Moralisch wachsen
Wenn man Moral als etwas Gegebenes betrachtet, dass in unterschiedlicher Weise auf uns zugreift, beispielsweise durch unser Gewissen, dann mag es schon sein, dass jemand an den Anforderungen zerbricht oder sich, im anderen Extrem, ihnen entzieht.
Dann wäre Moral aber nichts anderes als ein Regelwerk (entweder eins aus 10 Geboten, eins aus 1000 Paragraphen oder einem Mischmasch aus beiden - und natürlich der Interpretation ihrer richtigen Auslegung, wenn man im Bedarfsfall nicht auf eine konkrete Regel zurückgreifen kann).
In jedem Fall läge der Maßstab für die Orientierung des richtigen Handelns in
äußeren Bestimmungen.
Wenn ich Moral jedoch als einen inneren Maßstab für mein Handeln begreife, der mit mir wächst und an dem ich wachsen kann, dann schaffe ich eine Instanz in mir selbst, an der ich mich orientieren kann (
innere Bestimmung).
An Moral als innerer Maßstab kann ich nicht zerbrechen, weil ich mich mit ihr identifiziere.
Und weil ich Moral als etwas Positives in mir wahrnehme, habe ich auch keine Lust mich ihr zu entziehen.
Wir können uns ein individuelles Wertesystem schaffen, das für uns, aufgrund unserer eigenen Erfahrungen, zum Maßstab unseres Handelns wird.
Das Arbeiten und die Orientierung an dem eigenen Wertesystem formt unseren individuellen Charakter.
Das macht uns einzigartig.
Wir können unsere Werte(systme) miteinander vergleichen und uns austauschen. Wir sollten sie jedoch nicht sammeln und dogmatisch über uns stellen, denn es macht für den einzelnen keinen Sinn, sich Werten zu beugen, die er nicht für sich klar definiert hat.
Wenn jemand moralisch handelt, dann handelt er in Übereinstimmung mit seinen eigenen Werten. Und auch in kritischen Situationen (bsp. gegen den mainstream) bleibt er sich treu.
Dafür bewundern wir ihn und sprechen von jemandem mit Charakter.
Es gefällt mir mitzudiskutieren – Vielen Dank!