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Leben: Bestafung / Belohnung

Leben: Bestafung / Belohnung
In letzter Zeit gab es mehrere Themen über Glück und Seinszustände. Da möchte ich noch mehr nachhacken und die Frage in den Raum stellen:

Ist Leben Bestrafung oder Belohnung.
*******ata Frau
28.053 Beiträge
Ist Leben Bestrafung oder Belohnung?

weder... noch...
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Wie kann das eine ohne das andere existieren?

Wenn das Leben Belohnung wäre, müsste es etwas geben für das ich belohnt werde. Wäre das Leben Bestrafung müsste es auch dafür einen Anlass geben der vor dem Leben liegt.

Das Leben ist was es ist. Für den Menschen bedeutet dies in erster Linie - einatmen und ausatmen. Der Rest ergibt sich.

Delta
**********henke Mann
9.666 Beiträge
In dem ...
... Moment, wenn die Welle aus dem Stammhirn den Rücken runterläuft, um dann in den Lenden körperhaft zu werden, dann ist das Leben Belohnung.
Wenn ich den Briefkasten aufmache, und es sind nur Rechnungen drin, dann ist es Strafe *g*
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
Kommt es nicht auf den Kontext an?
Die Frage nimmt ja für meine Begriffe Tuchfühlung mit der Vorstellung auf, dass das Leben Ergebnis eines Schöpfungsaktes ist, wobei ich nicht jenen Akt meine, der seinen Anfang bei besagter Welle nimmt, die sich in den Lenden materialisiert. Vielmehr meint die Frage das Leben als Daseinsform alles Lebendigen und im Speziellen des Menschlichen. In gewisser Weise korrespondiert der Gedanke der Bestrafung als Merkmal des menschlichen Daseins mit dem Postulat der katholischen Kirche, dass wir Menschen alle in Sünde geboren sind und im irdischen Jammertal nur dazu da sind, unsere Sünden tätig zu bereuen, gottgefällig zu leben und im Tod die Belohnung für ein Leben in ewiger Strafe zu erhalten und zur Rechten Gottes zu sitzen am Tag des Jüngsten Gerichtes (oder auch nicht! Gehe nicht über Los, gehe in die Hölle, begib dich sofort dorthin!).
Den moralischen Kontext hierfür schafft also ein "Höheres Wesen", es stellt das Bedingungsgefüge dafür auf. Seltsam allerdings, dass sich dieses Bedingungsgefüge im Laufe der Jahrtausende das eine oder andere Mal sehr verändert hat, was den Schluß nahelegt, dass hier sehr wohl irdische Interessen im Spiel waren.
Das Perverse an dieser Vorstellung ist der Gott der Vergebung und der Barmherzigkeit. Er ist mit seiner eigenen Schöpfung barmherzig und vergibt ihr ihre Fehler. Komische Moral, die erst Pfusch zuläßt und dann gnädig ein Auge zu drückt. Ich will mich nicht lächerlich machen über religiöse Gefühle, aber fällt niemandem auf, dass da was nicht stimmt? Das Gottes Wege unergründlich sind, ist eine sehr schwache Ausrede.
Das Leben ist in meinen Augen ein biosozialer Prozess. Es ist einer ständigen Entwicklung und Veränderung unterworfen, die beeinflusst werden durch natürliche Bedingungen (Umwelt) und durch die sozialen Prozesse, in denen sich vernunftbegabtes Leben entwickelt hat. Diese soziale Determinante aber ist es, die für die Einen das Leben zum Glücksfall und zur Belohnung werden läßt und für die anderen nur bittere Strafen übrig hat. Zumindest empfinden die Ersteren es im besten Fall so (oft wird der eigene materielle Wohlstand als selbstverständlich angesehen und nicht einmal als Glücksumstand), die Armen, Benachteiligten auf jeden Fall. Dabei herrscht keine Willkür, es gibt objektiv keine moralische Wertung dieser Umstandes als Ganzem. Natürlich empfinden wir soziale Ungerechtigkeit als unzeitgemäß und die Eskapaden der schillerndsten Gallionsfiguren der Reichen und Superreichen werden zu recht moralisch verurteilt. Dabei wird zu leicht vergessen, dass es ein Gemisch aus objektiven und subjektiven Bedingungen ist, das die Welt so eingerichtet hat, wie wir sie vorfinden. Unser Gestaltungsspielraum als Einzelner in diesem System ist vergleichsweise gering. Das neoliberale Märchen von der Chancengleichheit ist doch nur zu dem Zweck erfunden worden, von den tatsächlichen Mechanismen der ökonomischen und politischen Verhältnisse abzulenken. Den Leuten ist leider viel schneller zu verkaufen, dass sie nur nicht hart genug gearbeitet, nicht fleißig genug gelernt haben und ihre Chancen nicht konsequent genug genutzt. Sonst würden sie doch auch zu "denen da oben" gehören. Nirgendwo in Deutschland ist aber die Chancengleichheit durch ausreichenden Zugang zu guter und gründlicher Bildung und Ausbildung so grundlegend aus den Fugen wie gerade hier in Deutschland. Bildung übrigens meint ausdrücklich weder RTL II noch HartzIV-TV. Womit wir bei den anzunehmenden Höchststrafen angekommen sind, die das Leben in diesem schönen Lande so zu bieten hat, oder? *gg*
Belohnung oder Bestrafung durch das Leben, das sind für mich keine philosophischen Kategorien, denn der theologische Ansatz, den ich oben kurz erwähnte, steht für mich in keinem wirklichen philosophischen Denkgebäude. Nähern wir uns dieser Fragestellung dann noch von der Seite des Zen-Buddhismus, werden diese Begriffe von Lohn und Strafe gänzlich aufgelöst. Aber an der Stelle muss ich leider passen.
*******2001:
Belohnung oder Bestrafung durch das Leben, das sind für mich keine philosophischen Kategorien, denn der theologische Ansatz, den ich oben kurz erwähnte, steht für mich in keinem wirklichen philosophischen Denkgebäude.

