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... das NICHTS

*******rlin Mann
1.966 Beiträge
****jar:
dass das NICHTS als logischer Gegenpart zur Existenz von allem vorhanden sein muss und dass wir mit den Mitteln von existierenden Wesen keinen Zugriff darauf haben.
Warum?
Im allgemeinen definieren wir das "Nichts" als Bereich, den wir weder sehen, fühlen, messen oder sonst wie feststellen können. Man könnte daher auch sagen, es ist unbekannt. Wir wissen nicht, ob es ein nichts gibt. Vielleicht gibt es lediglich ein "etwas".
Es muss also nicht zwingend ein Gegenpart sein, sondern könnte genau so gut ein Teil von "allem" sein.

Aber das ist natürlich ein wenig Wortspielerei. So, wie wir es sprachlich benutzen, ist es lediglich die Abwesenheit von etwas, das wir gerade meinen.
****66 Mann
220 Beiträge
Bezugnehmend auf BAER´s Suppentopf, möchte ich anfügen, dass das Nichts immer eine Bezugsquelle haben muss. Nichts kann nur sein, wenn es auch das Nicht-Nichts, also Etwas gibt.
Nichts beschreibt somit die Abwesenheit von Etwas.
Im leeren Suppentopf ist nichts. Die Suppe (etwas) ist auf dem Teller.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Bezugsquelle
als Folgerung aus den letzten 4 Beiträgen lässt sich immerhin der Sokratsche Satz
> scio nescio < zur allgemeinen Erleichterung relativieren.

Ein bisschen was scheinen wir doch zu wissen. *zwinker*
Auch auf die Gefahr hin, dass alle Latein können,
Sokrates auf Deutsch:
"Ich weiss, dass ich NICHTS weiss."

Und, das NICHTS in dem Satz ist soooo selbstverständlich!
@ palap

Komplett: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und da ich nichts weiß. weiß ich.
*****div Frau
7.968 Beiträge
... schön gesagt, aber wo bleibt das Nichts? *hae*

Nicht vorhanden, weil mit dem Wissen, nichts zu wissen, ist ein Gedanke da. *zwinker*
.... womit wir wieder am Anfang sind....

Es gibt nicht Nichts, ein Gedanke ist ja schon etwas, dass etwas ausdrückt..... *g*
und würde die jagd nach dem nichts alle seiten dieses threads befüllen und noch viel mehr seiten einer universellen bibliothek zur suche danach - wir erführen doch nichts, als das davon diesseitige.

die gegenüberstellung nichts - alles ist allerdings zunächst eine prekäre geografische positionierung und obendrein, wie ich finde, inkorrekt, wenn ein ist-zeichen dazwischen ist. alles ist nicht alles mit, sondern ohne nichts.

allein, nichts kann sein, ohne dass es ein alles gibt, das ihm gegenübersteht.
also kann man nichts zerbröseln, und an jedes A sein passend nonA heften und trillionen nichtse finden. und doch nicht nichts an sich.
Profilbild
**o3 Mann
592 Beiträge
Wo nichts ist..
Da ist Raum für etwas. Das Nichts ist also offen für etwas. Kein Grund für Angst oder Sorge sondern das Versprechen für die Möglichkeit der Entwicklung!
Das ist so... Nichts erschafft Raum für Phantasie, für Gestaltung.... Wo nichts ist, kann ich etwas entwickeln.:-)
*****div Frau
7.968 Beiträge
Zum Entwickeln brauche ich persönlich etwas, und wenn es ein Staubkorn ist. Zum Erschaffen wäre Nichts perfekt. Nichts als Vakuum, um Neues werden zu lassen.

Der Gedanke gefällt mir an einem sonnigen Samstag morgen ...
*******use Mann
3.197 Beiträge
Wie sollte ein Sein ohne Nichtsein zu definieren sein?
Egal, wo ich auch bin, dort kann es nicht leer sein.
Aber der Mensch ist zur Abstraktion fähig, was nichts anderes
heißt, als das der Mensch über den eigenen Erfahrungshorizont
hinaus denken kann. (Möglicherweise die wirklich einzige Eigenschaft,
die ihn von anderen Lebewesen unterscheidet.)

Ein leerer Raum wäre durch das ihn umgebende Sein begrenzt und so
auch definiert. In diesem, und nur dort, ist die Lichtgeschwindigkeit c
eine Konstante (vgl. Spezielle Relativitätstheorie vs. Allgemeine Relativitätstheorie),
was die theoretische Möglichkeit eröffnet, diesen zu beweisen, ja sogar zu
vermessen.

