträchtlichen Vermögen hat er eine erhebliche Summe für die deutsche Sozialdemokratie bestimmt, der auch seine Bibliothek und sein eigener sowie Karl Marx' Nachlass zufallen.


( Quelle : http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/EngelsFriedrich/index.html
oder : Marx - Engels - Werke; Dietz Berlin )
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Soziologe, Philosoph, Musiktheoretiker und Komponist
Theodor W. Adorno ( 1903 - 1969 )

1903
11. September : Theodor Wiesengrund Adorno wird als Sohn des Weinhändlers Wiesengrund und seiner Frau, der italienischen Sängerin Maria Calvelli - Adorno, in Frankfurt/Main geboren.
Während seiner Gymnasialzeit schließt er Freundschaft mit dem späteren Sozialwissenschaftler und Filmtheoretiker Siegfried Kracauer ( 1889 - 1966 ).

1921 - 1923
Studium der Philosophie, Soziologie, Psychologie und Musiktheorie in Frankfurt/Main. Adorno schließt Freundschaft mit Max Horkheimer und Walter Benjamin.
Parallel zu seinem Studium ist Adorno bereits als Musikkritiker für die Zeitschrift " Neue Blätter für Kunst und Literatur " tätig.

1924
Adorno promoviert in Frankfurt/Main bei Hans Cornelius ( 1863 - 1947 ) über " Die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie " und steht damit noch ganz in der Tradition der transzendentalen Erkenntnistheorie.
1925/26
Studium der Musiktheorie und Kompositionslehre bei Alban Berg
( 1885 - 1935 ) und Arnold Schönberg in Wien. Er widmet sich schriftstellerischen und kompositorischen Arbeiten.

1929 - 1930
Adorno ist Redakteur der Kulturzeitschrift " Anbruch ".
1931
Adorno habilitiert sich bei Paul Tillich mit der Arbeit " Kierkegaard, Konstruktion des Ästhetischen " und hält seine Antrittsvorlesung über " Die Aktualität der Philosophie ", die stark von Benjamin beeinflußt ist.
1933
Adorno wird im Zuge der Amtsenthebung jüdischer Dozenten die Lehrbefugnis entzogen.
1934
Nach der Emigration nach Oxford arbeitet Adorno als Dozent am Merton College.
1937
Heirat mit Gretel Karplus.
1938
Adorno emigriert in die USA und wird offizielles Mitglied des nach New York übergesiedelten Instituts für Sozialforschung.
1942 - 1944
Übersiedelung nach Kalifornien, um dort zusammen mit Max Horkheimer an der " Dialektik der Aufklärung " zu arbeiten.
1944 - 1949
Er leitet das Research Project on Social Discrimination in Los Angeles.
1947
Zusammen mit Max Horkheimer veröffentlicht Adorno in den USA die " Dialektik der Aufklärung ", die erst 1969 in Deutschland erscheint. In dem ebenso berühmten wie umstrittenen Werk suchen die Verfasser eine Antwort auf die Frage, " warum die Menschheit, anstatt in einen warhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt."
1949
Adorno kehrt nach Deutschland zurück. Er erhält eine außerplanmäßige Professur für Sozialphilosophie an der Universität Frankfurt/Main. Parallel dazu leitet er gemeinsam mit Horkheimer das wieder eingerichtete Institut für Sozialforschung in Frankfurt/Main.
Veröffentlichung der Schrift " Philosophie der neuen Musik. "

1950
Mitverfasser der empirisch fundierten, soziologischen Studie " Der autoritäre Charakter " über den Zusammenhang von Autoritätsgläubigkeit und Faschismus.
1951
Veröffentlichung der Schrift " Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben."
1952
August: Neben anderen referiert Adorno bei den Kölner Mittwochsgesprächen zum Thema " Die kulturelle und soziale Strukturveränderung im geeinten Deutschland ".
1952 - 1953
Adorno leitet die Hacker Foundation in Beverly Hills.
1959 - 1969
Ordinarius für Soziologie und Philosophie in Frankfurt/Main.
Veröffentlichung der Schriften " Zur Metakritik der Erkenntnistheorie
( 1956 ) , und " Jargon der Eigentlichkeit - Zur deutschen Ideologie "
( 1964 ).

1958
Adorno übernimmt die Leitung des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt/Main.
1959
Auszeichnung mit dem Berliner Kritikerpreis für Literatur.
1961
Auf dem Soziologentag in Tübingen beginnt eine Auseinandersetzung zwischen Karl Popper und Adorno über Methodenprobleme der Sozialwissenschaften der als Positivismusstreit bekannt wird. 1969 gibt Adorno zusammen mit anderen den Band " Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie " heraus.
1963
Veröffentlichung der " Studien zu Hegel ". Auszeichnung mit der Frankfurter Goetheplakette.
1966
Veröffentlichung der Schrift " Negative Dialektik ". Adorno geht darin von einer Neudefinition des Verhältnisses von Subjekt und Objekt aus und sieht die Aufgabe der Philosophie in der Darstellung der gesellschaftlichen Probleme mit philosophischen Mitteln.
1966 - 1969
Adorno gilt neben Max Horkheimer und Herbert Marcuse als Hauptvertreter der Frankfurter Schule und der Kritischen Theorie. Mit seiner Kritik an der bürgerlichen Ideologie der allmählich zu Wohlstand gekommenen Nachkriegsgesellschaft und an der modernen bürokratisierten und technisierten Welt erreicht er vor allem die junge Generation. Dabei lehnt er wie seine Kollegen Horkheimer und Marcuse die gewalttätige Zuspitzung der Studentenbewegung und jede Art von Terror, auch den im Dienste der Revolution, entschieden ab. Die " Ästhetische Theorie " wird 1970 aus dem Nachlass herausgegeben. Darüber hinaus verfasste Adorno zahlreiche musikwissenschaftlichen Schriften, u. a. zu Gustav Mahler und Schönberg, außerdem Aufsätze zur Literatur und Kunst.
1969
6. August: Theodor W. Adorno stirbt in Brig/Schweiz an den Folgen eines Herzinfarkts.

