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Über Philosophen und Philosophinnen

Erich Adickes
Erich Adickes
aus Biologie, der freien Enzyklopädie
Erich Adickes (* 29. September 1866 in Lesum (heute in Bremen), † 8. Juli 1928 in Tübingen) war ein deutscher Philosoph.

Adickes studierte in Tübingen und bei Friedrich Paulsen in Berlin Philosophie. Mit seiner Arbeit Kants Systematik als mitbildender Faktor bei der Entstehung des Systems konnte er 1887 promovieren. Nach seinem Studium nahm er die Stellung eines Lehrers in Barmen und Kiel an. 1895 habilitierte er an der Universität Kiel im Fach Philosophie. Die Stellung eines ordentlichen Professors bekleidete er seit 1898. Im Jahre 1902 nahm er den Ruf an die Universität Münster an. Er wurde in Tübingen 1904 Nachfolger von Christoph von Sigwarts. Als bedeutende Arbeit leistete er die Aufarbeitung des handschriftlichen Nachlasses von Immanuel Kant, was er auf den Rat von Wilhelm Dilthey ausführte. Er gab als 14-19. Band der Kantausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften diese Veröffentlichung heraus.

Adickes erstellte als kritischer Idealist eine Erkenntnislehre und entwickelte eine eudaimonistische Ethik. Schließlich gelangte er zu einer spiritualistischen Weltanschauung mit pantheistischen Zügen. Er galt als ein entschiedener Gegner von Hans Vaihinger.

Er wandte sich gegen den Materialismus und behauptete, die Materie existiere nicht objektiv, sie sei eine "Angelegenheit unseres Geistes", ein "Zustand des Bewußtseins". Die Atome seien nur Hilfsbegriffe des Verstandes. Er negierte die Möglichkeit der wissenschaftlichen Erkenntnis der objektiven Welt.

Werke
German Kantian Bibliography. In: Philosophical Review, May 1893 - June 1896, 3 Bde. Boston 1895/96
Kant contra Haeckel. Erkenntnistheorie gegen naturwissenschaftlichen Dogmatismus, Berlin 1901
Anti-Kappes. Eine notgedrungene Entgegenung, Berlin 1904
Untersuchungen zu Kants physischer Geopgraphie, 1911
Kants Ansichten über Geschichte und den Bau der Erde, 1911
Ein neu aufgefundenes Kollegheft nach Kants Vorlesung über physische Geographie, Tübingen 1913
Kants Opus postumum dargestellt und beurteilt, 1920
A.E. [Selbstdarstellung], In: Raymund Schmidt (Hrsg.): Die Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen, 2 Bde. Leipzig 1923
Kant und das Ding an sich, 1924
Kant als Naturforscher, 2 Bände, 1924/1925
Kant und die Als-Ob-Philosophie, 1927
Kants Lehre von der doppelten Affektion unseres Ichs als Schlüssel zu seiner Erkenntnistheorie, 1929
********2_by Mann
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Herbert Marcuse
Philosoph ; 1898 bis 1979


1898
19. Juli: Herbert Marcuse wird als Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten aus Pommern in Berlin geboren.


1918
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg.
Während der Revolution wird Marcuse in den Soldatenrat von Berlin-Reinickendorf gewählt.


1918-1922
Marcuse studiert in Berlin, dann in Freiburg Germanistik und neue deutsche Literaturgeschichte im Hauptfach, Philosophie im Nebenfach. Er promoviert 1922 in Freiburg mit der Arbeit "Der deutsche Künstlerroman".


1924
Marcuse heiratet Sophie Wertheim. Aus der Ehe geht ein Sohn hervor.

1928-1932
Rückkehr nach Freiburg. Fortsetzung des Studiums der Philosophie bei Edmund Husserl (1858-1938) und Martin Heidegger. Der Versuch, sich bei Martin Heidegger zu habilitieren, scheitert auf Grund von Differenzen zu Heideggers anfänglich positiver Einstellung zum Nationalsozialismus.


1933
Durch Vermittlung von Leo Löwenthal (1900-1993) tritt Marcuse am 30. Januar dem von Max Horkheimer geleiteten Frankfurter Institut für Sozialforschung bei. Zu Horkheimers engsten Mitarbeitern zählten weiterhin Theodor W. Adorno, und Erich Fromm. Herbert Marcuse verlässt Deutschland und übernimmt die Leitung der Zweigstelle des Instituts in Genf. Anschließend geht er nach Paris.


