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Tagesspuren

*******alm Paar
7.574 Beiträge
Aktion Dreikönigssingen
Wir waren an Ihrer Tür.
Da wir Sie nicht angetroffen haben, finden Sie diesen Zettel im Briefkasten bzw. unter Ihrer Tür.
Einen Segensstreifen für Ihre Wohnung können Sie jedoch auch im Pfarrbüro holen.

Ihre Sternsinger



Das hat was........................

calm*wink*
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Segensstreifen
so was hätt ich auch gern..

an meine Tür kommen sie nicht mehr seit ich aus der Kirche ausgetreten bin...

erinnert mich an die verrückte kürzliche Idee eines Politikers, Gotteshäuser nur noch für Menschen offen zu halten, welche auch Kirchensteuer zahlen *zwinker*

lg Azana
*******alm Paar
7.574 Beiträge
Liebe Azana,
ich bastel Dir einen, den kannst Du dann bei uns abholen!

............wir sind auch nicht mehr in der Kirche, aber trotzdem........

calm*wink*
azana.......

kleiner tip
bzw. hinweis....

einfach im pfarrbüro der kirchengemeinde
vor dem "sternsingen" anmelden, dann klappt es sicherlich *zwinker*

es liefen einfach zu viele beschwerden wegen belästigung ein, *ja*
deshalb werden in vielen gemeinden nur noch die adressen
von kirchenangehörigen angesteuert....
*******alm Paar
7.574 Beiträge
cioccolata,
fall mir ruhig in den Rücken!!!!!!!!!

Vor allen Dingen mach Dir ein schönes 2009! *bussi*

calm*wink*
dito :-)
och "dat calm" *knuddel*

*sorry*

mein vorschlag war ja für nächstes jahr - also 2010
oder wolltest du azana jedes jahr einen segensspruch basteln?

*floet*


ein schöner rücken kann entzücken
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Pfarrbüro
@ ciocco

das habe ich schon im ersten Jahr gemacht als sie nicht mehr kamen,

eigentlich mehr wegen meiner Tochter, weil die immer sehr viel Freude daran hatte...


es hieß lapidar, dass wir nicht mehr in der Kirchengemeinde wären und die Sternsinger nur solche besuchen würden..


tja...aber nun werde ich mich mit calms segenssprüchen trösten *wart

lg Azana
*******alm Paar
7.574 Beiträge
@ Azana, die Bastelecke, Teil eins.......
......wir basteln uns einen Segensspruch!

Außenabmessung 300x50mm, bitte fett einrahmen und ausschneiden!

Beschriftung folgt!

calm*wink* in den Montag
Tage-Jahre
sieben Tage
eine woche
wandlung
hochspannung
fallen lassen
und
stürzen
in einem Jahr?
tage
ich bin nur ein wenig gestorben
*******alm Paar
7.574 Beiträge
@ Azana, die Bastelecke, Teil zwei.......
......wir basteln uns einen Segensspruch!

Die Beschriftung:

20 * J + O + Y * 09

Schrifthöhe 35 mm.

Drucken, ausschneiden und auf den hoffentlich erstellten Untergrund kleben und fertig!

Jetzt nur noch eine schöne Befestigungsstelle aussuchen.

Liebe calmgrüße aus den verschneiten Auen der Ruhr *wink*
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Segensspruch
@ calm

*lächel, eine schöne Idee, aber ich überlege mir gerade ob die Anmeldung hier im JOY für mich wirklich ein Segen war *zwinker*


Mit Hoch und Tiefs fällt die Antwort wohl eher zum Ja aus...daher nehme ich deinen Gebasteltes gerne an

liebe Grüße

Regina
vielleicht
ist es ja mehr eine ode an die freude *zwinker*
als segensspruch gar nicht so schlecht *smile*

Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum!
|: Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!
|: Ja, wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer’s nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.

Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur;
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur
|: Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod;
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott!

Froh, wie seine Sonnen fliegen
Durch des Himmels prächt’gen Plan,
|: Laufet, Brüder, eure Bahn,
Freudig, wie ein Held zum Siegen.

Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische dein Heiligtum!
|: Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

|: Seid umschlungen, Millionen
Diesen Kuss der ganzen Welt!
|: Brüder! Über’m Sternenzelt
Muss ein lieber Vater wohnen
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such’ ihn über’m Sternenzelt!
|: Über Sternen muss er wohnen.

|: Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische dein Heiligtum!
Seid umschlungen, Millionen
|: Diesen Kuss der ganzen Welt!

|: Freude, Tochter aus Elysium,
|: Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
|: Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt

Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, über’m Sternenzelt
Muss ein lieber Vater wohnen.
Seid umschlungen,
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Freude, schöner Götterfunken
Tochter aus Elysium,
Freude, schöner Götterfunken, Götterfunken.

Autor: Friedrich Schiller
Vertonung: Ludwig van Beethoven
undatiert: ca. 1865
für dich..
Ich trage dein Herz bei mir. Ich trage es in meinen Herzen.
Nie bin ich ohne es. Wohin ich auch gehe, gehst du meine Teure.
Und was auch nur von mir allein gemacht wird, ist dein Werk, mein Schatz.
Ich fürchte kein Schicksal, weil du mein Schicksal bist, mein Liebling.
Ich will keine Welt, weil du meine Schöne, meine Welt bist, meine Liebste.
Hier ist das tiefste Geheimnis um das keiner weiß.
Hier ist die Wurzel der Wurzel.
Und die Knospe der Knospe.
Und der Himmel des Himmels, eines Baumes Namens Leben.
Der höher wächst als unsere Seele hoffe, unser Geist verstecken kann.
Das ist das Wunder, das den Himmel zusammen hält.
Ich trage dein Herz. Ich trage es in meinen Herzen.


E.E. Cummings
Gedanken
Manchmal , wenn es mir so richtig gut geht (wie z.Z. )frage ich mich,
...ja was frag ich mich eigentlich?.
Irgendwie hab ich keine Fragen, nur Antworten.
Rede bzw. Denke ich mir die Welt schön ?.
Verdränge ich alles ?, ist das Elend der Welt mir nicht mehr wichtig ?, habe ich resigniert ?, bin ich gar zum ultimativen Egoisten mutiert ?.
Nein !,...ich bin einfach nur im Einklang mit dem Universum und weiss, das alles gut wird.
Friede mit euch
euer nobody67
Kinderarmut
Gedanken ....
die ich mir täglich stelle und nicht nur heute,
sondern ganz besonders seit einigen Tagen,
nachdem ich mal wieder eine TV Sendung darüber gesehen habe.

Letzte Woche sah ich eine TV Sendung,
die sich "Arche Noa" nannte - (eine von vielen solcher Intuitionen)
in der die"Armut der Kinder" vorgestellt wurde.

Mehr als tragisch, zusehen zu müssen, wie man in anderen Erdteilen,
wo es genug Armut - "arme Menschen" gibt,
massenhaft Erdöl und Edelsteine zu Geld gemacht wird und die Reichen immer reicher werden.

Und vom Staat, die Banken, in Milliardenhöhen unterstützt werden, wo zur gleichen Zeit, in den kleinen Betrieben die Lichter ausgehen, weil sie von den Banken keine Kredite bekommen.

Und wir alle sehen zu, wie Menschen unwürdig behandelt werden.


WARUM - müssen Kinder hungern?

WARUM - müssen überhaupt Menschen auf dieser reichen Welt hungern?


auch ich wünsche allen Menschen - Friede - im Herzen *blume*

Tiefsinnige
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ohweh, ohweh,
ich sehe schon,
am horizont den braunen sohn,
der unheil denkt und heil verspricht,
dann wird es dunkel und nicht licht!

calmspuren zum tag *wink*
**********ieden Mann
69 Beiträge
Kann man die tiefste Erkenntnis in Worte fassen?
Heute wurde ich gefragt, was für mich die höchste Weisheit sei.
Ich anwortete nichst und bleib still.
Und wieder wurde die Frage gestellt, diesmal eindringlicher.
Weiter blieb ich still.
Mein Gegenüber wurde ungeduldig und ungehalten und so antwortete ich schließlich:
"Ich habe Dir die Antwort schon gegeben! Die höchste Weisheit ist Schweigen!
Der Intellekt....
einen Auszug von:

