Es ist wie in der Natur....
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Dann der Existentialismus also: Die Lächerlichkeit und die Tragik so mancher Idee erschöpft sich bereits darin, einen fortwährenden Anspruch auf Linearität zu erheben. Ist Existentialismus Philosophie oder Grundbedingung? Wo doch so ein alter Griesgnaddel das Ende der Philosophie bereits vor gut 100 Jahren datierte. In der globalisierten Welt allenfalls romantische Sandkastenspiele unter dem Emoji-verhangenen Firmament. Ein Grund vielleicht mehr, unverblümt ein Bekenntnis zur Romantik abzugeben als diese denn zu verdammen, wieso denn auch nicht? Vielleicht ein allenfalls fakultatives Grundproblem, wenn Idee institutionalisiert wird.
Mag arrogant klingen,ist es auch, sofern man sich bewusst werde, selbigst durch die Segnungen des UNOversums um die Erfahrung des Metzelns und des Wiederaufbaus in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts betrogen worden zu sein. Wie dann allgemeingültige Regeln des Schmerzes erfassen, ohne Gefahr zu laufen, der Modesünde des Weltschmerzes zu erliegen.
In retrograder Betrachtung mag der Existentialismus gut+gerne zur Überhöhung dienen. Allenfalls eine Zeiterscheinung, geprägt von denselben jahreszeitlichen Zyklen, wie so manch andere "große philosophische Idee". Die Aufbruchstimmung des Frühlings, Weggefährten zur Aussaat sammelnd, die Blütezeit der sommerlichen "Temps Modernes". Und mit der Erntezeit des Herbstes einher die Entdeckung des Verrats. Der Existentialismus Sartres gebahr die zutreffende Erkenntnis der Zerrissenheit des Menschwerdens, Camus dazu m.E. die Zerrissenheit des Menschseins und- der Idee an sich. Eine Entdeckung,die der Pfeifenraucher vom Montmartre wohl nie so recht verknusen konnte, zudem sich doch dieser nordafrikanische parvenu erdreistete, sich den Stockholmer Ehren hinzugeben, die ja dem eigentlich bourgeoisen Großmeister zustanden. Und so schwärmen die Satrapen des Großmeisters aus zur Vertreibung des faulen Apfels aus dem Paradies, Schluss mit den modernen Zeiten. Rückblickend vielleicht konsequenter der Mann aus dem Schwarzwald, der sich vordergründig damit zu begnügen schien, sich zuzukacken und in aller Stille ein Apfelbäumchen zu pflanzen(Nicht überliefert, ob dieser dann auch das Gras wachsen hörte). Der Winter dann geprägt durch den aufkeimenden Ekel, von seiner bourgeoisen Herkunft wieder eingeholt zu werden, senil vor Stuttgarter Gefängnisgittern Mordsgesindel hofierend, während Adorno in Hörsälen zusammengebrüllt wird.
Der Existentialismus ...vielleicht als konsequenter Abgesang von der Idee der universellen Weltgerechtigkeit, en conséquence...
Ob das Buch lesenswert ist, mag dahingestellt sein. Scheint es sich doch sehr gut zu eignen, den Glanz der "Temps Modernes" Jahrzehnte später handlich durch den heimischen Kronleuchter illuminieren zu lassen. Entspannte Unterhaltung versprechend, hope so mit der selben Leichtigkeit, wie es schon die lesenswerte Retropublikation über Djuna Barnes und den Club Algonquin nach dem Trauma des ersten Gewitters des 20.Jahrhunderts versprach. Darin dann eingerahmt die für die roaring twenties prägende Adaption der Kaffeehauskultur...
Kaffeehauskultur, Schwarz gekleidet...man mag das Aussterben(?) dieser Kultur durchaus bedauern. Vielleicht auch Konsequenz des Umstandes, dass die in dieser so liebevollen Kultur innewohnende Kraft der Entschleunigung so gar nicht in die ...modernen Zeiten passen möchte.Wenngleich das Schwarzgewandete nahezu zeitlos erscheint. Halt nur in der Zeitarchitektur adaptierte Kaffeehauskultur, der GenX genauso innewohnend, nur dass diese mit the Great Rock´n-roll-Swindle den Zirkus rechtzeitig abbläst, bevor man erst so richtig zum Sitzen und Schwatzen kommt und sich in der Generation Y darin manifestierend, mit zentnerweise Blech in der Fresse und (was mich erschrak) verblichenen Nirvana-T-Shirts (hääää?) über Friedhöfe zu stolpern. Auch sehr romantisch,Kerze in der rechten, Axolotl in der linken Hand, passt schon- immerhin tröstlich, die Hände dann voll zu haben, damit sich der Arm dann nicht wieder hebt...
Kaffeehauskultur...dem Grundsinne der eigentliche Extrakt des unsterblichen Motivs des Gastmahls ? Man muss sich vielleicht nur daran gewöhnen... an die neue Innenarchitektur, die Tischdeko ändert sich und auch die Speisenkarte wechselt periodisch. Immerhin: Täglich warme Küche!
Frucht-folgen(Recht so!)...So reizvoll das libidinöse Sinnieren über Marillen auch sein mag- mir scheint, es ist Kirschzeit...(auch eine Steinfrucht). Immerhin, dem Ideengeber sei Dank, das (dem wahren Genießer) assoziativ Nahe-Liegende spätreifer Rosengewächse (wo,wenn nicht hier) zu hofieren,mag´s nur (betreffs des Selbstvergorenen) nicht so enden wie bei D.Thomas, den´s nach 18 Wassern des Lebens aus dem Sattel warf.
Jack Kerouac empfahl dahingehend: "Trinken Sie nicht, um sich zu betrinken. Trinken Sie, um das Leben zu genießen." Und dazu vielleicht passend(etwas holprig übersetzt) "Tun Sie so Kerouac´s Weg, indem Sie nach einer Margarita fragen(Bailey/White horse Tavern).
Nun gut,es darf dann gern auch der Fruchtlikör sein, mag´s doch lieber nicht so enden wie bei Dylan T. ;
Womit (endlich) die Überleitung zum einem der großen Iren geschafft sei (B.Behan), der im geklärten Suff seine Schreibmaschine aus dem Fenster warf.
Gerade hier auch bei JC der Erkenntnis folgend, dass die XXL-Ladies hier bestimmt keine Überlängen in Texten und Fingern suchen, sondern...(...!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)
Verzeihung!