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Wahrheit

***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wahrheit
Guten Abend zusammen..

schon viel ist darüber gerätselt worden was WAHRHEIT ist, so dass es inzwischen schon einige "Wahrheitstheorien" gibt.

Ich möchte euch die Frage stellen, wozu wir Wahrheit brauchen?

Lässt es sich doch mit der Illusion (siehe Werbung) und Lügen (hier nenne ich nur mal die Welt der Politik aber auch unsere eigenen täglichen Lügen) sehr gut leben.

Brauchen wir die Wahrheit letztendlich um lügen zu können?

Azana, grüßend
******lue Frau
8 Beiträge
@Azana...
...vielleicht sind Lügen nur eine sehr persönliche Form der Wahrheit... (mal so ketzerisch in die Runde geworfen)

lg. toyahblue
Wahrheit ist..
was ist.. Und da alles Sein von Jedem anders wahrgenommen wird, ist Wahrheit subjektiv.

Kann man übrigens jederzeit vor Gericht erfahren.

Ein Umstand, der von einem persönlich als wahr empfunden wird, wird nicht dadurch wahrer, dass mehrere Leute diesen für wahr halten.

Ich definiere Wahrheit für mich so, dass ich akzeptiere, was ist, und vor allem, dass ich Menschen so akzeptiere, wie sie sind, vor allem mich selbst..

Lg

Fly
****la Mann
1.759 Beiträge
Die Wahrheit ist auch eine psychiche Frage. Ich vertraue eher einer Person, bei der ich mich auf die Wahrheit verlassen kann. Lügner sind unzuverlässig.

Naja und was die eigenen Lügen betreffen: Fühlen wir uns dabei nicht unwohl?
Also bevorzugen wir meist die Wahrheit.

Und was die Fragen des Lebens angeht: Gibt es denn DIE Wahrheit? Sind nicht viele Fragen abhängig von Kultur, Lebenswandel, Umfeld usw.? Das was auf einen alleinstehenden Arzt aus Mitteleuropa zutrifft, trifft doch nie auf eine afrikanische Witwe mit fünf Kindern zu...
@fly
Ich kann mich da flys Erklärung nur anschließen. Über Wahrheit habe ich schon sehr viel nachgedacht. Es hat mit der individuellen Wahrnehmung, den jeweiligen Standpunkten und Befindlichkeiten zu tun. Es gibt nicht die E I N E Wahrheit. Eigene Träume, Wünsche, das jeweilige Wesen und Temperament und viele, viele andere Faktoren beeinflussen die eigene Wahrnehmung und damit die eigene(n) Wahrheit(en).
Sie von sunny_bunny
Ludwig Wittgenstein - A. Tarski - und ihr scheitern
wittgensein I ... zum thema wahreit ... im 5. und 6. satz des tracatatus ...


5.0 Der Satz ist eine Wahrheitsfunktion der Elementarsätze.
(Der Elementarsatz ist eine Wahrheitsfunktion seiner selbst.)

5.3 Alle Sätze sind Resultate von Wahrheitsoperationen mit den Elementarsätzen.
Die Wahrheitsoperation ist die Art und Weise, wie aus den Elementarsätzen die Wahrheitsfunktion entsteht.
Nach dem Wesen der Wahrheitsoperation wird auf die gleiche Weise, wie aus den Elementarsätzen ihre Wahrheitsfunktion, aus Wahrheitsfunktionen eine neue. Jede Wahrheitsoperation erzeugt aus Wahrheitsfunktionen von Elementarsätzen wieder eine Wahrheitsfunktion von Elementarsätzen, einen Satz. Das Resultat jeder Wahrheitsoperation mit den Resultaten von Wahrheitsoperationen mit Elementarsätzen ist wieder das Resultat Einer Wahrheitsoperation mit Elementarsätzen.
Jeder Satz ist das Resultat von Wahrheitsoperationen mit Elementarsätzen.

5.6 Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.


