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...vom Denken

****e_H Mann
8.282 Beiträge
[quote]
Mein Personalcomputer verhält sich bisweilen wie schlechtes Personal.



Es erinnert uns
zugleich an Goethes 'Zauberlehrling', mit dem kleinen Unterschied, daß kein erlösender Meister heimkommen wird, sondern eine Befriedung nur in unserer Einsicht besteht, falsche Eingaben gemacht zu haben.
Das Phlegma menschlichen Denkens resultiert in Angst . Die Angst, welche weiter oben mit dem Schlagwort
als 'der defizitäre Mensch' beschrieben, in fast unauflöslicher Blockade verhindert, auch den nicht
zweibeinigen Bekannten
als gleichwertig anzuerkennen. Die bewußte Herausgabe, des ohnehin bedeutungslosen Titels 'Krone der Schöpfung', käme bildlich einer Entblößung gleich. Es ist nicht die Nacktheit welche gedanklich hindert, sondern die Projektion eines Gefühls des Frierens welche diesen Schritt zu verhindern sucht.
Das Denken an sich, das Zusammenzählen, kann als eigenes unendliches Universum betrachtet werden.
Vermutlich gilt das auch für die Welt der Gefühle.
Wenn man aber ersteres bejaht ,so ist die Aussage
Ein PC will nie mehr sein, als er jetzt schon ist.
nicht mehr haltbar.
Es wäre also an der Zeit >gefühlt zu denken<, ob es nicht zweckmäßig wäre, den Maschinen einen höheren ethischen Wert zu verleihen, indem man ihnen daß Denken, weil sie es präziser und schneller können, in noch größerem Maße übergeben ?
Diese Investition in Arbeitsteiligkeit könnte sich dadurch lohnen, daß uns mehr Quantität im Fühlen verbliebe, was wiederum neue Felder der Erkenntnis bearbeiten ließe.
@ Märzmond *haumichwech*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Unser Denkapparat ist das komplexeste bekannte System im Universum. Dahinein passt alles, von dem wir bisher gehört oder gelesen haben: Wissenschaft, Esoterik, Verschwörung, Religion, Liebe, Humor, Hass, Sucht. Man kann all dies unter dem Oberbegriff >Kultur< fassen. Im Grunde ist es also sehr einfach. Man kann der Amöbe Denken attestieren, doch erst der Mensch machte den Schritt hinaus aus der Welt, indem er ihr seine eigene gegenüberstellte: Die Welt der Bedeutungen, in der das Zeichen nichts mehr mit der ursprünglichen Welt, alles aber mit Bedeutungen zu tun hat. Wir gehen um mit unseren Bedeutungen, nicht mit den Erscheinungen der Welt.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Fenster
Wir sitzen nicht mehr vor dem Feuer, das wir selbst entzündeten mithilfe von Birkenrinde. Wir sitzen vor einem entfesselten Feuer in Form eines Displays, das uns das Fenster zur Welt wurde.

Ist >Fenster< nicht ein wundersames Wort?
Fenster ist hübsch. Auch window, das aus dem Gotischen kommt, und tatsächlich mit dem Wind (auch Gewinde und Wand) verwandt ist. Eine (augenförmige) Öffnung für den Wind.
(Duden, Band 7, Das Herkunftswörterbuch, 4. Auflage, Dudenverlag)
Dass über das Display nicht nur frischer Wind einströmt, wird beim Dauerlüften oft vergessen.
Passend zum Stichwort erreichte mich gestern eins dieser abgestandenen Lüftlein, mit denen an die Wand Displayte meinen, fersentiefe Surrogatweisheiten in den Äther kicken zu müssen.
Also, Handyvideo aus Satzeinblendungen plus Billigsound, die neueste Ferntortur, von mir gekürzt nacherzählt:
Ein Paar sitzt am Fenster in der neu bezogenen Bleibe, draußen hängt die Wäsche der Nachbarin. Frau sagt: die Wäsche ist nicht sauber. Dies wiederholt sich, alle Wäschetage sagt die Frau, die Nachbarin wüsste nicht, wie man Wäsche richtig sauber wäscht. Ihr Mann sagt nix.
Eines Morgens sagt die Frau: huii, heute hat die Nachbarin die Wäsche richtig sauber hinbekommen. Da sagt der Mann, er habe nur in der Frühe das Fenster geputzt.

