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Loslassen17
Manche spüren klar und deutlich, wenn sie loslassen.
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Loslassen

**e Mann
2.564 Beiträge
Natürlich ist es gesund und heilsam, etwas Bestimmtes zuzulassen, aber es ist ebenso gesund und heilsam, etwas Bestimmtes nicht zuzulassen.

Es geht nicht um etwas Bestimmtes, dass man zulässt oder nicht, sondern um dich selbst, den du zulässt. Wenn du Wut hast, dann lasse deine Wut zu. Ich bin sicher, dass sie sich gegen etwas "Bestimmtes" richtet. Seltenst gegen dich selbst.

Wenn mein Bauchgefühl sagt, ich solle hier und da nicht loslassen, dann sollte ich auf es hören, so mir nicht bessere Argumente einfallen.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Es geht nicht um etwas Bestimmtes, dass man zulässt oder nicht, sondern um dich selbst, den du zulässt.

Ich selbst? Wer soll das sein? Ein fertiges Ganzes, das darauf wartet, sich selbst zuzulassen? Vielleicht sogar mein wahres Ich, das ich seit Jahrzehnten nicht wirklich freiließ?
*******ster Mann
2.009 Beiträge
Sich selbst zulassen
Hat durchaus etwas mit loslassen zu tun. Je nach Ausgewogenheit der Person lässt man unterdrückten Regungen freien Raum. Kann befreiend sein. Die Konventionen vergessen / loslassen und mal den Instinkt siegen lassen. In dosierten Maß genieße ich solche Menschen, menschliche eben. Jedoch ist der Grat schmal und schnell ist man unkultiviert.
Aber ist es wirklich ein loslassen im gefragten Sinn oder doch ehr eine reaktive Antwort auf eine überfordernde Situation.
Ich habe die Frage auf bewußtes Loslassen bezogen. Seine Wut hinaus zu schreien ist, soweit es nicht im Rahmen eines Selbstfindungswochenendworkshops geschieht, doch als unbewusst einzustufen. Meiner Meinung nach ist jedes bewusste Schreien kein loslassen sondern eine Provokation unserer Umwelt. Selbst wenn wir dies einsam in unseren vier Wänden tun hoffen wir doch insgeheim das uns jemand hört auch wenn es nur wir selbst sind.
Achtung dies sind nur meine Gedanken dazu und sollen keine Aussage als unrichtig darstellen.
*****div Frau
7.968 Beiträge
Das mit dem wahren Ich wüsste ich auch gerne. Also, wie ich das Loslassen kann. Dafür muss ich es aber erst kennen.

Weil meine Erlebnisse mit loslassen eher die Feststellung sind, dass andere loslassen. Beim Sterben. Zweimal habe ich die Hand von Sterbenden gehalten. Geschwister auch noch, wenn auch fast 1,5 Jahre dazwischen lag. Sie konnten endlich loslassen. Mit einem letzten Druck der Hand, einem letzten Atemzug. Das ist ein Kampf, der letzte Atemzug, habe ich dabei gelernt.

Der erste Verstorbene wünschte sich, dass ich lebe. Seitdem bin ich auf der Suche. Nach dem Sein. Nach dem, was ich wirklich bin, dem wahren Ich. Keine Ahnung. Eigentlich müsste ich einiges loslassen, kann es aber nicht. Aus Angst, dass ich noch mehr kaputt mache, ohne dabei auf mich zu stoßen. Oder vielleicht wie im Eingangspost, zuviel Erbgut von guter alter Tante Lucy aus Äthopien. Halt fest, was herunterfällt. Vielleicht kannst Du es noch gebrauchen. Ob Beziehung, Beruf, Stadt. Alles noch brauchbar, oder?

Frage mich gerade, ist das jetzt Novemberblues oder ein näherer Schritt zum wahren Ich. *nachdenk*
*******ster Mann
2.009 Beiträge
Das weicht nun langsam vom
Ursprumgstread ab aber die Antwort reizt so sehr.
Also mach ich das jetzt vielleicht komm ich ja noch auf loslassen heraus.
Das wahre Ich.
Jeder glaubt es zu kennen und wird trotzdem immer wieder mal davon überrascht.
Sind wir doch nur Produkte unserer Umwelt und trotzdem sprechen wir von einem wahren Ich. Was ist noch wahr wenn wir 15/20 Jahre pädagogischen Schleifstein hinter uns gebracht haben und uns geduckt durchs Berufsleben schleichen. Wenn die zighundertste Entscheidung unserer Berliner Gagaisten uns ein Leben aufzwingt welches so gar nicht zu unseren Vorstellungen passt. Wenn mit 13 die Eltern plötzlich komisch werden und uns das selbe Schicksal mit 35-50 ereilt. Wo ist dann plötzlich das wahre Ich aus der Jugend geblieben? Haben wir es losgelassen?
Unser Ich ist die Essenz unseres Lebens, wer weiße genug gelebt hat mag ein erfülltes Ich besitzen mit wahr hat es jedoch nur wenig zu tun, wobei noch zu klären wäre was Wahrheit definiert. Ist Physik Wahrheit oder nur die. Interpretation der Naturgesetue durch unseren beschränkten Intellekt.
Ich schweife ab.
Angenehme Nächte
*****div Frau
7.968 Beiträge
Angenehme Abschweifungen
Hm, zumindest beim Versuch des gegenwärtigen Loslassens bin ich letztes Jahr ein bisschen bei meinem vielleicht wahren Ich meiner Jugend (wieder) angelangt. Ich habe mich an Dinge erinnert, die mir mal wichtig waren, nur durch Alltag komplett verschüttet wurden. Einer zugegebenerweise jugendlich idealistischen Sicht der Dinge. Für mich damals absolut wahr. Nur konnte ich das nicht loslassen, ich habe das einfach über die Jahre vergessen.