6.0 Die allgemeine Form der Wahrheitsfunktion ist: [p, ξ, N(ξ)].
Dies ist die allgemeine Form des Satzes.
6.1 Die Sätze der Logik sind Tautologien.

A. Alfred Tarski versucht dann auf Wittgenstein aufbauend eine semantische Wahrheitstheorie zu konstruiere, die -meines Erachtens- scheitert, weil sie sich in logischer Satzanalyse ergeht. Immer auf der Suche nach einem Wahrheitskriterium generiert Tarski immer weitere Meta-Ebenen von Sätzen (vgl. Tractatus 5.3), die letztlich das Problem nicht lösen könnem, dass das "Wahrheit" größer ist als sein Kriterium: Denn ist das das Kriterium, mit dem ich Wahrheit darstelle, muss ja an sich immer wahr und richtig sein ... ... wodurch sich der Hund irgendwie in den Schwanz beisssst *g*

Ich würde dagegen Satz 7 des tractatus zum Ausgang einer "Wahrheitstheorie" machen ...

7.0 Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

damit könnte man dann wieder beim Klassiker des Mittelalters anküpfen und Thomas folgen, dass
veritas est adequatio re et intellectus
(wahrheit als übereinstimmung von sache und denken) ...

... nur dann müssen wir rationalen postmodernen menschen wohl zugestehen, dass unser intellekt nicht ausrecht um der dinge (sache) herr zu werden ... und wahrheit sich immer verbrigt und im positiven transzendet auf etwas oder jemand größeren verweißt ....
"Die Gedanken sind frei!"
Dazu fällt mir dieses alte Volkslied von

Der Text stammt aus der Zeit um 1780 und wurde das erste Mal auf Flugblättern entdeckt.

Er drückt auf klassische Art und Weise das leider nicht in jedem Land verwirklichte Grundrecht auf freie Meinungsäußerung aus.

aus dem 1800 Jahrhundert :

1. Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger sie schießen,
es bleibet dabei: die Gedanken sind frei!

2. Ich denke was ich will, und was mich beglücket,
doch alles in der Still, und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und begehren kann niemand verwehren,
es bleibet dabei: die Gedanken sind frei!

3. Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker,
das alles sind rein vergebliche Werke;
denn meine Gedanken zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei: die Gedanken sind frei!

4. Drum will ich auf immer den Sorgen entsagen,
und will mich auch nimmer mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen stets lachen und scherzen und
denken dabei: die Gedanken sind frei!

5. Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allem,
sie tut mir allein am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine bei meinem Glas Weine:
mein Mädchen dabei, die Gedanken sind frei!




Überlieferte Versionen


1. Die Gedanken sind frei

wer kann sie erraten?

Sie fliehen vorbei

wie nächtliche Schatten.

Kein Mensch kann sie wissen,

kein Jäger erschießen

mit Pulver und Blei:

Die Gedanken sind frei!




2. Ich denke, was ich will

und was mich beglücket,

doch alles in der Still’

und wie es sich schicket.

Mein Wunsch und Begehren

kann niemand verwehren,

es bleibet dabei:

Die Gedanken sind frei!




3. Und sperrt man mich ein

im finsteren Kerker,

das alles sind rein

vergebliche Werke.

Denn meine Gedanken

zerreißen die Schranken

und Mauern entzwei:

Die Gedanken sind frei!




4. Drum will ich auf immer

den Sorgen entsagen

und will mich auch nimmer

mit Grillen mehr plagen.

Man kann ja im Herzen

stets lachen und scherzen

und denken dabei:

Die Gedanken sind frei!




5. Ich liebe den Wein,

mein Mädchen vor allen,

sie tut mir allein

am besten gefallen.

Ich bin nicht alleine

bei meinem Glas Weine,

mein Mädchen dabei:

Die Gedanken sind frei!
@träumer75
Dein Zitat

veritas est adequatio re et intellectus
(wahrheit als übereinstimmung von sache und denken) ...

hilft nicht wirklich weiter, denn "die Sache" gibt es nicht, sondern nur, wie wir jeder individuell "die Sache" wahrnehmen. Du glaubst nicht, wie unterschiedlich das sein kann.

