Sehe ich im Prinzip auch so, auf die Dauer ist dies allerdings sehr ermüdend. Da kann man Zahlen und Zitate noch und nöcher vorlegen, es gibt immer noch welche, die Deine Quellen anzweifeln, Deine Gesinnung in Frage stellen und letzten Endes, wenn die Argumente dann endgültig ausgehen, die große, braune Keule rausholen. Wenn Du das ein paar Male erlebt hast, geht einfach die Lust am Diskutieren flöten. Allerdings unterstelle ich der Philo-Gruppe auch ein gewisses Niveau, daher ist durchaus zu vermuten, dass es hier nicht so schnell aus dem Ruder läuft...
Vielleicht mal etwas zu Presseproblematik, kürzlich noch von mir in TABU gepostet. Innerhalb weniger Tage widersprechen sich 2 Leitmedien zu einem ohnehin brisanten Thema geradezu diametral.
http://www.t-online.de/wirts … d-oft-ueberqualifiziert.html
http://www.rp-online.de/poli … -fluechtlingen-aid-1.6228912
Gleiches Thema, völlig unterschiedliche Aussagen. Und vielleicht mal am Rande, ich habe für die Stadt Leverkusen relativ konkrete Zahlen: 87% ohne Schulabschluss, 11% mit Schulabschluss aber ohne hier verwertbare Ausbildung (es geht also in Maßnahmen), und nur 2% haben einen anerkannten Abschluss, entweder Studium oder Ausbildung, meist aber ersteres. Zusätzlich geht man von etwa einem Viertel völliger Analphabeten aus, auch der eigenen Muttersprache. Ich gehe davon aus, dass in anderen Regionen Deutschlands die Zahlen ganz ähnlich sein werden, somit ist klar, dass das ständige Gerede von Fachkräften und Bereicherung im Bereich der Märchen anzusiedeln ist. Es bedarf keiner prophetischen Begabung zu erkennen, dass locker 90% unserer Neuankömmlinge für immer im ALG II-Bezug bleiben, und damit genau das Gegenteil von "die Renten- und Sozialkassen entlasten" tun. Und der Familiennachzug ist da noch nicht inbegriffen. Viele Leute erkennen diese Märchen, wenn sie sie sehen, und sind entsprechend ärgerlich darüber. Das anzusprechen, ist aber dann "billiger Populismus".
Natürlich platzt einem dann irgendwann der Kragen. Wenn dann noch regelmäßig Meldungen eintrudeln über Flüchtlinge, die ihre Unterkünfte abfackeln, über das Essen mosern und teils marodierend durch die Straßen ziehen, ist der Michel bedient. Wir haben inzwischen ein Millionenheer von Einwanderern bekommen, deren Frauenbild sozialisationsbedingt - sachte formuliert - vorsintflutlich ist, deren Sicht auf die westlich aufgeklärte Welt nicht selten von Feindseligkeit geprägt. Die Vorfälle von Sylvester in Köln oder der durch einen afghanischen Flüchtling vergewaltigten und ertränkten Studentin (und die dazugehörige Berichterstattung!) geben dann den Rest. Mindestens einmal in der Woche gehen solche Meldungen durch die Medien, allerdings nicht durch die großen, öffentlichen. Man muss gezielt danach suchen, denn der deutsche Schuldkomplex erlaubt da keine klare Nachrichtenlage. Im Gegenteil, wir suchen hier absurderweise auch noch nach Gründen, warum wir als Deutsche selbst dafür Verantwortung tragen, dass sich diese Leute so verhalten. Vor solchen Hintergründen kann doch keiner ernsthaft fragen, wie es zum Erstarken des Populismus kommt. Und dann kommt die FAZ letzte Woche mit einem Titel, der die hochelegante Grace Kelly mit einem dünnen, zartrosa Tuch auf dem Haar zeigt, und der wohl ernst gemeinten Frage, wo denn der Unterschied zwischen einer Kopftuch tagenden Muslima und diesem Bild liege. Wenn das nicht Erziehung sein soll, was dann? Und so etwas stößt nun einmal langsam sauer auf. Wenn nur ein Flüchtling von Deutschen verprügelt wird, geht das tagelang durch die Medien, die "Arsch huh - Zäng ussenander"-Fraktion veranstaltet Benefizkonzerte gegen Rassismus und Rechts und schwingt salbungsvolle Reden. Im umgekehrten Fall wird über so etwas oft nicht einmal berichtet. Oder wie im kölner Fall, erst Tage später und in Salamitaktik. Und gut gemeinte Ratschläge empfehlen dann eine "Armlänge Abstand". Wo ist da die Ausgewogenheit?
Nicht, dass hier irgendwelche Zweifel aufkommen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nichts gewählt, das weiter rechts als die SPD liegt, und aller Voraussicht nach werde ich das auch 2017 nicht, denn die AfD hat - abgesehen von Islam und Flüchtlingspolitik - keine Kongruenzen mit meinen Ansichten. Das reicht nicht, um sie zu wählen, zumal deren restliches Programm unausgegoren bis völliger Horror ist. Ich muss demnach damit klarkommen, dass ich mich durch niemanden in der Politik vertreten fühle. Bei allem Verständnis dafür, dass andere aus ihrem Ärger heraus genau das tun, ich werde mich nicht den Populisten zuwenden. Dafür reicht die Substanz auf Dauer einfach nicht.
Die aktuelle gesellschaftspolitische Lage treibt mich als genuin Linken in eine ziemlich schwierige Situation. Ich sehe die Missstände, diese anzusprechen, kollidiert aber heftig mit linken Grundsätzen. Ich erkenne, wie sich das alles auf lange Sicht demografisch und die Sozialsysteme betreffend auswirken wird. Man braucht nur einmal einen Blick nach DU-Marxloh oder K-Chorweiler oder Mülheim zu werfen. Das ist JETZT schon so, und war auch vor der Ankunft der Flüchtlinge so. Zu kleinen Bagatellunfällen rückt die Polizei oft schon mit 4 Streifenwagen an, weil die Sache sofort eskaliert und auch die Beamten bedroht werden. Plötzlich stehen 50, 60 schreiende Männer um die Szenerie.
Aber ich muss das als Linker wohl als Zeichen von "Multikulti" verstehen und akzeptieren, ob ich will, oder nicht. Schließlich bieten wir als Deutsche diesen verirrten Seelen zu wenige Perspektiven.
Die angesprochenen Spätaussiedler sind europäisch geprägte, christlich sozialisierte Menschen. Das ganze Land, das wir aufgenommen haben, bestand aus Deutschen ohne Sprachbarriere und von sehr ähnlicher kultureller Prägung und einer von Arbeit geprägten Gesellschaft. Von daher hinkt der Vergleich mit den nun aus den teilweise rückständigsten Gegenden dieses Planeten kommenden, zumeist völlig ungebildeten Leuten extrem. Die Mehrzahl ist absolut unintegrierbar, auch noch in Generationen. Dazu braucht man sich nur deren Mentalität, Sozialisation und Arbeitsmarktkompatibilität anzusehen. Das ist kein Populismus, das sind nachprüfbare Fakten.
So hier waren jetzt mal ein paar unbequeme Ansichten, dann legt mal los, wird bestimmt lustig...