Und dann wird noch der Fabel Lehre eingeblendet, damit es ja auch jeder User kapiert, dass es nämlich im Leben oft so zugehe, dass unser Blick nur getrübt ist, und wir besser sähen, wäre er klar.
Ahrrrgh ...

Ich kann mich wegschmeißen ob solchen Trashs. Nicht nur ist die Fabel zurechtgeboxt und voller Dellen (ein dreckiges Fenster lässt sich kaum aus der Optik wegrechnen), sie wird auch noch mit diesem unappetitlichen Sprühsahnebommel dargereicht, in der Art erklärter Pointen. Und so etwas gelangt - als Frischwind getarnt - durch das offene Fenster dieses tückischen Apparats, als wollte man lüften, und drei Laster furzten ihre Abgase von der Straße aus hoch.
Das sind die neuen Augenhöhlengleichnisse. Die muss man teilen und liken, womöglich noch kommentieren. Da können schon mal fünf kostbare Lebensminuten vergehen, und ich habe beschlossen, dass ich trotz der bisweilen lustigen eintrudelnden Katzenclips, ein Video-Embargo fürs Guckloch ausrufen werde.

Man hat übrigens bereits das beheizbare Fenster erfunden; unsichtbare, widerständige Drähte durchziehen das Glas.
Abseits des fulminanten wirtschaftsökologschen Gehalts dieser Meldung: wunderbar! Wer nicht durchgucken kann, muss wenigstens nicht mehr frieren.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Wie hoch waren denn die Tantiemen, die euch der US Amerikanische Softwareriese in Aussicht gestellt hat, für die wirklich fein platzierte suggestiv Werbung ? *zwinker*
Schönes Wochenende.
Wie hoch waren denn die Tantiemen,

Angemessen. Bill will mir beheizbare Fenster spendieren, und Melinda will sie wöchentlich putzen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
.... Wir gehen um mit unseren Bedeutungen, nicht mit den Erscheinungen der Welt.]

nachdem ich mir im Kontext des Beitrags nicht sicher war, wie ich den Begriff Bedeutung für mich sinngebend einzuordnen hätte, habe ich im Philosophischen Handwörterbuch unter dem Stichwort Bedeutung um Rat gesucht.
Ich muss gestehen, jetzt ist mir vollkommen schwindelig.

Zur gefälligen Überprüfung:
http://www.philosophie-woert … 305282143eced624b38c351202cb
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Es ist ganz einfach. Der Tanz der Biene übermittelt zwei Informationen: Die Nektarquelle befindet sich a) in einem Winkel zum aktuellen Sonnenstand entsprechend des Winkels der Tanzbewegung zum Lot und b) in einer Entfernung, die der Tanzgeschwindigkeit entspricht, und zwar je weiter, desto langsamer der Tanz. Der Unterschied zur menschlichen Sprache besteht in der Verlässlichkeit der Information. Was die Biene mit ihrem Tanz übermittelt, ist der Winkel, und es ist der Abstand. Wenn ich aber sage >Ich liebe dich.<, dann ist es möglicherweise so, kann aber auch gelogen sein.