Belohnung und Strafe gab es vor den Religionen schon. Und das gibt es sogar im Tierreich. Dort konnte ich jedoch noch keine Religionszugehörigkeit feststellen.

Der Zusatz "durch das Leben" macht es nicht wahrer. Die Assoziation, das das Leben (seit wann ist das eine Entität......) uns straft ist nicht religiös motiviert. Sondern es ist die Suche nach der Schuld an der Misere des eigenen Lebens wenn sich kein anderer Schuldiger finden lässt, beim gleichzeitigen Bestehen auf die eigene Schuldlosigkeit. Wenn ich nicht schuld bin und ein anderer nicht schuld ist/schuld sein soll muss es eine andere entität sein die dies zu verantworten hat. Und dann ist es egal wo und wie wir diese Entität ausmachen. Der Hintergrund ist und bleibt, das wir nach einer einfachen Kausalität suchen, bei der irgendwer/etwas getan hat was zu unserer Misere geführt hat. Durch Zufall Krebs - ausgeschlossen. Gott oder das Leben muss schuld sein.

Dieser Mechanismus ist dann schon eine philosophische Frage.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
Ich fürchte fast
wir reden hier von ganz unterschiedlichen Begrifflichkeiten und Denkansätzen. Den Beweis, dass es Belohnung und Strafe bereits vor den Religionen gab, erbringt die bloße Behauptung nicht. Tiere, die andere Tiere bestrafen oder belohnen, leben in sozialen Systemen, die Werte- und Normsysteme hervorbringen. Der Mensch als biosoziales Wesen lebt nach vergleichbaren Prinzipien.
Die subjektive Wahrnehmung von scheinbarem Glück (Belohnung) oder Unglück (Strafe) und die Entäußerung der Ursachen sind psychologische Prozesse. Ihnen das Gewicht von philosophischen Überlegungen zuzumessen, halte ich für fragwürdig. Im Grunde reagiert der Einzelne auf die beschriebene Weise auf Grund von Unkenntnis der tatsächlichen Zusammenhänge. Alle Religion ist letztlich daraus entstanden. ich denke, Philosophie braucht eine etwas höhere Abstraktionsstufe als die diffuse Vorstellung von Schuld von außen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
"selig ist der Mensch, den Gott straft; darum weigere dich der Züchtigung des Allmächtigen nicht...
im Verderben und im Hunger wirst du lachen und dich vor den wilden Tieren im Lande nicht fürchten."

(Hiob 5,17+22)

Ich find psychologische Prozesse klasse.
*****div Frau
7.968 Beiträge
Ich finde Leben Klasse. Sonst könnte ich jetzt nicht hier schreiben. Ich finde Klasse, das wir uns Gedanken machen können, in welche Richtung Leben geht. Ausserdem, dem Einen Strafe, dem Anderen Belohnung. Wer entscheidet denn, was Belohnung ist?
Ich sehe Strafe (Belohnung) als Deutung. Das (/dies) ist nicht das Wesen (des Lebens).
Ich sehe Strafe (Belohnung) als Deutung.
Wie darf ich das sehen (deuten)
Das hier:

Vor sehr langer Zeit lebte einmal ein alter Mann ganz in der Nähe der Großen Mauer. Er war ein einfacher Bauer und besaß ein Pferd. Dieses Pferd war sehr wertvoll für ihn. Nun lief sein Pferd eines Tages davon.

Das Pferd war in das Land der Barbaren gelaufen und es gelang dem alten Mann nicht es wieder einzufangen. Alle seine Nachbarn kamen und bedauerten ihn. Immer wieder riefen sie: »Was für ein Unglück! Wie schrecklich!« Alle waren schrecklich aufgeregt und betrübt.