( aus: http://dhm.de/lemo/html/biografien/AdornoTheodorW/ )
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Soziologe und Philosoph
Max Horkheimer ( 1895 - 1973 )

1895
14. Februar: Max Horkheimer wird als Sohn eines jüdischen Fabrikanten in Stuttgart geboren.
1911
Er verläßt das Gymnasium und beginnt eine Handelslehre.
1916 - 1919
Horkheimer arbeitet in der Fabrik seines Vaters, nimmt 1917/18 am ersten Weltkrieg teil und holt 1919 das Abitur nach.
1919 - 1922
Er studiert Psychologie und Philosophie in München, Freiburg im Breisgau und Frankfurt/Main und promoviert 1922 bei Hans Cornelius
( 1863 - 1947 ) in Frankfurt/Main über die " Antinomie der teleologischen Urteilkraft ". Er schließt Freundschaft mit Theodor W. Adorno.

1925
Horkheimer habilitiert sich in Frankfurt/Main mit der Schrift " Kants Kritik der Urteilskraft als Bindeglied zwischen theoretischer und praktischer Philosophie".
1926
Horkheimer wird Privatdozent in Frankfurt/Main. Heirat mit Rosa Riekher.
1930
Horkheimer wird zum Ordinarius für Sozialphilosophie ernannt. Neben Erich Fromm und Herbert Marcuse gehört Horkheimer zu den Mitgründern des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt/Main, dessen Direktor er 1931 wird.
1932 - 1939
Herausgeber der " Zeitschrift für Sozialforschung ".
1933
Nach der Schließung des Instituts für Sozialforschung durch die Nationalsozialisten emigriert Horkheimer zunächst in die Schweiz.
1934
Emigration in die USA, dort errichtet Horkheimer an der Columbia University in New York erneut das Institut für Sozialforschung.
1940
Horkheimer erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft und siedelt nach Kalifornien über, wo er zwischen 1942 und 1944 zusammen mit Adorno an der " Dialektik der Aufklärung " arbeitet.
1940 - 1942
Herausgeber der " Studies in Philosophy and Social Science " als Fortsetzung der " Zeitschrift für Sozialforschung ".
1943 - 1949
Direktor der wissenschaftlichen Abteilung des American Jewish Committee. Er leitet ein umfangreiches Forschungsprojekt zum Antisemitismus.
1947 - 1965
Die " Dialektik der Aufklärung ", die Horkheimer zusammen mit Adorno verfaßt hat, wird 1947 in den USA veröffentlicht, erscheint jedoch erst 1969 in Deutschland. In dem ebenso berühmten wie umstrittenen Werk suchen die Verfasser eine Antwort auf die Frage" warum die Menschheit anstatt in einen warhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt "
( Vorrede ).
Veröffentlichung der Schriften " The Lesson of Fascism " (1949 ), "Ideologie und Wertgebung " ( 1951 ), " Invarianz und Dynamik " (1952 ), " Zum Begriff der Vernunft " ( 1952 ), " Survey of the Social Sciences in Western Germany " ( 1952 ), " Schopenhauer und die Gesellschaft " ( 1955 ), " Soziologische Exkurse " ( 1956 zusammen mit Adorno ), " Zum Begriff des Menschen heute " ( 1961 ),
" Soziologica 2 - Reden und Vorträge " ( 1962 ), " Theismus - Atheismus " ( 1963 ), " Über die Freiheit " (1965 ).

1949
Horkheimer kehrt nach Deutschland zurück und wird erneut zum Ordinarius für Sozialphilosophie an der Universität Frankfurt/Main ernannt. Herausgeber der " Studies in Prejudice ".
1950
Das Institut für Sozialforschung wird in Frankfurt/Main wiedereröffnet. Horkheimer wird zu einer der prägenden Gestalten der so genannten Frankfurter Schule und der Kritischen Theorie. Er betrachtet die Philosophie als Kulturkritik, die sich an der philosophischen Tradition orientiert, um zugleich als " Kraft des Negativen " sich gegen die unphilosophische Gegenwart zu wenden.
Seine Grundhaltung ist pessimistisch angesichts der Erkenntnis, daß der aufgeklärte Geist sich durch das Streben nach einem angenehmen und gerechten Dasein selbst zerstöre; der Mensch, dessen Wünsche nahezu erfüllt seien, entledige sich des
Denkens

1951 - 1953
Rektor der Universität Frankfurt/Main.
1953
Auszeichnung mit der Goethe - Plakette der Stadt
Frankfurt/Main

1954 - 1959
Horkheimer hält Vorlesungen an der Universität Chicago.
1959
Nach der Emeritierung zieht Horkheimer nach Montagnola bei Lugano.
1960
Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Frankfurt/Main.
1970
Veröffentlichung der Schrift " Traditionelle und kritische
Theorie".

1971
Verleihung des Lessing - Preises der Stadt Hamburg.
1973
7. Juli: Horkheimer stirbt in Nürnberg.

( aus : http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/HorkheimerMax/ )
Adorno...
...finde ich auch immer noch unglaublich lesenswert. Wem er als "Wissenschaftler" zu "blumig", zu "literarisch" schreibt, der soll ihn eben als "Schriftsteller" mit "wissenschaftlichem Hintergrund" lesen, so oder so kann man aus seinen Werken aber viel Gewinn ziehen, und den sollte man sich nicht entgehen lassen!

Grüße,
H.
Michel Eyquem de Montaigne
Michel Eyquem de Montaigne (* 28. Februar 1533 auf Schloss Montaigne in der Dordogne; † 13. September 1592 ebenda) war Politiker, Philosoph und Begründer der Essayistik.


Michel Eyquem (genannt „de Montaigne“) war der Sohn eines katholischen Franzosen und einer dem sephardischen Judentum entstammenden Mutter. Er folgte der Tradition seiner dem Amtsadel entstammenden Familie und wurde 1557, nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Toulouse und Bordeaux, Parlementsrat und später Bürgermeister von Bordeaux. Im selben Jahr machte er in Bordeaux die Bekanntschaft von Étienne de La Boétie, ein Ereignis von größter Bedeutung für Montaignes weiteres Leben. 1565 heiratete er Françoise de la Chassaigne; die beiden hatten sechs Töchter, von denen nur eine das Kindesalter überlebte. 1569 veröffentlichte er ein erstes Werk, die Übersetzung der Theologia Naturalis von Raymond de Sebond.

