Hier vibriert die Überzeugung mit, daß menschlicher Kontakt, soll er wahrhaftig sein, nicht vom Kopf gesteuert werden darf, sondern vom Bauch gesteuert werden muss.
ich vermute mal, was hier vibriert, ist weniger eine überzeugung von cioccolata, sondern eher eine irritation von plantnurse, ausgelöst durch schlüsselbegriffe wie "zauber", "antennen" oder "inspiration". läse ich ciocco nicht schon jahrelang im forum, wäre da meine eine skepsis-augenbraue auch nach oben gewandert, schneller, als ich hätte erklären können, wieso.
das gehört nicht unbedingt hierher, ist eher diskursanalytisch, gerann aber schon zu etlichen sätzen und, weil wir eh dabei sind zu eruieren, was bleibt, kann man sich fragen, ob es die (gelungene) kommunikation sei.
denke ich nämlich. dass ausgetauschte, also veränderte und angereicherte information bleibt, wie ich bereits formulierte.
worte sind nicht schall und rauch, und gedanken auch nicht, denn auch die geraten zur manifestation - wie eben demonstriert.
es gibt einen duktus, der sich kaum gestörter beliebtheit erfreut, und den kann man auch im joy, in anderen gruppen weit mehr, als je in der filo, in seiner ganzen vibrierenden pracht nachlesen. nämlich den, von der trennung von bauch und kopf, und von der heimlichen, leider unterdrückten, aber umso mehr zum sieg zu verhelfenden herrschaft des bauchgefühls.
die spontane frontenbildung geht auf einen erfahrungshorizont zurück, der von missratener kommunikation erzählt. der eher rein logisch, sachbezogen argumentierende, trifft auf den eher vage, emotional argumentierenden, und sie verstehen sich nicht. die arbeit, ihre begriffliche inkongruenz aufzudröseln, macht man sich kaum, schon aus zeitgründen nicht, also bleibt es beim festnageln der dichotomie an die wand. und von dort grinst ihre fratze die weiteren diskussionen an, wie eris selbst, als sie den apfel in die runde der göttinen warf.
dem einen ist der andere zu paralogisch, vage, verwaschen, amorph.
der andere dem einen zu mechanistisch, trocken, zu strukturversessen, zu kalt!
wird diese frontenbildung gegendert, versickert auch ihr letzter diskussionswürdiger zipfel zwischen die ritzen alter stammtischhölzer. dann sind frauen emotional und männer rational und punkt.
der diskurs frisst meine zeit seit jahren auf, und ich mache kaum mehr fortschritte, als insofern ich das hier niedertippe - obwohl ich stundenlang darüber reden kann. er schmälert meine freude an austausch mit vielen, und das, weil sowohl die anderen, als auch ich, stets darauf zurückfallen, wie sehr wir da unterschiedlich vorgingen, welche wertmaßstäbe wir an kommunikation anlegten, etc.
meist führt es zu einem seufzer ob der unvereinbarkeit, denn weder wiche ich je davor zurück, möglichst klare, möglichst sachliche, gefühlsfreie rede zu fordern, noch gäben die anderen ihren trumpf ab, im besitz des köstlichen elixiers zu sein, der in ihnen aufbraut, wenn sie viel fühlen dürfen.
ciocco schrieb von der relaxten art, einem menschen zu begegnen. mit wachen antennen, gelassenem gemüt und geschlossenem aktenkoffer. der zauber bestünde in der möglichkeit, sich überraschen zu lassen.
plant las romantizismus hinein, bauch versus kopf.
so könnte man es lesen, würde man, erstens, ciocco`s reden bisher nicht ausgiebig studiert haben, und würde man, zweitens, dem impuls nachgeben, zu schnell zu einer kategorienbildung zu kommen, mit der die diskussion weiter gepusht werden kann.
ich schätze kategorienbildung, sie ist eine art skizze, die als basis für das weitere ausmalen und korrigieren! herhalten kann. vorausgesetzt, sie wird in reinen, sachlichen tüchern gehalten, und richtet sich nicht gegen eine person, richtet sich gar nicht gegen etwas - sonst würde sie ihren anspruch selbst aushebeln.
nun schreibe ich mit plant genauso lange seite an seite, wie mit ciocco. ich kann ihn, bisweilen, gut verstehen, weil ich in resonanz stehe zu seinen verfahren.
die begriffspaare aktiv/passiv und weltlich/religiös sind der rede wert.
nicht als art-pour-l´art- dichotomisierung, sondern als die zwei enden der wippe, auf der man das (philosophische) wort schaukeln lassen kann.
nicht die kategorien sind problematisch, nur die fingerzeige.
naja, das hätte ich gleich so sagen können, aber zum kaffee tippe ich nun mal gern.