Friedrich Nietzsche
1873, aus dem Nachlaß

Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne


In irgend einem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der "Weltgeschichte": aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mußten sterben. - So könnte jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend illustriert haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur ausnimmt. Es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben. Denn es gibt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben hinausführte. Sondern menschlich ist er, und nur sein Besitzer und Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm drehten. Könnten wir uns aber mit der Mücke verständigen, so würden wir vernehmen, daß auch sie mit diesem Pathos durch die Luft schwimmt und in sich das fliegende Zentrum dieser Welt fühlt. Es ist nichts so verwerflich und gering in der Natur, was nicht, durch einen kleinen Anhauch jener Kraft des Erkennens, sofort wie ein Schlauch aufgeschwellt würde; und wie jeder Lastträger seinen Bewunderer haben will, so meint gar der Stolzeste Mensch, der Philosoph, von allen Seiten die Augen des Weltalls teleskopisch auf sein Handeln und Denken gerichtet zu sehen.

Es ist merkwürdig, daß dies der Intellekt zustande bringt, er, der doch gerade nur als Hilfsmittel den unglücklichsten, delikatesten, vergänglichsten Wesen beigegeben ist, um sie eine Minute im Dasein festzuhalten, aus dem sie sonst, ohne jene Beigabe, so schnell wie Lessings Sohn zu flüchten allen Grund hätten. Jener mit dem Erkennen und Empfinden verbundene Hochmut, verblendende Nebel über die Augen und Sinne der Menschen legend, täuscht sie also über den Wert des Daseins, dadurch daß er über das Erkennen selbst die schmeichelhafteste Wertschätzung in sich trägt. Seine allgemeinste Wirkung ist Täuschung - aber auch die einzelnsten Wirkungen tragen etwas von gleichem Charakter an sich.

Der Intellekt, als ein Mittel zur Erhaltung des Individuums, entfaltet seine Hauptkräfte in der Verstellung; denn diese ist das Mittel, durch das die schwächeren, weniger robusten Individuen sich erhalten, als welchen einen Kampf um die Existenz mit Hörnern oder scharfem Raubtier-Gebiß zu führen versagt ist. Im Menschen kommt diese Verstellungskunst auf ihren Gipfel: hier ist die Täuschung, das Schmeicheln, Lügen und Trügen, das Hinter-dem-Rücken-Reden, das Repräsentieren, das im erborgten Glanze Leben, das Maskiertsein, die verhüllende Konvention, das Bühnenspiel vor anderen und vor sich selbst, kurz das fortwährende Herumflattern um die eine Flamme Eitelkeit so sehr die Regel und das Gesetz, daß fast nichts unbegreiflicher ist, als wie unter den Menschen ein ehrlicher und reiner Trieb zur Wahrheit aufkommen konnte. Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und Traumbilder, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum und sieht "Formen", ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich, Reize zu empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu spielen. Dazu läßt sich der Mensch nachts, ein Leben hindurch, im Traume belügen, ohne daß sein moralisches Gefühl dies je zu verhindern suchte: während es Menschen geben soll, die durch starken Willen das Schnarchen beseitigt haben. Was weiß der Mensch eigentlich von sich selbst! Ja, vermöchte er auch nur sich einmal vollständig, hingelegt wie in einen erleuchteten Glaskasten, zu perzipieren? Verschweigt die Natur ihm nicht das Allermeiste, selbst über seinen Körper, um ihn, abseits von den Windungen der Gedärme, dem raschen Fluß der Blutströme, den verwickelten Fasererzitterungen, in ein stolzes, gauklerisches Bewußtsein zu bannen und einzuschließen! Sie warf den Schlüssel weg: und wehe der verhängnisvollen Neubegier, die durch eine Spalte einmal aus dem Bewußtseinszimmer heraus und hinabzusehen vermöchte, und die jetzt ahnte, daß auf dem Erbarmungslosen, dem Gierigen, dem Unersättlichen, dem Mörderischen der Mensch ruht, in der Gleichgültigkeit seines Nichtwissens, und gleichsam auf dem Rücken eines Tigers in Träumen hängend. Woher, in aller Welt, bei dieser Konstellation der Trieb zur Wahrheit!