1934
Marcuse emigriert nach New York, wo er weiter am Institut für Sozialforschung, das neue Räume an der Columbia-University erhält, arbeitet.


1940
Marcuse erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft.


1941
In New York erscheint "Reason and Revolution. Hegel and the Rise of Social Theory", das 1962 erstmals unter dem Titel "Vernunft und Revolution. Hegel und die Entstehung der Gesellschaftstheorie" in deutscher Sprache veröffentlicht wird.


1942-1950
Er arbeitet als Sektionschef im Office of Strategic Services in Washington, der US-Spionageabwehrbehörde, und wird dann Leiter der Europaabteilung.


1950-1951
Vorlesungen an der Washington School of Psychiatry. Vorarbeiten zu seinem Band "Eros and Civilisation".


1951
Marcuses erste Ehefrau Sophie Wertheim stirbt an Krebs.


1952-1953
Marcuse ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Russian Institute der Columbia-University in New York.



1954-1955
Untersuchungen am Russian Research Center der Harvard-University in Cambridge/Massachussetts. Hieraus resultiert die Arbeit "Soviet Marxism".



1954-1965
Professor für politische Wissenschaften an der Brandeis-University in Waltham/Massachussetts.


1955
Veröffentlichung von "Eros and Civilisation". Der Band erscheint 1965 in deutscher Übersetzung mit dem Titel "Triebstruktur und Gesellschaft".


1956
Heirat mit Inge Neumann, geb. Werner.


1958
Veröffentlichung der Schrift "Soviet Marxism", die 1964 in der Bundesrepublik unter dem Titel "Die Gesellschaftslehre des sowjetischen Marxismus" erscheint.


1964
Veröffentlichung seines Hauptwerks "One-Dimensional Man", das 1967 in deutsch unter dem Titel "Der eindimensionale Mensch" erscheint. Hierin verdeutlicht Marcuse, dass im kapitalistischen System zwar dank immer neuer Technologien die anfallenden Krisen bewältigt werden könnten, jedoch um den Preis der Manipulation und des Konformismus. Dem könne man sich nur durch Verweigerung entziehen.
Marcuse teilt nicht den Pessimismus der anderen Vertreter der Kritischen Theorie wie Horkheimer und Adorno, die die gesellschaftlichen Missstände zwar kritisieren, aber keine konkreten Lösungsansätze anbieten.
"Der eindimensionale Mensch" und "Triebstruktur und Gesellschaft" zählen zu den wichtigsten Büchern der Kritischen Theorie und zu den Standardwerken der Studentenbewegung der 60er Jahre in den USA und der Bundesrepublik Deutschland.


1965
Marcuse erhält einen Lehrstuhl an der Universität von Kalifornien in San Diego.
Veröffentlichung seines häufig diskutierten Essays "Repressive Toleranz" in dem Sammelband "Kritik der reinen Toleranz".


1967
Marcuse ist Hauptredner auf einem vom Berliner SDS veranstalteten Vietnam-Kongress, der maßgeblich von Rudi Dutschke mitorganisiert wurde. Marcuse hält das Eröffnungsreferat "Das Ende der Utopie" und einen weiteren Vortrag mit dem Titel "Das Problem der Gewalt in der Opposition". Er nimmt an zwei Diskussionsveranstaltungen teil. Eine zunächst in Aussicht gestellte Gastprofessur an der Freien Universität Berlin wird nicht realisiert.



1972-1977
Veröffentlichung der Schriften "Konterrevolution und Revolte" (1972), "Studies in Critical Philosophy" (1973), "Zeitmessungen" (1975) und "Die Permanenz der Kunst - wider eine bestimmte marxistische Ästhetik" (1977).


1973
Inge (Neumann) Marcuse stirbt an Krebs.


1976
Heirat mit Erica Sherover.


1979
Teilnahme an den Frankfurter Römerberggesprächen. Marcuse stellt unter dem Titel "Die Angst des Prometheus" fünfundzwanzig Thesen zu Technik und Gesellschaft vor.
29. Juli: Herbert Marcuse stirbt während eines Deutschlandbesuchs in Starnberg.

(Quelle :http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MarcuseHerbert/index.html )
********2_by Mann
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Ernst Bloch
Philosoph
1885-1977



1885
8. Juli: Ernst Bloch wird als Sohn des jüdischen Eisenbahnbeamten Max Bloch und dessen jüdischer Ehefrau Berta (geb. Feitel) in Ludwigshafen geboren.


1905-1908
Studium der Philosophie, Physik, Germanistik und Musik in München und Würzburg.


