Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & Polyamorie
1208 Mitglieder
zum Thema
Der Wunsch nach FFM…281
Bei so vielen Pärchen lese ich, dass ausschließlich eine Frau für FFM…
zum Thema
Der Wunsch, vaginal mehr gefüllt zu sein?140
Wie löst ihr die unten beschriebene Thematik? Allerdings ist es schon…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Über Philosophen und Philosophinnen

Über Philosophen und Philosophinnen
Hier findet Ihr wissenswertes über bekannte und vielleicht auch nicht so bekannte Philosophen und Philosophinnen ...

Sollte noch etwas nicht dabei sein und Ihr könnt es ergänzen, so freuen wir uns auf das was wir gemeinsam zusammentragen werden ....

viel freude

philosoph67

nachtrag auf wunsch ..... ich möchte euch darum bitten beiträge in diesem thread in der form wie sie nun hier sind dazu zu schreiben ^^

besten dank im voraus ^^
Aristoteles
Der antike altgriechische Philosoph und Universal-Wissenschaftler Aristoteles aus Athen (384 - 322 v. u. Z.) ist neben seinem Lehrer Platon einer der zwei großen Philosophen des Altertums. Er kam im Verlaufe seines Philosophierens und seiner Forschungen in vielen Punkten zu anderen Auffassungen als sein Lehrer. War Platon mehr Metaphysiker, so ist Aristoteles in erster Linie Wissenschaftler. Und über der empirischen Forschung, der Sammlung und Beschreibung der Tatsachen, die vor ihm wohl keiner in diesem Umfang betrieben hatte, sieht auch Aristoteles im philosophischen Erkennen, das alles Bestehende unter einheitliche Prinzipien ordnet, die Krone des Wissens.

Aristoteles war 20 Jahre lang Schüler an der Akademie, dann Lehrer Alexander des Großen und gründete dann seine eigene, die peripatetische Schule, weshalb Aristoteliker auch Peripatetiker genannt werden.

Erkenntnistheorie

Platon und Aristoteles ist gemeinsam die Überzeugung, daß wir mit Denken und Sprache die Struktur des Seins erfassen können. Sie sind also beide keine Skeptiker.
Empirismus: Unterschiede gibt es aber in den Erkenntnismethoden. Im Gegensatz zu Platon ist Aristoteles Empiriker und verteidigt ausdrücklich die Fähigkeiten der Sinne uns sicheres Wissen zu vermitteln.

Jeder einzelne Sinn vermittle uns allerdings nur bestimmte Eigenschaften der Dinge. Erst der "Allgemeinsinn" vermittle uns ein einheitliches Bild der Wirklichkeit.

Die "metaphysischen Schriften" des Aristoteles beschäftigten sich mit den allgemeinen Prinzipien. Dieser Teil der Philosophie wurde von Aristoteles "Erste Philosophie" genannt.

Logik

Aristoteles hat die Logik als eigene Wissenschaft geschaffen, als Lehre vom richtigen Denken.

Begriff: Verstandesmäßiges Denken vollziehe sich in Begriffen. Diese erhielten wir durch Definitionen. Eine Definition umfasse zwei Teile: Einer ordne den Begriff in eine bestimmte Klasse von Begriffen ein , der andere sage aus, worin sich der zu definierende Begriff von anderen zur gleichen Klasse gehörenden Begriffen unterscheide. Es gebe Begriffe höherer und geringerer Allgemeinheit.

Kategorien: Begriffe, die keinen gemeinsamen Oberbegriff mehr haben: Substanz, Quanti-tät, Qualität, Relation, Ort, Zeitpunkt, Lage, Haben, Wirken, Leiden.

Urteil: Begriffe verknüpften wir zu Urteilen. Es gebe bejahende und verneinende Urteile, allgemeine, besondere und Einzelurteile, sowie Urteile, die ein Sein, ein Notwendigsein und ein Möglichsein aussagten.

Schluß: Das Fortschreiten des Denkens gehe immer in Schlüssen vor sich. Der Schluß sei die Ableitung eines neuen Urteils aus anderen Urteilen. Der Schluß bestehe aus den Voraussetzungen (Prämissen) und der Schlußfolgerung (Konklusion). Im Mittelpunkt der Schlußlehre steht der Syllogismus: Obersatz, Untersatz, Folgerung.

Beweis: Schlüsse verknüpften wir zu Beweisen. Ein Beweis sei die logisch zwingende Ableitung eines Satzes aus anderen Sätzen vermittels fortlaufender Schlüsse. Sätze, aus denen wir Beweise herleiten, müßten ihrerseits aber bewiesen sein. Zum Schluß käme man zu Sätzen allgemeinsten Charakters, die nicht weiter bewiesen werden könnten.

Allgemeine Sätze: Nach Aristoteles verfügen wir mit unserer Vernunft über das Vermögen zur unmittelbaren und irrtumsfreien Erfassung solcher allgemeinen Sätze. Diese seien Vorausetzungen dafür, daß das verstandesmäßige, begriffliche, diskusive Denken über-haupt stattfinden könne, da ihre Richtigkeit aller Beweisführung bereits zu grunde lege. Der oberste allgemeine Satz sei der Satz vom Widerspruch:

1. Etwas, das ist, kann nicht gleichzeitig und in der selben Hinsicht nicht sein.
Drei weitere Prinzipien kamen später hinzu:
2. Der Satz der Identität (a = a)
3. Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten
4. Der Satz vom zureichenden Grunde.


fortsetzung folgt........
Sokrates
Allgemeines: Griechischer Philosoph. Athener (ca. 470 - 400 v. u. Z.). Stammte aus einer Handwerkerfamilie. Vernachlässigte schon früh den erlernten Beruf des Steinmetzen. Die Vorwürfe seiner Frau Xanthippe sind sprichwörtlich geworden. Er lebte als Lehrer der Philosophie von den freiwilligen Spenden seiner Schüler. Nahm an mehreren Feldzügen teil und zeichnete sich durch besondere Tapferkeit aus.
Im Alter von 70 Jahren wurde er der Gottlosigkeit und der Verderbung der Jugend angeklagt und zum Tode verurteilt.
Welche Bedeutung Sokrates in der Philosophiegeschichte hat, läßt sich daran erkennen, daß alle Philosophie vor ihm "vorsokratisch" genannt wird. Da Sokrates selbst keine Schriften hinterlassen hat, ist es ein Problem, seine eigenen Vorstellungen von denen zu trennen, die Platon in seinen Dialogen den platonisch idealisierten Sokrates äußern läßt. Mehrheitlich gehen die Fachleute davon aus, daß in den frühen Dialogen Platons die Lehren des Sokrates weitgehend authentisch dargestellt werden, in den darauf folgen-den Dialogen dann allerdings die Figur Sokrates die Auffassungen Platons vertritt, die von denen des Sokrates in vielen Punkten stark abweichen.