Soweit das Individuum sich, gegenüber andern Individuen, erhalten will, benutzt es in einem natürlichen Zustand der Dinge den Intellekt zumeist nur zur Verstellung: weil aber der Mensch zugleich aus Not und Langeweile gesellschaftlich und herdenweise existieren will, braucht er einen Friedensschluß und trachtet danach, daß wenigstens das allergrößte bellum omnium contra omnes aus seiner Welt verschwinde. Dieser Friedensschluß bringt etwas mit sich, was wie der erste Schritt zur Erlangung jenes rätselhaften Wahrheitstriebes aussieht. Jetzt wird nämlich das fixiert, was von nun an "Wahrheit" sein soll, das heißt, es wird eine gleichmäßig gültige und verbindliche Bezeichnung der Dinge erfunden, und die Gesetzgebung der Sprache gibt auch die ersten Gesetze der Wahrheit: denn es entsteht hier zum ersten Male der Kontrast von Wahrheit und Lüge. Der Lügner gebraucht die gültigen Bezeichnungen, die Worte, um das Unwirkliche als wirklich erscheinen zu machen; er sagt zum Beispiel: "ich bin reich", während für seinen Zustand gerade "arm" die richtige Bezeichnung wäre. Er mißbraucht die festen Konventionen durch beliebige Vertauschungen oder gar Umkehrungen der Namen. Wenn er dies in eigennütziger und übrigens Schaden bringender Weise tut, so wird ihm die Gesellschaft nicht mehr trauen und ihn dadurch von sich ausschließen. Die Menschen fliehen dabei das Betrogenwerden nicht so sehr als das Beschädigtwerden durch Betrug: sie hassen, auch auf dieser Stufe, im Grunde nicht die Täuschung, sondern die schlimmen, feindseligen Folgen gewisser Gattungen von Täuschungen. In einem ähnlichen beschränkten Sinne will der Mensch auch nur die Wahrheit: er begehrt die angenehmen, Leben erhaltenden Folgen der Wahrheit, gegen die reine folgenlose Erkenntnis ist er gleichgültig, gegen die vielleicht schädlichen und zerstörenden Wahrheiten sogar feindlich gestimmt. Und überdies: wie steht es mit jenen Konventionen der Sprache? Sind sie vielleicht Erzeugnisse der Erkenntnis, des Wahrheitssinnes, decken sich die Bezeichnungen und die Dinge? Ist die Sprache der adäquate Ausdruck aller Realitäten?

