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Sex mit Seele
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ich will deine Seele spüren...33
Ich sah ihn nur an, um mich später an jede einzelne Sekunde erinnern…
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Seele

*******2001:
Alles sei gleichermaßen zulässig, oder nicht?

Das denke ich auch!

Es geht auch darum, was uns als hilfreich erscheint für das alltägliche Wälzen dicker Brocken *zwinker*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Alles sei gleichermaßen zulässig
.
Natürlich ! Wenn wir vorher vereinbart haben, dass wir mit wissen bei Seele nicht weiterkommen werden, als bisher. *fiesgrins*
****ta Frau
2.135 Beiträge
@plant
Nur der Richtigkeit halber: Van Gogh wollte nicht nur malen. Er wollte vermitteln. O-Ton aus seinen Briefen: "Ich will die Menschen sehen lehren."
soweit ich bisher las, entsteht für mich der eindruck, als einige man sich latent darauf, dass die seele bewegt.
der geist sind also die kartoffeln und karotten, die pfanne der körper und die energie die seele.
gelungene gerichte klingen wie edith piaf und man erinnert sich ihrer kollektiv, darf aber noch, bei bedarf, eine portion aus der universellen weltpfanne mitbestellen. ein track, auf einer cd, ist eine spur.

problematisch wird es, wenn mal einer nur so dahinlebte, keine spur hinterließ, nur vielleicht die seiner neben dem mülleimer deponierten flaschen, nichts hinterließ als eine messiewohnung und ein uneheliches kind, und von der stadt auf bürgerkosten begraben wird.
laut hehrer lehre ist seine seele ebenso gewichtig, wie die eines goethe.

die idee von der seele ist eine tönerne burg der demokratie; looser, sünder, kriminelle, alle haben eine seele, allen haftet bewegendes an. ähnlich wie beim tod, in dem wir alle gleich sind, bedeutet beseeltheit ein portioniertes wollen.
stellenweise ein inkarnierenwollen, weil man nicht fertig ist, mit der welt.

"Ich will die Menschen sehen lehren."

darf jeder sagen.

nur was?
****ta Frau
2.135 Beiträge
"Ich will die Menschen sehen lehren."

darf jeder sagen.

nur was?


Ganz genau hinzusehen. Die Zwischenräume erkennen. Nicht nur die zwischen parkenden Autos und Bürgersteigen.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
Jeder hat eine Botschaft
auch der Typ, auf den wir so abschätzig herab schauen mögen. NIEMAND wird als Assi, als Messi oder Schmarotzer geboren. Die Geschichte dieser Menschen ist für uns wichtig, dass wir nie vergessen, dass unsere Gesellschaft so beschaffen ist, das fast jeder von uns normal Sterblichen eigentlich nur drei Schritte entfernt ist von genau dieser Situation, die hier beschrieben wurde. Ich weiß das sehr genau.
Das mal ganz unabhängig von unserem Thema. Die nicht normal Sterblichen hingegen sind für diese Situation verantwortlich, aber nicht allein. Wir alle sind es.
Goethe hatte übrigens - wie wir alle - auch nur eine Mutter und war ein begnadetes Arschloch, mit Verlaub. Das Interessanteste an ihm war seine Farbenlehre. Aber das ist mein subjektiver Eindruck. Seine Botschaft, die an uns gekommen ist, hat mit seiner unsterblichen Seele gar nichts zu tun sondern ist sein Vermächtnis: das eines Bourgeois, der mit dem Adel kokettiere, sich ein VON anheften ließ und so das Vorbild des aufstrebenden Bürgertums der deutschen Kleinstaaterei verkörperte, das lieber aufstieg als sich seiner Ketten zu entledigen, wie seinerzeit die Franzosen.
Das mal zu der Frage, wessen Seele denn eher wert wäre, gerettet zu werden. Die im übrigen akademisch ist, weil Seelen nicht gerettet werden können, wie wir hier mit den vielfachsten Begründungen gelernt haben. Wir Menschen, so glaube ich, sind weder streng logisch denkende neurale Netzwerke noch ganz und gar instinktgesteuerte unbehaarte Affen. Wir sind Menschen. Wir sind Tiere und auch wieder nicht. Wir sind soziale Wesen und diese soziale Komponente macht uns erst wirklich zu Menschen. Als komplette Menschen haben wir die Fähigkeit zu denken, uns unserer selbst bewusst zu werden und dies in ganz individuellem Sinn als Person als auch als Teil einer Gemeinschaft. In uns wohnen Kräfte, von denen wir teilweise nur ansatzweise Ahnung haben, Empathie, Liebe und Temperament. Wir sind nicht vollständig Herr unseres eigenen Willens, weil unser Unterbewusstsein uns da mitunter ein Schnippchen schlägt. Es ist jene Abteilung in unserem Denken und Fühlen, die es nie an die Oberfläche des klaren, bewussten Gedankens schafft, aber die Erinnerung der Fluchttierherden der urzeitlichen Steppen als Werkzeuge im Gepäck hat. Unser Bauchgefühl eben, mal salopp gesagt. Da ist keine immaterielle Substanz, die uns zu etwas höherem macht als wir ohnehin schon sind: Menschen. Die Seele, die wir empfinden mögen, ist die Summe dessen, was uns als Menschen ausmacht: Wissen, Erfahrung, Gefühl und die Fähigkeit, mit anderen Menschen zu interagieren. Dies ist so komplex und verwoben, dass wir ein simples Wort für eine Sache finden mussten, die uns bis heute fast wie ein Mysterium erscheint: Seele oder Menschsein.
Gute Nacht
****e_H Mann
8.282 Beiträge
wäre ganz sicher schon jemand auf die Idee gekommen, das Besteigen der Berge aus Gründen der Gesunderhaltung der Bergischen Seelen zu verbieten.

