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Loslassen17
Manche spüren klar und deutlich, wenn sie loslassen.
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Loslassen

@*******Pack ... super ... danke dafür.
Genau so sehe ich das auch. Die große Kunst des Lebens.
Wie der perfekte Swing beim Golf ... man erkennt sofort einen Anfänger, schon beim Schwung und dann fliegt der Ball auch nur ein 10tel soweit wie beim Profi. Obwohl der letztere am Ende nicht mehr Kraft angewendet hat.
Nur derjenige der diese Kunst beherrscht kann auch loslassen und muss deshalb nicht zum Tier werden.
es war schwer, aber die Entscheidung richtig...
In einer misslichen, emotional sehr schweren Situation vor 6 Jahren bekam ich zufällig (?) das Buch "Lass los, was deinem Glück im Wege steht" in die Hände. Es hat mir sehr geholfen das Problem zu bewältigen, eine Entscheidung zu treffen, weil ich dadurch in der Lage war nicht nur meine "Niederlage" zu akzeptieren, sondern auch meine neuen Chancen zu sehen ! Es kostete Kraft und Mut, aber mit neuer Energie habe ich mein ganzes Leben umgekrempelt und neu begonnen..... ich suchte mir eine neue Arbeit, zog um und fühlte mich von der ersten Minute an in meiner neuen Heimat wohl, ich habe nie den Schritt bereut !

Inzwischen habe ich auch in meinem "vermeintlichen" Freundeskreis "aufgeräumt", mein neues Leben ward nicht von allen akzeptiert. Ich habe gelernt mich von Allem zu trennen, das mich belastet mir nicht gut tut, mich runterzieht, mir Kummer bereitet...... es lebt sich so viel besser, viel glücklicher !

Vor knapp 2 Jahren eskalierte dann aufgrund von Lügen, Neid, Missgunst und Intriegen das familiäre Verhältnis. Meine eigene Tochter war es, die das angezettelt hat und sie hat es geschafft, auch meine Schwester und meine Mutter davon zu überzegen, dass ich ein unmoralischer Mensch bin (weil im Joyclub) , dass ich egoistisch meine Heimat verlassen habe (wenn man sich einschränkt, kann man auch mit Hartz IV auskommen). Ich hatte keine Chance etwas zu erklären oder mit ihnen darüber zu diskutieren, ich wurde verurteilt und aus der Familie ausgeschlossen.
Das hat mich etliche Wochen sehr beschäftigt, im Schlaf verfolgt, niedergeschlagen gemacht ..... es musste eine Lösung her !!!
Da es keine andere Möglichkeit gab, habe ich losgelassen ..... ich schrieb allen Dreien einen Brief, stellte klar, dass ich mich für nichts rechtfertigen muss, dass ich Vorwürfe und Lügen nicht kommentieren werde und dass ich auch nicht so sein muss, wie Andere mich gerne hätten, ich habe das Recht auf ein eigenes Leben ! Da sie das nicht verstehen können und nicht wollen, verabschiede ich mich, ich wünsche keinen weiteren Kontakt mehr.

Das war eine schwere Entscheidung, es ging um meine Familie ! ABER die Entscheidung war richtig, ich bin wieder befreit von den Sorgen, bin wieder glücklich und lebe mein Leben ! Immer zu mir gestanden ist mein Sohn und seine Frau, unser Verhältnis ist seitdem um so inniger geworden.

Ich hätte nie zuvor für möglich gehalten, dass man auch Familie "loslassen" kann ..... ich war immer und bedingungslos für sie da ! Auch wenn es schwer fällt muss man immer abwägen was besser ist, was man meint ertragen zu können ..... ein Ende mit Schrecken, oder ein Schrecken ohne Ende ! Das Leben ist zu kurz um sich dem "hausgemachten" Kummer zu fügen !