Nur durch Vergeßlichkeit kann der Mensch je dazu kommen zu wähnen, er besitze eine "Wahrheit" in dem eben bezeichneten Grade. Wenn er sich nicht mit der Wahrheit in der Form der Tautologie, das heißt mit leeren Hülsen begnügen will, so wird er ewig Illusionen für Wahrheiten einhandeln. Was ist ein Wort? Die Abbildung eines Nervenreizes in Lauten. Von dem Nervenreiz aber weiterzuschließen auf eine Ursache außer uns, ist bereits das Resultat einer falschen und unberechtigten Anwendung des Satzes vom Grunde. Wie dürften wir, wenn die Wahrheit bei der Genesis der Sprache, der Gesichtspunkt der Gewißheit bei den Bezeichnungen allein entscheidend gewesen wäre, wie dürften wir doch sagen: der Stein ist hart: als ob uns "hart" noch sonst bekannt wäre, und nicht nur als eine ganz subjektive Reizung! Wir teilen die Dinge nach Geschlechtern ein, wir bezeichnen den Baum als männlich, die Pflanze als weiblich: welche willkürlichen Übertragungen! Wie weit hinausgeflogen über den Kanon der Gewißheit! Wir reden von einer "Schlange": die Bezeichnung trifft nichts als das Sichwinden, könnte also auch dem Wurme zukommen. Welche willkürlichen Abgrenzungen, welche einseitigen Bevorzugungen bald der bald jener Eigenschaft eines Dinges! Die verschiedenen Sprachen, nebeneinander gestellt, zeigen, daß es bei den Worten nie auf die Wahrheit, nie auf einen adäquaten Ausdruck ankommt: denn sonst gäbe es nicht so viele Sprachen. Das "Ding an sich" (das würde eben die reine folgenlose Wahrheit sein) ist auch dem Sprachbildner ganz unfaßlich und ganz und gar nicht erstrebenswert. Er bezeichnet nur die Relationen der Dinge zu den Menschen und nimmt zu deren Ausdrucke die kühnsten Metaphern zu Hilfe. Ein Nervenreiz, zuerst übertragen in ein Bild! Erste Metapher. Das Bild wieder nachgeformt in einem Laut! Zweite Metapher. Und jedesmal vollständiges Überspringen der Sphäre, mitten hinein in eine ganz andre und neue. Man kann sich einen Menschen denken, der ganz taub ist und nie eine Empfindung des Tones und der Musik gehabt hat: wie dieser etwa die chladnischen Klangfiguren im Sande anstaunt, ihre Ursachen im Erzittern der Saite findet und nun darauf schwören wird, jetzt müsse er wissen, was die Menschen den "Ton" nennen, so geht es uns allen mit der Sprache. Wir glauben etwas von den Dingen selbst zu wissen, wenn wir von Bäumen, Farben, Schnee und Blumen reden, und besitzen doch nichts als Metaphern der Dinge, die den ursprünglichen Wesenheiten ganz und gar nicht entsprechen. Wie der Ton als Sandfigur, so nimmt sich das rätselhafte X des Dings an sich einmal als Nervenreiz, dann als Bild, endlich als Laut aus. Logisch geht es also jedenfalls nicht bei der Entstehung der Sprache zu, und das ganze Material, worin und womit später der Mensch der Wahrheit, der Forscher, der Philosoph arbeitet und baut, stammt, wenn nicht aus Wolkenkuckucksheim, so doch jedenfalls nicht aus dem Wesen der Dinge.

Denken wir besonders noch an die Bildung der Begriffe. Jedes Wort wird sofort dadurch Begriff, daß es eben nicht für das einmalige ganz und gar individualisierte Urerlebnis, dem es sein Entstehen verdankt, etwa als Erinnerung dienen soll, sondern zugleich für zahllose, mehr oder weniger ähnliche, daß heißt streng genommen niemals gleiche, also auf lauter ungleiche Fälle passen muß. Jeder Begriff entsteht durch Gleichsetzen des Nichtgleichen. So gewiß nie ein Blatt einem andern ganz gleich ist, so gewiß ist der Begriff Blatt durch beliebiges Fallenlassen dieser individuellen Verschiedenheiten, durch ein Vergessen des Unterscheidenden gebildet und erweckt nun die Vorstellung, als ob es in der Natur außer den Blättern etwas gäbe, das "Blatt" wäre, etwa eine Urform, nach der alle Blätter gewebt, gezeichnet, abgezirkelt, gefärbt, gekräuselt, bemalt wären, aber von ungeschickten Händen, so daß kein Exemplar korrekt und zuverlässig als treues Abbild der Urform ausgefallen wäre. Wir nennen einen Menschen "ehrlich". warum hat er heute so ehrlich gehandelt? fragen wir. Unsere Antwort pflegt zu lauten: seiner Ehrlichkeit wegen. Die Ehrlichkeit! Das heißt wieder: das Blatt ist die Ursache der Blätter. Wir wissen ja gar nichts von einer wesenhaften Qualität, die "die Ehrlichkeit" hieße, wohl aber von zahlreichen individualisierten, somit ungleichen Handlungen, die wir durch Weglassen des Ungleichen gleichsetzen und jetzt als ehrliche Handlungen bezeichnen; zuletzt formulieren wir aus ihnen eine qualitas occulta mit dem Namen: "die Ehrlichkeit". Das Übersehen des Individuellen und Wirklichen gibt uns den Begriff, wie es uns auch die Form gibt, wohingegen die Natur keine Formen und Begriffe, also auch keine Gattungen kennt, sondern nur ein für uns unzugängliches und undefinierbares X. Denn auch unser Gegensatz von Individuum und Gattung ist anthropomorphisch und entstammt nicht dem Wesen der Dinge, wenn wir auch nicht zu sagen wagen, daß er ihm nicht entspricht: das wäre nämlich eine dogmatische Behauptung und als solche ebenso unerweislich wie ihr Gegenteil.

Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen, kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauch einem Volke fest, kanonisch und verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, daß sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht mehr als Münzen, in Betracht kommen.

Wir wissen immer noch nicht, woher der Trieb zur Wahrheit stammt: denn bis jetzt haben wir nur von der Verpflichtung gehört, die die Gesellschaft, um zu existieren, stellt: wahrhaft zu sein, das heißt die usuellen Metaphern zu brauchen, also moralisch ausgedrückt: von der Verpflichtung, nach einer festen Konvention zu lügen, herdenweise in einem für alle verbindlichen Stile zu lügen. Nun vergißt freilich der Mensch, daß es so mit ihm steht; er lügt also in der bezeichneten Weise unbewußt und nach hundertjährigen Gewöhnungen - und kommt eben durch diese Unbewußtheit, eben durch dies Vergessen zum Gefühl der Wahrheit. An dem Gefühl verpflichtet zu sein, ein Ding als "rot", ein anderes als "kalt", ein drittes als "stumm" zu bezeichnen, erwacht eine moralische auf Wahrheit sich beziehende Regung: aus dem Gegensatz des Lügners, dem niemand traut, den alle ausschließen, demonstriert sich der Mensch das Ehrwürdige, Zutrauliche und Nützliche der Wahrheit. Er stellt jetzt sein Handeln als " vernünftiges" Wesen unter die Herrschaft der Abstraktionen; er leidet es nicht mehr, durch die plötzlichen Eindrücke, durch die Anschauungen fortgerissen zu werden, er verallgemeinert alle diese Eindrücke erst zu entfärbteren, kühleren Begriffen, um an sie das Fahrzeug seines Lebens und Handelns anzuknüpfen. Alles, was den Menschen gegen das Tier abhebt, hängt von dieser Fähigkeit ab, die anschaulichen Metaphern zu einem Schema zu verflüchtigen, also ein Bild in einen Begriff aufzulösen. Im Bereich jener Schemata nämlich ist etwas möglich, was niemals unter den anschaulichen ersten Eindrücken gelingen möchte: eine pyramidale Ordnung nach Kasten und Graden aufzubauen, eine neue Welt von Gesetzen, Privilegien, Unterordnungen, Grenzbestimmungen zu schaffen, die nun der andern anschaulichen Welt der ersten Eindrücke gegenübertritt, als das Festere, Allgemeinere, Bekanntere, Menschlichere und daher als das Regulierende und Imperativische. Während jede Anschauungsmetapher individuell und ohne ihresgleichen ist und deshalb allem Rubrizieren immer zu entfliehen weiß, zeigt der große Bau der Begriffe die starre Regelmäßigkeit eines römischen Kolumbariums und atmet in der Logik jene Strenge und Kühle aus, die der Mathematik zu eigen ist. Wer von dieser Kühle angehaucht wird, wird es kaum glauben, daß auch der Begriff, knöchern und achteckig wie ein Würfel und versetzbar wie jener, doch nur als das Residuum einer Metapher übrig bleibt, und daß die Illusion der künstlerischen Übertragung eines Nervenreizes in Bilder, wenn nicht die Mutter, so doch die Großmutter eines jeden Begriffs ist. Innerhalb dieses Würfelspiels der Begriffe heißt aber "Wahrheit'", jeden Würfel so zu gebrauchen, wie er bezeichnet ist, genau seine Augen zu zählen, richtige Rubriken zu bilden und nie gegen die Kastenordnung und gegen die Reihenfolge der Rangklassen zu verstoßen. Wie die Römer und Etrusker sich den Himmel durch starre mathematische Linien zerschnitten und in einen solchermaßen abgegrenzten Raum, als in ein templum, einen Gott bannten, so hat jedes Volk über sich einen solchen mathematisch zerteilten Begriffshimmel und versteht nun unter der Forderung