:-))

Mir fallen seit einiger Zeit wieder kreative junge Menschen im Strassenbild auf: Sie kreieren einen Look, der mit Versatzstücken der Vergangenheit sehr verspielt umgeht. Junge Männer mit Hosenträgern und langen Bärten - gab's alles schon mal, aber sie servieren das Ganze mit einem Zwinkern. Die Mädels mixmatchen ihre Kleidung ohne Rücksicht auf Farbe, Schnitt - nichts passt zueinander und deshalb passt es wieder gut. Viele haben ihren Nachwuchs huckepack - und ich denke, wer mit so viel Fröhlichkeit groß wird sieht die Welt später nicht eng.
Ich gönne mir immer wieder den Spaß und das Vergnügen, sie zu beobachten und was ich empfinde ist Freude darüber, dass es diese unkonventionellen Kids wieder gibt.

Gutes Thema, übrigens. Danke!

...im Mittagspause Park.
Warum? Einfach jede Schicht ist da vertreten und hat gute Laune. Ob Schüler, Student, die Gärtner, die Anzugsträger der umliegenden Gerichte und Kanzleien, Rentner in Gruppen, immer wieder frisch verliebte und frisch verheiratete, die Oma mit dem gerade das Laufen entdeckende Enkelkind. Selbst sich hin verirrende Touristen werden sofort stimmungsmäßig integriert.

Am schönsten für mich dann, wenn an jeder Ecke jemand anderes steht und fast alle das Gleiche tun, versuchen, diese Stimmung auf einem Foto festzuhalten.

Ich nehme dann immer ein Stückchen gute Laune wieder mit zurück in den Arbeitsalltag. Und habe danach etwas im Gedankengepäck dabei, eine Anregung für eine Geschichte, ein Foto, manchmal nur die Idee, wieder etwas zu tun, wenn ein Countertenor dort eine stille Ecke zur Probe nutzt und ich mir überlege, wo in der Umgebung tritt er um diese Uhrzeit auf? Bei meiner Recherche bin über andere interessante Veranstaltungen gestolpert, die ich sonst nicht wahr genommen hätte.

Es gibt dort besondere Tage, mit einem besonders starken positiven Stimmungskraftfeld. Wenn ich es in einer Woche gar nicht schaffe hinzugehen, fehlt mir etwas.

Das Wissen, das tausende jeden Tag an Hunger sterben, und es diese Gesellschaft nicht kratzt. Ich gewöhn mich einfach an die paar wenigen Extra-Toten. Und dann kann ich auch problemlos wieder lachen. hab ich ja mit den Hungertoten auch geschafft.
Und ich weiß ich bin nicht allein. Wenn die Medien mit Sonder-Pressekonferenzen und Sonderbeiträgen kein Plus an Einschaltquoten mehr erzielen können werden sich mich tatkräftig unterstützen, indem sie wieder seichte Unterhaltung einspielen die mich dann zum Lachen bringt.

Und mit der Einstellung hilfst Du den Hungertoten? Mein privates Umfeld ist gerade depressiv genug, vielleicht lernt man dann aus gut gelaunten Menschen selbst Kraft zu schöpfen. Ich beginne lieber im Kleinen, als gleich die globale Depression auf mich regnen zu lassen.

Gegen die vielen Hungertoten gibt es in unseren Breitengraden übrigens Einrichtungen, die nur ihre Türe öffnen müssten und ihre Schatztruhen, dann wäre etwas gelindert. Haben so ein großes Kreuz auf ihre Häuser genagelt und schwenken ihre Fähnchen auch gerne so, dass sie selbst am Besten überleben. Zum Glück tangieren die meine Mittagspausen Idylle nicht. Ich bin dort umgeben von Paragraphen. Sanktionen umsetzen