Lass los, was deinem Glück im Wege steht !
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
lat. automatus: „freiwillig, aus eigenem Antrieb handeln“

Diese Übersetzung/herleitung ist mit Vorsicht zu genießen, auch wenn sie sowohl bei Wikipedia als auch im Duden auftaucht. (Und das Verhalten technischer Automaten bisweilen diesen Eindruck macht)

Die Vorsilbe autos = selbst ist kein Thema, aber ich habe weder ein Substantiv, noch eine Beugeform irgendeines Verbs gefunden, die auf "matus" oder "matos" führt. Weder im girechischen, noch im Latein. Da käme bestenfalls automotus in Frage, womit wir ja praktisch beim automobil wären. Die bei Wikipedia stehende Wortwurzel meno ist jedenfalls definitiv daneben, denn das hieße "bleiben."

Weit realistischer erscheint mir eine Herleitung von machinare = entwickeln, was im Partizip Perfekt Passiv auf ma(china)tus hinausliefe.

Ob sich aus all dem ein freier Wille ableiten lässt, bleibt mindestens genauso fraglich wie beim Menschen. Da wir jedoch zunehmend darauf angewisen sind, dass diese rasant sich vermehrenden Geräte in bestimmten Schlüsselsituation erwartungsgemäß funktionieren, habe ich mir sicherheitshalber angewöhnt, sie höflich und zuvorkommend zu behandeln.

Das hat sich auch bei Menschen in 90% aller Fälle als zielführend erwiesen.
"machinare" als etymologische Wurzel scheint mir plausibel.
Wir sind immer in Bedingtheiten eingebunden, aus denen wir unsere Freiheit und den Willen - für etwas - entwickeln können und nicht - wie oft irrtümlich angenommen - eine Freiheit von etwas.

In diesem Sinne gibt es keinen absoluten und freien Willen. Es gibt Möglichkeiten, sich, in aller Freiheit, für etwas zu entscheiden. Denn unzweifelhaft ist die Freiheit von etwas, nur die Unbewusste Variante der (un)Freiheit für etwas.

Um es gegenüber dem Loslassen zu reflektieren: Ich muss die Illusion der Freiheit loslassen, um die Bedingtheit meiner gegenwärtigen Möglichkeiten zulassen zu können.

Dies ist nicht mit einem Determinismus zu verwechseln, der andere Grundannahmen postuliert.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
'An den Strohhalm klammern'....
Ich finde diese Metapher verdeutlicht nun ganz, mit welcher Kraft und Stärke das Unterbewusstsein (besonders in lebensbedrohlichen Situationen) den Gedanken an eine oppositionell günstigere Situation und die somit die freie Willensentscheidung verhindert.
**e Mann
2.564 Beiträge
Herkunft:

Im 16. Jahrhundert entlehnt aus dem lateinischen Adjektiv automatus → la „aus eigenem Antrieb handelnd“, freiwillig zunächst noch in den nicht eingedeutschten Formen "automaton" (Singular) und "automata" (Plural). Seinerseits geht das lateinische Adjektiv auf das entsprechende altgriechische Adjektiv αὐτόματος (autómatos) zurück. Dieses setzt sich zusammen aus den Wortbestandteilen αὐτός (autós) (deutsch: selbst, selbsttätig) und dem selbstständig nicht auftretenden Partizip μάτος (matos) der altgriechischen Wurzel *men „denken, wollen“.[1]


Das halte ich für sehr viel wahrscheinlicher als eine Herleitung über machinare.

Es gibt Möglichkeiten, sich, in aller Freiheit, für etwas zu entscheiden.

Es gibt nur die Möglichkeit, sich, in aller Bedingtheit, für etwas zu entscheiden. Für was man sich entscheidet, ist einem zu Beginn des Entscheidungsprozesses noch nicht klar. Am Ende des Prozesses aber weiß man (so man ihn genau studiert), dass man sich gar nicht anders hätte entscheiden können. Die letztendliche Entscheidung ist nicht zu steuern.
Die letztendliche Entscheidung ist nicht zu steuern.

das ist solange wahr bis die Hrinforschung uns etwas besseren belehren wird *zwinker*
**e Mann
2.564 Beiträge
Das hat mit der Forschung wenig zu tun. Da reicht eine genaue Selbstbeobachtung.