Sokrates hatte mit den Sophisten, die zu seinen Leb- und Schaffenszeiten im antiken Griechenland eine große Bedeutung hatten, manches gemeinsam und wurde oft für ein Sophist gehalten, obwohl es auch vieles gab, was ihn von den Sophisten unterschied. Wie die Sophisten beschäftigte er sich nicht mit der Natur, wie die meisten Vorsokrati-ker, sondern sein Interesse galt den Menschen, ihrem praktischen Leben, ihrer Ethik und ihren Erkenntnismöglichkeiten.

Ich weiß, daß ich nichts weiß

Durch ein Frage-und-Antwort-Spiel, versuchte er dem Gesprächspartner dessen Unwissen erkennen zu lassen. Die Mutter des Sokrates war Hebamme. Analog zu ihrem Beruf sah er seine philosophische Tätigkeit als "Geistige Hebammenkunst". Er sagte, er wolle selbst nichts - keine Wahrheit - gebären. Er wolle lediglich anderen dabei helfen, die Unschlüssigkeit ihrer Auffassungen zu erkennen. In diesem Zusammenhang erfand er den philosophischen Dialog (oder auch den Diskurs) als einen ergebnisoffenen Erkenntnisprozeß.

Im Gegensatz zu den meisten Sophisten war Sokrates kein ethischer Relativist bzw. Nihilist. Er fühlte eine innere Stimme in sich, die ihn leitete und von ungerechten Handlun-gen abhielt. Dabei ging er davon aus, daß Tugend gleich Einsicht sei. Es sei unmöglich das Rechte nicht zu tun, wenn man es kennt.

fortsetzung folgt ....
Pythagoras
Pythagoras (580 - 500) von der Insel Samos im ägäischen Meer (nahe der heutigen türkischen Westküste) stammend, gründete nach langen Reisen, die ihn wahrscheinlich nach Ägypten und in den Orient führten, in Kroton (dem heutigen Cotrone) in Unteritalien eine Philosophenschule, bzw. einen religiösen Orden, der an orientalischen Auffassungen orientiert war: Seelenwande-rungsglaube, Ethik der Selbstdisziplin, Genügsamkeit und Enthaltsamkeit. Er war ein Mathematiker, Astronom, Philosoph und Mystiker.

Die Zahlen seien das eigentlich Grundlegende bzw. die Bausteine der Welt. Für Pythago-ras ging die Welt nicht wie bei den milesischen Naturphilosophen aus einem Urstoff, sondern in einem Urgesetz hervor.
Pythagoras ist ein Beispiel dafür, daß man auf mysti-sche, spekulative oder deduktive Weise durchaus in die Nähe der Wahrheit gelangen kann.

Die Pythagoreer waren ein religiös-philosophischer Orden. In einer klosterartiger Gemeinschaft versuchten sie ihre Ideale zu verwirklichen: Wissenschaftliche Bildung, Musik, Gymnastik, Heilkunde. Auch Frauen wurden aufgenommen, was für die damalige Zeit ungewöhnlich war. Ihre Zahlenmystik führte zur Entdeckung einiger mathematischer Gesetze, z. B. der Satz des Pythagoras: Bei rechtwinkligen Dreiecken ist a² + b² = c². Nachdem sie sich in die Politik eingemischt hatten, soll ihr Kloster vernichtet und viele von ihnen getötet worden sein. Danach lebten sie verstreut in der antiken Welt.
Platon
Der antike altgriechische Philosoph Platon aus Athen (427 - 347 v. u. Z.) ist der erste große Meilenstein in der Geschichte der Philosophie. Philosophen gab es auch vor ihm schon, aber ein solch umfangreiches und der Nachwelt erhalten gebliebenes philosophi-sches System bzw. literarisches Werk hat vor ihm kein anderer Mensch geschaffen. Zusammen mit seinem Schüler Aristoteles - der später vielfach andere Positionen vertrat als sein Lehrer - gilt er als einer der zwei größten Philosophen des Altertums und als einer der größten Philosophen aller Zeiten.

Der wichtigste Teil der Philosophie Platons ist die Ideenlehre. Die von uns wahrgenom-menen materiellen Dinge glichen bloßen Schatten, denen keine wahre Wirklichkeit zu-komme. Sie seien nur Abbilder der Ideen. Diese seien Formen, Strukturen, Gattungen, Allgemeinheiten des Seins. Nur ihnen komme wahre Identität zu. Die Einzeldinge ver-gingen, aber die Ideen blieben als ewige Urbilder erhalten. Platon gilt als Begründer des objektiven Idealismus.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der platonischen Philosophie ist der Glaube an eine unsterbliche Seele, die jeder Mensch habe. Diese Seele habe bereits vor der Geburt eines Menschen in der Sphäre der Ideen existiert und werde nach dem Tod eines Menschen dorthin zurückkehren, sich in Zukunft aber erneut inkarnieren. Erkenntnis sei Wiedererinnern von etwas, das die Seele im Reich der Ideen bereits geschaut habe.

Platon behauptete, die Menschen und die Welt, bzw. das Sein schlechthin, seien - im ethisch/moralischen Sinne - im Prinzip gut. Die Idee des Guten sei die oberste Idee, die Idee der Ideen. Während es zu allen anderen Ideen immer die entgegengesetzte Idee gebe - Dialektik -, gebe es zur Idee des Guten keine Entgegensetzung. Eine Idee des Schlechten existiere nicht. Das Schlechte sei ein Nichtseiendes, immer nur ein Fehlen des Guten. Und weil die Welt im Prinzip gut sei, könne sie auch in der Realität gut sein. Die Menschen müßten sich nur auf das Gute besinnen, dann würden sie es praktizieren.