Wahr wie Wahrheit, die den Bruchteil einer Sekunde wahr bleibt und dann Geschichte ist.
Loslassen hat doch etwas mit Verlustangst zu tun. Habe ich die, kann ich nicht loslassen. Und mit Vertrauen. Augen schließen und geschehen lassen.

Gute Nacht!
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Angst ist unmittelbar. Die nimmt man sofort wahr.

Für mich ist Angst eher jenes schleichende Gift, welches die Seele auffrisst und Herrschaftsverhältnisse zementiert gerade dadurch, dass ich sie nicht wahrnehme.

Wenn ich einmal in der Woche meinen Briefkasten leere, muss ich all meinen Mut zusammennehmen, halte dem Atem an, und bin ähnlich aufgeregt wie Neuer beim Elfmeter. Immer noch. Obwohl ich die meisten Bälle inzwischen wieder halten und elegant zurückspielen kann. Und es sind ja auch längst nicht mehr so viele.

Natürlich ist das lächerlich im Vergleich zu dem, was Menschen auf dem Sterbebett durchmachen oder in dem Moment, wo sie eine verheerende ärztliche Diagnose erhalten. Das chronische und abstrakte solcher immer wiederkehrenden Drohbotschaften ist aber auch nicht zu verachten. Moderne Fegefeuerpredigten.

Physisch äußerst sich Angst als Störung des nicht von der Psyche (plant) geregelten flows der Atmung. Der extremste Ausdruck solch einer Störung ist der

letzte Atemzug

Solange wir leben, hat Soma eine elegante Methode parat, diese von der Psyche aufoktruierten Störungen der Atmung wieder in den flow zu bringen, und damit die Angst zu besiegen: Zuckungen des Zwerchfells, die sich als Lachen oder Weinen bemerkbar machen. Deshalb werden finanzielle oder berufliche Sorgen in Phasen starker Trauer oder frischem Verliebtseins auf seltsame Weise so unwichtig.


Wenn ich einer atemberaubend schönen Frau begegne, fällt das auch in diesen Themenkomplex. Das ist für mich derzeit ganz neu. Da

läuft dann das erlernte Schema bei Angst ab.

Da kann man jetzt ne Menge hineinpsychologisieren von wegen Komplexe und so. Soll mir recht sein. Ich nenne das mal praktische Metaphysik. Eins habe ich schon herausgefunden: Wenn ich in dem Moment tief Luft hole, raube ich ihr ja auch den Atem. Aber kann man das wirklich lernen, steuern und regeln? Oder ist das Schicksal?
**e Mann
2.564 Beiträge
Für mich ist Angst eher jenes schleichende Gift, welches die Seele auffrisst und Herrschaftsverhältnisse zementiert gerade dadurch, dass ich sie nicht wahrnehme.

Woran liegt es, dass etwas die Seele auffrisst und man merkt es nicht?

Zu Soma und Psyche kann ich schwerlich etwas sagen. Ich glaube da nicht an getrennte Funktionen.

Aber kann man das wirklich lernen, steuern und regeln? Oder ist das Schicksal?

Man kann vielleicht lernen, weniger zu steuern und zu regeln. Manche nennen das dann: Sich in sein Schicksal zu fügen.
Das klingt sehr passiv, als ob man nichts mehr machen kann. Sich in sein Schicksal fügen heißt für mich, meinem Charakter gerecht werden, meiner Berufung folgen und es könnte durchaus sein, dass Charakter und Berufung ein äußerst vitales Handeln von mir verlangen.
psyché und soma haben sich gut etabliert, auch weil sie operational viel hergeben.

das wahre ich ist, nach meinem verständnis, ein konvolut aus mehr oder weniger vertrauten charakterzügen und persönlichkeits-tönen, eine partitur. die zeitlebens überraschend bleibt, weil wir mit dem sichten und archivieren des lernstoffes nicht hinterherkommen.

wird in einer bestimmten situation eine maske getragen, die in einer anderen fallen gelassen wird, sagt man: aha, das ich also das wahre ich.
dabei ist das masketragen ebenfalls wahres ich. dann sagt man: aha, das ist ein schauspieler. das sagen leute, die an sowas wie authentizität glauben, weil sie selbst weniger mit ihren eigenen maskenspielen vertraut sind und glauben, man könne morgens aus dem haus gehen, ohne ein CARE-paket rollenkram und kostümierung, wie schlank auch immer, dabei zu haben.