1570, nach dem Tod seines Vaters, gab er alle Ämter auf und zog sich 1571 auf Schloss Montaigne zurück, wo er eine für die damalige Zeit außergewöhnlich umfangreiche Bibliothek anlegte. Er widmete sich der Herausgabe der postumen Schriften seines Freundes la Boétie, las klassische Autoren und begann mit der Niederschrift seines Hauptwerks, den Essais, von denen er 1580 die ersten beiden Bände veröffentlichte. Montaigne hat die Essais bis zuletzt immer wieder überarbeitet und annotiert.

Neben seiner literarischen Betätigung war er in den 1570er Jahren immer wieder in Paris, wo er als Vermittler zwischen den verfeindeten Parteien der Gegenreformationszeit aktiv war. Sowohl der katholische König Heinrich III. als auch der (damals noch) protestantische Heinrich von Navarra schätzten seine Fähigkeiten.

Danach reiste er 1580-1581 mit vier jungen Adeligen zu Pferde über Deutschland nach Venedig, von dort nach Rom und Lucca. Ein zentrales Reisemotiv war die Heilung von einem Blasenleiden, daneben strebte er aber auch nach kulturell-historischer Horizonterweiterung. Obgleich Montaigne es sich in Rom nicht nehmen ließ, beim Papst zum traditionellen Fußkuss anzutreten, war seine Reise doch bereits völlig säkular und in keiner Weise die eines Pilgers. Montaigne führte dabei ein Reisetagebuch, das 1770 (oder vielleicht schon 1769) durch den Abbé Prunis wiederentdeckt und 1774 unter dem Titel Tagebuch einer Reise Michel de Montaignes durch Italien, die Schweiz und Deutschland in den Jahren 1580 und 1581 von Meunier de Querlon herausgegeben wurde. (Prunis beschwerte sich daraufhin bitter, er sei von Querlon um die Früchte seiner Entdeckung und Entzifferung gebracht worden.)

In Italien erreichte ihn im Herbst 1581 die Nachricht, dass er zum Bürgermeister von Bordeaux gewählt sei. Trotz des fortbestehenden Steinleidens und der religiösen Auseinandersetzungen bekleidete er dieses Amt bis 1585. Die zweite Amtsperiode war überschattet vom Ausbruch der Pest in Bordeaux, der die Familie zeitweilig zur Flucht zwang, und Kriegshandlungen nahe Château Montaigne. Trotz der Beanspruchung durch weitere politische Vermittlungsaktionen (auf Bitten von Katharina von Medici) gelang ihm 1587 die Fertigstellung des dritten Bandes der Essais. Dieser erschien 1588, 1595 folgte eine erweiterte Ausgabe. Wegen seiner Loyalität zu Heinrich III. wurde er von Hugenotten kurze Zeit gefangen gesetzt.

Seit einem Besuch in Paris 1588 war er mit der frühen Frauenrechtlerin und Philosophin Marie de Gournay befreundet, der er später auch die Verwaltung seines literarischen Nachlasses übertrug. Sie wird als seine Adoptivtochter bezeichnet.

Nach der Ermordung Heinrichs III. (1589) sorgte er dafür, dass Bordeaux den neuen Herrscher Heinrich IV. unterstützte.
Von wenigen Reisen abgesehen lebte er in den letzten Lebensjahren recht zurückgezogen.
Er verstarb – von verschiedenen Krankheiten geschwächt – auf dem Château seiner Vorfahren.


zum Weiterlesen:
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Michel_de_Montaigne
gelöscht, weil doppelt gewesen.

Tiefsinnige
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Leo Kofler - Eine Kurzbiografie

Der Kölner Sozialphilosoph Leo Kofler (1907-1995) zählt neben dem Marburger Politologen Wolfgang Abendroth und den Frankfurter kritischen Theoretikern Max Horkheimer und Theodor W. Adorno zu den wenigen bekannten marxistischen Wissenschaftlern in der Bundesrepublik Deutschland. Ihn zeichnet eine eigenständige Interpretation des Marxismus aus, die Soziologie, Geschichte, Ästhetik und Anthropologie miteinander verbindet. Auf der ersten Tagung der Leo-Kofler-Gesellschaft charakterisierte Frank Deppe ihn 1998 unter Rückgriff auf Eric Hobsbawms Geschichte des 20. Jahrhunderts in Hinsicht auf seine wechselhafte Biographie als "einen der Repräsentanten des Zeitalters der Katatstrophen".

1907 Am 26.April wird Leo Kofler als erstes von zwei Kindern des assimilierten jüdischen Grundbesitzers Markus Kofler und seiner Frau Mindel im österreich-ungarischen Ostgalizien geboren.

1915/16 Kriegsbedingte Flucht der Familie nach Wien

Bis 1927 Besuch von Volks-, Bürger- und Handelsschule

1927 Kofler arbeitet bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 als Angestellter und wird danach arbeitslos. Tritt 1927 in die Sozialistische Angestelltenjugend ein und betätigt sich bald als Referent der sozialistischen Wiener Bildungszentrale.

1930er In der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) engagiert er sich anfangs der 30er auf dem linken Flügel und zieht sich nach der Zerschlagung der österreichischen Demokratie 1933/34 auf das wissenschaftliche Studium bei Max Adler zurück.

Juli 1938 Nach dem Anschluß Österreichs an das faschistische Deutschland Flucht in die Schweiz. Internierung in einem Emigrantenlager in Basel.

1940-1944 Arbeitsdienst und Fortführung der theoretischen Studien. Studiert intensiv und mit nachhaltigem Einfluß die Schriften von Georg Lukács. Veröffentlicht 1944 unter dem Pseudonym Stanislaw Warynski Die Wissenschaft von der Gesellschaft. Zur Methodenlehre einer dialektischen Soziologie. Ein Großteil seiner Familie kommt im Holocaust um, seine Eltern werden 1942 erschossen.

1944-1947 Nach Befreiung vom Arbeitsdienst Arbeit an Zur Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft. Versuch einer verstehenden Deutung der Neuzeit, die 1948 in Ostdeutschland erscheinen wird.