Platon kritisierte die in den griechischen Stadt-Staaten seiner Zeit bestehenden politi-schen und gesellschaftlichen Ordnungen und lehnte sowohl die Demokratie, die Oligarchie und die Tyrannis ab. Er entwarf das Bild eines idealen Zukunftsstaates, in dem durch Auslese von Kindheit an und ohne ererbte Vorrechte die Besten zu Philosophenkönigen werden, während die Masse des Volkes von jeder Herrschaft und Mitbestimmung ausgeschlossen bliebe.

Platon hat eine kaum überschätzbare Bedeutung für die weitere Geschichte und Philosophiegeschichte. Die Geschichte des Abendlandes wäre ohne Platon wahrscheinlich anders verlaufen. Das Christentum wäre ohne Platon jedenfalls in seiner konkreten Form wahrscheinlich nicht entstanden.

Platon war Schüler des Sokrates. Er wurde beeinflußt von der Orphischen Religion, den Pythagoreern, den Vorsokratikern generell und vom ägyptischen Priesterstand. Seine Philosophie hat viele Parallelen zur indischen Brahman-Atman Lehre die in den Jahrhunderten vor seinem Auftreten entstand.

Platon wird in vielen Punkten unterschiedlich interpretiert. Das ist bei einer Person von solch geschichtlicher Wirkung, die ein so umfassendes Werk hinterlassen hat, wohl auch nicht anders zu erwarten. Je nach dem, für welchen Autor man sich entscheidet, wird man ganz verschiedene Darstellungen finden. Die Ideenlehre wird zum Teil als eine "Zwei-Welten-Theorie" angesehen, zum Teil als "Modalitätentheorie". Zum Teil werden die Ideen als Erkenntnisformen angesehen, zum Teil als subjektive Erkenntnishil-fen. In seiner Gottesauffassung wird Platon vielfach als Pantheist angesehen, zum Teil wird er aber auch nichtpantheistisch und monotheistisch interpretiert.
Aspasia von Milet
Aspasia erblickte als Tochter des Axiochos an der Südwestküste Kleinasiens, in Milet das Licht dieser Welt. Als junge Frau reiste sie nach Athen und wurde die zweite Ehefrau des athenischen Staatsmannes Perikles. Aspasia war keine athenische Staatsbürgerin, daher wurde ihre Ehe nicht voll anerkannt und ihr gemeinsamer Sohn bekam, erst nach dem Tod der beiden Söhne aus Perikles erster Ehe, die Bürgerrechte Athens.

Aspasia war bekannt wegen ihrer Schönheit und Intelligenz und berühmt wegen ihrer Weisheit und Rhetorik. Aspasia nahm politischen Einfluss auf ihren Mann und ihr wurde sogar vorgeworfen den Aufstand von Samos (440 v.Chr.) und den peloponnesischen Krieg (431-404 v.Chr.) mit veranlasst zu haben.

In ihrem Haus versammelten sich die Vornehmen und Gelehrten Athens. Es wurde das sophistisch - philosophische Gespräch und der politische Austausch gepflegt. Aspasia und Sokrates waren befreundet. Er suchte das Gespräch mit ihr und besuchte sie zuweilen mit seinen Schülern. Auch die Frauen anderer Philosophen kamen um Aspasia`s Redekunst zu lauschen. Plutarch (um 45-125 Philosoph und Geschichtsforscher verfasste Biografien berühmter Griechen und Römer) berichtet, dass Aspasia wegen ihrer Beredsamkeit berühmt war und von vielen Athenern aufgesucht wurde. Neben dem Bericht von Plutarch, stellt in Platons (427-347 v.Chr. griech. Philosoph) Dialog Menexos, Sokrates Aspasia als seine Rhetoriklehrerin vor und betont, dass sie auch andere zu vortrefflichen Rednern ausgebildet habe.

Aspasia war als Person nicht unumstritten. Während sie von den Vorsokratiern sehr geschätzt wurde, wurde sie von der zeitgenössischen Komödiendichtung als Hetäre bezeichnet und verspottet. Dies geschah vermutlich weil sie keine Athener Bürgerin war und sich für ihre Zeit in ihrem freien Umgang mit Männern recht ungewöhnlich verhielt. Im Unterschied zu den käuflichen Mädchen umschreibt die Bezeichnung Hetäre (eigentl."Gefährtin") den Typ einer in musischen Künsten gebildeten geistvollen Halbweltdame, die sozial anerkannt war.

Nach Perikles Tod heiratet Aspaisa den Demokraten und Schafzüchter Lysides mit dem sie einen weiteren Sohn bekam.
Anselm von Canterbury
Englischer Theologe und Philosoph. (1033 - 1109) Gilt als Vater der mittelalterlichen Scholastik und Mystik. In der theologischen und philosophischen Welt besonders bekannt wegen seines angeblich unumstößlichen "ontologischen Gottesbeweises".

Nachdem es im 10. Jahrhundert zu einem Kulturverfall gekommen war, trat mit Anselm von Canterbury im 11. Jahrhundert wiederum ein Kirchenlehrer auf, der eine enge Verbindung von Glauben und Vernunft postulierte. Nun wurde dies aber nicht mehr als Ketzerei betrachtet, allerdings auch deshalb, weil Anselm das Denken dem Glauben eindeutig unterordnete. ("credo ut intelligam") Dieser von Anselm geprägte Satz gibt in aller Deutlichkeit den Standpunkt der Scholastik zum Ausdruck. Ist aber der Glaube da, so wäre es nach Anselm fahrlässig, die Vernunft nicht zur Bekräftigung des Glaubens einzusetzen. Auch Anselm ist Realist.

Eine traurige Berühmtheit hat Anselm wegen seines angeblich unumstößlichen "Gottesbeweises" erlangt. Gott sei das, größer als welches nichts gedacht werden könne. Wenn dieser Gott aber nur im menschlichen Geist vorhanden wäre, so ließe sich noch etwas größeres denken als das, größer als welches nichts gedacht werden könne - nämlich derselbe Gott als nicht nur im Geist, sondern auch in der Realität vorhanden. Dies sei ein Widerspruch und damit sei die Existenz Gottes bewiesen."