Natürlich spielt bei einer solchen, allgemeineren, Betrachtung auch der Blickwinkel
eine Rolle: Mit meinem Tod zB. bin ich nichts und nichts kann auch nicht irgendetwas
erfahren- auch nicht über das Nichts. Dennoch geht auch das Leben auf der Erde
am nächsten Tag weiter und wieder wird auch dabei milliardenfach gestorben.
Es ist also nur ein ganz persönliches Nichts.

Aber es geht auch einfacher:
Sind nicht in der Musik die Pausen, also Nichttöne, genauso wichtig, wie die Töne
selbst? Was wäre ein Dauerton mehr als Krach? *g*


****66 Mann
220 Beiträge
Hm...
"Nicht" meint Verneinung.
Möchten Sie Tee?, Danke, für mich nicht.
Ist "Nichts" dann die absolute Verneinung? Und was bedeutet dann die Steigerung "garnichts" oder "überhaupt nichts"?

Wenn ich frage, wieviel Suppe noch im Topf ist, und die Antwort lautet: "Nichts", so beschreibt dieses Nichts lediglich die Abwesenheit von Suppe, bezugnehmend auf die vorangegangene Frage. Dennoch ist in dem Suppentopf weiterhin ein Stoffgemenge wie Luft oder letzte Speisereste.

Wenn Sokrates weiß, dass er nichts weiß, so weiß er gleichzeitig auch, dass es etwas zu wissen gibt, wonach geforscht werden oder was erlernt werden kann. Nichts kann es ohne das Etwas nicht geben. Deshalb macht es Sinn, über die Dichotomie von Nichts vs. Etwas zu diskutieren. Isoliert man den Begriff "Nichts" aus seinem Verwendungskontext, entstehen Paradoxien, da es ein bezugsfreies Nichts nicht geben kann.
*****div Frau
7.968 Beiträge
Klar, Nichts kann nicht über die absolute Leere diskutieren, das geht nur wenn etwas den Mund aufmacht oder in die Tasten haut.

@*******use, wobei die Pause zwischen den Tönen in der Musik und auch zu anderer Gelegenheit, von mir nicht als Nichts, sondern als sehr Wesentliches gesehen wird. In der Musik gibt es Struktur oder wie bei anderer Gelegenheit Spannung. Zeit zum Atmen. Es ist etwas dabei, wenn auch nicht greifbar.
Steigerung von nichts...
ist nur verbal möglich...gar nichts oder überhaupt nichts, denn wenn irgendwo nichts ist, dann kann nicht noch weniger als nichts sein. Außer in der Mathematik, die Zahlengerade bis minus Unendlich...das unendliche Nichts.
Aber ich denke, wir benutzen den Ausdruck nichts auch oft nur, weil es zu umfangreich wäre, den Umstand genau zu beschreiben oder weil wir keine Lust haben, etwas genauer auszuführen.
Andererseits ist das Wörtchen nichts auch sehr relativ. Frauen haben immer nichts anzuziehen, obwohl drei Kleiderschränke brechend voll sind *zwinker* . Auch wenn eine Frau mit "nichts" auf die Frage antwortet, was denn los wäre, so sollte äußerste Vorsicht geboten sein *baeh*.
Und was den leeren Suppentopf angeht, so ist eigentlich nicht nichts mehr drin. Es ist lediglich keine Suppe mehr enthalten, wohl aber Luft...
Nichts ist für mich das Ungreifbare, das nicht Materielle. Die Suppe im Topf kann man anfassen, das Nichts nicht. Alles was nicht ist, kann man nicht berühren, aber dass es ein Nichts geben kann, muss es auch ein Etwas geben, wie es zu allem einen Gegensatz gibt. Das Eine kann ohne das Andere nicht exisitieren.
Einige Verneinungen sind allerdings etwas widersprüchlich, z.B. die Aussage, ich denke nicht mehr an dich, stimmt eigentlich nicht, denn in dem Moment, in dem ich es sage, bist du in meinen Gedanken...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Die Nichte ist mir lieber als die Tante.
Eine kleine Korrektur:

Sokrates hat nie gesagt "Ich weiß, dass ich nichts weiß."

Das ist wahrscheinlich einer der am häufigsten falsch zitierten Sprüche der Geschichte, weil er so eindrücklich klingt und weil ihn ein anderer großer Geist geprägt hat.

Tatsächlich geht es Sokrates (zumindest laut Aristoteles) darum, die Begrenztheit des eigenen Wissens stets im Auge zu haben. Treffender wäre also zu sagen "Ich weiß, dass ich vieles nicht weiß."