Wenn man zwei Leute vor Gericht über einen Sachverhalt Stein und Bein schwören sieht, verliert man jeglichen Glauben an "die Sache". Selbst ein Lügendetektor könnte da nicht helfen, weil jeder von seiner Sicht der Dinge total überzeugt ist.

Also hat Einstein in gewisser Weise Recht:

Alles ist relativ!

In diesem Sinne

Lg

Fly
klassisch wahr
Die Menschen sind schon so unsinnig, daß sie das für Wahrheit halten, worüber sie ein' Schein in Händen halten.

Johann Nepomuk Nestroy, (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

Quelle : »Das ist klassisch!«, 1922
...
Ich habe mal einen interessanten Bericht eines Journalisten gelesen, der den Versuch startete, eine Woche lang nicht zu lügen.

Der Versuch scheiterte, denn er musste feststellen, wo sich die kleinen alltäglichen Lügen verstecken...

Ein Freund fragt, wie es einem geht und man sagt "Gut", obwohl man nicht so gut drauf ist. Eine Freundin fragt, ob ihr das neue Kleid steht und man bringt es nicht über's Herz, ihr zu sagen, daß es ein absoluter Fehlgriff ist...

Die kleinen Notlügen des Alltags sind wohl bei uns allen zu finden.
Auch wenn ich selbst eine Verfechterin der Ehrlichkeit bin...

Sich an der eigenen Nase zupfend,
grüßt Sera
Was ist Wahrheit?
Pilatus, der sie stellte ging fort, ohne die Antwort abzuwarten.
Er wusste: Es gibt keine wahre und richtige Antwort!
Wir sind heute noch nicht weiter.
Allerdings hat sich die Erkenntnis durchgesetzt,
dass Wahrheitsfindung ein Prozess ist,
bei dem die Menschen der Wirklichkeit immer näher kommen,
jedoch ohne sie ganz erreichen und begreifen zu können.

Der grosse Brockhaus definiert Wahrheit wie folgt:
"Wahrheit ist die Übereinstimmung der Erkenntnis mit ihrem Gegenstand. Da dieser stets ein bestimmter ist, kann die Übereinstimmung nur durch Vergleichung mit ihm, nicht aber nach allgemeinen Regeln erkannt werden.
Daraus folgt, daß es kein allgemeines Kriterium der Wahrheit geben kann, das für alle Erkenntnisse ohne Unterschied ihrer Gegenstände gültig wäre.
Von der inhaltlichen Wahrheit zu unterscheiden ist die logische Wahrheit, die in der Übereinstimmung der Erkenntnis mit den allgemeinen Regeln des Denkens besteht und mithin die logische Richtigkeit der Aussage betrifft; für sie ist mit den Gesetzen der formalen Logik ein allgemeines Kriterium gegeben, das aber nur die Form, nicht jedoch den Inhalt der Erkenntnis umfaßt. So kann etwa ein Schlußsatz logisch falsch, inhaltlich aber wahr sein und umgekehrt."

Gedanken zur Wahrheit aus 3.000 Jahren Wahrheitsforschung sind:

Ewige Wahrheiten, weil geoffenbart durch eine Gottheit oder ähnliches

Wahr ist, worin die Mehrzahl der vernünftigen denkenden Menschen übereinstimmt.

Wahr ist etwas, wenn es nützt.

Die Behauptung (Erkenntnis) muss mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

Hört sich ja gut an, aber was ist Wirklichkeit?
Wie können wir sie sehen, schmecken, tasten, messen oder sonst erfassen?

Schliesslich beruht unser ganzes Wissen auf Sinneseindrücken (optische Täuschungen eingeschlossen).

Wenn Mathematiker behaupten "2+2=4" wird niemand diese Wahrheit bestreiten.
Man geht davon aus, dass jede natürliche Zahl gleichweit von der ihr folgenden natürlichen Zahl entfernt ist. Beweisen kann das niemand, wohl aber als brauchbare Voraussetzung fürs Rechnen verwenden.