Man kann sich nicht willentlich gegen seinen Willen entscheiden. Nur dann aber wäre der Wille frei.
ja so lange man an den Determinismus glaubt. Leider oder Gott sei Dank ist in der Philosophie aber alles kontrovers.
Es gibt nur die Möglichkeit, sich, in aller Bedingtheit, für etwas zu entscheiden. Für was man sich entscheidet, ist einem zu Beginn des Entscheidungsprozesses noch nicht klar. Am Ende des Prozesses aber weiß man (so man ihn genau studiert), dass man sich gar nicht anders hätte entscheiden können. Die letztendliche Entscheidung ist nicht zu steuern.
@**e

Das ist ein Zirkelschluss, dem viele Deterministen unterliegen.
Wenn ich einen Entscheidungsprozess studiere (was auch immer "ganz genau" bedeutet), dann studiere ich eine nicht mehr änderbar Vergangenheit. Wo soll ich da noch eine bedingte Freiheit finden.
Ich kann die Gegenwart nicht simulieren. Das würde nur gelingen, wenn ich alle Faktoren - sprich, das ganze Universum - berücksichtigen würde. Tue ich dies, dann bin ich das Universum. Diesen Punkt der Unmöglichkeit, determiniert hier nur sich selbst, weil er keinen Bezug zur Gegenwart hat, sondern Vergangenheit und Zukunft zu einer "Theorie of everything" gegenwärtig verschmelzen will.
Dies vereint, in einmaliger Weise, die Hybris und den Fatalismus in einem Konzept.

Die Gegenwart ist eine physikalische Unmöglichkeit. Sie ist nicht zu fassen. Wir betrachten die Vergangenheit, damit wir eine Wahrscheinlichkeit der Zukunft berechnen können. Den gegenwärtigen Impuls dieser einzigen wirklichen existenziellen Ebene, zeigt, nach meinem Verständnis der Wissenschaftstheorie, genau ihren blinden Fleck. Wissenschaft erklärt gar nichts. Sie beschreibt nur was war und was sie aufgrund ihres theoretischen Konstruktkörpers, aus der Vergangenheit heraus, in die Zukunft weiter glaubt vorhersagen zu können. Bis ein neues Paradoxon auftaucht. Das genauer beschrieben werden muss, um etwas Unvorhergesehenes vorhersehbarer zu machen.

Je mehr die Wissenschaft den Menschen und das Universum beschreibt, desto mehr wird sie Kenntnis darüber erlangen, was der Mensch und das Universum nicht ist. Allerdings ist diese Nicht-Erkenntnis, für die meisten Wissenschaftler schon eine enorme Hürde, an der sie scheitern. Denn erst der Impuls des Nichtwissens, macht Wissen - und damit Entscheidungen - möglich. Wenn ich den Sprung zwischen Quantität und Qualität, der immer eine Zustandsänderung kennzeichnet, nicht wahrnehmen kann oder wahrnehmen will, werde ich immer auf Wissen der Vergangenheit angewiesen sein, um meine gegenwärtige Zukunft zu simulieren.

Das Sein zu beschreiben ist das Eine, nur den Sinn kann ich darüber nicht finden. Den kann ich nur Leben. Ein Paradox, das nur scheinbar eins ist. Das was wir Leben nennen, ist die Grenzschicht zwischen dem was ist und dem was sein wird. Das nennt man Gegenwart. Genau dort spielt sich ALLES ab. Restlos.

Als Beispiel: Das Zeit nur existiert, weil es aus dem Nicht(s)-Wissen geboren ist, wird schon an dem Messkonstrukt der Plank-Zeit deutlich. Sie kann hier nur Sprünge beschreiben. Alles Unterhalb dieser kleinsten Plank-Einheit, wird als Singularität mathematische definiert, kann aber hier keinen (bekannten) physikalischen Gesetzen mehr folgen. Die Grundlage der Zeit ist unbekannt. Geboren aus dem Nichts. Genauer, aus dem Momentum der Zustandsveränderung, die hier noch nicht mal beschreibbar ist, aber trotzdem passiert.

Was hält also die Welt in Bewegung? Es ist immer der Übergang von einem Zustand zum Anderen. Egal wie, egal wo, egal was. Auch in uns. Dieses Nicht(s) mehr sein und das Werden, ist die Grundlage und Qualität für alles. Nicht beschreibbar, nur spürbar. Für alle, wenn wir unser vorhandenes Nichtwissen zulassen, um die Grundlage unseres eigenen Wissens zu werden.

