Veränderung
Um zunächst das Bild aus dem Eingangsposting aufzugreifen:
Auf dem lahmenden Gaul sitzenzubleiben ist immer noch
bequemer, als selber zu gehen.
Der Gedanke, selbst zurückzustecken, damit der Gaul sich
evtl. wieder erholt, kommt gar nicht erst auf
-schließlich beginnt so "Planwirtschaft".
Will nun jemand anders den Gaul unter dem Hintern wegschießen,
um eine Veränderung zu erzwingen, hat dieser mit erheblichen
Sanktionen zu rechnen.
So lange es gut läuft, ergäben Veränderungen auch keinen Sinn,
sie wären Energieverschwendung. Veränderungen (allgemein) werden
immer durch Veränderungen der Umwelt (wozu auch Konkurenten
und der Mensch selbst gehört) erzwungen.
Nun ist der Mensch jedoch befähigt, (weit) über seinen Tellerrand zu
blicken, woraus sich seine Ambivalenz ergibt, genauso wie er
einerseits ein gesellschaftliches Wesen, andererseits Individualist ist.
Der Einzelne
ist mE. nicht zu wesentlichen charakterlichen Veränderungen fähig
• wer als Kind ein A++++ ist, ist dies auch noch mit 50, nur größer.
Ansonsten fallen mit zunehmenden Alter Verämderungen schwerer
• Jugend= progressiv, Ältere= konservativ.
Kleinere Veränderungen (also keine an den grundsätzlichen Lebensumständen)
sind immer möglich als Konsequenz EIGENEN Denkens.
Die Regenwaldzerstörung
ist ein gutes Beispiel:
Sicher sind 95% (oder mehr) dagegen, aber wie viele sind bereit, dies
auch bei ihren Alltagsentscheidungen zu berücksichtigen?
Würden diese 95% auf Produkte mit Palmöl verzichten, kein E10 tanken
usw., wären riesige Gewinne für eine winzige Minderheit nicht möglich.
Wer noch darüber hinausgehen will, kann sich an entsprechenden
Schutzprojekten großer Umweltorganisationen mittels Spende beteiligen,
was dann allerdings mit persönlichem Verzicht verbunden ist.
Die Gesellschaft
ist auf eine Zementierung bestehender (Macht-) Verhältnisse programmiert
(systemunabhäng) und dem entsprechend sind Widerstände gegen
Veränderungen erheblich.
Direkte Demokratie als eine Art sanfter Revolution hat sich zumindest
bisher als Illusion erwiesen.
Jede gesellschaftliche Veränderung produziert Gewinner und Verlierer,
wobei die bisherigen Gewinner am meisten zu verlieren haben und
deshalb diesen den größten Widerstand entgegensetzten, wozu sie
Dank ihrer Position befähigt sind.
So wird Macht vor allem zum Machterhalt ausgeübt. Auch Menschen,
die sich als Gewinner fühlen, werden zu Verbündeten, was diverse
Manipulationsmöglichkeiten eröffnet (wodurch sich auch direkte
Demokratie steuern läßt).
Trotz Prägung durch eine konservative Gesellschaft und Elternhaus
hat die Jugend potenzielles Veränderungspotenzial und die nötige
Energie.
Ein gesellschaftliche Ungleichgewicht zugunsten der Älteren ist
somit ein großes Problem, weil dies die Gesellschaft reformunfähig
macht.