Das immer erneute "In-Frage-stellen" aller absoluten Werte ist die Mutter allen Fortschritts!!

Durch das "Neugierig-sein" und "In-Frage-stellen" wuchs die Menschheit aus der Steinzeit des Wissens in die Moderne.

Der Prozess der Wahrheitsfindung oder auch nur eindeutiger Wahheitskriterien ist spannend und längst nicht abgeschlossen.


Dazu bleibt anzumerken:

Wahrheit ist niemals eine Eigenschaft von Dingen. Sie bezieht sich auf unsere Urteile über die Dinge.
Wahrheit = Wirklichkeit
Was ist wahr ?
Was ist das Wahre ?

Wahr ist das, das wirklich ist.

Was könnte auch wahrer sein, als das Wirkliche!(?)

Wahrheit = Wirklichkeit; und Wirklichkeit = Wahrheit.

Wenn wir also nach Wahrheit suchen, suchen wir das Wirkliche; und suchen wir das Wirkliche, so suchen wir nach Wahrheit.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Mein Wort zum Sonntag
Für mich ist alles wahr, was ich für wahr nehme - wohlwissend, dass es auch andere Wahrheiten gibt. Tausende ...

Denn eine objektive Wahrheit gibt es nicht. Zumindest nicht aus unserer begrenzten Sicht.

Und es ist noch fraglich, wie wirklich die Wirklichkeit ist.

(Der Antaghar)
dazu ein wort ^^ ....
"Love is the only Truth, everything else is an illusion."


.........
Die fünf menschlichen Werte
Wahrheit - Sathya

Rechtes Handeln - Dharma

Frieden - Shanti

Liebe - Prema

Gewaltlosigkeit - Ahimsa



Sprecht die Wahrheit!

Lügt nie, nicht einmal im Scherz.

Sprecht aus, was förderlich ist.

Sprecht niemals eine Wahrheit aus, die verletzend wirkt.

Aber sagt auch niemals eine Unwahrheit,

nur weil sie angenehm klingt.


Wenn ihr daher entsprechend euren inneren Impulse handelt,
so ist das rechtes Handeln (Dharma).

Auszusprechen, was ihr in euch fühlt, ist Wahrheit (Sathya).

Über die Erfahrungen eures Herzens zu meditieren, ist Frieden (Shanti).

Die Impulse des Herzens richtig zu verstehen, ist Gewaltlosigkeit (Ahimsa).

Achtung für alles, was aus dem Herzen kommt, ist Liebe (Prema).




Sathya, Dharma, Shanti, Prema und Ahimsa

sind Ausdruck von Gefühlen, die aus dem Herzen kommen.
Wahrheit
Die Wahrheit ist wie ein Vogel,
sie fliegt zu mir, ich höre sie und ich sehe sie.
Dann fliegt sie wieder weg.
Eine Wahrheit ist wie ein Vogel.
Ein Vogel ist wie alle Vögel.
Eine Wahrheit ist wie alle Wahrheiten.
In einem Vogel erkenne ich alle Vögel.
In einer Wahrheit erkenne ich alle Wahrheiten.

Wenn ich einen Vogel habe, habe ich dann alle Vögel?