Denn nicht der Mensch oder das Universum an sich ist kontrovers, sondern nur die Beschreibungen, die nicht erklären können. Sie können nicht (für einen) erklären, was das Sein für einen Sinn hat.

Denn das Sein ist der Sinn. Allen Beschreibungen zum Trotz...
**e Mann
2.564 Beiträge
Das ist ein Zirkelschluss, dem viele Deterministen unterliegen.
Wenn ich einen Entscheidungsprozess studiere (was auch immer "ganz genau" bedeutet), dann studiere ich eine nicht mehr änderbar Vergangenheit. Wo soll ich da noch eine bedingte Freiheit finden.

Das wird in jedem Strafprozess gemacht. Im Falle eines Schuldspruchs geht die Rechtsprechung davon aus, dass der Täter zu irgend einem Zeitpunkt eine andere Wahl hätte treffen können. Das Gericht sieht hier in der Vergangenheit eine Freiheit zur Wahl.

Diese angenommene Freiheit ist die Grundlage dafür, überhaupt jemanden schuldig zu sprechen.

Ich zweifele diese Freiheit der Wahl an. Wäre ich an der Stelle eines Verbrechers, der gerade eine Straftat begeht, dann würde ich genau so handeln, wie er. Das ist so einfach wie auch erschreckend.
Ohne jetzt hier in Moralphilosophie zu tief eindringen zu wollen: Die Schuld, ebenso wie die Willensfreiheit sind kulturelle Konstrukte, die mehr für die Stabilität einer ebensolchen Kulturerwartung bei den Unschuldigen sorgt, wie er beim "Täter" nur feststellt, dass die kulturellen Normerwartungen, situativ bedingt, nicht erfüllt wurden. Hier kann es sehr aufschlussreich sein, sich mit der Rechtsgeschichte zu beschäftigen.

Mit meiner Argumentation habe ich versucht aufzuzeigen, dass eine bedingte Freiheit nur an einer Stelle existieren kann. Sie kann qualitativ niemals nachträglich definiert werden. Was der Determinist, in einer angenommenen geistigen Omnipotenz, glaubt über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft legen zu können.

Die Freiheit des Universums liegt in sich selbst verborgen. Um es mal thermodynamisch auszudrücken: Seine Energie ist absolut und unveränderlich, nur ändert sich, situativ und gegenwärtig unvorhersehbar, sein Zustand. Darin ist die "Freiheit" zu finden.

Aber vielleicht hadern wir auch nur mit den Begrifflichkeiten, die bei jedem von uns, jeweils anders, unvollständig sind. Letztlich aber immer die gleiche Wirklichkeit beschreiben.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Die Freiheit des Universums liegt in sich selbst verborgen. Um es mal thermodynamisch auszudrücken: Seine Energie ist absolut und unveränderlich, nur ändert sich, situativ und gegenwärtig unvorhersehbar, sein Zustand. Darin ist die "Freiheit" zu finden.
Das ist eine nachvollziehbare und gefällige Formulierung.
Wenngleich der Zweifler bei ....'seine Energie ist absolut'.... schon wieder an an unbewiesenes Postulat denken darf.
Gibt es ein Postulat, das seine letztendliche Begründung gefunden hat ;-)?.
**e Mann
2.564 Beiträge
Die Schuld, ebenso wie die Willensfreiheit sind kulturelle Konstrukte

Mehr wollte ich eigentlich auch nicht aussagen.

Vom Rest verstehe ich wenig.

Mit meiner Argumentation habe ich versucht aufzuzeigen, dass eine bedingte Freiheit nur an einer Stelle existieren kann.

Den zum Beispiel. Was ist eine "bedingte Freiheit"? An welcher Stelle kann sie existieren?

Aber vielleicht hadern wir auch nur mit den Begrifflichkeiten

Ja, unbedingt.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Hadern


und auch Zaudern gehen dem Loslassen gerne unmittelbar voraus.

Ohne die beiden wäre das Loslassen wahrscheinlich so geschmeidig, dass wir es nicht einmal bemerken würden.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Eine akademische oder Möchtegern-Akedemische Debatte hat in dieser Gruppe noch nie zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Die Grundlage dieser Gruppe liegt im Interesse einer heterogen zusammengesetzten Zahl von Joy-Usern an der Auseinandersetzung mit den eigenen Fragen, die sie ernsthaft oder versuchsweise philosophisch beleuchten wollen. Mehr ist es nicht.