Dieser "Gottesbeweis" wird auch "ontologischer Gottesbeweis" genannt. Aus der Existenz des Begriffs einer Sache wird ein Beweis für die reale Existenz der Sache abgeleitet. Noch zu den Lebzeiten Anselms meinte ein Mönch Namens Gaunilo, daß man mit dieser Methode so gut wie alles beweisen könne, auch die Existenz von Fabelwesen.
Francis Bacon
Francis Bacon (1561 - 1626) war ein englischer Philosoph und hoher Politiker, der wegen Bestechlichkeit gestürzt wurde. Er schwankte ständig zwischen seinen politischen, schriftstellerischen und wissenschaftlichen Interessen.

Wie Montaigne schrieb er seine Gedanken zu allen möglichen Themen in kurzen Aufsätzen nieder.

Sein Menschenbild war nicht ganz so zynisch wie das Machiavellis aber ähnlich skeptisch, was den Menschen und die Menge betrifft.

Notwendig sei eine internationale Organisation der Wissenschaft, damit die Erkenntnisse der verschiedenen Länder und verschiedenen Generationen effektiv gesammelt und verarbeitet werden könnten.

Das Ziel des wissenschaftlichen Erkennens werde von der Philosophie festgelegt, die auch die allgemein verbindliche Methode der Wissenschaft finden müsse.

Bacon forderte, was die moderne Naturwissenschaft in beträchtlichem Maße geprägt hat: Praktische Nutzanwendung, Naturbeherrschung im Interesse des Fortschritts sei Ziel der Wissen-schaft. Der Mensch könne die Natur aber nur soweit beherrschen, wie er sie kenne.

Um dieses Ziel zu erreichen, bedürfe es der richtigen Methode. Zu dieser gehöre zweierlei:

1. Reinigung des Denkens von allen Vorurteilen und überlieferten Irrtümern.
2. Kenntnis und Anwendung der richtigen Methode des Denkens und
des Forschens.

Um das Denken von den überlieferten Irrtümern zu befreien, stellte Bacon die Lehre von den Idolen (Trugschlüssen) auf. Diese Lehre ist der berühmteste Teil der Philosophie Bacons. In ihr analysierte er die menschlichen Irrtümer und ihre Quellen. Vier Arten von Idolen werden unterschieden:

Irrtümer, zu die uns die menschliche Natur verführt. Dazu gehören:

1. Die Menschen würden in den Dingen eine größere Ordnung und Regelmä-ßigkeit sehen, als wirklich in ihnen sei.
2. Unser Denken werde durch unseren Willen und unsere Affekte beeinflußt und vernebelt.
3. Hätten wir ersteinmal einen Satz, so blickten wir besonders auf das, was diesen stütze und übersähen gerne, was gegen ihn spreche. Deshalb solle ein Forscher das, was gegen eine Annahme spreche, mit besonderer Gründlichkeit prüfen.

Trugbilder der Höhle. Irrtümer, die aus der Beschaffenheit und den Lebensumständen des einzelnen Individuums entstünden, also die spezifische Natur des einzelnen Menschen, seine Sozialisation, seine Lebenslage und seinen Überzeugungen/Ideale.

Trugbilder des Marktes. Irrtümer, die aus der Gesellschaftlichkeit des Menschen entstünden, aus der Tatsache, daß der Mensch ein "Gruppenwesen" sei. Besonders hervorzuheben sei hier die Sprache, die den zwischenmenschlichen Verkehr in beträchtlichem Maße bestimme. Oft werde das bloße Wort für die Sache genommen.

Trugbilder des Theaters. Irrtümer, die aus der Tradition, aus den überlieferten Lehrsätzen entstünden. Diese überlieferten Lehrsätze, mit denen man die Wahrheit zu erkennen glaubte, glichen in Wirklichkeit mehr erfundenen Theaterstücken.

Erfolg habe man allein durch Erfahrung, durch das Untersuchen der Natur, durch Induktion. Man dürfe aber nicht ohne Methode Tatsachen und Beobachtungen sammeln, sondern müsse systematisch vorgehen. Zu Beginn eine Arbeitshypothese, dann Sammlung von Erfahrungen durch Experimente, dann hieraus Folgerungen schließen und allgemeine Sätze formulieren, dann Überprüfung dieser Sätze durch neue Experimente usw. usf.

Bacon vertrat eine an Platon orientierte Idealvorstellungen. Statt der Politiker und Demagogen sollten die Gelehrten herrschen.

Bezüglich des Verhältnisses von Wissenschaft und Religion vertrat Bacon wie andere Philosophen des Mittelalters die Lehre von der doppelten Wahrheit. Religion und Wissenschaft hätten ihre eigenen Bereiche und dürften einander nicht ins Gehege kommen. Keine dürfe der anderen Abbruch tun.

Es gibt das Gerücht, Bacon habe die Shakespeare zugeschriebenen Dramen verfaßt.
Sören Kierkegaard
Sören Kierkegaard (1813 - 1855). Dänischer Philosoph.
Wird von einigen Autoren und Professoren etwas pathetisch als "Sokrates in Kopenhagen" bezeichnet. Hielt sich für einen von den zwei oder drei Ausnahmemenschen pro Generation "die in schrecklichen Leiden entdecken sollen, was den anderen zugute kommt". Wird vielfach als Ahnherr der Existenzphilosophie bezeichnet.

Wie bei anderen Philosophen, sollte man auch bei Kierkegaard die Kritik an seiner Person und die Kritik an seinen philosophischen Auffassungen von einander trennen. Aber auch bei ihm stehen diese beiden Punkte nicht völlig unabhängig nebeneinander. Zu seiner Person fallen mir nur Worte ein, die ich - obwohl mir gelegentliche Grobschlächtig-keit vorgeworfen wird - in einem philosophischen Aufsatz nicht verwenden möchte. Wer das für übertrieben hält, der kann u. a. in der Rowohlt Monographie oder bei Weischedel nachlesen, was Kierkegaard für ein Mensch war.

