was ist die bibel?
sweet_calm
mein eindruck:
das niveau deines eingangspostings läßt nur eine bashing-diskussion zu.
eigentlich wollte ich gleich auf nicht-beobachten klicken,
aber das hole ich gleich nach, keine sorge...
die 95 thesen luthers
sind fragen, die zu seiner zeit aktuell waren
wer wissen möchte, worum es da ging:
https://www.ekd.de/glauben/95_thesen.html
jetzt aber mal einen philosophischen blick auf das ganze.
na gut, fange ich an:
die antwort auf deine fragen:
https://www.die-bibel.de/bib … den-bibellese/faq-zur-bibel/
ich spare mir das zitieren daraus
mich haben als kind schon sagen, märchen, überlieferungen interessiert
der reiz des erzählens am lagerfeuer, am kamin oder an der bettkante...
das persönliche ausschmücken des geschriebenen...
und ja, ich musste mir als mutter oft anhören,
wie ich es wagen könnte, meinen kindern so viel grausames zu erzählen...
in einer kultur der weichgespülten disney-world
vielleicht ist mein blick auf die bibel deshalb so milde,
weil diese schriften für mich nichts anderes sind als überlieferte erzählungen
eine sammlung, die in der metakommunikation viel über die menschen damals,
ihre kultur und ihr weltbild erzählt...
Die Bibel hat eine jahrtausendalte Erzähltradition.
Denn lange bevor die Schriftkultur entstand,
wurden von einer Generation zur nächsten
wesentliche Erfahrungen mit Gott und der Welt mündlich weitergegeben.
Die Entstehung der Bibel war ein sehr lebendiger Prozess,
der sich von einer jahrhundertelangen mündlichen Erzähltradition
zu schriftlichen Aufzeichnungen entwickelt hat.
Über die Entstehung der alttestamentlichen Schriften wissen wir aus dem Alten Testament selbst relativ wenig; andere zeitgenössische Werke, die darüber berichten könnten, gibt es nicht. So müssen wir aus den einzelnen Schriften selbst zu erkennen versuchen, wann, von wem und unter welchen Umständen sie geschrieben wurden.
Der früheste Text des Neuen Testaments stammt aus dem Jahr 50.
Es ist der Brief des Paulus an die Gemeinde in Thessalonich.
Fragen und theologische Auseinandersetzungen in den von ihm gegründeten Gemeinden führten Paulus dazu, wichtige Themen und Konsequenzen seiner Verkündigung auch schriftlich in Briefen darzulegen.
Diese Briefe wurden als Zeugnis der apostolischen Auslegung des Evangeliums aufbewahrt und gesammelt. Sie sind die frühesten Schriften des Neuen Testaments.
Etwa zur gleichen Zeit – d.h. um die Mitte des ersten Jahrhunderts –
wird man auch damit begonnen haben, die Überlieferung der Worte und Taten Jesu schriftlich zu fixieren,
was dann nach und nach zur Niederschrift der vier Evangelien geführt hat.
Auf diese Weise sind bis zum Ende des ersten Jahrhunderts
die in unserem heutigen Neuen Testament enthaltenen Schriften entstanden.
Der Kanon ist die Zusammenstellung der biblischen Bücher.
Seine Entstehung hat sich in mehrenen Etappen vollzogen
und nicht alle Schriften wurde in die Sammlung aufgenommen,
wobei verschiedene Kriterien eine Rolle gespielt haben.
Damals wie auch später gab es daneben eine Vielzahl von Schriften, die im Titel vorgaben, Evangelien, Apostelgeschichten oder Jüngerbriefe zu sein, aber die Botschaft von Jesus Christus oder die Lehre der Apostel aus eigener Sicht wiedergaben. Deshalb musste die frühe Kirche eine Entscheidung fällen, welche Schriften als verbindlich galten.
Dabei gab es, durch örtliche oder personelle Gegebenheiten bestimmt, Unterschiede in der Auswahl.
Bereits vor der Zeit Jesu wurden Schriften des Alten Testaments
von jüdischen Gelehrten zu einem Buch zusammengefügt
und etwa 400 Jahre nach Jesu Geburt lag die Bibel schließlich so vor, wie wir sie heute kennen.
Sprache und Schrift der Bibel
Das Alte Testament wurde in hebräischer Sprache geschrieben. Zum Teil bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. verwendeten die Schreiber dabei aber kein hebräisches, sondern das als besonders ehrwürdig betrachtete altphönizische Alphabet. Ähnlich der ägyptischen Bilderschrift sind seine Zeichen jeweils aus dem Anfangslaut eines Bildsymbols entwickelt.