Es dürfte wohl hinlänglich bekannt sein, dass seit Menschengedenken in einigen Kulturen /Religionen dieses Gebot vorhanden ist. Allerdings sind die Aspekte hierfür und dort keineswegs despektierlich/ironisch sondern eher aus einer Ehrfurcht und Respekt geschaffen.
Immaterielles kann doch kein individueller Besitz sein ?

du hattest doch auch den begriff der weltseele eingebracht, uncle, oder?
was später von kirchengelehrten unter den begriff der "unio mystica" gestampft wurde, könnte im ursprung jener befriedende hauch gewesen sein, den einen beim gedanken erfasst, nur ein tropfen in einem ozean zu sein. und darin gleichwohl der ozean selbst.
**e Mann
2.564 Beiträge
problematisch wird es, wenn mal einer nur so dahinlebte, keine spur hinterließ

Ich verwies schon darauf, dass es möglicher Weise problematisch ist, "Seele" ausschließlich als eine positive zu sehen oder überhaupt zu werten: Der Mensch hat viel bewegt, was für eine große Seele!

Jeder bewegt in seinem Leben. Ob das gut oder schlecht ist, liegt nicht zuletzt an der Interpretation durch die Gesellschaft. Wenn einer tagein, tagaus seinen Hamster streichelt, wird das wahrscheinlich kaum einen interessieren. Ob es sinnvoll ist oder nicht, mag ich nicht beurteilen und eben auch nicht, ob dieser Eine eine Seele von Mensch ist.

Wenn Seele ausschließlich positiv ist, dann wäre der Seelenlose der Böse. So ist ja tatsächlich der Sprachgebrauch. Dass klingt dann aber so, als sei der Mensch grundsätzlich böse und deckte das nur mit seiner guten Seele zu.

Nee, glaube ich nicht dran.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
nur ein tropfen in einem ozean zu sein. und darin gleichwohl der ozean selbst.

Die verdammte Individualisierung beginnt mit den spezifizierten Details.
Mal fühlt man sich wie der reine frische Bergquell, ein andermal wie eine Pfütze abgestandenen Brackwassers-

*zwinker*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Es hat immer schon das Wissen gegeben, daß alles, was uns zur Verfügung steht, um die Dinge des Lebens zu beschreiben, nicht wird hinreichen können, um sie vollumfänglich abzubilden. Wir sind uns immer bewusst, daß wir uns den Dingen mit allem, was wir können, nur annähern, weil wir wissen, daß wir mit unseren Gefühlen jenseits der Worte und Bilder stehen, welche wir bemühen, um jenen Gefühlen ein Bild zu geben. Und doch sind es auch Worte, die zu Bildern werden, welche uns mit unserer Welt der Empfindungen und so auch miteinander verbinden. Wir sind beseelt, und wir sind mit allen Lebewesen über das Beseeltsein verbunden.