1908
Juli: Promotion in Philosophie an der Würzburger Universität.


1908-1914
Tätigkeit als Privatlehrer und Publizist in Berlin und Heidelberg.
In Heidelberg gehört er dem Kreis um Max Weber an.


1913
Heirat mit Else von Stritzky.


1915
Übersiedlung nach Grünwald bei München.
Bloch protestiert in einigen Veröffentlichungen gegen die deutsche Politik im Ersten Weltkrieg.


1917-1919
Exil in der Schweiz aus pazifistischer Überzeugung.


1918
Sein erstes philosophisches Hauptwerk erscheint. In "Geist der Utopie" philosophiert Bloch über eine humane Gesellschaft.


1919/20
Rückkehr nach Deutschland.
Er wird Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).


1920-1933
Tätigkeit als Publizist.
Aufenthalte in Berlin, Südfrankreich, Italien, Paris und Nordafrika.
Bloch spricht sich öffentlich gegen die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) aus.


1921
Tod seiner Ehefrau.


1922
Veröffentlichung von "Thomas Müntzer als Theologe der Revolution".


1933
Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler wird Bloch ausgebürgert.
Emigration in die Schweiz.


1934
Heirat mit der jüdischen Architektin Karola Piotrkowska (1905-1994). Aus der Ehe geht ein Sohn hervor.


1934/35
Aufenthalt in Paris. Bloch gehört dem Kreis um den Dramatiker und Mitbegründer des Dadaismus Hugo Ball (1886-1927) an.
Teilnahme am Pariser "Kongreß der Antifaschisten".


1936-1938
Aufenthalt in der Tschechoslowakei.
Bloch publiziert in der Prager Exilzeitschrift "Die Neue Weltbühne".


1938
Nach dem Münchner Abkommen entschließt sich Bloch zur Emigration nach New York.


1938-1948
Aufenthalt in den USA. Bloch arbeitet an seinem dreibändigen Hauptwerk "Das Prinzip Hoffnung". Der Philosoph formuliert hier seine Hoffnung auf eine Welt, in der die Entfremdung des Menschen von Gesellschaft und Natur überwunden sein wird.


1944
Er gründet gemeinsam mit Alfred Döblin, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, John Heartfield und Heinrich Mann den Aurora-Verlag in New York.


1948
Bloch nimmt die Professur für Philosophie an der Universität Leipzig an.


1949
Er lehnt den Ruf der Universität Frankfurt/Main ab.


1951
Veröffentlichung von "Subjekt-Objekt."


1953-1956
Herausgeber der "Deutschen Zeitschrift für Philosophie". Bloch äußert sich hier auch kritisch über die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED).


1954-1959
Publikation von "Das Prinzip Hoffnung".


1955
Bloch wird mit dem Nationalpreis der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) geehrt.


1957
Er wird wegen seiner offenen Kritik an der doktrinären Erstarrung des Marxismus in der DDR und wegen seiner kritischen Beurteilung der Niederschlagung des Ungarnaufstands zwangsemeritiert.


1959-1978
Veröffentlichung der Gesamtausgabe seiner Werke in 17 Bänden.


1961
Während einer Vortragsreise in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) wird Bloch mit seiner Frau vom Mauerbau überrascht. Das Ehepaar entscheidet sich, nicht in die DDR zurückzukehren.
Er nimmt die Professur für Philosophie an der Universität Tübingen an.


1962
Bloch wird von der Ostberliner Akademie der Wissenschaften ausgeschlossen.


1963
Veröffentlichung von "Die Tübinger Einleitung in die Philosophie".
Publikation von "Naturrecht und menschliche Würde". Bloch verknüpft hier die Prinzipien des jungen Marx mit dem Naturrechtsgedanken in der Aufklärung.


1964
Er wird mit dem Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbunds geehrt.


ab 1966
Bloch protestiert öffentlich gegen die amerikanische Intervention in Vietnam.
Durch seine Philosophie und seine politische Grundhaltung ist er gemeinsam mit Theodor W. Adorno und Max Horkheimer (1895-1973) eine der Leitfiguren der Studentenbewegung.


1967
Bloch erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.


1968
Veröffentlichung von "Atheismus im Christentum".


1969
Ihm wird von der Universität Zagreb die Ehrendoktorwürde verliehen.


1970
Blochs Geburtsstadt Ludwigshafen verleiht ihm die Ehrenbürgerschaft.


1972
Publikation von "Das Materialismusproblem".
Veröffentlichung seiner Schriften "Vom Hasard zur Katastrophe. Politische Aufsätze 1934-39".