Das könnte dann die Weisheit begründen, die Sokrates zugesprochen wurde. Denn Sokrates wusste eine Menge, doch ihm war bewusst, dass er vieles nicht wusste. Weisheit, als Kenntnis der Grenzen des eigenen Wissens und der Begrenztheit der eigenen Perspektive, finde ich eine schöne Definition.

Also bitte als Philosophie-Forums-Mitglieder: Kampf den verfälschenden Zitaten!

Gerade heute in der ein "Ich weiß das ich nichts weiß, aber das interessiert mich überhaupt nicht" gerade Konjunktur zu haben scheint, müssen wir es ja nicht mit dem Namen eines Mannes adeln, der genau das Gegenteil vertreten hat: Demut im Angesicht der Begrenztheit des eigenen Wissens. *g*

Schönes Wochenende,
Brynjar

PS: Was hat das zur eigentlichen Diskussion beigetragen? NICHTS *ggg*
Nichts?
Doch! --- Wenn wirklich Aristoteles, den ich von allen griechischen Philosophen eher am wenigsten mag, diesen Satz so formuliert hat, dann Respekt vor ihm; denn der Satz führt ja logisch direkt zu einem Widerspruch. Das gefällt mir, es ist paradox.
Aber wir Joy-Philosophen hier philosophieren, menscheln und blödeln auch gern und viel.
Fast nichts ist schöner!
*sonne*
Julius
*******alm Paar
7.574 Beiträge
das nichts...........
.......gibt es nicht, denn schon durch die benennung ist es etwas,
nämlich nichts!

calm
****ta Frau
2.135 Beiträge
das Nichts ist eine ziemlich ziemlich langweilige angelegenheit, wenn nichts da ist, das es zu ein wenig Etwas macht.
je mehr mensch sich den kopf auch dazu macht:
wenn etwas da ist, wird das Nichts ziemlich uninteressant.
wenn nichts da ist, erst recht.
*nixweiss*
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich halte es mit dem Suppentopf, wobei, wenn da nichts drinne ist, das Wort ja kleingeschrieben ist. Ich bin mir recht sicher, dass der Begriff nichts eine Verkürzung der zwei Worte nicht etwas ist, wobei das etwas z.B. beim Topf für die Suppe steht.

Im Topf ist „nicht etwas“ kann man also gleich setzen mit dem Satz: Im Topf ist nicht Suppe.

Was aber soll nun das substantivierte, groß geschriebene Nichts darstellen? Bedeutet es nicht Alles, bedeutet es nicht Etwas oder das nicht Seinende?

Vielleicht ist es gar ein Fehler gewesen, das Nichts als solches zu erfinden (Weiß jemand, wer das tat und wozu?). Wir haben dem Seinenden, dem Alles oder dem Etwas ein Gegenteil hinzu gefügt, ohne zu wissen, ob es das gibt. Das scheint mir recht unsinnig zu sein, denn schon der Begriff Alles ist nicht mit Inhalt zu füllen, nicht zu beschreiben. Was gehört denn zum Alles alles dazu? Wissen wir nicht. Gut, es ist die vorgestellte Masse aller Etwas.

In meiner Vorstellung des Weltalls gibt es nicht das Nichts. Es hört nirgendwo einfach auf, sondern grenzt überall an sich selber.

Beim Schreiben werde ich mir immer sicherer, dass der Begriff des „Nichts“ quatsch ist.