September 1947 Übersiedlung in die „Sowjetisch Besetzte Zone Deutschlands". Aufnahme einer Lehrtätigkeit an der Universität Halle. 1948 Habilitation und Professur für Mittlere und Neuere Geschichte.

Ab 1949 Im Zuge der Stalinisierung von SED und DDR gerät Kofler mit seinem antibürokratischen Marxismusverständnis ins Kreuzfeuer der Parteiinstanzen. Nach öffentlicher Kritik wird er Anfang 1950 beurlaubt. Im Frühjahr verläßt er demonstrativ die SED und wird zum „ideologischen Schädling", zum „Trotzkisten" erklärt. Arbeit an Geschichte und Dialektik, einer theoretischen Kritik des bürokratisch-mechanistischen Marxismusverständnisses, die 1955 in Westdeutschland erscheinen wird.

Ende 1950 Nach Berufsverbot und Verhaftungsdrohungen flieht er mit seiner zukünftigen Frau Ursula Wieck über Westberlin nach Köln.

Ab 1951 Tätigkeit als wissenschaftlicher Autor und Volkshochschuldozent. Engagiert sich in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit, ab 1953 unter anderem als Dozent an der (gewerkschaftlichen) Sozialakademie in Dortmund. Vortragsreisen zu Ortsgruppen des „Sozialistischen deutschen Studentenbundes" (SDS) und der Naturfreunde-Jugend. Schreibt v.a. in der linkssozialistischen Presse.

1951/52 erscheinen mehrere Schriften zur marxistischen Kritik am Stalinismus, teilweise unter dem Pseudonym Jules Dévérité (v.a. Marxistischer oder stalinistischer Marxismus und Das Wesen und die Rolle der stalinistischen Bürokratie).

1954/55 Kritik an Verbürgerlichungstendenzen der westdeutschen Sozialdemokratie, u.a. in Marxistischer oder ethischer Sozialismus. Als Ergebnis der gewerkschaftlichen und sozialistischen Bildungsarbeit erscheint eine Reihe von Schulungsheften zur Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft und zu Koflers Konzeption eines sozialistischen Humanismus.

Ab 1955 Langjährige Mitarbeit an der in Hamburg erscheinenden „Anderen Zeitung". Zusammenarbeit mit dem einflußreichen Gewerkschaftslinken Viktor Agartz und Mitarbeit an dessen „WISO. Korrespondenz für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften". Intensivierung der Vortragstätigkeit beim Frankfurter SDS.

1960 Soziologische Analyse der spätbürgerlichen Klassengesellschaft in Staat, Gesellschaft und Elite zwischen Humanismus und Nihilismus.

In den 60ern Erweiterung seiner thematischen Beschäftigung auf Fragen der Literaturtheorie (Zur Theorie der modernen Literatur, 1962), zunehmende Kritik am „Marxo-Nihilismus" der Frankfurter Schule um Theodor W.Adorno und Jürgen Habermas, sowie zusammenfassende Darstellungen seiner soziologischen Kritik der vermeintlich nivellierten Mittelstandsgesellschaft (Der proletarische Bürger, 1964), seiner sozialphilosophischen Kritik spätbürgerlicher Herrschaftsideologie (Der asketische Eros. Industriekultur und Ideologie 1967) und seiner politischen Visionen (Perspektiven des revolutionären Humanismus 1968).

Nach 1968 Dozent an der Kölner Kunstakademie. Wiederentdeckung der Koflerschen Frühschriften in Form von Raubdrucken durch die Studierendenbewegung. Fortführung der literaturtheoretischen Analysen in Abstrakte Kunst und absurde Literatur (1970), sowie der Kritik spätbürgerlicher Herrschaftsideologie in Technologische Rationalität im Spätkapitalismus (1971).

1972 Beginn der bis 1991 andauernden Lehrtätigkeit an der Ruhr-Universität Bochum. Zum 65.Geburtstag wird Kofler in Anerkennung seiner schriftstellerischen Verdienste das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien, eine Art Ehrenbürgerschaft verliehen. Außerdem erscheint die Aufsatzsammlung Zur Dialektik der Kultur.

1973 In Aggression und Gewissen. Grundlegung einer anthropologischen Erkentnnistheorie entfaltet er seinen Versuch Marxismus und Anthropologie zusammenzudenken.

1975 erscheint Soziologie des Ideologischen, 1977 Haut den Lukács. Realismus und Subjektivismus, eine Auseinandersetzung mit Herbert Marcuses Ästhetik. 1980 erscheint die von Ernst Bloch u.a. herausgegebene Festschrift für Kofler: Marxismus und Anthropologie, in der sich u.a. Helmut Fleischer, Wolfgang Fritz Haug, Agnes Heller, Ernest Mandel, György Márkus und Adam Schaff mit Aspekten des Koflerschen Werkes auseinandersetzen. 1981 erscheint der Aufsatzband Geistiger Verfall und progressive Elite. Sozialphilosophische Studien.

Erste Hälfte der 80er Kleinere Gelegenheitsschriften zu anthropologischen Fragen (Der Alltag zwischen Eros und Entfremdung. Perspektiven zu einer Wissenschaft vom Alltag, sowie Eros, Ästhetik und Politik. Thesen zum Menschenbild bei Marx), zur Kritik der Grün-Alternativen (Kritik der Alternativen) und zum Neokonservatismus (Der Konservatismus zwischen Dekadenz und Reaktion).

Zweite Hälfte der 80er Kritik des aufkommenden neoliberalen (von ihm noch manchesterliberal genannten) Sozialdarwinismus und zunehmende Parteinahme für die Sowjetunion im Wettkampf der Systeme. Kofler sieht in Gorbatschow die große Hoffnung auf einen Neuanfang der sozialistischen Bewegung (Aufbruch in der Sowjetunion? 1986). 1987 erscheint der autobiographische Gesprächsband „Die Kritik ist der Kopf der Leidenschaft". Aus dem Leben eines marxistischen Grenzgängers und 1991 die Festschrift Die versteinerten Verhältnisse zum Tanzen bringen, in der Ursula Beer, Detlev Claussen, Diedrich Diederichsen, Frank Deppe, Frigga und Wolfgang Fritz Haug, Kornelia Hauser, Joachim Hirsch, Sabine Kebir, Reinhard Kühnl, Ernest Mandel, Jakob Moneta, Oskar Negt, Ursula Schmiederer, Siegfried Tornow und Winfried Wolf Beiträge zur zeitgenössischen marxistischen Theorie veröffentlichen.