zum tun und handeln noch einmal...:
es ist ebenfalls loslassen, wenn man die vorstellung aufgibt, "andere werden es schon richten". das ist ein gewichtiger teil der sogenannten erwachsenwerdung, auch heute noch, in zeiten des prinzipiellen, institutionalisierten aufgefangenseins. dennoch neigen viele dazu, eine kindliche hoffnung zu behalten, es würde schon irgendwie geregelt werden. es mag urvertrauen genannt werden - wird es, wenn das ergebnis genehm ist.

mein letztes loslassen bezieht sich darauf: ich sah, keiner tut es sonst, und nahm es selbst in die hand. erst dies, dann jenes. erst zaghaft, dann sicherer.
es gibt situationen, da ist das loslassen genau das: das greifen nach etwas, das in die hand nehmen.
Soma und Psyche können in der Wahrnehmung unterscheidbar beschrieben werden, was aber nicht dazu verleiten sollte, nach dem hier begriffliche Unterscheidungen vorgenommen wurden, diese begriffliche Trennung auch auf das ICH und das Sein weiterhin anzuwenden.
Hier ist es, aus meiner Sicht wichtig, den zu einer Schärfe geführten trennenden Gedanken, danach wieder seiner immanten Gänze zurückzuführen, von dem aus er seinen Anfang genommen hat.

Das ist das tragische an der Ideengeschichte, dass diese Trennschärfe der Gedanken, bis heute so viele Menschen von dem trennt, was sie in Gänze ausmacht. Weil sich diese Ideen/Gedanken so wirkmächtig verselbstständigt haben und es schwer fällt, sie gegenüber ihrem ursprünglichen Kontext, dekonstruierend zurückzuführen.
Es ist wie eine Abspaltung, des eigenen Seins, in sich nicht harmonierenden Bruchstücken, die ihren Bezug zueinander - und das erscheint paradox - in aller gedanklichen Trennschärfe verloren haben.

Dazu zählt die gedankliche Abspaltung eines getrennt wahrgenommen ICHs, vom eigenen Sein.
Diesem selbstwirksam trennscharf gewordenen Ich wird dann - Verbindungen und Vertrauen suchend - hinterher gejagt. Was aber niemals erreicht werden kann, weil ich gedanklichen Konstrukten versuche zu folgen, die nicht Wirklich sind, sondern nur auf der analytischen-konstruktiven Ebene existieren. Wir vertrauen uns nicht mehr selbst, sondern nur noch unserem Verstand. Dieses Verstandes-Ich kreist um sich selbst, weil es seinen Grund im ICH/Sein nicht kennt oder mehr erkennt, von dem es seinen Anfang genommen hat und deshalb auch kein Ende/Ruhe in sich finden kann.

Die ewigen Gedankenkreisel, dass nicht zur Ruhe kommen und ewige Suchen, sind ein Teil seiner Symptome. Ein Loslassen in Angst, ist (k)ein Loslassen, sondern der verzweifele Mut einer gefühlten Alternativlosigkeit gegenüber dem aufscheinenden Nichts. Dieses Nichts, ist jedoch nur der Spiegel des Illusorischen in deinem ICH, das keine Wirklichkeit hat. Hier erscheint das Paradoxon, dass dieses Nichts uns genau mit seiner eigenen nichtigen Illusion gefangen hält.

Der Verstand ist ein tolles evolutionäres Instrument. Aber nimm ihm seinen eigenen Grund, sein Fundament und er wird sich darüber verlieren. Gib ihm sich selbst zurück und aus dem Verstand wird wieder die ihm eigene (Seins)Vernunft.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Woran liegt es, dass etwas die Seele auffrisst und man merkt es nicht?

Ich glaube, das ist eng verwandt mit dem, was plant unreflektierte Überzeugungen nennt.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Woran liegt es, dass etwas die Seele auffrisst und man merkt es nicht?
(pue)

Dafür gibt es viele Gründe, deren gemeinsamer Nenner das Lernen ist; man hat gelernt, nicht zu spüren bzw. nicht gelernt, zu spüren. Daß man zu jenen Menschen gehört, muss man wiederum lernen, ober besser gesagt: Man muss es lernen können.

Die Fähigkeit zum Lernen hängt ab von zahlreichen Bedingungen, wobei das nicht heißt, daß all diese Bedingungen erfüllt sein müssten, sondern nur, daß das Lernen des eigenen Schicksals von Mensch zu Mensch aufgrund vieler möglicher Bedingungen angestoßen werden kann. Bei einem Menschen mag es ein dramatisches Ereignis sein, bei einem anderen aufmerksame Freunde und bei einem dritten ein Buch oder ein Film.

Lernen ist die aktive Erweiterung des eigenen Horizontes und führt fast unweigerlich zum Nachlassen des Geredes vom Ich und des Gezeiges auf’s Du. Das ist mein Begriff vom Weltwissen. Je mehr ich über mich und die Welt weiß, desto schwerer fällt es mir, mich als der zurückgelassene Leidende zu sehen und auf die Anderen und die Umstände zu zeigen, oder anders gesagt: Je breiter mein Weltwissen und je offener meine Haltung mir und der Welt gegenüber ausfällt, desto leichter begreife ich mich als Akteur.

