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Vermute hinter dem Schreiber ein verklemmtes Pastörchen, gar Pfäfflein?
was bleibt einem wahrheitsliebenden Philosophen denn anderes übrig, wenn ihn die Verlogenheit der Weiber so ganz mit logischer Notwendigkeit in den Zölibat treibt?
dass in zweiter Ehe Lebende eine Todsünde begehen.
Die ursprüngliche Funktion der Ehe
und aller mit ihr einhergehenden Regularien und Zeremonien
war es,
den Kindern,
die nun einmal bis zur Erfindung der Pille und diverser kautschuk-basierter Kunststoffe unweigerlich als Kollateralschäden ausufernden Sexualkontakts zwischen Männlein und Weiblein zu befürchten waren, einen geschützen Rahmen zu bieten. Bis dass der Tod sie voneinander scheidet.
Gemeinsame Elternschaft endet nun einmal erst mit dem Tod eine(r/s) der drei Beteiligten.
All der Zinnober um die Ehesakramente diente ursprünglich lediglich dazu, das Bewusstsein für diesen Umstand zu schärfen. Im Interesse des Kindswohls. Von intakten Ehen an sich hat der klerische Machtapparat keinerlei Vorteil. Ganz im Gegenteil.
Es gereicht der aufgeklärten Vernunft nicht gerade zur Ehre, wenn sie ihre eigene Selbstbefreiung so sehr in den Mittelpunkt stellt, das sie nicht mehr zur Kenntnis nimmt, in welchem Ausmaß Scheidungs-/Trennungs-Kinder an der Trennung der leiblichen Eltern per se leiden. Unabhängig von den nähreren Umständen.
Aus der Sicht eines kleinen Kindes ist die Abwesenheit des getrennten Elternteils fast identisch mit dessen Tod. Wer noch bereit ist, sich auf dieses Gefühl empathisch einzulassen, bekommt ein Gespür für die Metapher der Todsünde. Wer nicht, lässt es halt bleiben.
Im Zeitalter der In-Vitro-Fertilisation ist das alles natürlich nicht mehr als eine historische Reminiszenz: Wo keine Vereinigung mehr erforderlich ist, erübrigt sich auch die Trennung.
Sieben Prozent der katholischen Priester haben in den vergangenen 30 Jahren Kinder sexuell missbraucht.
93% aller Mütter halten ihre bereits geworfene Leibesfrucht auch nach der Geburt noch immer für einen Teil ihres Körpers; und leiten daraus Besitzansprüche ab, die weit tiefer gehen, als alles, was ein Sachbearbeiter auf dem Grundbuchamt oder der Kraftfahrzeugzulassungsstelle gegenständlich beurkunden könnte.
Die aus beiden Statistiken resultierenden
Sachschäden gleichen sich grob aus, sind aber im für die Zukunft weitgehend irrelevant, da der letzte Priester und der letzte Rest Menschlichkeit ungefähr zur selben Zeit die Platte putzen dürften.
(Was nicht bedeuten soll, dass ich Prieter generell für Garanten der Menschlichkeit halte. Nur eine historische Coincidenz.)