1990 Auf Gastvortragsreise nach Halle, Leipzig und Berlin, in die Noch-DDR erneuert er seine Kritik an der Raubtierideologie des westlichen Kapitalismus.

Sommer 1991 Kofler erleidet einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholt. 1992 erscheint die erstmals vollständige Neuauflage von Zur Geschichte der Bürgerlichen Gesellschaft.

29.Juli 1995 Leo Kofler stirbt nach langer Krankheit und wird in Köln beigesetzt.

1996 Gründung der Leo-Kofler-Gesellschaft e.V. in Bochum.

( aus : http://www.leo-kofler.de/biograph.html )
Johann Gottlieb Fichte
Johann Gottlieb Fichte (* 19. Mai 1762 in Rammenau bei Bischofswerda; † 29. Januar 1814 in Berlin)
war ein deutscher Erzieher und Philosoph.
Er gilt neben Friedrich Schleiermacher, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Georg W. F. Hegel als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus.

Jugendzeit

Fichtes Vater war ein armer Bandweber in Rammenau bei Bischofswerda. Durch eine kuriose Geschichte gelangte Fichte an eine schulische Ausbildung: Eines Tages kam der Gutsherr Freiherr Haubold von Miltitz, der die Predigt des Sonntags verpasst hatte, nach Rammenau. Fichte bemerkte diesen Gutsherrn und versicherte ihm die Predigt wiederholen zu können. Daraufhin imitierte Fichte den Pfarrer so perfekt, dass der Gutsherr in seiner Entzückung dem Kind eine Ausbildung an der Fürstenschule Schulpforta bei Naumburg (Saale) finanzierte.


Fichte in späteren Jahren

Nach seiner Schulzeit zog Fichte nach Jena, wo er an der Universität studierte, was ihm seine finanzielle Lage aber erschwerte. So wurde ihm, als der gütige Gutsherr starb, ein weiteres Stipendium verweigert, weswegen er seine Studien abbrechen musste. Er schlug sich fortan mühsam mit Privatunterricht durch.

Ein rettendes Angebot aus Zürich kam, wo Fichte Hauslehrer werden sollte. Nach nicht langer Zeit wurde der Pädagoge jedoch des Hauses verwiesen, da Fichte die Auffassung hatte, dass man, bevor man Kinder erzieht, zu allererst die Eltern erziehen müsse. In Zürich verliebte und verlobte Fichte sich. Nach längerer Überlegung, ob eine Heirat ihm nicht die „Flügel abschneidet”, kam es zur Eheschließung mit Johanna, geborene Rahn, Tochter eines Wagenbauers.

Nach Ende der Hauslehrertätigkeit trieb es Fichte nach Leipzig. Fichtes Plan, Prinzenlehrer zu werden, scheiterte. Seine zweite Idee, eine „Zeitschrift für weibliche Bildung”, war jedem Verleger zu heikel. Trauerspiele und Novellen brachten ihm ebenfalls kein Geld.

Übergang zur Philosophie

Anno 1790 lernte Fichte die Philosophie Kants kennen, die sofort einen großen Einfluss auf ihn auszuüben begann. Kant inspirierte ihn zu seiner am Begriff des Ich ausgerichteten Wissenschaftslehre. Fichte sah eine rigorose und systematische Einteilung zwischen den „Dingen, wie sie sind“ und „wie die Dinge erscheinen“ (Phänomene) als eine Einladung zum Skeptizismus.

1791 besuchte Fichte Königsberg, wo Immanuel Kant ihm einen Verleger für seine Schrift Versuch einer Kritik aller Offenbarung (1792) verschaffte, die anonym veröffentlicht wurde. Das Buch galt zunächst als ein lange erwartetes religionsphilosophisches Werk von Kant selbst. Als Kant den Irrtum klarstellte, war Fichte berühmt und erhielt einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Jena, den er 1794 antrat.


Erlangen, Fichtes Wohnhaus 1805Während seiner Jenaer Professur (1794-1799) wurde er zur Zielscheibe im so genannten „Atheismusstreit”. 1799 hatte eine zunächst anonyme Streitschrift Fichtes den Streit ausgelöst: Fichte wurde wegen Verbreitung atheistischer Ideen und Gottlosigkeit verklagt und zum Rücktritt gezwungen. 1805 bekam Fichte den Lehrstuhl für Philosophie in Erlangen, 1807 wirkte er als Zensor der „Hartungschen Zeitung” in Königsberg, wurde aber auf Befehl des preußischen Generals Ernst von Rüchel entlassen, 1810 wurde Fichte Dekan der philosophischen Fakultät und für kurze Zeit der erste gewählte Rektor der Berliner Universität.

Fichte war spätestens seit 1794 Mitglied einer Freimaurerloge in Rudolstadt, trat allerdings nach einigen Jahren wieder aus. Auch bei der Entstehung der Gesellschaft der freien Männer hatte er einen bedeutenden Anteil. In Berlin wurde er Mitglied der Deutschen Tischgesellschaft, ab Sommer 1811 deren „Sprecher” (Vorsitzender). Der sich früher als Anhänger der Französischen Revolution bezeichnende Fichte profilierte sich nun insbesondere durch die flammend patriotischen Reden an die deutsche Nation (als Text veröffentlicht bis 1808) als Gegner Napoleons.

Ein utopisches Gesellschaftsmodell - eine Art sozialistische Gesellschaft auf nationalstaatlicher Grundlage - findet sich in dem Werk Der geschlossene Handelsstaat (1800).

1813 erkrankte Johanna, Fichtes Frau, am sog. Lazarettfieber, welches sie sich bei der Pflege von Kriegsverwundeten zugezogen hatte. Auch Fichte sollte daran erkranken und konnte sich im Gegensatz zu seiner Frau von diesem Fieber nicht erholen. Er starb am 29. Januar 1814 in Berlin und wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beerdigt.

Fichtes Grabstein trägt einen alttestamentlichen Vers aus dem Buch Daniel (12,3): „Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.”