Nochmal die Frage: Wer hat den Begriff erfunden und mit welchem Zweck?
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
Den Begriff negieren?
Das soll uns helfen? Zum einen ist der Begriff sozusagen in das sprachliche Erbgut vieler Sprachen eingesickert. es zu beseitigen hieße, einen willkürlichen Akt des Vergessens zu verordnen. Das haben die Menschen nicht so gern. Harmlosere Fälle zeigen die Problematik: Delphin vs. Delfin. Was überdies einmal gedacht wurde, kann nicht mehr ungedacht gemacht werden.
Aber das Nichts als philosophischer Kategorie beseitigen zu wollen, hieße doch unserem Ausdruck von Erkenntnislosigkeit den Namen zu verweigern. Das Nichts entstand vermutlich als Sammelbegriff für etwas, das sich den Erkenntnisbemühungen und der Wahrnehmung der Menschen lange Zeit hartnäckig entzog. Einen leeren Raum zu sehen und zu postulieren, es sei nichts darin (Was nun eigentlich: Nichts oder nichts?), entsprach einer Alltagserfahrung: Räume waren für gewöhnlich gefüllt mir Möbeln, Menschen, Tieren, Geräuschen, zumindest Staub. Dies erwartete der Mensch zu sehen, wahrzunehmen. Die Erwartung blieb unerfüllt. Die Luft in diesem Raum war in diesem Moment nicht in der Wahrnehmung, weil die Menschen, die den Begriff des Nichts ersannen, keine luftleeren Räume kannten und ihre Vorstellung sie auch nicht hervorbringen konnte. Selbst Jules Verne ging bei seiner Reise zum Mond und zurück davon aus, dass es möglich sein könnte, mit einem Ballon zum Mond zu reisen, weil er sich den luftverdünnten Raum zwischen Erde und Mond nicht vorstellen konnte oder wollte.
Selbst wenn ein Mensch in einem Raum voller Stickoxid elend verendet ist, hat es eine Weile gedauert, bis das mörderische Nichts in dem Raum durch die Erkenntnis ersetzt wurde, dass es sich um ein tödliches, wenn auch unsichtbares und geruchsneutrales Gas handelte. Das Nichts wich der Erkenntis.
Nichts ist also ein Begriff, der umreißt, dass unsere Erwartungen und bekannten Wahrnehmungen nicht erfüllt wurden und wir nicht im Stande sind, zu ergründen, was wir statt dessen vorfinden. Einen Zusammenhang zwischen Nichts und Alles kann ich nicht sehen, weil Alles eine ebenso leere Worthülse ist, solange sie nicht mit Materie im philosophischen Sinne gefüllt wird. "Alles Seiende" ist eine Fiktion wie der Begriff der Unendlichkeit. Diese Abstraktionsstufe ist ebenso herbeigeführt vom menschlichen Geist in Erklärungsnot wie die Einführung der Zahl 0 in der Mathematik einschließlich der mit ihr zusammenhängenden "Gesetze": "Es gibt keine Division durch Null" Wer sagt das? Die Mathematik.
Der Clou aber ist: nichts von dem hier Geschriebenen ist so ganz eindeutig bewiesen, eher zusammengereimt. Ergo: Kaum etwas ist Spekulativer als die Beschäftigung mit dem ... Ihr wisst schon.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
was wäre,
wenn das alles nichts ist?

frei nach markus gabriel, warum es die welt nicht gibt.

namd
**e Mann
2.564 Beiträge
zu Whisper:

Aber das Nichts als philosophischer Kategorie beseitigen zu wollen, hieße doch unserem Ausdruck von Erkenntnislosigkeit den Namen zu verweigern. Das Nichts entstand vermutlich als Sammelbegriff für etwas, das sich den Erkenntnisbemühungen und der Wahrnehmung der Menschen lange Zeit hartnäckig entzog.

So habe ich das noch nicht gesehen. Erkenntnislosigkeit, hm. Erkenntnislosigkeit ist überall dort, wo keine Menschen (und keine Tiere, vielleicht auch Pflanzen) sind. Abzüglich derer sind, meiner Wahrnehmung nach, aber dann immer noch ganz viele Sachen da.

Einen leeren Raum zu sehen und zu postulieren, es sei nichts darin (Was nun eigentlich: Nichts oder nichts?), entsprach einer Alltagserfahrung

Genau: Nichts steht für: X ist nicht da. Und des Xses bedarf es. Ob groß oder klein macht für mich den großen Unterschied. Ein Absolutes Nichts ohne etwas, das fehlt, macht keinen Sinn.

Ich nehm das großgeschriebene Nichts nicht an, basta. Auch wenn es ungern gesehen wird. Natürlich kann man das aus dem Wortschatz gefahrenlos entfernen.

nichts von dem hier Geschriebenen ist so ganz eindeutig bewiesen, eher zusammengereimt.

Wir reimen seit Urzeiten und das ist Realität.
... muss denn alles immer bewiesen werden? Ich schreibe DAS NICHTS gerne groß. Denn wir beschäftigen uns alle damit, wir fragen, wir suchen. wir wollen eine Erklärung für unser Sein.

Können wir sein, ohne das Nichts? Nein, denn auch im Nichts ist etwas, Materie, greifbares. Aber greifbar ist für mich nicht gleich erklärbar. Es macht uns Menschen unruhig, wenn wir etwas nicht erklären können. Also suchen wir, was auch immer.

Ich beobachte gerne meine Tiere, die scheinbar nur einfach so in den Tag hineinleben. Aber tun sie es wirklich? Sie bemerken Dinge, von denen wir Menschen sagen, es ist nichts.... Also ist das Nichts da, es ist real. Wie auch immer wir es definieren.....
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