Das Wort Gottes besteht aus Worten und nicht aus Zahlen –
In der Kabbalah vereinen sich Laut/ Silbe und Zahl zu einer Position, die im Lebensbaum ausgedrückt wird. Ich wollte diesem Gedanken mehr Inhalt beifügen, merkte aber, dass ich für kundige Aussagen zum Thema zu viel, gemessen an meiner jetzt knappen Zeit, nachlesen müsste.
Die Idee aber, Wörter oder ihre Ursprungssilben mit Zahlen zu korrelieren, faszinierte mich schon immer. Und noch mehr die Art, wie das Verbrücken zu Stande kommt.
Ein Bezug zur Zahlenwelt, auch ohne mathematische Ambitionen, erweckt den Sinn für Symbole, für Archetypen, für das Heruntersieden von Info auf den Code, auf das Nötigste. Wie alles Abstrahieren, führt auch Solches nicht nur auf einen Punkt, sondern eröffnet auch Vektoren und Horizonte, und jeder Archetypus wird individuell ver-standen, auf-gefasst, kulturell unterschiedlich, ab-hängig vom eben aufgerufenen Um-Feld und Fokus.
Unsere Sprache ist permanent lokalisierend, unsere Worte sind Orte, die Verben sind Reisen und die Nomen die Höfe entlang der Bahn.
"Kohärenz" ist ein Bereisen nach Plan, nach bekanntem, so dass sich Teilnehmer am Satzverkehr auf die Minute genau begegnen können.
Die Gnade, sich aufs Sekündliche zu treffen, erfährt man nicht oft.
Ich sage, jedes Gebet wird erhört, wenn ich Gebet so nehme, wie es uncle nimmt.
Nur nicht immer von jenem, an den es sich richtete.
Wir alle haben(Er-) Hörer und Leser, nur sind es nicht immer jene, an die wir adressierten.
Adressen sind Zahlenfolgen, die am Firmament des Zifferhimmels leuchten. Ein Postbote wird seine eigene Dar-Stellung haben, von der Zugehörigkeit und Verbrückung von Namen und Hausnummer. Ich weiß, da ich noch papierne, materielle Briefe schreibe, wer die Hausnummer 13 hat, und bedauere, nicht mehr sie 57a zu haben, ich hatte auch schon die 17. Schreibt man Adressen auf, pinnt man sich und den Zielverorteten auf der Weltkarte und sieht vor sich, wo er/man steht.
Wenn Posts so sicher versandt werden könnten, gäbe es in den Foren weniger Differenzen. Aber den Standort des "Angebeteten" punktgenau zu erwischen, ist on- nicht weniger einfach, als offline.
Es gibt übrigens ein BadeZuSatz mit dem Namen "offline". Nach Alleswirdgut, Ichfühlmichheiter, Baohbloßnochchilleney und Dünensandandenfüßen, ein Ort, den ein jeder anders kennt. Überhaupt kennnen wir alle Orte jeweils anders.
Nichts ist ohne uns da, wo es mit uns ist.
Der Sand an den Ufern der Welt mag Bestand haben, auch wenn ich nicht hinsehe, und die Wörter, die aussprechbar sind, auch. Erst wenn ich hinsehe und zähle und benenne und verorte, verbrücken sie sich zu Strand und Satz.
Brücken sind wunderbare Standorte, sie tendieren zum Absoluten hin, von Genauhier nach Genaudort, und sind doch nur Zwischenzustände.
Binde- und Gedankenstriche sind in sich leer, und doch machtvoller, als ihre zu verbindenden Elemente zusammen.
Satzzeichen - welchen Zahlenwert werden sie haben?
Nullkomma.