Fichtes „Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre“

Ein zentraler Kern in Fichtes Philosophie ist der Begriff des „absoluten Ich“. Dieses absolute Ich ist nicht mit dem individuellen Geist zu verwechseln. Später nutzte Fichte die Bezeichnung „Absolutes“, „Sein“ oder sogar „Gott“. Fichte beginnt in seiner "Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre" mit einer Aussage, die eine Handlungsweise des Ich zum Ausdruck bringen soll, deren Verständnis daher diese Handlung auszuführen erfordert:

“Das Ich sezt sich selbst, und es ist, vermöge dieses bloßen Setzens durch sich selbst; und umgekehrt: Das Ich ist, und es sezt sein Seyn, vermöge seines bloßen Seyns. – Es ist zugleich das Handelnde, und das Produkt der Handlung; das Thätige, und das, was durch die Thätigkeit hervorgebracht wird; Handlung, und That sind Eins und dasselbe; und daher ist das: Ich bin, Ausdruck einer Thathandlung“ (GA I, 2, 259).

Fichte ging es um die praktische Umsetzung seiner Philosophie, weshalb er die Errichtung eines lückenlosen Systems als zweitrangig erachtete. Im Vordergrund stand für ihn die Verständlichkeit, d.h. die Art, seine Lehre so darzustellen, dass sie von jedermann verstanden werden konnte. Sein positives Menschenbild ging davon aus, dass in jedem Menschen – und nicht nur im Fachgelehrten – der Grund echter Selbsterkenntnis (und damit auch Gotteserkenntnis) gelegt ist und man lediglich auf diese verweisen müsse.

In seiner populären, z. T. polemischen Darstellungsweise schuf sich Fichte unter den Fachgelehrten viele Freunde, aber auch Feinde. In erbitterter Feindschaft stand er mit Friedrich Nicolai. Goethe urteilte skeptisch über ihn („Daß doch einem sonst so vorzüglichen Menschen immer etwas fratzenhaftes in seinem Betragen ankleben muß”). Trotz späterer Ablehnung übte Fichte großen Einfluss auf Schelling und Hegel aus. Auch Hölderlin bekannte, Fichtes Vorlesungen aus seiner Jenaer Zeit viel zu verdanken.

Fichtes Kantrezeption

Fichte reagierte auf die Frage, wie theoretische und praktische Vernunft zusammenhängen, indem er deutlich machte, dass die beiden Teile der Vernunft in einem hierarchischen Verhältnis zu setzen sind. Hierbei ist die praktische Vernunft der theoretischen übergeordnet. Letztere benötige die praktische Vernunft; diese aber sei autonom. Auch für Kant war die praktische Vernunft ein Vermögen des Willens – und damit autonom. Für Fichte mündet diese Tatsache in seiner Theorie zur Selbstsetzung. Der Wille bringt, indem er sich ein Gesetz gibt, zugleich sein Wesen als Vernunftwille hervor. Dieser Vernunftwille macht das aus, was wir sind – nämlich unser Ich. „Das absolute Ich ist, indem es sich setzt, und setzt sich, indem es ist.“ [1] Aus diesem Grund kommt der praktischen Vernunft absolute Freiheit zu. Fichtes Idealismus ist daher eine Konsequenz aus dem Primat der praktischen Vernunft.

Der Kritik am transzendentalen Argument bei Kant entzieht sich Fichte, indem er die praktische Vernunft als Bedingung für die theoretische Vernunft erklärt. Hierbei geht Fichte von der Handlung des Urteilens aus und schließt mithilfe eines transzendentalen Argumentes auf das sich setzende Ich als Bedingung hierfür. Alles Urteilen ist Handeln des menschlichen Geistes. Diesem liegt der Satz „Ich bin“ zugrunde. Das „schlechthin gesezte und auf sich selbst gegründete“ (GA I,2,258) ist der Grund des Handelns. Um dem Vorwurf zu entgehen, dass wir eventuell gar nicht urteilen, sondern nur zu urteilen glauben, führt Fichte die „intellektuelle Anschauung“ ein. Sie ist selbstverständlich auch praktisch zu verstehen als „Anschauen seiner selbst im Vollziehen eines Acts“ (GA I, 4,216). Wenn wir urteilen, beobachten wir uns nicht, sondern stellen handlungsorientierte Fragen. Diese Fragen gehen von der Annahme aus, dass man ein Vernunftwesen ist. Würde dem nicht so sein, könnten wir nicht urteilen – was konträr erscheint. Gleichwohl hat Fichte erkannt, dass daraus, dass man nicht an den Bedingungen vernünftigen Urteilens zweifeln kann nicht(!) folgt, dass man diese Bedingungen tatsächlich erfüllt.

Den schärfsten Bruch mit Kant bewirkte Fichte mit der Ablehnung der Konzeption eines „Dinges an sich“. Nur so kann in seinen Augen die absolute Freiheit des Ichs bewahrt werden (vgl. GA III, 2,298). Das „Ding an sich“ wird bei Fichte zu einem „Anstoß“ degradiert. Dieser ist ein irrationales Faktum innerhalb des Ichs, dass das Ich zu bewältigen versucht. Die Folge ist der Ausschluss aus dem Ich, gleichsam hinaus in die Welt als „Nicht-Ich“. Ist das absolute Ich demzufolge also ein „Ding an sich“ auf der Seite des Subjekts? Fichtes Antwort: Nur wenn es erscheint. Das absolute Ich existiert nur im Handeln selbst. In der philosophischen Reflexion wird das absolute Ich herausgegriffen und zu etwas Objektivem gemacht. Für Fichte ist es gleichsam Artefakt der Theorie, keine Entität der realen Welt.

zum Weiterlesen:
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottlieb_Fichte

******************************************************

Der Philosoph gilt neben Georg W. F. Hegel als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus. Er entwickelte auf der Grundlage von Kants Kritizismus seinen metaphysischen Idealismus.
Sein Hauptwerk ist die "Wissenschaftslehre", in der er die prinzipielle Begründung der gesamten Philosophie darlegt.
Johann Gottlieb Fichte vollzog den theoretischen Schritt über die Transzendentalphilosophie Immanuel Kants hinaus und erarbeitete dadurch die Grundlagen für die philosophischen Werke Georg Wilhelm Friedrich Hegels und Friedrich Wilhelm Schellings.
Seine Idee der Selbst-Setzung des Ich regte bis in die Moderne Philosophen wie Max Weber oder Jean-Paul Sartre an...