1975
Publikation seiner Kategorienlehre "Experimentum Mundi", an der Bloch bereits vor dem Ersten Weltkrieg gearbeitet hat.
Sowohl die Pariser Sorbonne als auch die Universität Tübingen verleihen Bloch die Ehrendoktorwürde.
Er wird zum Ehrenmitglied der Akademie der Künste ernannt.
Bloch erhält den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.


1977
4. August: Ernst Bloch stirbt in Tübingen.


1978
Das "Sozialistische Büro" veranstaltet an der Universität Tübingen erstmalig die "Ernst-Bloch-Tage".


1979
Gründung des "Ernst-Bloch-Archivs" in Tübingen.


1984
Die Stadt Tübingen stiftet den "Ernst-Bloch-Preis".


1985
Publikation von "Kampf, nicht Krieg. Politische Schriften 1917-19".
Gründung der "Ernst-Bloch-Assoziation" mit Sitz in Nürnberg.


ab 1985
Vergabe des "Ernst-Bloch-Preises" durch die Stadt Ludwigshafen.
Stiftung einer Ernst-Bloch-Professur in Tübingen durch den Suhrkamp-Verlag.


1986
Gründung der "Ernst-Bloch-Gesellschaft" in Ludwigshafen.


1989
Ernst Bloch wird postum in der DDR rehabilitiert.

( Quelle : http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BlochErnst/ )
Philosophin des Monats Februar - Simone Weil -
Simone Weil

Die französische Philosophin Simone Weil wäre am 3. Februar 100 Jahre alt geworden.

Sie gehörte wahrscheinlich zu den außergewöhnlichsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts.
Die Reaktionen auf ihre Person und auf ihr Werk waren genauso extrem, wie sie selbst: sie schwankten zwischen Bewunderung und Verachtung.

Doch was hat diese Philosophin so außergewöhnlich gemacht?

Bereits mit 16 Jahren begann die hoch intelligente Weil bei ihrem wichtigsten Lehrer Alain zu studieren. Alain, eigentlich Émile Chartier, hatte Generationen von Linksintellektuellen in Frankreich beeinflusst. Sein Gedankengut prägte nicht nur Beauvoir und Sartre, sondern auch Weil in ihrer philosophischen Arbeit.

Schon früh hatte sie die Arbeiterbildung als ihre Aufgabe erkannt und unterrichtete nicht nur Kindern, sondern in ihrer Freiheit auch Erwachsene. Simone Weil war durch und durch Kommunistin, hat aber Marx' Theorien immer kritisch gesehen.

Ihr umfangreichstes philosophisches Werk ist Die Einwurzelung. Es entstand 1942/43 in ihrem letzten Lebensabschnitt in London. Der Titel ist ganz wörtlich gemeint und steht für das menschliche Grundbedürfnis nach einer Verankerung in der Gesellschaft. Einwurzelung heißt für Weil die aktive Teilhabe an einer Gemeinschaft, an einer Vergangenheit und eine Aussicht auf Zukunft. Nur durch viele Wurzeln sei das sittliche und geistige Leben des Menschen möglich.

Mit ihrem Text wollte Weil bereits im Krieg den Frieden vorbereiten. Mit ihrem Text versuchte sie, die vom französischen Widerstand vorbereitete neue Verfassung zu beeinflussen. Dabei war es für Weil am wichtigsten, den Pflichten den Vorrang vor den Rechten einzuräumen. Denn Rechte verpflichten vor allem zu ihrer Einhaltung. Außerdem sieht Weil Rechte und Pflichten nur als zwei Standpunkte der gleichen Sache. Verpflichtung ist für sie die ewige Bestimmung des menschlichen Wesens. Wird sie nicht eingehalten, bzw. erfüllt, kann keine Ordnung bestehen.

Wird die Ordnung nicht eingehalten, entsteht Chaos. Durch die Einhaltung von Rechten und Pflichten gegenüber der Gemeinschaft wird die Ordnung hergestellt und aufrecht erhalten. Für Weil ist die Ordnung ein Netz sozialer Beziehungen, in dem jeder seinen Verpflichtungen nachkommen muss. Dabei darf er andere und deren Verpflichtungen nicht verletzen.

Zweites Bedürfnis ist die Freiheit, die Weil als Nahrung der Seele bezeichnet. Sie bringt vor allem die Notwendigkeit zu wählen. Der Mensch kann zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden, die allerdings zuerst nur vage sind. Erst durch die Entscheidung dafür werden sie Teil der Realität. Hier zeigt sich auch Weils Nähe zum Existenzialismus.