An einigen Stellen der Bibel finden sich auch Reste des Aramäischen (Jeremia 10,11; Esra 4,6–6,18; Daniel 2,4–7,28). Das war die Reichssprache während der Perserzeit. Durch sie veränderte sich auch die Schrift: Aus der aramäischen Schreibschrift entstand die neue »Quadratschrift«, in der zwischen dem 4. und 2. Jahrhundert v. Chr. fast alle Bibeltexte geschrieben wurden. Jedes Zeichen passt dabei genau in ein Quadrat.
Das Neue Testament wurde in griechischer Umgangssprache verfasst. Man schrieb fortlaufend in »scriptio continua«, ohne zwischen Wörtern und Sätzen Abstände zu lassen oder Satzzeichen zu setzen. An einzelnen Stellen finden sich auch hier Einsprengsel aus dem Aramäischen, der Muttersprache Jesu (z.B. »Abba«, Mk 14,26 oder »Maranata«, 1. Kor 16,22)
Das die Bibel eine Übersetzung ist, ist nur wenigen wirklich bewusst. Dabei ist die Bibel mit einer Gesamtübersetzung in 563 Sprachen das am weitesten verbreitete und auch das am häufigsten übersetzte Buch der Welt.
»Traduttore traditore«, sagt der Italiener: Wer einen Text in eine andere Sprache übersetzt, der übt an ihm Verrat, auch wenn er sich noch so viel Mühe damit gibt. Das mag für technische und wissenschaftliche Texte oder reine Gebrauchsanweisungen übertrieben erscheinen; aber z.B. für Werke der Dichtkunst trifft es in hohem Grade zu. Homers Epen oder Shakespeares Dramen sind nur annäherungsweise und unter Verlust an sprachlicher und dichterischer Substanz in eine andere, etwa unsere deutsche Sprache, zu übertragen.
Aber diese Botschaft ist nicht ein zeitloses Wort, auf eine abstrakte Formel gebracht, die sich problemlos aus der Ursprache in beliebige andere Sprachen umsetzen (»konvertieren«) ließe. Die Botschaft erging ursprünglich an Menschen einer uns fern gerückten Zeit und Welt, und die Sprache, in der dies geschah, ist geprägt durch Lebensverhältnisse und Lebenserfahrungen, die in vieler Hinsicht nicht mehr die unsrigen sind. Wer die Bibel übersetzen – und in einer Übersetzung lesen – will, muss sich deshalb auf Sprachformen und Denkweisen einlassen, die uns fremd sind. Der historische, soziale und kulturelle Abstand zwischen der biblischen Welt und unserer Gegenwart macht das Übersetzen der Bibel zu einem Wagnis und einer stets neuen Herausforderung.
.
das ist die essenz aus einigen seiten, ihr könnt gerne nachlesen bei interesse:
https://www.die-bibel.de/bib … is/die-entstehung-der-bibel/
Seit den frühesten Zeiten sind die biblischen Texte
aus ihren Ursprachen, Hebräisch (und Aramäisch) für das Alte Testament
und Griechisch für das Neue Testament, übersetzt worden.
Von Bibelübersetzungen ins Griechische (Septuaginta), ins Lateinische (Vulgata) und ins Altslawische sind kirchengeschichtlich prägende Wirkungen ausgegangen.
Entsprechendes darf von der deutschen Bibelübersetzung Martin Luthers gesagt werden.
Auch wenn es vor ihr Versuche der Bibelübersetzung ins Deutsche gegeben hat, ist Luthers Bibel doch -
über den Raum der evangelischen Kirche hinaus - Vorbild, Maßstab oder jedenfalls Bezugspunkt geworden für alle ihm folgenden deutschen Bibelübersetzungen.
Der sprachgeschichtliche Rang der Lutherübersetzung ist unvergleichlich. Die Genauigkeit ebenso wie die sprachschöpferische Freiheit der Übersetzung Luthers machen seine Bibel heute noch zum klassischen Bibeltext deutscher Sprache, der weit über die evangelische Kirche hinaus die Verwendung der Bibel in Literatur, Theater und Kultur prägt. (evangelische kirche in deutschland)
diese vielen zitate sind meine antwort
auf die fragen des eingangspostings