Die Seele ist dann unsterblich, wenn sie sich mit der Seele eines oder vieler anderer in einer eigentümlichen Resonanz plötzlich selbst entdeckt. Es sind zeitlose Augenblicke, die uns rechtfertigen. Es sind Momente, die uns überdauern, denn in ihnen verwirklicht sich Liebe. Liebe ist beseeltes Leben, und die folgende Erzählung soll dies veranschaulichen:

Ein berühmter Sufi, also ein arabischer Mystiker, stirbt und steht vor Gottes Thron. Und Gott sagt: „Weißt du, warum ich Dir verzeihe?“ Und der Mann sagt: „Oh Herr, vielleicht, weil ich Deine Gebote zu beachten versucht habe.“ Und Gott sagt: „Nein, deswegen habe ich Dir nicht verziehen.“ Der Mann sagt: „Oh Herr, vielleicht, weil ich in Wort und Tat Deinen Namen gepriesen habe.“ Und Gott sagt: „Nein, deswegen habe ich Dir nicht verziehen.“ Und der Mann sagt: „Oh Herr, weil ich in meinen Schriften den Ungläubigen den Weg zu Dir eröffnet habe.“

Und Allah sagt: „Nein, deswegen habe ich dir nicht verziehen. Deswegen. Erinnerst Du Dich, daß Du an einem kalten Wintertag, als ein eisiger Wind durch die Straßen Bagdads pfiff, ein verirrtes, hungriges Kätzchen aufnahmst, in Deine Manteltasche stecktest, nach Haus trugst, es füttertest und bei Dir leben ließt? Deswegen habe ich Dir verziehen.“
*******r03 Paar
45 Beiträge
Warum?
Warum halten wir uns (ja fast) verzweifelt an dem Konstrukt einer Seele fest? Wenn wir ganz ehrlich zu uns sind müssen wir sagen "Wir wissen es nicht". Daher macht jedes spekulieren keinen Sinn. Das ist schlichtweg eine unlösbare Frage.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Warum halten wir uns (ja fast) verzweifelt an dem Konstrukt einer Seele fest?

Weil niemand sonst ein Leben in der Mietwohnung, ohne gepflanzten Baum und gezeugte Kinder, beerdigt auf dem kommunalen Friedhof in Reihe 20, Zeile 7 aushalten könnte.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Einen Baum will ich aber noch pflanzen!

Brauche ich danach keine Seele mehr?
*****div Frau
7.968 Beiträge
Diese Seele hätte zumindest eine Adresse. Gibt heute auch genügend, die mit dem Ende nicht mal das haben.

Und Mazita, klar brauchst du Deine Seele noch nach dem Baum pflanzen. Der Baum soll doch nur die Erinnerung an Dich sein.

Was soll denn mit denen sein, die viele Bäume gepflanzt haben? Gibt es dann eine Lotterie zwischen den Bäumen, gar ein Kampf? Also die letzten Bäume, die ich pflanzte, waren Zwergapfelbäume. Da schaut dann der Mirabellenbaum (Halbstamm) traurig runter und sagt, was wollt ihr Zwerge hier? Mir gehört die Seele? Das wäre dann wie der Kampf von Trauernden, wer denn jetzt das Recht hat, mehr über einen Verstorbenen zu trauern.