der Wahrheit, daß jeder Begriffsgott nur in seiner Sphäre gesucht werde. Man darf hier den Menschen wohl bewundern als ein gewaltiges Baugenie, dem auf beweglichen Fundamenten und gleichsam auf fließendem Wasser das Auftürmen eines unendlich komplizierten Begriffsdomes gelingt: - freilich, um auf solchen Fundamenten Halt zu finden, muß es ein Bau wie aus Spinnefäden sein, so zart, um von der Welle mit fortgetragen, so fest, um nicht von jedem Winde auseinandergeblasen zu werden. Als Baugenie erhebt sich solchermaßen der Mensch weit über die Biene: diese baut aus Wachs, das sie aus der Natur zusammenholt, er aus dem weit zarteren Stoffe der Begriffe, die er erst aus sich fabrizieren muß. Er ist hier sehr zu bewundern - aber nur nicht wegen seines Triebes zur Wahrheit, zum reinen Erkennen der Dinge. Wenn jemand ein Ding hinter einem Busche versteckt, es ebendort wieder sucht und auch findet, so ist an diesem Suchen und Finden nicht viel zu rühmen: so aber steht es mit dem Suchen und Finden der "Wahrheit" innerhalb des Vernunft-Bezirkes. Wenn ich die Definition des Säugetiers mache und dann erkläre, nach Besichtigung eines Kamels: "siehe, ein Säugetier", so wird damit eine Wahrheit zwar ans Licht gebracht, aber sie ist von begrenztem Werte, ich meine, sie ist durch und durch anthropomorphisch und enthält keinen einzigen Punkt, der "wahr an sich", wirklich und allgemeingültig, abgesehn von dem Menschen, wäre. Der Forscher nach solchen Wahrheiten sucht im Grunde nur die Metamorphose der Welt in den Menschen, er ringt nach einem Verstehen der Welt als eines menschenartigen Dinges und erkämpft sich bestenfalls das Gefühl einer Assimilation. Ähnlich wie der Astrolog die Sterne im Dienste der Menschen und im Zusammenhange mit ihrem Glück und Leide betrachtete, so betrachtet ein solcher Forscher die ganze Welt als geknüpft an den Menschen, als den unendlich gebrochenen Widerklang eines Urklanges, des Menschen, als das vervielfältigte Abbild des einen Urbildes, des Menschen. Sein V erfahren ist, den Menschen als Maß an alle Dinge zu halten: wobei er aber von dem Irrtum ausgeht, zu glauben, er habe diese Dinge unmittelbar, als reine Objekte vor sich. Er vergißt also die originalen Anschauungsmetaphern als Metaphern und nimmt sie als die Dinge selbst.
@tiefsinnige
Das war keine Tagesspur, das ist schon eine Lebensspur. Und obgleich ich sie mit meinem Ratio erfassen kann, ist sie nicht unwahr.
Autsch,...wie schmerzlich und doch Wahrhaftig.
Danke
das leben....
schert sich einen dreck um die weltwirtschaftslage....es findet immer einen weg...

einen geruhsamen abend wünschend
nio**
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Fuß
Na da hat es aber jemand eilig in die Welt zu treten *zwinker*

lg Azana
...lebensspuren...
da werde ich mal den "lebensspuren" nachspüren...und mich anschließen...mit einem gedicht...nicht - aus meiner feder

wir haben
gegessen getrunken
bewundert protestiert
die sterne bestaunt
ein paar menschen geliebt

wir haben
ein bisschen gelebt

wir leben noch
ein bisschen

(rose ausländer)

***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Trauer
diese Worte begegneten mir heute

Möglicherweise ist ein Begräbnis unter Menschen
ein Hochzeitsfest unter Engeln.
Khalil Gibran

ich fand sie irgendwie sehr tröstlich

lg Azana
allein im Sein
Jeder ist allein.
"Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste."
• Hans Krailsheimer
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