Sokrates: Was wir an Wissen hätten und anderen mitteilen könnten, sei überhaupt keine Wahrheit, belanglos und lenke vom Wirklichen ab. Deshalb gehe es nicht darum, anderen Wissen zu vermitteln, sondern es gehe darum, im Anderen ein Fragen und Denken zu erzeugen.

Kierkegaard mißtraute allem Allgemeinen, allem Abstrakten, das bisher das Wesen der Philosophie ausgemacht habe. Die wirklichen Probleme im Leben seien immer praktische Einzelfragen. Nicht soll man dieses oder jenes tun, sondern soll ich, dieser bestimmte Mensch in dieser bestimmten Situation dieses oder jenes tun. Solche Probleme seien existentielle Probleme. Solle Philosophie Sinn haben, müsse sie sich mit solchen beschäftigen.

"Während das objektive Denken gegen das Subjekt und dessen Existenz gleichgültig sei, sei der subjektive Denker als Existierender an seinem Denken interessiert, er existiere ja darin." Existenz, wie Kierkegaard diesen Begriff versteht, ist der innerste, unfaßbare, personale Kern des Einzelmenschen.

Die Grundsituation des Menschen sei Angst und Verzweiflung, Krankheit zum Tode.

Nach Kierkegaard gibt es drei Existenzmöglichkeiten, drei Stadien auf dem Lebensweg:

1. Im ästhetischen Stadium, verhalte sich der Mensch bloß anschauend und genießend, nicht tätig, nicht verantwortlich. Er verfalle der Daseinsleere und bleibe im wesentlichen Sinne unwirklich.
2. Im ethische Stadium, ergreife der Mensch unter den Möglichkeiten, die er habe, die eine und verwerfe die anderen. Die Freiheit des Menschen vollziehe sich als Entscheidung. Nur wer den Mut habe, sich zu entscheiden, gelange zur Wirklichkeit und gewinne Dasein.
3. Im religiösen Stadium, erkenne der Mensch dann allerdings, daß auch ethi-sche Entscheidungen nichts an seiner Endlichkeit und Nichtigkeit ändern würden. Aus der äußersten Verzweiflung darüber könne der Mensch nur dann einen Ausweg finden, wenn sich ihm, ohne daß er selbst etwas dazu tun kann, eine neue Möglichkeit eröffne. In dieser erfahre er, daß er eine Mischung aus Endlichkeit und Unendlichkeit sei.

Das Selbstsein des Menschen sei ein Prozeß, eine Folge von Momenten, in denen er jeweils eine Synthese aus Unendlichkeit und Endlichkeit vollziehe.

Der Mensch solle jenseits der Menge wieder zum Einzelnen werden, aber nicht zum Einzelnen für sich, sondern zum Einzelnen vor Gott.

Kierkegaard stellte fest, daß sich alle (Menschen um ihn herum) als Christen ansehen, obwohl sie in Wirklichkeit keine Christen seien. Er griff die Kirchen und das christliche Gehabe seiner Mitmenschen an. Er traute sich aber nicht, sich als einen Kämpfer für das Christentum zu bezeichnen. Er kämpfe nur für Aufrichtigkeit.

Kierkegaards Wirkung begann erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Existenzphilosophie und Fundamentalontologie, geht auf Kierkegaard zurück.Der Existentialismus auch in seiner atheistischen Form wie bei Satre ist von ihm beeinflußt, beschäftigt sich mit ähnlichen Gedanken.
Konfuzius
Konfuzius (551 - 479 v. u. Z., eigentlich Kung Fu Tse) ist der einflußreichste chinesische Denker, dessen Lehre die chinesische Gesellschaft über zweieinhalb Jahrtausende entscheidend geprägt hat. Das Wissen über ihn stützt sich auf die sogenannten "9 Klassischen Bücher", deren Inhalte teils von ihm selbst, teils von anderen Denkern vor und nach ihm stammen . Das für die Philosophie wichtigste ist das "I King" oder "Buch der Wandlungen".

Ein hervortretender Zug ist das Hingewandtsein zum Menschen und zum praktischen Leben. Die Lehre des Konfuzius ist eine Sammlung von Verhaltens-grundsätzen und moralischen Vorschriften. Sie ist besonders Ethik und, da Konfuzius den Menschen nie als isolierten Einzelnen sah, Gesellschaftslehre und Politik.

Menschlichkeit, Rechtschaffenheit, Schicklichkeit, Weisheit und Loyalität.

Der konfuzianischen Lehre wohnt ein starker konservativer Zug inne. Gefordert wird die Erhaltung traditioneller Bindungen und raditioneller Werte.

Ein weiterer wichtiger Grundzug ist die Ablehnung von Extremen und Einseitigkeiten. Der "Goldene Mittelweg" wird zum Ideal erhoben.

Die Dinge sollen bei ihren einfachen und richtige Namen genannt werden.

Einen entscheidenden Wert hat die Erziehung. Neben der bloßen Wissens-vermittlung geht es dem Konfuzius besonders um die Ausbildung von künstlerischem Empfinden und der Erziehung zu Anstand und Sitte. Musik ist ein Grundpfeiler der allgemeinen Bildung.

Der Edle stellt Anforderungen an sich selbst,
der Gemeine stellt Anforderungen an die anderen Menschen.


"Was du selbst nicht wünscht, tu nicht den anderen." Um Ordnung im Staate und Wohlfahrt für die Gesamtheit zu erreichen, muß jeder zuersteinmal bei sich selbst, in seinem eigenen Inneren anfangen. Der Edle lenkt die Massen nicht durch Gesetze, sondern durch sein eigenes gutes Beispiel.

Der ideale Mensch ist für Konfuzius nicht der heilige, weltabgewandte Asket, sondern der abgeklärte, Welt und Menschen kennende, in allem das richtige Maß haltende Weise. Gesellschaftliche Stellung und materiellen Reichtum verschmäht er nicht, ist aber jeder-zeit bereit dieses um moralischer Grundsätze willen aufzugeben.

Konfuzius hat keine Metaphysik betrieben. Er gilt als Agnostiker. Der überlieferten Religion stand er positiv gegenüber.