Quelle:
http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1078&RID=1
John Locke (1632 - 1704)
John Locke
(* 29. August 1632 in Wrington bei Bristol; † 28. Oktober 1704 in Oates (Essex)) war ein einflussreicher englischer Philosoph.

Locke war ein Hauptvertreter des britischen Empirismus. Er bildet zusammen mit George Berkeley (1684–1753) und David Hume (1711–1776) das Dreigestirn der britischen Aufklärung und des aufkommenden Empirismus. Des Weiteren ist er neben Thomas Hobbes (1588–1679) und Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) einer der bedeutendsten Vertragstheoretiker.

Seine politische Philosophie beeinflusste die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, die Verfassung der Vereinigten Staaten, die Verfassung des revolutionären Frankreichs und über diesen Weg die meisten Verfassungen liberaler Staaten maßgeblich. In seinem Werk Two Treatises of Government argumentiert Locke, dass eine Regierung nur legitim ist, wenn sie die Zustimmung der Regierten besitzt und die Naturrechte Leben, Freiheit und Eigentum beschützt. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, haben die Untertanen ein Recht zur Rebellion.


Locke wurde als Sohn eines Gerichtsbeamten in der Grafschaft Somerset geboren. Er entstammte einer relativ wohlhabenden Familie. Sein Großvater Nicholas Locke hatte als Tuchverleger ein kleineres Vermögen und Landbesitz angesammelt, von dem die Familie leben konnte. Sein Vater stand im Englischen Bürgerkrieg als Offizier auf der Seite des Parlaments. Die Lockes genossen Protektion durch die Familie der Pophams, die mit John Popham (1531-1602) einen Speaker des House of Commons und mit Alexander Popham (1595-1669) ein langjähriges Mitglied des Unterhauses hervorbrachten.

So war es John Locke 1647 möglich, die ehemals königliche Westminster School in der Londoner Innenstadt zu besuchen. Er konnte von dort die versammelte Menge hören, als die Puritaner den ehemaligen König Karl I. am 30. Januar 1649 hinrichteten.

Locke folgte dem klassischen Weg eines Westminster-Schülers und studierte ab 1652 in Christ Church an der University of Oxford „klassische Wissenschaften“, was eine Schulung an Aristoteles und der Scholastik einschloss. 1656 verlieh ihm die Universität den Bachelor of Arts. Überlegungen, sein Studium abzubrechen und in eine Anwaltskanzlei einzutreten, gab er auf. Stattdessen legte er die Prüfung zum Master of Arts bereits zwei Trimester vor Ablauf der planmäßigen Studienzeit im Jahr 1658 ab. Danach wurde er als senior student Mitglied des Lehrkörpers und nahm seine Tätigkeit als Dozent auf. Er war ab 1660 Lecturer für Griechisch, dann Rhetorik (1662) und Ethik (1663 „Censor of Moral Philosophy“). Seine Karriere war damit für Oxford-Verhältnisse durchaus typisch; aus dieser Zeit gibt es keine Aufzeichnungen oder Anzeichen dafür, welchen Rang er später im europäischen Geistesleben einnehmen sollte.

Bereits als Student hatte Locke, wie sich aus seinen Aufzeichnungen ergibt, Interesse an medizinischen Fragen und den neu aufkommenden empirischen Methoden gezeigt. So befasste er sich mit den Naturwissenschaften und hörte bei Richard Lower inoffiziell medizinische Vorlesungen. In dieser Zeit hatte er engeren Kontakt zu Robert Boyle und den experimentellen empirischen Methoden der Wissenschaften. Er interessierte sich besonders für die botanischen Aspekte der Medizin. Er erarbeitete sich einen Abschluss als Bachelor in Medizin, schaffte es aber nie, den medizinischen Doktorgrad zu erwerben. Seit Mitte der 1660er Jahre stagnierte seine akademische Karriere, ohne dass er an der Universität wirklichen Erfolg gehabt hätte.

Nachdem sein jüngerer Bruder schon in der Kindheit gestorben war, erbte John Locke nach dem frühen Tod seines Vaters 1661 etwas Land und einige Cottages, wodurch er finanziell unabhängig wurde. In der statusbasierten englischen Gesellschaft hatte er so den Rang eines Landbesitzers inne.

Nach einer 1665 in diplomatischem Auftrag für die englische Regierung unternommenen Reise quer durch Europa wurde er Sekretär und Leibarzt des späteren Earl of Shaftesbury. In einer Operation an dessen Leber rettete Locke wahrscheinlich das Leben des Earls. Dieser protegierte Locke seitdem nachhaltig; dass Locke keine große politische Karriere machte, liegt wahrscheinlich an Lockes eigener Skepsis gegenüber diesen Aufgaben, nicht an mangelnder Unterstützung durch den Earl. Durch die enge Verbindung zur regierenden Klasse in der bewegten Zeit des Konflikts zwischen Parlament und Monarchie lernte Locke vieles über die damalige praktische Politik, was er dann in seine späten Werke einfließen lassen konnte.

Locke war später Erzieher des gleichnamigen Enkels und späteren Erben des Earls, sowie dessen Geschwistern. 1672 erhielt er durch Shaftesbury ein Regierungsamt. Locke wurde 1668 Mitglied der Royal Society. Als Shaftesbury im Verlauf von Machtkämpfen in der Regierung in Haft kam, unternahm Locke von 1675 bis 1679 eine weitere Europareise. Shaftesbury ging nach erneuter Regierungsopposition wegen der Verschwörung gegen eine potenzielle Nachfolge des späteren Jakobs II. auf den Thron Karl II. 1682 ins holländische Exil, wo er 1683 starb. Locke blieb zwar zunächst in England, verbarg sich aber nach dem Rye House Plot, bei dem Jakob II. und Karl II. ermordet werden sollten, von 1683 bis 1688 in Holland.