Als solcher bin ich gestaltend in der Welt unterwegs und verstehe mich als Knoten vieler Verbindungsfäden, über die ich als Mensch – als >Ich< – von anderen Menschen gefüttert werde und zurückfüttere. Das wirkt zum einen Angstverringernd, aber vor allem wirkt es Angstöffnend; es öffnet die möglicherweise seit langem verschlossenen Tore zur Angst, und es stellt sich heraus, daß dies keine Sturzflut auslöst. Diese wäre eventuell zu erwarten, wenn man es allein versucht, aber die sichernde Gemeinschaft hat bereits die Angst soweit verringert, daß nicht mehr mit einem bedrohlichen Pegel zu rechnen ist. Hier wird übrigens meine Vorstellung vom >Ich< nochmals deutlich: Es ist ein Knoten aus lebendigen Strängen, die zu anderen Knoten führen.

Das Reduzieren und Pochen auf das >Ich> mit seinem >Sein<, diese unsägliche Selbstbehauptung ohne Not – aus meiner Sicht eher ein Zeichen mangelnder Selbstverständlichkeit und bescheidener innerer Souveränität. Als Gegenstand theoretischer Betrachtung ist das Bedenken des Ichs hochinteressant, doch nur unter der Prämisse, daß dabei die Konnektivität ausgeblendet und somit nur sehr spezielle Erkenntnis möglich ist.

Wollte man das Gesagte mit dem Gedanken der >unzureichend reflektierten Überzeugungen< verweben, dann käme man zunächst zum Begriff des >Lernens<. Man kann über die Welt seit Jahrhunderten nicht mehr alles wissen, was zu wissen ist. Heute kann man nur in groben Grundzügen erkennen, wie sie funktioniert. Was ich >Weltwissen< nenne, ist somit keine quantitative, sondern rein qualitative Kategorie, wobei die Qualität darin besteht, die einzelnen Wissensstränge – etwa aus Geschichte, Technik, Wirtschaft, Kommunikation, Psychologie – zu einem Hintergrund zu verweben, vor dem sich einerseits der Mensch als der weltverändernde Akteur abhebt und andererseits ich selbst darin als in diese Welt Geworfener erkennbar werde.

Die Medaille hat also die Seite des Weltwissens, und sie hat die Seite des Selbstwissens. Als Mensch fühle ich mich verantwortlich für die Gestaltung und Erweiterung dieser Seiten, weil ich zum einen an der Welt teilhabe, und zum anderen, weil ich teilnehme, also prinzipiell Dinge aus der Welt an mich nehme bzw. an mich nehmen musste, weil ich etwa als Kind nicht anders konnte. Als Erwachsener aber bin ich aufgerufen, die angenommenen Dinge – die >Überzeugungen< – hin und wieder in Ruhe zu prüfen, also zu reflektieren. Tu ich das nicht, führe ich möglicherweise ein Leben aufgrund unzureichend reflektierter Überzeugungen, die mich in persönliche Schwierigkeiten bringen können.

Am Beispiel der Angst kann man nachvollziehen, daß Welt- und Selbstwissen ein Königsweg sein kann. Zum Weltwissen zählt etwa das psychologische Wissen, daß es verschiedene Formen der Angst gibt und daß viele Menschen unter ihnen leiden und sie erfolgreich überwinden konnten, während zum Selbstwissen gehört, daß es mir schlecht geht und es nicht gut ist, diesen Zustand zu ignorieren oder mit Substanzen zu kaschieren. In diesem Sinne kann ich in der Tat zu der Überzeugung gelangen, daß ich etwas loslassen muss; seien es alte Überzeugungen oder auch die Angst, überhaupt etwas zu verändern.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Zu den Überzeugungen würde ich auch diese noch-nicht-reflektierte Tiefenschicht aus Handlungsmustern hinzurechnen, die wir - wenn wir Glück haben - im Laufe unseres Lebens meist mit Hilfe guter Freunde immer genauer reflektieren und korrigieren. Ja, Lernen des eigenen Schicksals ist eine gute Formulierung für diesen KVP.

Nicht selten merken wir, dass und in welchem Ausmaß dabei Angst eine Rolle spielt.

Ein Klassiker wäre der burnout.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Darum geht es mir im Besonderen bei den unzureichend reflektierten Überzeugungen: Um das Musterhafte des Handelns und Verhaltens.