Die Lüge ist eine der menschlichen Sprache zugrundeliegende Eigenschaft, und wie wir mit einem schon oberflächlichen Blick auf die Geschichte der Menschheit erkennen, hat diese Eigenschaft immer schon die Geschicke geführt.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Das hat soweit etwas Aufklarung geschaffen. Danke dafür.
Man könnte dabei doch am ehesten Wittgenstein folgen, indem es am sinnvollsten ist nur darüber zu reden von dem man weiß was es (ursprünglich) ist. Ob dabei die Wahrheit gesprochen oder gelogen wird ,ist unbedeutend.
Wir Menschen wissen nicht ob in der übrigen biologischen Welt auch gelogen wird, weil wir die Kommunikationsarten nicht hinreichend verstehen.
Anderseits gibt es Zeichen genug, wie z.B. die mannigfaltigsten Arten von Mimikri, die darauf deuten es könnte auch dort bewußt getäuscht werden?
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Irreführung in der Tierwelt ist kein gewollter Vorgang. Es ist eine sich zufällig ergebende Möglichkeit des Verhaltens. Menschen hingegen handeln. Sie tun es aufgrund mehr oder weniger richtigen Wissens.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Einerseits lässt sich die Zufälligkeit schon rational erklären. Durch die immens lange Entwicklungszeit und der dadurch bedingten unvorstellbaren Menge an Optionen, macht es irgendwann doch auch mal BINGO ! Dann bliebe es aber auf lange Dauer bei der günstigen Konstellation.
In Schottland haben Birkenspanner in wenigen Dekaden eine äußere Wandlung vollzogen, die man kaum noch als zufällig bezeichnen kann. Die durch die industriellen Abgase von Kohlekraftwerken immer schwärzer werdende Rinde von Birken, haben die Tiere innerhalb kürzester Zeit nachvollzogen und ihre Fügel vom ursprünglichen Reinweiß in mit schwarzen Flecken betupfte verwandelt.
haben Birkenspanner in wenigen Dekaden

nun wüsste ich gerne - so, nebenbei - ob birkenspanner "gustav" (ich finde, gustav ist ein guter name für einen birkenspanner) selbst seine flügel zu betupfen vermochte (und dann, womit, ich bin noch auf der suche nach einem haltbaren kajalstift)
oder aber seine söhne rudolf, ludwig und gottlob, sowie die zwillinge morgenstern und abendstern und das törichte töchterchen xanthippe mit wahlweise weißen oder tupfigen flügeln entpuppten, und nur jene überlebten, die betupft waren.
ich weiß nicht, wieviele spannergenerationen in diese dekaden hineinpassen, wieviel natürliche auslese platz hatte und auch nicht, ob genmutationen innerhalb einer einzigen gustavgeneration zum ausdruck kommen können - und wie.

ich weiß aber, dass insider-sprachen, individuell kreierte begriffe, phantasienamen und spielerische bedeutungserzeugung innerhalb einer gemeinschaft schnell und meist mit behagen etabliert werden.
bedeutung verleihen ist die operation des verstandes schlechthin.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
bedeutung verleihen ist die operation des verstandes schlechthin

>Industriemelanismus< *g*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
verwandlungstheorien.........
Die durch die industriellen Abgase von Kohlekraftwerken immer schwärzer werdende Rinde von Birken, haben die Tiere innerhalb kürzester Zeit nachvollzogen und ihre Fügel vom ursprünglichen Reinweiß in mit schwarzen Flecken betupfte verwandelt.

.....richtig ist vielmehr, es waren immer beide möglichkeiten da, jedoch wurden die schwärzergetupften bei weißeren birken gefressen, als die birken sich durch dreck ins dunkle verfärbten hatten die eher weißeren die arschkarte gezogen.

namd
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Denken als Zufall ?
Die Simplifizierung der Argumente, hier im Besipiel und alleine stehend ebenso wenig richtig, fördert allenfalls den Eindruck das (Nach)denken wäre unerwünscht.

... mitzuarbeiten, daß die Philosophie der Form der Wissenschaft näherkomme – dem Ziele, ihren Namen der Liebe zum Wissen ablegen zu können und wirkliches Wissen zu sein .......
G.W.F. Hegel // Phänomenologie des Geistes (Vorwort)
*******ata Frau
28.053 Beiträge
das video fiel mir heute in die hände:


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