Hegel sagte, das mit der Unterscheidung das Denken anfängt. Das ist sicherlich richtig. Das Denken scheidet, trennt die Dinge. Wenn das Denken dies ermöglicht, dann muss es zwingend vorher etwas gänzliches zu betrachtendes geben, dass unterschieden werden kann. Diese Gänze ist der Ausgangspunkt jedes denkerischen Vorgangs. Wenn ein Gedanke und damit der Begriff entsteht, dann trennt er von dieser Gänze ab. Dieses Abtrennen ist keine reale Abtrennung, sondern eine gedanklicher, nicht wirklicher, Vorgang. Aber es ist ein Vorgang der jeweiligen Immanenz eines Individuums und damit unterscheidet er sich in allen Immanenzen eines jeden Bewusstseins. Ein jeder hat seinen begrifflichen Weltinnenraum.
Überwinden kann ich diese Immanenz nur, indem ich jeden Gedanken zu dem zurückführe, was ihn hat entstehen lassen:
Die ungeteilte Gänze.
Diese Gänze ist die Wahrheit des Selbst, die nichts mehr (gedanklich) scheidet. Die keine polaren Betrachtungen mehr vornimmt, ohne die Gänze dahinter wahrnehmen zu können.
Die - und das läßt alle Widersprüche verschwinden - den Grund meiner Gedanken enthüllt. Dies erfordert eine (Erkenntnis)Reise in den Innenraum des Selbst, deren Entdeckung in der ungeteilten Selbsterkenntnis gipfeln kann und verstehen läßt, dass die Entstehung(Bewusstheit) des Inneren Kosmos, mit dem des äußeren korrespondiert.
Lernen, Gefühle, Denken entstehen nicht GRUNDlos. Sie finden alle seinen gänzlichen Grund in der Begegenung und damit im Austausch meiner selbst, mit und in der Welt, deren teil wir sind.
Das Leben halt...
Denken und ihre Begriffe sind nicht gleichzusetzen mit den Erfahrungen. Wenn ich etwas neues erfahre, denke ich nicht, noch habe ich einen Begriff dafür. Das Denken ist ein Teil des Ganzen, was uns ausmacht. Ein Schritt die Welt zu erfahren. Die Gedanken, um auf Hegel zurückzukommen, scheiden, um in der Trennung wirksam zu sein. Wie sie aber gänzlich wirken, das kann nur gelingen, wenn ich die Trennung wieder auf ihre Gänzlichkeit zurückführe. Wenn Denken als Intelligenz bezeichnet wird, so ist das richtig, weil es ursprünglich bedeutet zwischen etwas (aus)zuwählen. Aber wenn ihr der rechte Sinn für das Dasein, als gänzliche Selbsterkentnis, fehlt, dann wird von einer fehlenden Weisheit gesprochen.
Gedanken können intelligent sein, ohne einen Funken Weisheit zu besitzen. Genauso wie Wissen völlig wertlos ist, wenn ich sie nicht mit meinem Sinn/Sein füllen kann. Dazu muss ich aber erstmal mein Sein erkennen. Das ist das Geheimnis, dass die Erfahrenheit mit mir selbst, den möglichen Erfahrungsraum mit der Welt bestimmt. Ich kann die Unerfahrenheit mit mir selbst, nicht mit Erfahrenheit von anderen kompensieren. Dies ist ein weitläufiger Irrtum, den wir in unserem Denkparadigma leicht unterliegen können.
Erfahrungen mit der Welt macht jedes Lebewesen. Jedes Lebewesen kann nur so gänzlich "intelligent" sein, wie es sich selsbt erfahren hat. Jede Gänzlichkeit hat darin eine andere maximale Qualität. Das gilt in der Betrachtung von Arten genauso, wie sie innnerhalb einer Art existiert.
Diesen Erfahrungsraum anderem Leben abzusprechen, spricht nur dafür das sich derjenige, denkerisch, von seinem eigenen Grund getrennt hat oder ihn noch nicht gefunden hat.
Das eigenen Denken zu begreifen, geht nur, indem vom Denken abgelassen wird, um den Grund des eigenen Denkraums wahrzunehmen.
Was mit kurz, zum (eigenen) Denken bewusst einfiel...