Ein Beispiel wäre die Überzeugung, man müsse mit (kleinen) Kindern in einer besonderen Tonlage, mit einer besonderen Mimik und überhaupt in einer besonderen Weise sprechen. Daß das grober Unfug ist, kriegt man nur raus, wenn man es zu begründen versucht, und zwar so, daß es stichhaltig ist. Natürlich kann man auch dann – oder gerade dann – dabei bleiben, weil man eben meint, stichhaltig begründet zu haben, stattdessen aber nur wortreich die Richtigkeit aus der eigenen Perspektive bekräftigt hat. Deshalb sind Freunde wichtig, die einen darauf aufmerksam zu machen verstehen, daß es nicht gut für das Kind ist.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Themenersteller 
ihr beide, @***nt und @**n, habt mich mit euren einlässen daran denken lassen, wie sich selbst repetierende überzeugungen entstehen können.

mir fiel dazu ein, dass ich als kind relativ lange der ansicht war, ich wäre etwas besonderes und ganz einmalig.

keine ahnung, warum ich diese überzeugung mit mir trug. vielleicht glaubt das jedes kind, aber wahrscheinlich war ich zu viel alleine, so als einzelkind glaubt man eher an einmaligkeit. es änderte sich, als die forderungen an mich komplexer wurden und ich in den strom der vergleiche geriet - ab da war es mit meinem elitären bewusstsein vorbei, hier und da richtig gut zu sein, denn es war immer jemand da, der war besser... ihr wisst schon: dem perfektionismus sind kaum grenzen gesetzt. da es so viele felder gibt, auf denen ein anderer besser sein kann als man selbst, war mein selbstvertrauen irgendwann weg geschrumpft.
damals hielt ich es für real, dass andere mit mehr von diesem oder jenem ausgestattet waren als ich, weil man es mir dauernd sagte, und ich hatte in mir noch keine möglichkeit entdeckt, das zu relativieren, indem ich mir klar machte, dass solcherlei aussagen dazu angetan sind, jemanden zu besonderen leistungen anspornen zu wollen, die häufig genug zweckdienlich sind.


dieses fordern nach mehr leistung war nach relativ kurzer zeit so in mir verankert, dass ich irgendwann glaubte, es wäre mein eigener anspruch an mich. die folge war, dass mich der perfektionismus irgendwann hatte. mit haut und haaren. ich strengte mich an, ein ziel zu erreichen, das ich mir nie gesteckt hatte.
als ich dann viel später erschöpft und leer nicht mehr in der lage war, meinen inzwischen eigenen rasenden vorgaben an mich einhalt zu gebieten, stellte sich mir die frage, was mich denn so geprägt hatte.

natürlich war es das lernen. nicht das lernen, dass es einem kind ermöglicht, sich zu entfalten, sondern als erwachsener integrierbar und funktionabel zu sein.

damals kam mir das erste mal der gedanke an sich selbst immer wieder neu generierende überzeugungen, die fremdgesteuert und in sich verschachtelt immer mehr und mehr des gleichen in meine welt setzten, und dass mein kopf dabei ein ungeheuer produktiver arbeiter war, der aber lauter zeug herstellte, dass ich gar nicht brauchte, und der es schaffte, meine gefühlswelt vollständig von mir abzuschotten. er produzierte wie ein computervirus ansprüche, die er an meine kindliche 'software' geheftet hatte und die ich daher für meine eigenen hielt, so dass eine spirale des drucks und des zugzwangs in mir lief wie eine gut geölte maschine. mein bild von mir selbst wurde vollständig davon geprägt.


ich weiss nicht wirklich, ob es eine unterscheidbarkeit gibt zwischen verstand und vernunft. ich sehe die vernunft als das ergebnis eines klaren verstandes, der sich selbst hinterfragen kann. als ich meine vernunft einschaltete, konnte ich meine überzogenen glaubenssätze relativieren und mein tun wieder auf ein verträgliches maß einreduzieren.
ohne die mitwirkung meiner gefühle hätte ich das aber nie geschafft. sie gaben das initial, das ganze mit eindeutigen signalen zu stoppen.

so viel noch zu soma und psyche.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
… dass ich als kind relativ lange der ansicht war, ich wäre etwas besonderes und ganz einmalig.
(Mazita)

Selbstverständlich bist du das, du bist es immer gewesen, und du wirst es immer sein. Jeder sollte von sich wissen, daß er es ist. Er muss dann nicht auf seine Besonderheit, seine Unverwechselbarkeit pochen oder dafür kämpfen oder sich in seine Minderwertigkeit fügen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Themenersteller 
Heute weiss ich das, plant.

Ich wollte nur an meinem eigenen beispiel zeigen, wie programme in unsere gehirne gepflanzt werden können, die in der lage sind, unsere eigene software zu überschreiben. die pappen wie beton an unseren neuronen, selbst dann, wenn wir um ihr vorhandensein wissen. ich sehe das mittlerweile täglich in seiner komplexität, aber ich habe mühe, das gesamte konstrukt zu durchschauen, um es wieder geschmeidiger machen zu können.
wie viel von dem, was wir einmal ganz ursprünglich wahr genommen haben, ist für uns jetzt noch abrufbar?
um eine ahnung davon zu bekommen, bedarf es schon besonderer umstände.
*****div Frau
7.968 Beiträge
@Mazita
ohne die mitwirkung meiner gefühle hätte ich das aber nie geschafft. sie gaben das initial, das ganze mit eindeutigen signalen zu stoppen.

Das ist ja genau das Problem, dass mir Leute mit verarbeitetem Burnout beschreiben. Auf ihre eigenen Gefühle haben sie nicht mehr gehört. Nur noch auf das, was sie meinten, dass andere von ihnen wollten. Prima Beispiel für Loslassen. Die eigenen Ansprüche.