Quelle: http://www.philosophinnen.de/
Abälard
Peter Abälard, französischer Philosoph (1079 - 1142).
Schüler sowohl von Wilhelm von Champeaux als auch von Roscellinus. Versuchte zwischen Realismus und Nominalismus zu vermitteln.

Universalien:
Für Abälard sind die Universalien in den Dingen. (Universalia in rebus) Es sei absurd zu behaupten, die Einzeldinge existieren nicht. Es sei aber auch falsch zu sagen, die Allgemeinbegriffe seien nur Namen. In den Allgemeinbegriffen spiegele sich durchaus ein in den zusammengefaßten Einzeldingen vorhandenes gemeinsames Wesen wider. Aber diese Allgemeinheiten existieren immer nur in den Dingen, nicht außerhalb von ihnen. (Wie Aristoteles.)

Vernunft und Glaube:
Auch für Abälard spielt die Vernunft eine große Rolle. Es sei lächerlich etwas zu predigen, was weder der Prediger noch die Zuhörer mit dem Verstand erfassen könnten. Sein Motto war: Intelligo ut credam.

Ethik:
Wichtig seien nicht so sehr die äußeren Werke, sondern die Gesinnung, aus denen sie entspringen. ( Kant)

Héloise:
Abälard ist auch in die Geschichte eingegangen wegen seiner Liebe zu Héloise, die er aus dem Hause ihres Onkels entführte, wofür dieser ihn entmannen ließ. Der spätere Briefwechsel der beiden Liebenden, nachdem sie beide ins Kloster gegangen waren, ist zu einem Werk der Weltliteratur geworden.

Abälards Schriften wurden zum Teil als Irrlehren verdammt, besonders auf Betreiben seines Feindes des Mystikers Bernhard von Clairvaux.
Rabindranath Tagore
Gerne möchte ich Euch einen meiner Lieblingsphilosophen vorstellen, dessen Bücher, Lyrik und Poesie, ich sehr gerne lese.


Tagore (1794-1846) unterstützte die Ideen von Ram Mohan Roy (1772-1833), der 1828 den >Brahmo Samaj< gegründet hatte. Diese Bewegung war von westlich-aufklärerischen Ideen geprägt, setze sich für religiöse Reformen des Hinduismus ein und versuchte zudem den sozialen Fortschritt nach britischen Vorbildern zu reformieren. Acht Jahre nach Ram Mohan Roy´s Tod übernahm Tagores Vater, der Philosoph Debendranath Tagore die Leitung der Bewegung. Da dem Brahmo Samaj vor allem westlich erzogene Intellektuelle angehörten, blieben im bengalischen Volk jedoch die alten, von den brahmanischen Priestern abhängigen, hinduistischen Kulte bestehen. Dennoch sind Mitte des 19. Jahrhunderts die Traditionen des orthodox geprägten Hinduismus nicht mehr selbstverständlich, während man sich gleichzeitig in der europäisch geprägten Kultur noch nicht recht zu bewegen weiß. Mit knapp vier Jahren wurde Rabindranath Tagore - der vorher von Privatlehrern unterrichtet wurde - eingeschult und besuchte in den folgenden zehn Jahren verschiedene Schulen.

Dem "Einpauken von Wissen" widersetzte sich der unstete Geist Tagores, - er fand nur Interesse an dem, was ihn begeisterte.
Über seine Schulerfahrungen hat Tagore später geschrieben und keinen Zweifel daran gelassen, daß er unter den schulischen Zwängen und Engen litt.
Dennoch, das universelle Lernangebot war Wegbereiter für seine spätere schöpferische Tätigkeit.
1878 wird Tagore von der Familie nach England geschickt, um Jura zu studieren.
In Brighton besuchte er zunächst eine Schule und hört dann einige Monate Vorlesungen über engl. Literatur an der Universität in London. Da er allerdings das Jurastudium nicht antritt, wird er 1880 vom Vater zurückbeordert.
Aus England zurückgekehrt schrieb Tagore sein erstes musikalisches Spiel >valmikipratibha< (1881; Das Genie des Valmiki).
Er liebt Gespräche und Geselligkeit und steht nicht selten im Mittelpunkt der feinen Kreise der bengalischen Gesellschaft. Einerseits Müßiggänger bringt Tagore andererseits - seiner genialischen poetischen Inspiration folgend - in rascher Abfolge Gedichte, Dramen, Essays und die ersten Romane zu Papier.