Zu Plantnurse wäre einfach nichts hinzuzufügen. Die Seele lebt in unseren Kindern, oder irgendetwas, was wir gutes getan haben, solange sich jemand daran erinnert.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
ein tröstlicher Gedanke
... dass ein Splitter unserer Seele in unseren Kindern oder gar unseren Worten, die uns überdauern, weiter besteht. Allein, ich fürchte, dass es profaner ist. Der Tod bläst uns das Licht aus, der Seele auch. Ich mag diesen Gedanken nicht, er ist ein Klotz Trockeneis zwischen meinen Ohren, aber er muss konsequenterweise gedacht werden.
In unseren Kindern leben unsere Erbinformationen, in unseren Worten unsere Klugheit, unser Gefühl und im besten Fall unsere liebevolle Torheit, die ein Echo unserer Seele gewesen sein kann, aber eben nur ein Echo. Wir sind endlich. Darum ist es so wichtig, dass wir hier und jetzt unserer Seele Raum geben. Was immer das sein mag. Ich liebe es.
*****div Frau
7.968 Beiträge
Schau in die Augen...
... Deiner Kinder. Dort blitzt etwas von Dir. Kein Echo.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
Das stimmt ...
... aber ganz sicher nicht meine Seele. Im besten Fall die Erkenntnis, bei allen Irrtümern und Nachlässigkeiten doch nicht so viel falsch gemacht zu haben im Umgang mit ihnen. Was ich ihnen mitgeben konnte und kann ist Wissen, Erfahrung, Gefühl, Liebe und Geduld. Das Wissen, dass sie - was immer auch geschieht - zu mir kommen können und nicht abgewiesen werden. Das alles hat mit meiner Seele sicher zu tun, aber in eben diesem romantischen Sinn, den wir uns alle mehr oder weniger wünschen, weil er uns menschlich macht. Sie werden das Andenken bewahren, sie werden sich dabei ertappen, dass sie sich verhalten wie ich mich einmal verhielt oder sie werden genau das Gegenteil tun, weil ich einmal versagte. Auch Seelen versagen. Immerhin sind sie das Menschlichste an uns. Aber nichts geht bei meinem Tod auf meine Kinder über. Doch- Die 30 bändige Ausgabe des Brockhaus Lexikons in echtem Leder mit Goldschnitt - Jubiläumsausgabe. Die 30 Bände Coron Lexikon in echtem Leder. Ein Vermächtnis gegen Wikipedia und für das wunderbare Gefühl, ein Buch mit Wissen in Händen zu halten. Das hat mich beseelt. Es wird sie beseelen. Aber nicht mit meiner Seele. Die wird fort sein. Gut so. Es war ja meine. Wem soll sie außer mir noch taugen? Die beiden haben ja selber eine und nicht die schlechteste. Soviel dazu.
Warum halten wir uns (ja fast) verzweifelt an dem Konstrukt einer Seele fest?

Weil niemand sonst ein Leben in der Mietwohnung, ohne gepflanzten Baum und gezeugte Kinder, beerdigt auf dem kommunalen Friedhof in Reihe 20, Zeile 7 aushalten könnte.

ich liebe die filo!

Wir sind endlich. Darum ist es so wichtig, dass wir hier und jetzt unserer Seele Raum geben.

das stimmt so. aber wären wir
un-endlich, wäre es nicht weniger wichtig.

mich beflügelt die idee eher, als dass sie mir aussicht oder gar verantwortung abnimmt. im gegenteil, "man lebt nur einmal" macht eher hungrig, als satt, eher erfindend, als gefunden.

Die Seele lebt in unseren Kindern, oder irgendetwas, was wir gutes getan haben, solange sich jemand daran erinnert.

das ist mir zu wenig. zu wenig wolle für meinen webstuhl. wer geht noch auf friedhöfe? mir passiert es ab und an. dann sehe ich namen und daten - alles solche wie "du" und ich, alles einst vibrierende seelen, die sich hergaben, stifteten, kämpften und liebten, und beweint wurden. wir sehen ja nur frische gräber, die alten werden recycelt - wer weiß, wer unter dem einen dort mal gelegen haben mag, wo blieb der name dessen, der vor hundert jahren dort gebettet wurde?

das vergessen umfasst alles. alle vorangegangenen und uns mit. dem muss man ins auge sehen. es ist aber leichter, kreativer, seliger machend und verspielter, wenn man sich der köstlichen annahme hingibt, dass dies hier nur ein intermezzo ist und man eines tages wohlauf in die ewigen jagdgründe eingeht, den staubigen ranzen wegwirft und sich als heimkehrer an ein festmahl der liebe hinsetzt. anonym.

so ist es ja doch gedacht. und ich denke nicht daran, mir die wenigen schmackhaften entwürfe der kulturhistorie abhanden kommen zu lassen.
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
wenn es so gedacht ist ...
... wünsche ich dir dereinst an der Seite deiner Brüder und Schwestern alles gute und vor allem guten Appetit.
Aber eine Frage bliebe: Wenn es denn so gedacht ist - von wem eigentlich?
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
Nachtrag:
Ich finde es bemerkenswert und versöhnlich, dass wir in den letzten Posts zu diesem Thema einen wunderbar poetischen Ton gefunden haben. Das scheint mir des Themas und der Themenstellerin angemessen. Ich bedanke mich in aller Bescheidenheit dafür.
Gute Nacht
Aber eine Frage bliebe: Wenn es denn so gedacht ist - von wem eigentlich?