Die kenn ich nicht. Ich kenn nur die Einrichtungen, die Ihre "Schatztruhen" öffnen um Kindergärten, Schulen, Armenspeisungen (in der ganzen Welt), Friedhöfe und Altersheime am Leben zu erhalten, weil der Staat dazu nicht in der Lage zu sein scheint, oder nicht gewillt - obwohl es seine Aufgabe wäre. Ich kenn nur die Institutionen die Unsummen an Gelder für Renovierung und Instandsetzung aufbringen muss, weil diese Institutionen leider so alt sind, das jeder Nagel so alt ist, das der Denkmalschutz horrende Auflagen hat, was jede einfache Instandsetzungsmaßnahme zur kostspieligen Restaurierung macht.
Ich kenn jene Institutionen, die ein Haufen Schmuck und Gold in ihren Versammlungsstätten haben, diesen aber auch nicht verkaufen dürften (Ist ja Kulturgut unter Denkmalschutz)- aber die Pflicht diesen zu erhalten (ist ja Kulturgut unter Denkmalschutz).
Ich bin Mitglied in ebensolcher Institution, die sich mit Ihren Gewinnen aus Pacht und den Eintrittsgeldern caritativ für die gesamte (!) Bevölkerung meiner Stadt einsetzt (Kindergarten, Schule, Altersheim, Friedhof, Suppenküche, Beratungsangebote, kulturelle Angebote, Flüchtlingshilfe usw....), was ein großen Teil des Budgets verschlingt. Der andere Teil geht für die in Deutschland notwendige Verwaltung und die Begehrlichkeiten der Denkmalpflege drauf. So das der Finanzausschuss sich immer wieder Sorgen machen muss wie er das bezahlen soll. Ohne Spenden wäre diese Institution pleite.

Meinst du vielleicht die?


War wohl recht kurzsichtig dein Kommentar.

mich stimmt positiv,
dass es immerhin 3 beiträge waren in diesem thema,
die mir ein lächeln ins gesicht zauberten
und mich inspirierten

Weißt du was mich inspiriert?

Gestern eine Orgelführung für Kinder zu machen, und denen "Ice Age" auf der Orgel vorzuspielen und die Kinder damit zu begeistern.
Mich Inspiriert es für eine Organisation da zu sein, die für Menschen in allen Notlagen da zu sein, ohne eine Versichertenkarte oder einem Berechtigungsschein zu verlangen.
Mich inspiriert eine Gemeinschaft, die sich bei den Flüchtlingen hilft und diese auch nach allen Kräften versucht zu integrieren und in Lohn und Brot zu bringen - und nicht wie bei den Staatlichen in einem Heim zu parken.
Mich inspiriert eine Gemeinschaft, bei der der Gottesdienst nicht nur eine Feier antiquierter Formen ist, sondern sich jedesmal auf´s Neue in den predigten mit den Fragen und Sorgen der Menschen auseinandersetzt. Übrigens auch mit den Anschlägen und den Terrorakten.

Danke,cioccolata

Danke denen,die wissen das hoffnung zu haben/geben nicht einfach ist und der versuch dessen respekt verdient und kein mißbrauch.

Mich erfreuen menschen,die mich nicht böse anschauen,weil ich ausm rahmen fall.sie müssen nicht mal lächeln.einfach nicht böse gucken reicht.
Glücklich haben mich die gemacht,die mich heut beim trampen mitgenommen haben,yeah.

Kurzsichtiger Kommentar?

Sorry, ich kenne das anders, wo bei uns konfessioneller Kindergarten drauf steht, kommt das Geld trotzdem überwiegend von der Stadt. Hier werden konfessionelle Treffs für Obdachlose geschlossen, Jugendarbeit dicht gemacht. Und das ist in meinen Augen extremst kurzsichtig dieser Institutionen. Und ich bin da auch Mitglied.

Habe mich auch schon ehrenamtlich engagiert und ein bisschen Einblick gewonnen.
Bei uns werden hunderttausende für eine Konzert Orgel gesammelt und gespendet. Kirchen werden verkauft. Dafür wurde auch eine konfessionelle Schule gebaut, toll, Schulgeld kann sich nur der leisten, der sehr gut verdient. Ist das wirklich die Aufgabe solcher Institutionen? Eine Pfarrerin hier, die sich wirklich einfach toll engagiert, hat lange gekämpft, um etwas auf die Beine zu stellen. Das klappt jetzt, aber schon kommen wieder welche und stecken sich ihren Erfolg als ihre Tat an den Hut.

Aber das ist so Off Topic, dass ich mich auf meinen Mittagspausen Park nächste Woche freue.

Danke für Deinen Einblick in Dein wertvolles Leben. Ohne dem würde ich einen Mangel haben.