Das Buch Tschung Yung

Das Buch Tschung Yung ist eines der 9 Klassischen Bücher und von einem Enkel des Konfuzius herausgegeben worden. Da Konfuzius sich mehrfach gegen metaphysische Spekulationen gewendet hat, scheint es mehr die Auffassungen des Enkels wiederzu-geben.

Die Lehre von "Maß und Mitte" oder vom "Goldenen Mittelweg" ist hier nicht nur eine Richtschnur für das Handeln, sondern nimmt eine metaphysische Bedeutung an, wird zu einem umfassenden Prinzip allen Sein erklärt. Harmonie erscheint hier als ein universelles Gesetz.

Der Mensch soll in seinem Handeln diesem universellem Gesetz entsprechen. Was bisher als praktisch notwendig angesehen wurde, bekommt nun sozusagen eine umfassende weltanschauliche Fundierung.

"Der Edle bewegt sich stets so, daß sein Auftreten zu jeder Zeit als allgemeines Beispiel gelten kann; er benimmt sich so, daß sein Verhalten jederzeit als allgemeines Gesetz dienen kann; und er spricht so, daß sein Wort zu jeder Zeit als allgemeine Norm gelten kann."

Die Vergötterung des Konfuzius

Nach seinem Tode wurde Konfuzius bald von seinen Anhängern vergöttert.

174 v. u. Z. erbrachte der Han-Kaiser zum ersten Mal Opfergaben auf dem Grab des Konfuzius, die danach zur Regel wurden.

Um das Jahr 300 u. Z. wurde in der Heimatstadt des Konfuzius der erste konfuzianische Tempel erbaut.

555 erging ein kaiserlicher Befehl in allen Städten einen solchen Tempel zu errichten.

Noch im Jahre 1906 wurde Konfuzius in einem kaiserlichen Edikt allen Gottheiten im Himmel und auf der Erde gleichgestellt.
Rene Descartes
Rene Descartes (1596 - 1650),
lat. Renatus Cartesius, war Franzose, verfaßte seine philosophischen Schriften in Holland, war Physiker und hervorragender Mathematiker. Widmete sein Hauptwerk der theologischen Fakultät der Pariser Universität, da er überzeugt war, der Religion einen Dienst zu erweisen. Die Religiösen waren allerdings anderer Ansicht und setzten seine Schriften auf den Index. Auch von protestantischer und staatlicher Seite wurde er verdammt.
Das Werk Descartes' war von außerordentlicher geschichtlicher Wirksamkeit. Descartes gilt den meisten Fachleuten als Begründer der modernen Philosophie.
Die beiden Grundthemen des cartesischen Denkens sind Gott und Seele.
Fortschritt! Arbeitserleichterung, soziale Verbesserungen und Selbstverwirklichung.
Die Philosophie soll der Wissenschaft ein verläßliches Funda-ment liefern. Das kann nur auf streng logische Weise passieren, ohne Bezugnahme auf einen Glauben. Descartes will die Philosophie zu einer Art Universalmathematik machen, zu einer Wissenschaft, in der durch Deduktion aus einfachsten Grundbegriffe alles andere abgeleitet wird.
Die Frage ist nun, wie kommt man zu solchen einfachsten Grundbegriffe, zu den ersten Prinzipien? Dazu ist es notwendig, zuerst einmal nichts als sicher annehmen, alles zu bezweifeln. Nicht nur, was man von anderen Menschen gelernt hat, auch was uns unsere Sinne und unser Verstand vermitteln. Denn es gibt ja vielerlei Sinnestäuschungen und auch bei meinem Verstand kann ich mir nicht sicher sein, ob er mich nicht dauernd in die Irre führt.

Cogito ergo sum

Wenn man an allem zweifelt, dann kann man aber schon eine sichere Aussage machen: Ich zweifle! Und da zweifeln soetwas wie denken bedeutet, schloß Descartes "Ich denke, also bin ich." Denn wenn ich denke, dann muß ich existieren.
Mit dieser Gewißheit habe man bereits das Kriterium und Musterbeispiel der Wahrheit in der Hand. Alles, was man ebenso unmittelbar, klar und deutlich erkennen kann wie diesen Satz, muß ebenso wahr sein.
Klar und deutlich erkennbar ist nach Descartes die Existenz Gottes. Dazu bringt er zwei "Gottesbeweise":

1. Gottesbeweis: Descartes entdeckt in sich die Idee Gottes als des allervollkommensten Wesens. Diesem Wesen muß Existenz zukommen, denn sonst wäre es ja nicht voll-kommen.

2. Gottesbeweis: Eine Wirkung kann nie vollkommener sein als ihre Ursache. Die Idee eines unendlichen Wesens kann nicht von meinem Verstand hervorgebracht werden, da dieser endlich ist. Die Idee des unendlichen Wesens setzt deshalb dessen tatsächliche Existenz voraus, dessen Abbild diese Idee ist.

Außer diesen beiden "Gottesbeweisen" hat Descartes aber noch weitere z. B. den ersten Beweger und die Notwendigkeit eines unendlich starken und unendlichen intelligenten Mathematikers.
Zu den Eigenschaften des vollkommenen Wesens muß notwendigerweise die Wahrhaftigkeit gehören, sonst wäre dieses Wesen nicht vollkommen. Gott kann kein Täuschergott sein. Deshalb wird er mir die äußere Welt auch nicht vorgaukeln. Damit ist die Existenz der äußeren Welt bewiesen.

