Nichts als logische Folgerung
Hallo miteinander,
die Vorstellung vom "Nichts" ist ein logische Folgerung in der Philosophie. Die Beschreibung von Existenz geschieht über Differenz. In dem ich etwas benenne oder in Zeit und Raum festlegen will, muss ich es von allem anderen abgrenzen.
Das ist der Satz der Identität. A=A bedeutet, dass A nicht gleichzeitig Nicht-A sein kann.
So ist ein Lebewesen, dass den Kriterien "Hund" genügt, kann, wenn es keinen Schweinehund gibt, nicht gleichzeitig ein Schwein sein. Es kann nur gleichzeitig ein Schwein sein, wenn es eine Schnittmenge von Schwein und Hund gibt.
Wir alle sind in diesem Sinne unendlich viele Dinge mehr NICHT als wir SIND. Aber das hat noch nichts mit ALLES = NICHTS zu tun. Nur weil ich keine afrikanische Frau bin, bin ich nicht doch irgendwie eine afrikanische Frau.
Allerdings braucht es für eine Abgrenzung eben auch etwas Abgegrenztes. So macht die Bezeichnung "Mann" nur als Abgrenzung Sinn, weil es etwas anderes als Männer gibt.
Wären Menschen die einzigen Lebewesen, würden wir uns nicht als Menschen von Tieren und Pflanzen abgrenzen, sondern vielleicht nur als Lebendiges von Nicht-Lebendigem.
Hier kommt dann die menschliche Vorstellungskraft ins Spiel. Denn durch sie können wir uns auch von Dingen abgrenzen, die nur in unserer Vorstellung existieren. So ist die Existenz von außerirdischem intelligenten Leben außerhalb von Verschwörungstheorien nicht nachgewiesen. Dennoch können wir Filme, Romane etc erfinden, und uns auf dieser Basis als menschliche Rasse von Außerirdischen abgrenzen.
Wir können sogar zwei Vorstellungen gegeneinander abgrenzen, wenn wir sagen das ein Ork kein Hobbit ist.
Die Sache mit dem NICHTS ist dann eine Mischung aus Vorstellungskraft und Logik. Denn niemand kann ALLES im Blick haben. Wir haben nur eine Vorstellung davon, was ALLES heißt, nämlich alles was existiert. (Wobei die meisten Leute nicht an die Zeitachse denken und nur vom Jetzt sprechen.) Genau genommen geht es um alles was je existiert hat und existieren wird und gerade existiert.
Zu dieser allumfassenden Existenz, damit sie überhaupt fassbar ist, muss es ein Gegenstück geben, von der sie sich abgrenzt, damit sie überhaupt fassbar wird. Es ist eine logische Übung. ENDE.
Alles was dann kommt, sind versuche das NICHTS in die Existenz zu bringen. Literatur, Filme, Vorstellungen, sind Versuche einer Kategorien-Verschiebung. Etwa so, als würde man mit Musik einen Apfel beschreiben. So sehr die Musik treffend sein mag, reinbeißen wirst Du in diesen Klangteppich von Apfel nicht können.
Was wir hier also machen ist, wir holen das NICHTS als eine Vorstellung in die Existenz und scheitern dann daran damit umzugehen, weil das Bild eben nicht das NICHTS ist.
Meiner Ansicht nach bleibt uns nicht mehr als die Erkenntnis, dass das NICHTS als logischer Gegenpart zur Existenz von allem vorhanden sein muss und dass wir mit den Mitteln von existierenden Wesen keinen Zugriff darauf haben.
Und wir können uns darüber freuen, dass wir Wesen sind, die zu solchen Imaginationen fähig sind.
gruß
Brynjar