Doch dann geschah etwas unerwartetes. Der alte Mann wiegte den Kopf hin und her und sagte zur Überraschung aller Nachbarn: »So wie ich die Sache sehe, lässt sich doch jetzt noch gar nicht sagen, ob es ein Unglück oder nicht ist. Wer weiß, vielleicht ist es gar nicht so schlecht!«

Etliche Monate später kam das Pferd plötzlich zu dem alten Mann zurück. Doch es war nicht allein - nein! Es brachte noch eine ganze Herde von Wildpferden mit sich. Diese Pferde waren sehr wertvoll, da sie als sehr schnell und wendig galten.

Wieder kamen alle Nachbarn, doch diesmal beglückwünschten sie ihn. »Was für ein großes Glück, nun bist du reich! Wie wundervoll!« Doch auch dieses mal war der alte Mann sehr vorsichtig und meinte: »Man weiß nicht, wie es am Ende ausgehen wird. Man kann noch nicht sagen, ob es ein Glück oder ein Unglück bedeutet.«

Leider behielt der alte Mann Recht. Eines Tages wollte sein Sohn eines der Wildpferde einreiten. Doch das Pferd scheute und der Sohn fiel vom Pferd, dabei brach er sich das Bein.

Natürlich kamen wieder alle Nachbarn und bedauerten den alten Mann und seinen Sohn. »Welch ein schreckliches Unglück! Was soll denn jetzt werden!« Doch der alte Mann sagte zu ihnen: »Macht euch keine Sorgen um uns. Im Augenblick sieht es wie ein Unglück aus, aber wer weiß wozu es gut ist, dass sich mein Sohn das Bein gebrochen hat.«

Ein Jahr später griffen plötzlich die Barbaren an und durchbrachen die Große Mauer. Alle jungen Männer aus der Gegend wurden in den Krieg einberufen und die meisten wurden dabei getötet.

Doch der Sohn des alten Mannes wurde nicht einberufen, da sein Bein immer noch nicht wieder gut war. Er konnte bei seinem Vater bleiben und ihm helfen.

Bei Bestrafung und Belohnung ist es ähnlich. Durch die Inhaftierung der Straftäter belohnen wir uns gewissermaßen mit einer einigermaßen sicheren Umwelt. So kann die Sanktionierung einzelner zum Segen der Gemeinschaft werden. Strafe und Belohnung sind ambivalent. Siehe auch jene, die plötzlich mit Reichtum belohnt wurden (Lottogewinn, Berühmtheit) und denen dieser Reichtum zum Verhängnis wurde.
Ich denke manchmal: Es gibt Menschen, welche man am Meisten damit bestrafen kann indem man ihnen das gibt, was sie wollen. Die Konsequenz von dem, was wir wollen, ist zuweilen die größte Bestrafung. Das sehen wir jetzt schon in Form der Umweltprobleme, die wir nicht hätten, wenn wir auf die Industrialisierung in dem stattgefundenen Rahmen verzichtet hätten. Und auch bei der Wirtschaftsform sind wir munter dabei uns selbst zu bestrafen (Hamsterrad) , weil wir die Hoffnung auf Belohnung (Reichtum) nicht aufgeben wollen.
Wer A (Belohnung) sagt, muss auch B (Strafe) sagen. Wir scheinen auf beide Buchstaben nicht verzichten zu wollen. Vermutlich können wir das auch nicht weil es die Konsequenz der Bildung von Gemeinschaften ist. Und dennoch, was Belohnung und was Strafe ist ist unsere Deutung: siehe auch Hans im Glück.
Er wurde belohnt mit etwas, was wir momentan nie hätten als Belohnung gesehen. Es wäre aber eine Belohnung für den Verzicht auf die Hoffnung zum Reichtum, eine Erlösung vom Hamsterrad. Aber wer will sich schon mit der Abwesenheit von Reichtum bestrafen (die andere Sicht auf diese Geschichte)?
Herrlich, was es hier alles zu lernen und verstehen gibt. Dolle und kluge Gedanken. Nur ein bisschen knapp gehalten, also das nächste mal bitte etwas ausführlicher das alles. Dankeee!
*******alm Paar
7.574 Beiträge
einerseits und andererseits........
für den einen ist es eine bestrafung wenn er belohnt wird,
für den anderen eine belohnung wenn er bestraft wird.

leben zwiegespalten................

namd
6 und 1
Strafe und Lohn sind zwei Spielbälle in der Pädagogik. Sie schließen sich aus. Eine 1 ist der Lohn und die 6 die Strafe.

Im Recht ist die Strafe 6 Jahre Haft und der Lohn ist 1 Jahr Hafterlass. In der Wirtschaft ist der Lohn 6 EURO/ Stunde und die Strafe 1 EURO Steuer davon ...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
was.........
Strafe und Lohn sind zwei Spielbälle in der Pädagogik.

.....ist denn das nun schon wieder?

was ist pädagogik?

aufklärungsbitte!
nun ...
... wieder so eine dummheit - ogik, was weeees i..... Klar, strafen und belohnen.
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