Es ist aber auch nicht weniger. Immerhin ist es eine Sphäre einer Plattform für Erotik und Sex. Wir sind nicht hier, weil wir uns für Philosophie interessieren, sondern für Erotik und Sex. Als solche neigen wir zum Bildertausch oder zum Park an Ride (Parkplatzsex); zu Blümchensex oder zur Folter; zum Cam Chat oder zum Tastenwichsen; zum Gruppensex oder zum Gangbang; zur BBW (Big Beatiyiful Woman) oder zum BBC (Big Black Cock).

Diese Gruppe steht vor diesem, und nicht vor einem philosophischen Hintergrund. Wir sollten also sicher sein, daß jede akademische Geste wenig bis keinen Boden finden wird, auf dem sie zu einem Austausch kommen kann. Am Ende werden sich die Akademiker missverstanden fühlen und sich einem Haufen Ungebildeter gegenübersehen, und sie hätten dies zu Beginn schon wissen können.

Diese Menschen sind aber nicht ungebildet. Es steht ja gerade ihre Bildung im Fokus! Mazita fragt doch gerade danach. Sie fragt danach, welche Geschichte der Bildung des Einzelnen zugrunde liegt.

Bildung ist nicht per se akademisch. Sie ist persönlich.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Themenersteller 
Ein Dank an @***nt.

Ganz recht, ich fragte nach Lebensbildung.
Sie führt bei reflektierten Gemütern per se zur philosophischen Betrachtung, auch wenn sie nicht an zugegebenermaßen reizvollen akademischen Prinzipien ausgerichtet ist.

Deshalb verfolge ich sehr interessiert diese letztere Debatte, wie es sich mit dem freien Willen akademisch betrachtet verhalten mag. Ich neige auch nicht zu einer deterministischen Sicht, sondern dazu, dass der freie Wille nie wirklich frei sein kann, solange er an Gegebenheiten geknüpft ist. Für mich heisst das nichts anderes, als dass das Adjektiv 'frei' nur ein Synonym sein kann für die relative Unfreiheit, in der wir uns entscheiden können, die aber noch Handlungsspielräume bietet, den Verlauf unserer Aktionen zu beeinflussen.

Maxotaurus Aussage:
>>> Das Sein zu beschreiben ist das Eine, nur den Sinn kann ich darüber nicht finden.
Den kann ich nur Leben.<<<

trifft für mich den Kern dessen, was wir zu tun vermögen.
Und hier berühren sich die nichtakademische und die akademische Sicht wieder auf das Beste.
Was unterscheidet den das Akademische vom nicht akademischen?
Die Begriffs- und Regelräume, die den wissenschaftlichen Diskurs fehlerfreier machen sollen? Die Abstraktion, die Metaebene, die ohne Alltagsbezug auskommt?
Hatte hier irgendjemand diesen Anspruch oder die Erwartung? Ich nicht.

Was ich zu sagen habe, was ich fühle, IST meine Lebensbildung. Mein Bild vom Leben, ist abstrakt, weil sich der Alltag aus ihm jederzeit ableiten lässt.
Diese "Füllstoffe" zu erzählen, kann miriaden von Storys erzählen lassen, ohne jemals die Essenz der eigenen Lebensbildung zusammengefasst zu haben.

Entspannt euch - wenn ihr es denn nicht wart - und übt euch in kontemplativer Toleranz. Das was hier erzählt wird IST allesamt reine Lebensbildung. Akademisch oder nicht akademisch.