Ich bin ein Vogel UND du auch.
Du bist eine EINzigartige Wahrheit UND ich eine andere.
Der Vogel, der die Wahrheit sagt
Eines Morgens hat ein Müller auf dem Mühlrad eine grosse und schwere Kiste gefunden. Er hat diese Kiste schnell genommen und geöffnet und hat darin drei Kinder gefunden, wie Wein und Milch, mit einem goldenen Stern auf der Stirn, zwei Knaben und ein Mädchen. Ganz verwundert hat unser Müller die Kleinen seiner Frau gebracht, und weil sie keine Kinder hatten, haben sie diese wie eigene Kinder aufgezogen. Als die Kinder erwachsen gewesen sind, ist der Müller mit der Wahrheit herausgerückt und hat gesagt, sie seien nicht seine Kinder und er wisse nicht, woher sie kämen. Und nun drangen die Jungen immer wieder in den Müller, er solle sagen, wer ihnen wohl eröffnen könnte, woher sie kämen. Nach langem Bitten sagt der Müller: "Das weiss der Vogel, der die Wahrheit sagt und irgendwo auf einem Schloss ist!" Nun war der jüngste der Knaben nicht mehr zu Hause zu halten. Am andern Tag ist er auf das schwarze Pferd des Müllers gestiegen, um den Vogel zu suchen, der die Wahrheit sagt. Es sind indessen viele Tage verstrichen, und der Junge kehrte nicht zurück. Im andern Frühling ist der ältere Bruder gegangen, um den Vogel, der die Wahrheit sagt, und den Bruder zu suchen. Auch er ist nicht zurückgekehrt. Da mochte die Schwester, die Amalia hiess, nicht mehr in der Mühle bleiben. Sie hat das weisse Pferd des Müllers genommen und ist in die Welt hinaus, um den Vogel, der die Wahrheit sagt, und die beiden verlorenen Brüder zu suchen. Der Müller und die Müllerin haben geweint, so dass sie ganz rote Augen hatten, als Amalia wegging, denn sie war schön und gut, wie ein Engel. Mutig ist das Mädchen durch einen weiten, dunklen Wald geritten, bis es ein altes Mütterchen getroffen hat, und das sagt zu ihm: "Ich weiss schon, du willst den Vogel, der die Wahrheit sagt, und die beiden Brüder suchen. Wenn du alles bekommen willst, dann schau bloss nie hinter dich, möge geschehen was auch immer!" Dankend hat das Mädchen versprochen, den guten Rat nicht zu vergessen, und ist weitergeritten. Neben einem dunklen und tiefen See hat sie einen hohen und steilen Berg entdeckt, auf dessen Spitze ein grosses, schönes Schloss stand. So schnell sie konnte, ist sie vom Pferd gesprungen, hat einen Stab genommen und hat begonnen, den Berg hinaufzusteigen. Immerzu hörte sie hinter sich rufen: "Amalia! Amalia!" Und es machte einen grossen Lärm. Amalia aber schaute nie zurück und schritt frisch voran. Schliesslich ist sie zu einem schönen Schloss aus grünem Marmor gekommen, mit hohen Türmen und goldenen Dächern. Vor dem Tor aber war ein schrecklicher Waldmensch mit einer Tanne in der Hand; der bewachte den Eingang und liess niemanden eintreten. Amalia aber ist, flink wie ein Wiesel, dem Waldmenschen zwischen den Beinen durchgeschlüpft und ins Schloss gekommen. Da waren überall Zimmer mit Gold, Silber und Edelsteinen. Im schönsten Zimmer war eine Menge Käfige mit allerlei Vögeln, roten , weissen, gelben, grünen, schwarzbraunen, kurz, von allen Farben. Als das Mädchen in jenes Zimmer gekommen ist, rief jeder: "Ich bin der Vogel, der die Wahrheit sagt, nimm mich!" Nur in einer Ecke sass ein kleines Vöglein, das nichts sagte. Dieses hat Amalia genommen. Der graue Vogel hat sich sehr gefreut und gesagt: "Ich durfte nicht sagen, dass ich der Vogel bin, der die Wahrheit sagt, aber du hast dennoch den richtigen gefunden! Du musst in jenen Rosengarten gehen und jene Rute nehmen neben der klaren Quelle inmitten des Gartens. Mit dieser Rute berührst du alle Steine, die wir sehen, wenn wir den Berg hinuntersteigen!" Das Mädchen hat die Rute aus dem Garten genommen und hat sich mit dem Vogel auf den Weg den Berg hinunter gemacht. Jeder Stein, den sie mit der Rute berührte, verwandelte sich in einen Ritter oder in eine Jungfrau. Die beiden Brüder Amalias sind ebenfalls aus zwei Steinen hervorgekommen und haben mit Tränen auf den Wangen die gute Schwester umarmt. Der Vogel aber hat gesungen, sie seien Königskinder, und ihr Oheim habe, während der Vater im Krieg war, sie in eine Kiste gelegt und vom Wasser forttragen lassen. Und dem König habe er gesagt, die Königin habe kleine Kätzchen geboren. Voller Wut auf den bösen Onkel sind die Brüder in Begleitung vieler Ritter und Jungfrauen in die Stadt des Königs gezogen, und dort hat der Vogel dem König die Geschichte der Kinder erzählt. Närrisch vor Freude hat dieser seine Kinder umarmt und hat die Mutter aus dem Gefängnis zum Festmahl kommen lassen. Der Schurke von einem Onkel aber wurde von vier Pferden in vier Stücke gerissen. Amalia ist eine feine und zarte Königin geworden, ihre Brüder mutige und gute Könige.