Wenn Gott uns in seiner Wahrhaftigkeit nicht täuscht, woran liegt es dann, daß wir uns so oft täuschen? Hierauf gibt Descartes eine ähnliche Antwort wie viele Christen auf das Problem der Theodizee. Der freie Wille, den Gott uns gegeben hat, ermöglicht es dem Menschen, die eine Vorstellung als wahr, die andere als falsch zu bezeichnen. Nur aus diesem Willen, nicht aus den Vorstellungen selbst entspringt der Irrtum.Wir haben es selbst in der Hand, richtig oder falsch zu denken. Wenn wir uns nur auf das verlassen, was wir unmittelbar, klar und deutlich erkennen können und uns allem anderen gegenüber skeptisch verhalten, dann werden wir denkend ein richtiges Bild von der Welt erhalten.
Was uns die Sinne an Eigenschaften der Dinge zeigen, genügt dem cartesischen Anspruch auf Klarheit und Deutlichkeit nicht. Vollgültige Erkenntnis ist nur das, was der denkende Verstand in völlig durchsichtigen, rationalen, mathematischen Begriffen ausdrücken kann.
Das, was zu seiner Existenz eines anderen Dinges nicht bedarf. Genauge-nommen ist nur Gott Substanz.
Die materielle Körper-Welt ist für Descartes etwas, das tatsächlich unabhängig vom objektiven und subjektiven Geist existiert. Erschöpft sich also nicht wie bei anderen Philosophen darin, Wahrnehmung zu sein. Aus dem Vorhandensein bestimmter Bewußt-seinsinhalte schließt er ohne Zweifel auf die materiellen Körper.

res cogitans und res extensa
Descartes findet in sich die Idee zweier Dinge, die er "geschaffene Substanzen" nennt und die keines weiteren Beweises bedürfen: Geist und Körper. Der Geist ist unräumlich und unkörperlich. Die Ausdehnung im Raume ist dagegen das Wesen der Körperwelt. Beide Substanzen sind so getrennt, daß die Materie nie denkt oder unmittelbar den Geist bestimmt und daß der Geist nie ausgedehnt ist, nie unmittelbar die Materie bestimmt.
Jene notwendige Eigenschaft, die nie fehlen darf, da ansonsten das Ding selbst nicht existieren würde. Es gibt nur zwei: Ausgedehntheit bei Körpern und Denken beim Geist.
Akzidentielle Veränderungen von Körper und Geist.
Wenn der Geist nicht vom Körper hervorgebracht wird, dann muß er nicht mit dem Körper vergehen.
Der Begriff der Ausdehnung beinhaltet schon die Möglichkeit des Bewegtwerdens, wenn nur der erste Anstoß, der nicht von den Körpern selbst stammen kann, gegeben wird. Dieser erste Beweger ist Gott. Die der Materie von Gott gegebene Bewegung bleibt immer gleich .
Die ganze Physik läßt sich mathematisch und mechanisch aus den drei Begriffen Ausgedehntheit, Bewegung und Ruhe erklären. Dies trifft auch für lebenden Körper zu.
Tiere haben kein Bewußtsein, sondern sind nur eine Art Maschine. Wenn man einen Esel schlägt und dieser brüllt, dann ist dies im Prinzip dasselbe, als ob man bei einer Orgel eine Taste drückt und diese dann einen Ton von sich gibt.
Der menschliche Körper ist eigentlich auch ein Tier. Im Menschen aber sind Ausdehnung und Denken, Körper und Geist verbunden. Der Mensch hat ein Organ, die Zirbeldrüse, durch die oder in der diese Verbindung zustande kommt.
Charles Darwin
Charles Darwin (1809 - 1882) war der bedeutendste englische Gelehrte des 19. Jahr-hunderts.
Mit seiner Evolutionstheorie hat er das Bild des Menschen von sich selbst in kaum zu überschätzender Weise verändert. In seiner Jugend widmete sich Darwin neben dem Medizin dann Theologiestudium seinen wirklichen Interessen: der Biologie und der Geologie.
Während seiner Weltreise mit der Beagle von 1831 - 36 konnte Darwin geologi-sche Formationen verschiedener Kontinente sowie zahlreiche Fossilien und lebende Tiere untersuchen und fand - besonders auf den Galapagos-Inseln viele Indizien, die ihn zur Ausarbeitung der Evolutionstheorie veranlaßten.

Evolutionstheorie: Alle Lebewesen stammten von wenigen Urwesen ab. . Auf Grund der Veränderbarkeit der Lebewesen , der Vererbung und der Überproduktion von Nachkommen gebe es einen ständigen "Kampf ums Dasein", den die am besten den Umständen angepaßten Lebewesen überleben würden. Diese vererbten ihre Eigenschaften auf ihre Nachkommen. Die weniger gut angepaßten stürben aus. Durch diese "Auslese" entstünden im Verlaufe riesiger Zeiträume die verschiedenen Gattungen, Arten etc. Insbesondere aber entstünden auf diese Weise immer höher entwickelte Lebewesen. Der Mensch sei ein Produkt dieser natürlichen Evolution, stamme also von tierischen Vorfahren ab.

Heutzutage läßt sich diese These nicht nur an der Ähnlichkeit verschiedener Arten, am Knochenbau der Säuger etc. belegen, sondern auch im biochemischen Bereich. Je weiter ein Tier oder eine Pflanze entwicklungsgeschichtlich vom Menschen entfernt ist, um so stärker variieren die Arten der Eiweißmoleküle. Auch anhand der Enzyme, u. a. des "Cytochrom c" haben Naturwissenschaftler errechnet, wann wir mit welchen Tieren einen gemeinsamen Vorfahren haben.

Einen gemeinsamen Ahnen haben wir z. B. mit:

* den Affen vor 25,
* den Hühnern vor 280,
* den Fischen vor 490,
* den Insekten vor 750 Millionen Jahren.

Wir sind sogar mit der Bäckerhefe verwandt.

Der Entwicklungsgedanke lag im 19. Jahrhundert geradezu in der Luft. Hegel, Comte und Spencer sind Beispiele hierfür. Durch die Evolutionstheorie Darwins bekam dieser Gedanke einen gewaltigen Anstoß.