Die Familie schickte Tagore 1881 zu einem zweiten Studienaufenthalt nach England, den er allerdings nicht antrat. Seinem freien Leben überlassen wird Tagore nun allerdings von einer inneren Unruhe umgetrieben, droht haltlos zu werden. Doch die Familie weiß Rat: Verantwortung für eine Familie. In die offensichtlich hastig arrangierte Heirat (1883) mit der erst zehnjährigen Mrinalini (1874-1902), deren Vater auf den Ländereien der Tagores angestellt war, willigte Rabindranath gehorsam ein. Mrinalini erweist sich als tüchtige Ehefrau, die Tagore mit Hingabe umsorgt und seine Arbeit unterstützt.

1884 spannt ihn der Vater zudem für seine missionarischen Ideen zugunsten eines reformierten Hinduismus ein: Rabindranath wird Sekretär des Adi Brahmo Samaj, für dessen Versammlungen er eine Anzahl von Liedern schreibt und dessen Ziele er auch mit einer Reihe von Essays unterstützt. Ab 1890 ziehen politische Sturmwolken in Indien auf. Intellektuelle fordern eine demokratische Mitbestimmung von den britischen Kolonialherren. Diese lassen indessen die Hindus und Muslime getrennt ihre jeweiligen Volksvertreter wählen. Dies verstärkt die bestehenden Spannungen zwischen den religiösen Gemeinschaften.
Als Aufseher und Steuereinzieher der ausgedehnten Ländereien der Familie im Norden Bengalens - zu dem ihn sein Vater 1890 eingesetzt hatte - lernte Tagore Analphabetentum, Krankheiten und Unterernährung kennen.
Er war sich bewußt, daß die Menschen dringend Hilfe brauchten.

In den Dörfern gründete er Banken, landwirtschaftliche Kooperativen, genossenschaftliche Getreidespeicher und errichtete Selbstverwaltungen. Außerdem ließ Tagore Schulen, Krankenhäuser und Straßen bauen. Tagore beschreibt in seinen Werken das Leben der Bauern und fordert gleichzeitig Verständnis und Gerechtigkeit für die dörfliche Bevölkerung. Seine Versuche, die Lebenssituation der Bevölkerung unter Berücksichtigung der sie umgebenden, gewachsenen Umwelt zu verbessern, sind bis heute Vorbild für eine moderne Entwicklungshilfe. Nach einem Aufenthalt in England (1900) siedelt Tagore im Oktober 1901 mit seiner Familie nach Santiniketan (wörtl. Übersetzung = Ort des Friedens) über, wo er eine Schule gründet, - später zur Universität >Vhísva-Bharati< ausgeweitet. Allerdings wird er dann in die Politik hineingezogen. Durch die neue Betonung traditioneller indischer Werte erwacht im Volk ein Selbstbewußtsein, das sich gegen die Engländer richtet.

Als der britische Vizekönig Lord Curzon plant, Bengalen in zwei Verwaltungsbezirke einzuteilen (Ost-Bengalen mit einer muslischen Mehrheit und West-Bengalen mit einer Hindu-Mehrheit) - die Teilung fand im Okt. 1905 statt, wurde allerdings 1911 rückgängig gemacht -, ergreift Tagore Partei und nimmt von 1905 bis 1907 er an der revolutionären Bewegung der indischen Nationalisten teil.
Eine gemäßigte Position vertretend wendet Tagore sich 1907 enttäuscht von der aktiven Politik ab, um sich wieder der Literatur und seiner Schule zu widmen. 1910 erscheint der Lyrikband >Gitanjali< auf bengalisch (1912 in englischer Sprache in London), für den Tagore im Nov. 1913 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wird. 1912-13 weilt Tagore zu Vorträgen in England und den USA. 1916-17 hält er Vorträge über >Nationalismus< in Japan und den USA. Den 1915 von König Georg V. verliehenen Adelstitel gibt Tagore vier Jahre später aus Protest gegen ein britisches Massaker an Anhängern M. Gandhis in Amritsar (im Panjab gelegen) wieder zurück. 1920-21 folgen Aufenthalte in England, Frankreich, Holland, Belgien, USA, England, Frankreich, Schweiz, Deutschland, Österreich, Tschechoslowakei und wieder- um Frankreich; 1924 Reisen nach China und Japan. Einem Genesungsaufenthalt (1924-25) in Argentinien schließt sich ein Italienbesuch an. 1926 unternimmt Tagore eine Reise, die ihn nach Italien (Begegnung mit Mussolini), die Schweiz, Österreich, England, Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, die Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Griechenland und Ägypten führt; 1927 weilt er in Südost-Asien. 1928 beginnt Tagore zu malen. 1929:Aufenthalte in Japan, Kanada, Japan, Indochina; 1930-31: Reise nach Frankreich, England (Lesungen in Oxford), Deutschland, Dänemarkund die UdSSR, - in allen Ländern finden Ausstellungen mit seinen Bildern statt; 1932 folgenBesuche im Iran und Irak. 1932 unternimmt Tagore zudem den letzten von drei Besuchen in Ceylon(Sri Lanka). 1936 bereist Tagore mit einer Theatergruppe aus Santiniketan Indien. Von einer schweren Krankheit gezeichnet, verbringt er danach mehrere Erholungsaufenthalte im Himalaya.

