Im Großen und Ganzen stimme ich mit deinem letzten beitrag überein, Mazita.
Zwei Sätze möchte ich fragend kommentieren:
Um seine Wahlmöglichkeiten ausschöpfen zu können, wird aber Raum benötigt. Also kommt zu der Prägung noch die Enge, in die diese automatisierten Preferenzen führen. Daher ist Verweilen statt Loslassen ein immer währendes perpetuum mobile.
Woher weiß ich, dass ich in der empfundenen Enge keinen Raum für Entscheidungen habe?
Ist das eigentliche Loslassen nicht ein fließen lassen?
Fehlt dazu nicht meist die Kenntis über den Fluss des Lebens?
Da die meisten Menschen dazu neigen, nicht an ihre Schmerzgrenzen zu gehen, schaffen es nur sehr wenige, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Und bis zur Handlung ist es dann immer noch ein großer Schritt, der häufig in vielen kleinen Schrittchen zersplittert zum Ausgang führt.
Ist Erkenntnis immer mit Schmerz verbunden?
Ist diese Erwartung eines Schmerzes, nicht ein Dogma, das uns erst daran hindert Erkenntnis zu erlangen?
Weil, die - als notwenig - erachteten Schritte, einfach gegen den eigenen Strom des Lebens gerichtet sind?
Geht es vieleicht, beim Loslassen, im Kern, um die eigenen Bewegung, im bewegt werden?
Kann also das Loslassen nicht in jedem Raum bewegt raumgreifen?
Zeigt es sich nicht schon, in der Analogie, physikalisch darin, dass, wenn ich einen Schritt AUF dieser Erde mache, es mir (in der Regel) nicht in den Sinn kommt, dass ich auch die Erde bewege, während sie mich auf diesem Schritt bewegt?
Wessen bin ich mir also Bewusst, wenn ich mich unter Menschen bewege?
Loslassen bedeutet vielleicht mehr den Strom des Lebens, mit meinem Bewusstheit des Seins, zuzulassen.
Die Bewegungen des eigenen Seins sind vielgestalt.
Nur, ist das Festhalten nicht die eigentliche Ursache, dass wir erst loslassen müssen, was uns unbeweglich macht? Fällt es uns vielicht deshalb hier so schwer, das Loslassen zu begreifen, weil dazu erst das Festhalten wollen vollständig aufgelöst gehört?
Erscheint uns also die Welt nicht nur deshalb so zersplittert, weil jeder Schritt sich der Bewegung der Welt, dessen Teil ich bin, verweigert? Muss sie dabei nicht zesplittert erscheinen, obwohl sie immer schon ein ganzes gewesen ist? Wirken manche Menschen deshalb so bunt, weil sie sich aus dieser eigenen Zersplitterung ihrer Welt, die buntesten Farben zusammensuchen, um darin eine heile Welt zu finden?
So, jetzt höre ich mal mit dem fragendenn Fluss auf und wende mich den Strom der Menschen zu, die jezt Mittagessen.
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und guten Appetit...