Die Evolutionstheorie war eine der größten und folgenreichsten Entdeckungen der Natur-wissenschaft des 19. Jahrhunderts. Nach der Biologie setzte sich der Evolutionsgedanke auch in der Geologie durch. Von religiöser Seite wurde die Evolutionstheorie mit dem gleichen Eifer bekämpft wie einst das "Kopernikanische Weltbild". Religiöse Fanatiker und Sektierer haben sich bis heute nicht mit ihr abgefunden. In einigen Bundesstaaten der USA ist das Lehren der Evolutionstheorie in den Schulen noch heute verboten.
Leonardo da Vinci
Leonardo wurde 1452 als Sohn des Notars Ser Piero in Vinci bei Florenz geboren. 1469 begann seine künstlerische Laufbahn in der Werkstatt von Andrea del Verrocchio in Florenz, wo er u.a. am Gemälde Taufe Christi (1472) mitarbeitete. Unter der Leitung Verrochios wurde 1471 die vergoldete Kugel auf der Laterne des Florentiner Doms angebracht. Ein Jahr später wurde Leonardo als Meister in die Lukasgilde aufgenommen. 1473 zeichnete er die Arnolandschaft. 1476 wurde er der Homosexualität angeklagt, aber freigesprochen. Zwei Jahre später entstanden seine ersten Studien zum Codex Atlanticus. 1482 bot Leonardo seine Dienste dem Fürsten von Mailand, Lodovico Sforza, an. Er übersiedelte nach Mailand und gründete die Accademia Leonardi Vinci. 1483 erhielt er den Auftrag, eine Altartafel für die Kapelle S. Francesco Grande zu schaffen. Er schuf die Madonna in der Felsengrotte. 1490 entwarf Leonardo den Kanon der menschlichen Proportionen, bekannt als Der Mensch des Vitruv.

1493 machte da Vinci Studien zum Gussverfahren des Sforza-Pferdes. Von 1495 bis 1497 arbeitet er im Refektorium von S. Maria delle Grazie am Fresco Das Letzte Abendmahl. Zwei Jahre später beschäftigte er sich mit der Konstruktion von Brücken. Im Jahr 1500 kehrte er nach Florenz zurück und unternahm einen Besuch in Rom. 1502 machte ihn Cesare Borgia zu seinem Militäringenieur. Ein Jahr später begann er die Arbeit am Portrait Lisa del Giocondo, bekannt als Mona Lisa. In den Jahren 1506 bis 1513 arbeitete Leonardo auf Einladung des französischen Statthalters erneut in Mailand. 1513 reiste er, auf Einladung des Papstes Leo X., nach Rom.

Mit Melzi und Salai brach Leonardo 1516 nach Frankreich an den Hof von Franz I. auf. Er lebte fortan auf dem Schloss Cloux bei Amboise, wo sein berühmtes Selbstportrait entstand, das sich auf dem Katalogumschlag wiederfindet.
Am 2. Mai 1519 verstarb Leonardo da Vinci im Alter von 67 Jahren in Cloux.
Galileo Galilei
Galileo Galilei (1564 - 1642) ist der eigentliche Ahnherr der modernen Naturwissenschaft. Er hat vor allem die Grundlagen der Mechanik geschaffen.

Andere Fragestellung: Aristoteles hatte gefragt: "Warum fallen die Körper?". Galilei fragt: "Wie fallen die Körper?" Um dieses zu klären hat er in Gedanken den Fallvorgang in verschiedene quantitativ meßbare Faktoren zerlegt: Fallstrecke, Fallzeit, eventuelle Hindernisse usw. Das auf diese Weise gefundene Ergebnis ist ein Naturgesetz, eine mathematische Formel.

Die Beschränkung auf das "Wie" eines Naturvorganges unter Absehung des "Warums" und des "Wesens" ist philosophisch gesehen ein Verzicht. Dieser Verzicht ist aber die Voraussetzung gewesen, für die gewaltigen Fortschritte in Naturwissenschaft und Technik.

Mathematik: Das große Buch der Natur liege aufgeschlagen vor uns. Um es lesen zu können, bedürften wir der Mathematik, denn es sei in mathematischer Sprache geschrieben.

Meßbar: Die Naturvorgänge seien quantitativ und damit meßbar. Wo das nicht ohne weiteres der Fall sei, müsse die Wissenschaft die Anordnung des Experiments so treffen, daß sie meßbar gemacht werden.

Und sie bewegt sich doch: Sein Eintreten für das kopernikanische Weltbild brachte Galilei in Konflikt mit der Inquisition. Schon ein alter Mann wurde er unter Androhung der Folter zum Widerruf gezwungen. Seine letzten Worte waren: "Und sie bewegt sich doch!"
............
.............
*****har Paar
41.020 Beiträge
........
....
.
auf Wunsch der Verfasserin gelöscht

lg Azana
*****har Paar
41.020 Beiträge
.....
.
Auf Wunsch der Verfasserin gelöscht

Azana
*****har Paar
41.020 Beiträge
..... ^^
....
............
...................
*****har Paar
41.020 Beiträge
Was um Himmels Willen ...
... ist denn hier passiert???

Wer schreibt da unter unseren Nicknames Beiträge? Und wie funktioniert das (könnte spannende Verwicklungen auch philosophischer Art zur Folge haben ...)

Der Antaghar
....
...........
..... ^^
bitte das layout des nachschlagethreads beachten

lg philosoph
Zarathustra
Zarathustra (ca. 630 - 553 v. u. Z.) war Gründer des Zarathustrismus. In der Literatur auch Zoroaster und Zoroastrismus genannt.

Ahura Masda ist der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Wahrheit und des Lichts usw.

Dualismus:
Die Erde besteht 12.000 Jahre. Vor 9.000 Jahren haben zwei Geister, Zwillinge aus Ahura Masda, eine fundamentale Entscheidung getroffen, der eine für das Gute, der andere für das Böse.

Spenta Mainyu, manchmal mit Ahura Masda gleichgesetzt, ist der gute Gott. Als Wächter der sittlichen Ordnung belohnt er die Guten und bestraft die Bösen. Er ist der endzeitliche Richter, von verschiedenen guten Geistern unterschiedlichen Ranges umgeben.

Dem guten Geist steht entgegen der böse Geist, Ako oder Angra (engl. angry) Mainyu, später Ahriman genannt. Er ist die Ursache von allem Bösen, von bösen Geistern (Daivas, engl. devil) umgeben, die er geschaffen hat.

Die ganze Weltgeschichte ist ein Kampf dieser beiden Mächte gegeneinander, in dem der Mensch sich für die eine oder andere Seite entscheiden muß. Dieser Kampf ist der Kern der Lehre des Zarathustra.

Zervanismus:
Zarathustrismus in späterer Zeit. Zervan akarana (die unerschaffene Zeit) wird den beiden Geistern übergeordnet um auf diese Weise den Dualismus zu überwinden.

Parsismus:
Seit dem Sieg des Islams in Persien (642 u. Z.) in Indien existierende Form des Zarathustrismus.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.