Rabindranath Tagore starb am 7. Aug. 1941 in Jarosanko/ Kalkutta. Die Verleihung des Literaturnobelpreises im Jahre 1913 an Tagore gab der indisch-asiatischen Welt Auftrieb. Zum ersten Mal wurde ein Asiate als Preisträger ausgewählt: Ein Signal des kulturpolitischen Aufbruchs für die kolonisierten Völker und eine Anerkennung eines unabhängigen, künstlerischen Schaffens. Seit der Nobelpreisverleihung stand Tagore allerdings im Spannungsfeld zweier Berufungen: einerseits Dichter und andererseits Missionar im Dienste der Völkerverständigung. In seiner Heimat hatte er sich in der Vergangenheit für verschiedene Problemlösungen eingesetzt, ohne daß sein Ruf als Dichter darunter litt. Bei seinen weltweiten Reisen trat er hingegen hauptsächlich als Redner und Denker auf, während er als Dichter vergleichsweise nur nebenbei wahrgenommen wurde.

Tagore hat die bengalische Kultur wie kaum ein anderer geprägt. Das pädagogische Experiment in Santiniketan (ca. 150 km nordwestlich von Kalkutta gelegen) begann mit der Unterrichtung der eigenen Kinder und weitete sich bald zum Aufbau einer Schule aus. Viele literarische Werke Tagores dienten der erzieherischen Arbeit. Er schrieb Schulbücher, komponierte Lieder und schrieb Theaterstücke, die er mit den Schülern und ihren Lehren einübte und aufführte, wobei er selbst als Tänzer und Sänger mitwirkte. Tagore sah im Singen, Tanzen und Spielen ein pädagogisches Mittel der Selbst- und Welterfahrung, das zur Entfaltung der Persönlichkeit beiträgt. Schon früh hatte Tagore begonnen, seine Lyrik auch zu vertonen. Bis zu seinem Tode entstanden etwa 2250 Lieder. Auch der gesamte bengalische Sprachschatz und die Gedankenstrukturen wurden durch Tagore weiterentwickelt. Bis heute sind seine Schulbücher in Gebrauch, sind im Rundfunk täglich seine Lieder zu hören, werden seine Dramen durch zahlreiche Theatergruppen aufgeführt.

Verfilmungen seiner Romane und Erzählungen gehören zu den Klassikern der indischen Filmkunst.
Indien wie Bangladesh haben Lieder des Dichters für ihre Nationalhymnen ausgewählt. In Europa ist Tagore als Schriftsteller und Träger des Literatur - Nobel- preises bekannt. In den letzten Jahren erscheinen vermehrt Übersetzungen seiner Werke aus dem bengalischen Originaltext in England, die die ehemals publizierten Nachdichtungen ablösen. Das literarische Erbe Tagores verwaltet das >Rabindra-Bhavan<, in der Archiv, Bibliothek, Museum und eine Gemälde- und Fotoabteilung untergebracht sind.

Rabindranath Tagore : Poet, Philosoph, Musiker, Schriftsteller, Pädagoge, Nobelpreisträger ( (1794-1846)


Quelle: Biographisch - Bibliographisches Kirchenlexikon

(wobei es im www- viele weitere interessante Links über "Tagore"
gibt - zum Nachlesen - um fündig zu werden)

"Wahrheit"

Der Strom der Wahrheit fließt durch Kanäle von Irrtümern.

"Pflicht"

Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude.
Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht.
Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!