von mir. *ggg*

du meinst, ob ich ernsthafte quellenangaben von ernsthaften autoren, solchen mit eselsohren und pferdefüßen und monokeln und mikroskopen, angeben kann ... - kann ich nicht.

ich habe einen sample im hinterkopf, aus tracks alter meister, neuer interpreten und persönlichem wissens - und traummaterial.

keine beweise, keine quellenangaben. könnte nur meine persönliche lektüreliste vorzeigen, aber nur mit mühen. hab keine aktive bibliothek mehr.

*
gute nacht.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Genug Poesie...
*g*

JA!

In den Kindern leben die Eltern weiter, in ihnen sind nicht nur deren
Baupläne wiederzufinden, sondern auch andere Eigenschaften
(Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.). Aber sie sind keine Kopien,
die Eigenschaften der Eltern neu kombiniert plus einiger Mutationen
• der Vorteil der geschlechtlichen Vermehrung.

Es läßt sich auch nüchterner ausdrücken: "Die Einzige Möglichkeit
des Weiterlebens besteht für Mehrzeller durch Fortpflanzung", sagte
mal ein Botaniker zu mir.
(Das ist- wenn man so will- der Preis,den Mehrzeller für ihre differenzierte
Organisation -incl. geschlechtlicher Vermehrungsmöglichkeit- zahlen.)

Und JA!

Es sind die Menschen selbst, die die Seele "erschaffen". oder besser
erdacht haben. Der körperliche Zerfall ist zu offensichtlich, als das sich
dieser negieren ließe, also mußte etwas her, was ohne Körperlichkeit
auskommt, um an ein Weiterleben zu GLAUBEN- die Seele.
So läßt sich dann doch die Endlichkeit des eigenen Seins negieren
• was für ein Trost!
Diesen Trost bieten die großen Weltreligionen, aber nicht nur/ erst
diese.
Es ist wohl eine große Sehnsucht der Menschen, die diese vereint,
die eigene, ganz persönliche Endlichkeit nicht akzeptieren zu
müssen und der Glauben an die (unsterbliche) Seele bietet diese
Möglichkeit.
Wenn man die Endlichkeit des Seins annimmt, muss man auch die Endlichkeit der Verantwortung annehmen. Am Ende eines Lebens könnte man z.Bsp. entspannt auf den roten Knopf drücken und einen Kontinent atomar in Schutt und Asche legen. Oder andere Grausamkeiten.
Verantwortung bedeutet ja auch, das man Schuld begleicht. Mit einer sterblichen Seele geht das jedoch nur bis zum Tod. Die posthume Verurteilung wäre jedoch unsinnig, denn sie funktioniert nur, wenn die "Hinterbliebenen" an ein wie auch immer geartetes Dasein nach dem Tode glauben. Auch eine Aberkennung von Verdiensten wäre unlogisch, sie würde den Hinterbliebenen ein Gefühl von Gerechtigkeit verschaffen. Aber für das Leben des Verurteilten hätte sie keine Konsequenz, denn das ist schon längst vorbei. Eine posthume Verurteilung wäre reine "Symbolpolitik" für das Gewissen der Hinterbliebenen.


Gehe ich jedoch von einer unsterblichen Seele aus, verfolgt mich die Verantwortung für mein Leben auch über den Tod hinaus.
*****div Frau
7.968 Beiträge
Ach so. Und nur, wenn ich an die eigene unsterbliche Seele glaube, lebe ich verantwortungsvoll?

Das hat etwas mit meiner Hoffnung zu tun, dass jeder so verantwortungsvoll mit seinem Leben umgeht, dass er zum Endzeitpunkt seines irdischen Daseins jegliche Verantwortung beruhigt abgeben kann, ohne andere mit in die Endlichkeit des Seins zu verhelfen.

Idioten gibt es immer. Und der Zeitpunkt des Todes ist der Moment, loszulassen, die einen ihr Leben und die anderen, das, was mit dem Sterbenden noch zu klären gewesen wäre. Aber man kann es nicht mehr klären! Außer über Werbefernsehen. Medium Blablablub freut sich über Einnahmen.

Ich gehe jetzt meine Bäume schneiden. Damit die erinnern.
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