Und ja, klar bis Du einzigartig, Du bist das Produkt Deiner Gene und Erfahrungen, dass kann keiner mehr so haben wie Du. Ich finde den Gedanken auch sehr beruhigend, denn wer will von sich schon denken, bin nur ein Sandkorn. Genau wie alle anderen Sandkörner. Lieber ein Sandkorn, durchs Leben mit ganz eigenen Kerben versehen.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
… wie programme in unsere gehirne gepflanzt werden können, die in der lage sind, unsere eigene software zu überschreiben.
(Mazita)

Du hattest von frühen Zeiten gesprochen, die ja gerade dadurch charakterisiert sind, daß überhaupt erst programmiert und kein bestehendes Programm überschrieben wird – wobei ich gern genauer wüsste, mit welchem Programm wir auf die Welt kommen und wie es mit vorgeburtlichen Vorprägungen wirklich aussieht.

Das Überschreiben überlassen wir im Nachhinein der Welt, in die wir hernach getrieben werden, uns treiben lassen oder die wir mehr oder weniger willentlich gestalten. >Überschreiben< sollte dabei so allgemein verstanden werden, wie es tatsächlich ist; da wird etwas überschrieben, doch womit? Mit neuen Programmen? Nein, nicht notwendigerweise. Das überschreibende Programm kann genauso gut alter Wein in neuen Schläuchen sein.

Das eben ist die Frage der Qualität. Ich kann Selbsterfahrungsseminare im Halbjahresrhythmus absolvieren, ohne einen Schritt weiterzukommen, nämlich dann, wenn ich sie aus der Überzeugung heraus mitmache, daß sie in meinem modernen Leben dazugehören. In einem solchen Fall spreche ich von >unfreiem Posen< im Gegensatz zu >freiem Posen<, und zwar mit der zugrunde liegenden Vorstellung, daß wir als Erwachsene bestimmte Positionen einnehmen, die in die Richtung einer dieser beiden Formen des Posens weisen.

Das freie Posen kann man sich vorstellen als Mensch, der sich anderen anvertraut und sagt, daß er sich unwohl fühlt und glaubt, etwas an seinem Leben verändern zu müssen. Das unfreie Posen wäre etwa ein Mensch, der sich anderen als jemand präsentiert, der seine Probleme im Griff hat.

Ein weiteres Beispiel, oder zwei, wenn Ihr nichts dagegen habt: Wenn ich für mich die Welt des BDSM entdeckt habe und mich darin sehr wohl fühle, gehe ich als unfreier Poser etwa daran, anderen zu erklären, daß sie mit ihrem Vanilla noch einen weiten Weg bis zu ihrer wirklichen sexuellen Befreiung vor sich haben, wenn sie es denn überhaupt zuzulassen in der Lage sind. Als freier Poser gehe ich etwa daran und erzähle allen, wie geil ich das finde.

Oder eben, um auf >Weltwissen< zurückzukommen; ich kann alle Welt ungefragt mit meinem Weltwissen behelligen, oder aber teilnehmen an Gesprächen, Foren oder Briefwechseln und im gegenseitigen Abwägen von Inhalten und Argumenten bestimmten Dingen auf die Spur zu kommen versuchen.

Ich selbst schreibe übrigens hier, um meinen Haltungen recht eigentlich auf die Spur zu kommen und ihnen eine schriftsprachliche Form zu verleihen, um sie aus der Sphäre meiner im Alltag immer wieder einsetzenden, skizzenhaften Reflexionen auf den festen Boden einer zusammenhängenden Theorie zu stellen.
weil man es mir dauernd sagte,
(Ma)

es reicht auch, wenn es einem nur einmal gesagt wird, wenn die sinne in diesem moment empfänglich sind und der glaubenssatz nahrung findet, um tiefes synaptisches wurzelwerk auszubilden.
danach wächst er mit jedem weiteren eingießen von ähnlichem.


in einem seminar übten wir mal das herausfinden des standorts für einen bestimmten glaubenssatz - das war teil des konzeptes. eine teilnehmerin bot sich an für das modell, wurde in leichte trance versetzt und berichtete von ihrem glaubenssatz, der ihr das leben schwer machte. nun leitete die psychologin sie an, der entstehung nachzuspüren. dazu benutzt man die idee der timeline. man stellt sich sein leben als eine linie vor (wahlweise auch anders, wenn das persönliche bild davon abweicht, aber in unserer kultur sind wir fast alle auf linearität eingetunet) - und bewandert diese linie. nach vorne, in die zukunft, nach hinten, in die verganhenheit, weil der blick nach vorne gerichtet ist, auf das offene, unbekannte ende. alles in trance.

die kollegin stand also auf ihrer linie, die wir mit einem roten wollfaden am boden markiert hatten, an dessen einem ende der knäuel noch dranhing, versteht sich,
mit halb geschlossenen augen, und betippelte den ungefähren standort der enstehung ihrer überzeugung. es handelte sich dabei in der tat ebenfalls um den perfektionismus.