Teilt nicht, was ihr glaubt teilen zu müssen. Hey, lasst einfach los ;-).
****ta Frau
2.135 Beiträge
Themenersteller 
@*******rus
niemand braucht sein vorgehen zu entschuldigen oder zu rechtfertigen! alles ist gut, wie es ist, und jeder beitrag hält den motor in gang.
kontemplative toleranz gegenüber dem, was wir hier an überzeugungen absondern (auch wenn wir 5 minuten später anderer meinung sein sollten) oder was uns vorgesetzt wird, sollte inclusiv sein.

aber hier verstehe ich dich nicht:
>>Teilt nicht, was ihr glaubt teilen zu müssen.<<<
warum nicht? – was machen wir dann mit unserem schönen thread?
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich brauche hier keine Metadiskussion. Ich hatte etwas nicht verstanden und die eine oder andere Frage gestellt. Vielleicht können wir da weiter machen.
aber hier verstehe ich dich nicht:
>>Teilt nicht, was ihr glaubt teilen zu müssen.<<<
warum nicht? – was machen wir dann mit unserem schönen thread?

Ganz fundamental: Hier wird oft so gesprochen, dass es notwendig scheint, an etwas festzuhalten, um loslassen zu können.
Das ist verständlicherweise hinderlich. Es ist der Fluss der Relationen, der Einem mal getrennt nah erscheint, um, in Gänzlichkeit entfernt, sich dir wirklich zuzuwenden.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Loslassen hängt wahrscheinlich auch mit Bindung zusammen.
Etwas ist gebunden. An uns. Zumindest denken wir das. Doch wenn man eine Lupe nimmt, dann erkennt man oft, das unsere Bindung auch nach außen führt. Das, was uns bindet, und losgelassen werden könnte, sollte oder möchte, bindet auch anderes. Oft sind es Personen.

Lassen wir etwas los, dann lassen wir eventuell auch die Bindung zu den anderen los. Für uns mag es richtig sein. Für alle anderen etwas schlimmes. Und womögliches wissen wir das auch.
Weshalb das "Loslassen" manchmal auch so ein schwieriger Prozess ist. Es wirkt eben nicht nur auf uns, sondern auch auf unsere Umwelt.
Am Ende kann die Entscheidung so ausfallen, dass es zwar besser für uns wäre, etwas "zu lassen", damit aber nur egoistische Vorteile ziehen, währen alle anderen Nachteile daraus haben.

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Allgemein zur Gruppe
Manch einer darf es durchaus als Fehler betrachten, dieser Gruppe beigetreten zu sein. Wie es schon beschrieben wurde, schliessen sich hier wohl eher Menschen an, die etwas in die Tiefe gehen möchten, aber kein Studium absolvieren wollen.
Für mich ergibt diese Gruppe keinen Sinn, wenn ich jeden dritten Begriff im Duden nachschlagen muss. Und meine Lebenserfahrung sagt mir, oft wissen die Benutzer dieser Begrifflichkeiten selbst nicht, wovon sie reden. Oder aber es gibt unendlich viele Deutungen davon.

Ich komme nun aus der Physik und es ist mir ein leichtes einfache technische Abläufe in endlose Formulierungen und Texte zu packen, garniert mit Fach-und Fremdwörtern, das niemand etwas versteht.
Das Umgekehrte praktiziere ich übrigens sehr gern bei meinen Kollegen mit Doktortitel. Die bei Nachfragen oft sehr schnell an ihre Grenzen stoßen und verwendete Begriffe selbst nicht erklären können.

Möchte man sich hier mehr öffnen, dann sollte man auch darauf achten. Und ganz ehrlich, wer es ohne Fremdwörter und Geschwurbel nicht erklären kann, der hat es vielleicht selbst nicht verstanden.

Philosophie ist auch, oder vor allem (?), auch Meinung. Es gibt immer wieder den Gegenbeweis, oder die Gegenmeinung.
Textlich aber schreibt so mancher eher als "Wissender" mit unbedingter Wahrheit. Alles Andere beiseite schiebend.
Auch das kann den Tatendrang in dieser Gruppe bremsen.
*******ster Mann
2.009 Beiträge
Sehe ich ähnlich
Aber differenzierter.
Begriffe nachzulesen schärft den Verstand. Einzig mir fehlt oft die Zeit dazu, seitenlange Artikel in konkrete Aussagen zu übersetzen.
Aus diesem Grund werde ich dann den ein oder andern fred loslassen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Wo, bitte, wurden hier im Übermaß unverständliche Fremdworte verwendet?
Deutscher als Heidegger geht ja wohl kaum.