1684 befahl der englische König, ihn in Abwesenheit aus dem Christ-Church-College auszuschließen. Locke, der Zeit seines Lebens überzeugtes Mitglied der Universität war, wehrte sich gegen diesen Beschluss. Die Zuneigung Lockes zu Oxford beruhte durchaus nicht auf Gegenseitigkeit: bereits 1683 fand im Hof die letzte öffentliche Bücherverbrennung Englands statt wobei auch viele Werke verbrannt wurden, die Locke schätzte. 1684 beschuldigten diverse Professoren der Universität Locke, den Stuarts feindlich gesinnt zu sein. Noch 1703, nachdem seine Werke in der europäischen Geisteswelt Furore machten, weigerte sich die Universität, die Bücher ihres Sohns in den Lehrplan aufzunehmen.

Erst mit dem Machtantritt von Wilhelm von Oranien wurde ihm 1689 wieder ein Regierungsamt angeboten, das er aus gesundheitlichen Gründen ablehnte. Ab 1690 zog er sich auf das Gut eines befreundeten Adligen zurück. Während er sich persönlich zurückzog, wuchs sein Ruf. Mit Wilhelm III. und der Bill of Rights hatte sich die protestantisch-bürgerliche Partei im englischen Machtkonflikt durchgesetzt. Lockes 1690 veröffentlichtes Essay Concerning Human Understanding machte seinen Namen in den gelehrten Kreisen Europas bekannt und berühmt, so dass spätere Veröffentlichungen große Aufmerksamkeit und intensive Auseinandersetzungen damit genossen. Im House of Commons bildete sich eine Gruppe um John Somers, 1st Baron Somers, die stark von Lockes Ideen beeinflusst waren und sich mit ihm trafen, wenn er in London war. Somers selbst wurde später wichtigster Berater von Wilhelm III.

Locke starb am 28. Oktober 1704 in seinem Arbeitszimmer.


zum Weiterlesen:

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/John_Locke
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Schriftsteller und Philosoph
Jean-Paul Sartre
1905 bis 1980


1905
21. Juni: Jean-Paul Charles Aymard Sartre wird in Paris als Sohn eines Marineoffiziers geboren.
Er wächst in La Rochelle auf, nachdem seine deutsch-elsässische Mutter, eine Cousine Albert Schweitzers, nach dem frühen Tod des Vaters erneut geheiratet hat.


1924-1928
Nach dem Besuch des Pariser Lyceum Henri IV studiert Sartre Psychologie, Philosophie und Soziologie an der École Normale Supérieure in Paris.


1929
Agrégation (Lehrerlaubnis für die Hochschule) in Philosophie.
Beginn der Freundschaft und Lebensgemeinschaft mit Simone de Beauvoir


1931-1934
Gymnasiallehrer in Le Havre.


1934
Stipendiat am Institut Francais in Berlin, wo er sich vor allem mit der Philosophie Nietzsches, Husserls und Heideggers beschäftigt.


1934-1939
Philosophielehrer in Le Havre und in Paris.


1938
Veröffentlichung des Romans "Der Ekel", in dem er sich mit der Freiheit und der Einsamkeit des Individuums auseinandersetzt.


1939- 1941
Kriegsdienst in einer Sanitätsgruppe, Gefangennahme durch die Deutsche Wehrmacht.


1941
Veröffentlichung seines ersten philosophischen Hauptwerkes "Das Sein und das Nichts". Er verkündet darin im Gegensatz zum Determinismus christlicher Weltanschauung die totale Freiheit und die totale Verantwortung des freien Menschen in der Welt, ohne Gott, ohne Gnade und ohne Reue. Sartre gilt seither als französischer Hauptvertreter eines atheistischen Existentialismus.


1941-1944
Philosphielehrer in Paris.


1942-1944
Aktiv in der französischen Résistance gegen die deutsche Besatzung.


1942
Uraufführung des Bühnenstückes "Die Fliegen" im besetzten Paris. Der darin zum Ausdruck gebrachte Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht wird geschickt durch das antike Gewand verschleiert.


1943
Mitglied des "Comité National des Ecrivains" (C.N.E.), das der Résistance nahesteht.


1944
Mitarbeiter der von Albert Camus gegründeten Zeitschrift "Combat".


ab 1945
Niederlassung in Paris als freier Schriftsteller.
Herausgeber der politisch-literarischen Zeitschrift "Les Temps Modernes".


1948
Sartres erfolgreichstes Theaterstück "Die schmutzigen Hände" erscheint. Darin thematisiert er das Problem von Politik und Moral.
Der Vatikan setzt die Werke von Sartre auf den Index, weil "den Gläubigen gefährliche Zweifel erspart werden müßten".


1952-56
Sartre ist politisch sehr aktiv und steht ganz auf der Seite der Kommunisten. Er akzeptiert zunächst die "führende Rolle der Sowjetunion" in der Weltpolitik. Nach der brutalen Intervention der Sowjets in Ungarn 1956 wendet er sich vom Kommunismus ab.

1959
Veröffentlichung seines zweiten philosophischen Hauptwerkes "Kritik der dialektischen Vernunft".


1965
Deutsche Veröffentlichung des ersten Teils seiner Memoiren unter dem Titel "Die Wörter".
Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Literatur. Sartre lehnt den Preis aus "persönlichen und objektiven" Gründen ab, das Nobelkomitee hingegen bezeichnet die Entscheidung für Sartre als unwiderruflich.


1971
Deutsche Veröffentlichung der Bücher "Der Intellektuelle in der Revolution" und "Das Imaginäre. Phänomenologische Psychologie der Einbildungskraft".


1973-1974
Leitung der linken Tageszeitung "Libération".


1974
Besuch bei Andreas Baader im Gefängnis Stuttgart-Stammheim, dem er zugesteht, daß er "aufrichtig versucht habe, Prinzipien in die Tat umzusetzen".


1975
Anläßlich seines 70. Geburtstages würdigt die Weltpresse in zahlreichen Artikeln das Lebenswerk des "eigenwilligen Revolutionärs".


1976
Auszeichnung mit der Ehrendoktorwürde der Hebräischen Universität Jerusalem.


1980
15. April: Jean-Paul Sartre stirbt in Paris.

( Quelle : http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SartreJeanPaul/index.html)
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.