mit einem mal blieb sie stehen, an einem punkt ihrer timeline, der etwa dem vierten lebensjahr entsprach, sagte sie. und dort saß also der ursprung.
wir alle warteten mucksmäuschenstill, ebenfalls in leichte trance gehüllt, diese phänomene sind ja resonant; und warteten.
man konnte davon ausgehen, dass emotionen hochkommen; es ging uns bei diesen übungen allen so, und sowohl die leiterin als auch wir teilnehmer reagierten spontan richtig - wie hernach besprochen wurde.
aber die kollegin stand da, im wechsel zwischen anspannung und entspanntsein, und sagte nichts. es dauerte lange, so lange, dass wir einander verstohlen ansahen, weil unser eigener trancelevel abnahm - wir sollten ja auch wach bleiben.
und sie sagte lange nichts.
dann, mit einem mal, erhob sie den kopf, und sagte mit einer stimme, die tiefer und klarer war, als ihre sonstige: ich hab es gefunden. und ich habe weit mehr noch gefunden. es ist alles* da, an diesem ort - und sie stampfte mit dem fuß auf den boden. und wir guckten alle hin, auf die stelle auf dem parkett, als könnten wir es sehen.

sie hatte den tag, die stunde gefunden, als der sehr komplexe glaubenssatz des ichmussperfektfunktionieren in ihr system zum ersten mal eingedrungen war. wir konnten es alle spüren.
sie sagte: es ist zu viel! ich kann das nicht benennen, es sind zu viele punkte, die da mit reingehören.
also wurde die übung abgeändert, statt mit der ansicht der situation weiter zu machen.
die leiterin riet dazu, das ganze des gefundenen aufzuheben, und beschützt aufzubewahren, damit man später dann der reihe nach vorgehen könne. also wurde pantomimisch ein paket geschnürt, in packpapier, und geknotet, und sie hob es hoch und hielt es bei sich und drehte sich um zu uns, und war ganz klar, und strahlte hellwaches aus. wir lächelten alle übers ganze gesicht, sahen unwillkürlich auf das virtuelle paket, das sie nun auf ihrem schoß deponierte, um sich auszuruhen, und freuten uns für dieses geschenk, das sie sich selbst gemacht hatte.

in den nachbesprechungen konnte vieles daran noch beredet werden - und wurde es auch und der allergrößte teil wird ihr allein gehören für ihre weitere lebensarbeit, aber das entscheidende war ausgegraben worden.
den vorgang der änderung von glaubenssätzen hatte ich in einem anderen beitrag skizziert - der folgte dann im seminar des nächsten tages.

das paket hatte so sinnliche präsenz, dass wir beim abendessen noch fragten: wo ist es jetzt? und sie lachend sagte: im koffer, im schrank des hotelzimmers. und wir dachten, da ist es, und nun kann sie daran gehen, einzelne teile herauszunehmen und anzusehen.
und dann anzuerkennen, zuzulassen. zu mögen, als teil von sich. zu adeln, als reichtum, zu würdigen, als gabe der eltern oder der ahnenreihe - allemal so zu betrachten, dass das paket zum leuchten kam und seine kraft abstrahlte, und dennoch sein inhalt bald zum gebrauch freigegeben, und zum verbrauch anstünde und eines tages sich in etwas ganz anderes verwandelte, was viel sinnvoller und konstruktiver würde, als das bisherige.

das ist ja das verrückte: unsere inhibitorischen und destruktiven annahmen können in potenziale und schätze umgewandelt werden.
nicht eine not, die nicht zugleich eine tugend ist -
und es geht nicht ums halbherzige umbenennen, wie bei einer datei, sondern um das tiefe erkennen der darin eingeschnürten kräfte. die dann, einmal mit neuem spin versehen, sich ganz anders drehen und positives emanieren. eine vorzeichenänderung, die das resultat der gleichung ändert. und die deshalb meist akzeptiert und mitgemacht wird, obwohl das loslassen der alten gedanken auch bedrohlich sein kann, weil sie derart viel kraft und schönes freigibt, dass es sich wie ein häuten anfühlt - die schwere fällt weg, die zähen tauen reißen, mit denen man eingeschnürt war - und dann sind die entlassenen emotionen auch sehr befreiend, hell und mutig.


• alles meint: alles, was ich jetzt brauche
**e Mann
2.564 Beiträge
@*******rus

Sehr schön geschrieben. Für mich ist die virtuelle Isolierung der Dinge von ihrer Umgebung schon mittels ihrer Benennung immer ein großes Problem gewesen. Oft verstellt diese Art der Sichtweise den Blick auf die Wirkzusammenhänge. Volle Zustimmung.

Das Reduzieren und Pochen auf das >Ich
(plant)

und sein begriffsbedingtes Herauslösen (s.o.) aus dem Gesamtzusammenhang Mensch/Natur, der gesamten Kommunikation mit dem Außen, bewirkt schnell solch negative Empfindungen, wie beastmaster sie weiter oben beschreibt.

Das Lernen, klar, eines der wichtigsten Dinge im Leben. Je mehr ich lerne, desto größer wird mein Handlungsspielraum. Ich kann zwar immer noch nicht frei entscheiden, wie ich mich entscheiden möchte, aber je größer der Fundus an alternativen Entscheidungsmöglichkeiten, desto wahrscheinlicher, dass mein Wille mir den richtigen Weg weist.