Zugegeben: Der hört sich auf die erste Schallwelle etwas verschwurbelt an; sein ungewöhnlicher Gebrauch deutscher Wortstämme zwingt gleichwohl zu sorgfältiger Lesart. Und genau in diesem Punkt wird die Philosophie in der allgemeinen Wahrnehmung unterschätzt.

Gerade zum Fremdwort "Automaten", das wir hier ein wenig näher beleuchtet haben, hätten Nicht-Geisteswissenschaftler Einiges beizutragen.

Mein Dank an Pue, der sich die Mühe gemacht hat, das ethymlogisch noch etwas tiefer zu verfolgen. Offenbar hat hier nach dem ersten Auftauchen im 16. Jahrhundert (ich musste dabei in Verbindung mit dem Stichwort "eigener Antrieb" an die Feinmechanik der damals aufkommenden Taschenuhren denken) eine bemerkenswerte Bedeutungsverschiebung stattgefunden, denn ein eigenes Wollen hätte man Kaugummi- oder Zigaretten-Automaten in meiner Kindheit eher weniger unterstellt.

Wann ist das gekippt? Mit dem Einzug von Windows 3.11 in den Bureaux und den Schweißrobotern bei Toyota? Oder schon beim Webstuhl, dessen eigener Antrieb eine Dampfmaschine war?

Das Thema hat übriggens auch extrem enge Bezüge zur
Grammatik
welche Märzmond weiter oben ins Feld führte. Insofern als DER führende Linguist der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Sprachwissenschaft vor allem dadurch umkrempelte, dass er die damals noch recht junge Theorie endlicher Automaten auf die formalen Eigenschaften syntaktischer Strukturen anwandte
https://de.wikipedia.org/wiki/Endlicher_Automat
mit der rückkoppelnden Folge, dass ebendadurch die Weiterentwicklung strukturreicherer, höherer Programmiersprachen überhaupt erst möglich wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chomsky-Hierarchie

Was unterscheidet den das Akademische vom nicht akademischen?

Wer den akademischen Betrieb mindestens bis zum Master durchläuft (vielleicht auch schon beim Bachelor), krönt diese mageren Jahre in den meisten Fächern mit einer extremst-hochspezialisierten wissenschaftliche Arbeit. Dies hat unter anderem zwei sehr postiive Effekte für die eigene Pesönlichkeit:

1) Der hohe Spezialisierungsgrad verschafft einem das Gefühl, etwas Einzigartiges geleistet zu haben. Sich eine winzig-kleine Plattform als Wissensfundament für die weitere Karriere erkämpft zu haben, auf dem rein kompetenzmäßig selten mehr als ein halbes Durtzend Menschen auf diesem Planeten Platz haben. Man bekommt sogar eine Urkunde mit Stempel.

2) Der hohe Spezialisierungsgrad verschafft einem das Gefühl, dass unsere Welt ziemlich absurd und bescheuert sein muss, wenn dieser Irrsinn, den man da verzapft hat, tatsächlich wichtig sein soll. Wenn es gut läuft, führt das zu der Einsicht, dass man sich nicht allzu viel drauf einbildet, sondern eher Sorge hat, wie, worüber und mit wem man sich von dieser Plattform aus überhaupt noch verständigen kann.

Die akademische Laufbahn ist hierfür weder eine notwendige noch eine hinreichende Bedingung. Aber außerhalb ist das viel schwerer zu erreichen.

Ob jemand aus übertriebener Geltungssucht oder aus purer Leidenschaft am Thema hochtrabende Reden führt, erkennt man mit etwas Gespür sehr schnell. Es besteht kein Anlass, das auf einer Metaebene zu thematisieren oder zu kritisieren: Für Ersteren ist seine Geltungssucht Strafe genug. Letzterer hebt bestenfalls verwundert-mitleidig die Augenbraue, da der Kritiker offenbar nichts hat, wofür er brennt.

Das, was uns bindet, und losgelassen werden könnte, sollte oder möchte, bindet auch anderes. Oft sind es Personen.

Das stimmt. Die Frage, ob es Dinge, Werte oder Personen gibt, die wir nicht unbedingt loslassen sollten, ist hier vielleicht etwas zu kurz gekommen. In fünf Tagen ist schließlich erster Advent.
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