Genau so kann man es sehen
Spannender finde ich hier die Frage, warum der Begriff "Schicksal" für viele bedeutet, dass man keine Handlungsmöglichkeiten und -freiheiten hat.
Ich bin meines eigenen Glückes Schmied. Das ist auch was ich denke, das widerspricht aber nicht meinem Glauben an das Schicksal.
Denn Schicksal bedeutet doch nur den Glauben an etwas einem geschicktes zu haben, eine Aufgabe, ein Opfer, eine Berufung etc.
Schicksal ist nicht zu verwechseln mit Determinismus, dem Fehlen eines Zufalls, dem unabweichlichen Ablauf von allem. Im Gegenteil, Schicksal braucht den Glauben an etwas Einzelnes das explizit jemandem geschickt ( von was auch immer ) wird, während Determinismus voraussetzt, das alles einfach auf Grund von allem in der Vergangenheit unausweichlich geschieht.
Schicksal ist der Glaube an ein Geschehen ohne deterministische Ursache. Wir sind aber sehr im subjektiven Erleben von Ursache und Wirkung gefangen, und können uns kaum eine Umkehrung vorstellen.
aber z.B. zeigen uns die modernen Erkenntnisse der Quantenphysik, dass auch die Wirkung vor der Ursache sein kann, so unlogisch es uns auch erscheinen mag. Warum soll es da was einzelne Ereignisse angeht kein "Schicksal" geben. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind schon, wenn wir der Physik glauben dürfen, wir haben aber trotzdem die Wahl, welchen Weg wir darin einschlagen.
Der Gedanke ist nicht paradoxer, wie die Vorstellung eines unendlichen, aber in sich geschlossenen Universums.
(Ru)dolf