@****ta

Den Aufzeichnungen meiner Mutter zufolge saß ich einmal mit meinen fünf Jahren auf dem Klo. Das ist nicht außergewöhnlich.
Außergewöhnlich war der Satz, den ich da von mir gelassen habe: "Ich bin ein mittelmäßiger Mensch."

Als ich das las, flog ich automatisch meine timeline zurück aufs Klo und ich weiß, dass ich diesen Einfall damals durchaus entspannend empfand und als positive Erkenntnis abspeicherte.

Ich bin, im Gegensatz zu dir, der Jüngste von fünf Brüdern und konnte mich, so denke ich, ganz gut einschätzen. Mit Fünf weiß man um die Schwächen und Stärken der anderen in solch einer Gemeinschaft.

In der Schule ging es immer hin und her, da empfand ich mich alles andere als mittelmäßig, die übelste Zeit meines Lebens überhaupt. Ich schwankte zwischen den Extremen: "Du bist der letzte Idiot" und "Du bist doch viel schlauer als die". Das hat dann noch mal zehn Jahre gebraucht, bis ich wieder mittelmäßig war. Das hat wenig damit zu tun, dass man natürlich einzigartig ist.

@******ond

Ich kenne solche Altersrückführungen und bin mehr als einmal erstaunt gewesen, was dabei heraus kommen kann. Tolle Geschichte.


@**l

Mir scheint, wir sind bei dem Thema alle sehr nahe beieinander. Nur haben wir Schwierigkeiten, den ganzen Komplex unter das Thema „Loslassen“ einzuordnen. Aber das muss ja auch nicht sein. Zum Auslöser der ganzen Gedanken hat es ja gereicht.

Wenn ich die letzten Beiträge zusammenfasse, so scheint mir: Wir leiden alle an den vielen Kästchen, denen wir zugeordnet werden (von Kind auf), die wir aber auch selber erstellen (z.B. durch Begriffe), leiden unter den Rastern, aus denen wir nicht ausbrechen können.

Ob in Trance die timeline zurück, in der Meditation, der Kommunikation, beim Wandern oder im Bewusstsein der eigentlichen Unteilbarkeit suchen wir den Fluss, die Durchdringung, das Gefühl des Eins-seins mit der Natur, das im-reinen-Sein mit sich selbst, die eigene Berufung, Freiheit von der genormten Programmierung des Großen Anderen.

Auch gut für des Lebens Fluss: Musik machen, malen, singen, töpfern, tanzen, schauspielern (und ab und zu nen Williams in die Birne).

Jau, ein bisschen esoterisch duftet das natürlich alles. Darfs aber auch mal.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Vielleicht zu esoterisch.
Alles driftet dann zu sehr in die Richtung "ich bin nichts, die Anderen sind alles".
Finde dich selbst durch die Beschreitung des Weges in die Vergangenheit. Suche dort den Schuldigen.
Das ist mir zu einfach.
Das meiste hier Geschriebene habe ich schon vor 40 Jahren von Carlos Castaneda gelesen. Zumindest kommt mir das so vor.
Manchmal denke ich, diese Bücher sind Vorlage für "einfach alles". Selbst die Jedis könnten dort entstanden sein.

Am Ende frage ich mich, was haben wir dazu gelernt?
... was haben wir dazu gelernt?


Suche dort den Schuldigen.

Nochmal lesen?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
@******ond

... Tolle Geschichte.

Dem schließe ich mich an.

Wenn es um Perfektionismus und Leistungsdruck geht, droht natürlich die Falle, dass wir uns an den
Leistungen der Selbsterfahrungsindustrie (plant)
orientieren und das Pathologische an diesen Charaktermerkmalen in uns vollständig eliminieren wollen. Das kann nur schief gehen.

Ich nehme an, dass selbst die Leiterin des Seminars ein wenig überrascht war, in welchem Ausmaß in diesem Moment diese Kollegin für diese Technik empfänglich war.

Am Ende frage ich mich, was haben wir dazu gelernt?

Dass Du heute etwas bockig bist.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Das meiste hier Geschriebene habe ich schon vor 40 Jahren von Carlos Castaneda gelesen.
(Baer_Berlin)

Es ist interessant, daß ich unmittelbar dachte: Was für eine Abwertung! Da nimmt sich einer heraus, das hier Gesagte als Alte Kamelle hinzustellen und damit nahezulegen, daß hier hinterwäldlerische Poser am Werke seien, denen nichts anderes durch die Birne geht, als sich mit geklauten Weisheiten ins Rampenlicht der Pseudophilosophen zu mogeln. Und das in einem Thread, der, soweit ich mich erinnern kann, der erste in der Philogruppe ist, in dem tatsächlich die persönlichen Erfahrungen geschildert und in das Licht des Themas gestellt werden.

Dann aber dachte ich: Ja. Es hat immer jene gegeben, die sich einen Reim auf das Leben gemacht haben, ihn veröffentlichten und damit die Herzen der Menschen öffneten.
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