Das ist die Geschichte vom "Vogel, der die Wahrheit sagt"!

Quelle:
Amalia oder Der Vogel der Wahrheit. Mythen und Märchen
******u48 Frau
11 Beiträge
Lüge-Wahrheit
Wer lügt, muss ein gutes Gedächtnis haben.
Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners
So lautet der Titel eine Buches mit Gesprächen mit Heinz von Förster, einer der Erfinder des Konstruktivismus...

Jeder ist für seine Wahrheit verantwortlich...

Absolute Wahrheit ist Lüge...

mad.
.....
wird die lüge zum täglichen brot, verhungert das gewissen....
Die Welt zwischen zwei Sprachen ~ Lüge oder Wahrheit ~
Die Wahrheit lässt sich immer suchen,
manchmal finden - aber nie besitzen.


Unterschiedliche Auffassungen über Wahrheit

Ein weltlicher Mensch, ein Moralist und ein spiritueller Mensch haben unterschiedliche Auffassungen von der Wahrheit. Ein Moralist macht sich Gedanken über das, was die Wahrheit mit sich bringt.

Wenn ein Mensch das Leben vieler Unschuldiger durch eine Lüge retten kann, ist das für einen Moralisten Wahrheit, denn eine Unwahrheit hat allergrößten Nutzen gebracht.

Wenn die Wahrheit vielen Menschen nur noch mehr Schaden bringt, ist das für einen Moralisten die Unwahrheit. Für den spirituellen Menschen ist Brahman die Wahrheit; diese Welt ist unwahr.
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
konjunktiv
Der Konjunktiv hält diese Welt zusammen sonst würden die Wahrheiten sie auseinanderbrechen.

*zwinker*
die wahrheit ....
würde der mensch sie kennen .... würde man sie ihm sagen .... würde er sie wirklich glauben ???

lg sam
Es heißt, in uns ist Wahrheit
Frage: Es heißt, in uns ist Wahrheit, unveränderlich und zeitlos; aber wie kann das sein, ist doch unser Leben vergänglich?

Krishnamurti: Wir haben aus der Wahrheit etwas Unveränderliches gemacht. Ist sie das? Zu sagen, etwas sei unveränderlich, heißt auch, dass es sich gleich bleibt, und was sich gleich bleibt, ist nicht Wahrheit. Das ist die Schönheit der Wahrheit: Sie muss von Augenblick zu Augenblick entdeckt werden, bleibt nicht in Erinnerung. Eine erinnerte Wahrheit ist eine tote Sache. Wahrheit muss von Augenblick zu Augenblick entdeckt werden, weil sie lebendig ist; sie ist nie dieselbe, und doch ist jedes Mal, wenn Sie sie entdecken, dieselbe.


Jiddu Krishnamurti | Antworten auf Fragen des Lebens
***an Frau
10.900 Beiträge
Was mir so zur Wahrheit einfällt........
auf Wunsch der Verfasserin gelöcht


A.
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