Rabindranath Tago
Philosophin des Monats März
Louise Otto-Peters

Vor 190 Jahren, genauer am 26. März 1819, wurde eine der bekanntesten Vorreiterinnen der Ersten Frauenbewegung in Deutschland geboren. Louise Otto-Peters hat mit ihren Romanen, Gedichten und Artikeln in der von ihr herausgegebenen Frauenzeitung entscheidend zur Diskussion um die Rechte der Frauen beigetragen. Ihr politisches Vermächtnis ist die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenverein (ADFV), dessen erste Vorsitzende sie lange Jahre blieb. Die Erfolge ihrer Bemühungen lassen sich deutlich an den Veränderungen ablesen, die Frauen rechtlich und wirtschaftlich zu ihren Lebzeiten erlangen konnten: Abschaffung der Vormundschaft über unverheiratete Frauen, Einrichtung höherer Töch­terschulen und Zunahme qualifizierter weiblicher Arbeitskräfte.

Schon als Kind bekam Louise Otto-Peters die Einschränkungen zu spüren, die das Leben einer bürgerlichen Frau im 19. Jahrhundert prägten. Ihre geistige Entwicklung wurde gehemmt, um sie in die traditionelle Frauenrolle zu zwängen. Die frühe finanzielle Unabhängigkeit rettete sie letztlich. Dadurch hatte sie die Möglichkeit zu autodidaktischen Studien und konnte eigene Texte veröffentlichen.
Louise Otto-Peters philosophisch bedeutendste Arbeit ist ihr Text "Das Recht der Frauen auf Erwerb". Ihrer Zeit weit voraus, fordert sie die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen. Sie sieht in der Behebung ökonomischer Missstände den wichtigsten Schritt zur Emanzipation der Frau. Die Beschränkung der Frauen auf das Haus ist Louise Otto-Peters nicht nur ein Dorn im Auge, sie sieht darin auch ihre stärkste Fessel. Doch in der damaligen Zeit musste man eine fundierte Kritik liefern, wenn man einen Zustand, der als naturgegeben galt ändern wollte.

Louise Otto-Peters fordert deshalb das Recht der Frauen auf Erwerb, nicht auf Arbeit. Denn gearbeitet haben Frauen immer, doch ohne dafür entlohnt zu werden. Louise Otto-Peters plädierte für die Bildung der Frau, für die Möglichkeit zur Berufsausbildung und -ausübung und zwar nicht nur für allein Stehende. Frauen sollten auch in der Ehe ökonomisch unabhängig sein, nur so kann ihre untergeordnete Position in der Gesellschaft beendet werden.

Das Revolutionsjahr 1848 war für Louise Otto-Peters der Anstoß zur politischen Arbeit. Und das Ergebnis lässt sich ablesen, wenn man die Lebenssituation von Frauen zu Beginn des 19. Jahrhunderts und nach ihrem Tod vergleicht. „Als Otto-Peters geboren wurde, war die Frau uneingeschränkte Untertanin des Mannes, der aus­schließlich die Welt regierte. Die Frauen lebten in völliger Hilflosigkeit und Abhängigkeit, hatten immer einen männlichen Vormund, durften kein Eigentum besitzen, keine Geschäfte tätigen und nicht über ihr Geld verfügen. Frauen waren, unabhängig vom Alter, den Kindern gleichgestellt. Ihre Ausbildung war dürftig, nur wenn sie dem Mittelstand angehörten, wurden ihnen Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht. Ihre Erziehung und Ausbildung war ausschließlich auf einen Beruf hin orientiert, den der Ehefrau und Mutter. Auch bei der Wahl des Ehemannes hatten sie nichts mitzureden, die Entscheidung trafen die Eltern und der Mann, der seine Partnerin selbst aussuchte. Die Beschäftigung der Frauen beschränkte sich auf Hausarbeit, nur in den niederen Schichten war auch Erwerbstätigkeit vorgesehen. Als Otto-Peters starb, hatte sich das Leben der Frauen in entscheidenden Punkten verändert: Das Vormundschaftsrecht der Männer war abgeschafft, zwar waren verheiratete Frauen weiterhin wirtschaftlich abhängig, aber ein Wandel der gesellschaftlichen Stellung der Frau war deutlich. Die Ausbildungschancen für Mädchen vergrößerten sich, es gab höhere Töch­terschulen und Gymnasialkurse, die die Mädchen auf das Studium vorbereiteten. Nicht nur die Ehe, auch andere Berufe wurden für Frauen akzeptabel, es gab Verkäuferinnen, Angestellte bei Post oder Eisenbahn, Schneiderinnen, Lehrerinnen, Krankenpflegerinnen und im Ausland ausgebildete Ärztinnen.“
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