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Freundschaft.

*******rse Mann
2.314 Beiträge
Freundschaft ist die Distanz zu mir selbst zum Zecke der Annäherung.
Freundschaft ist die Zusammenfassung von Geschriebenen in einem Beitrag. #nichtTwitter #Zusammenfassung #langeBeiträge #joyclub

Das macht was mit einem, wenn die Kommunikation auf Twitterlänge praktiziert wird. Hab das ja auch noch nie praktiziert. Man hat das Gefühl man kommuniziert nur die Hälfte einer Medaillie. Nur Kritik oder nur Lob, beides passt nicht in einen Tweet, und der gefühlt größte Teil geht für die blöden Hashtags drauf (Wobei ich nicht weiß wofür die gut sein sollen). Freundschaft braucht aber beides - Lob und Kritik gleichermaßen.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Nicht schlecht, @***nt, Deine Definitionen. Aber EIN ausführlicher Beitrag hätte gereicht, es sei denn, Du siehst Dein Konterfei gerne in Warhol-Manier. *zwinker*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
mein leben verläuft in phasen.es passiert, daß ich hier und da etwas rausfeuere.
Freundschaft ist nichts abstraktes. Freundschaft ist etwas, was wir geschenkt bekommen. Ich habe tiefe Freundschaften in meinem Leben erfahren dürfen, eine davon geht für mich selbst über den Tod hinaus, da ich mich diesem Menschen auch jetzt noch unendlich nahe fühle. Freundschaft ist etwas, was meiner Meinung nach "einfach" passiert. Freundschaft ist eines der Dinge, die wir ach so intelligenten Menschen nicht für uns alleine beanspruchen können.

Ich habe hier zwei Familienmitglieder, die sich unendlich verbunden fühlen, vom ersten Tag an, als sie sich kennenlernten. Da geht die eine für die andere durchs Feuer. Freundschaft ist Gemeinschaft, mit jemandem, der mir nahe steht, der mich ver-steht.

Freundschaft macht mich ruhig, gibt mir Sicherheit, weil ich weiß, ich kann da auf jemanden zählen, da ist jemand für mich da...... Bedingungslos....
****ta Frau
2.135 Beiträge
miracle67:
<<< Freundschaft macht mich ruhig, gibt mir Sicherheit, weil ich weiß, ich kann da auf jemanden zählen, da ist jemand für mich da...... Bedingungslos....>>>

Nein, bedingungslos ist Freundschaft sicher nicht. Bis es zu einer Freundschaft kommt, die hält, muss sie sogar eine ganze Menge an Bedingungen erfüllen.
Wenn ich aber den Begriff 'Bedingungslosigkeit' durch den Begriff 'Loyalität' ersetze, macht das für mich mehr Sinn.

Ein Freund 'hält es mit mir aus'. Jemand, der das schafft, kennt seine eigenen Höhen und auch Untiefen, er braucht keine kurzfristigen Bestätigungen mehr, die am Anfang einer geneigten Verbindung stehen, und er weiss, dass er Gleiches von mir erwarten darf.
Er steht hinter mir, er stützt mich und gibt mir die Sicherheit, in jedem Fall eine Deckung zu haben, wenn es darauf ankommt.

Überhaupt fußt das Ideal der Freundschaft in einer Zeit, als Waffenbrüder sich unbedingt aufeinander verlassen mussten, also loyal sein mussten, wollten sie ihren Feinden 'paroli' bieten. Viele Begrifflichkeiten, die mit Freundschaft assoziiert werden, stammen aus dieser Zeit, so auch 'die Stange halten', sich verbrüdern, etc...

Hierzu:
>>>>
Ritter, die sich als friund, geverte, geselle, bruoder oder trûtgesell bezeichnen, diese Beziehung sogar über die Verwandtschaft und die Liebe stellen, sich umarmen und küssen und für einander einstehen, begegnen uns in der Literatur des Mittelalters immer wieder. Solche Freundschaften, die sich meist als Beziehungen zwischen männlichen Vertretern der Aristokratie präsentieren, partizipieren an Beziehungskonzeptionen, wie sie mittelalterliche Theologen, z.B. der Benediktinermönch Aelred von Rievaulx (De spiritali amicitia), von Aristoteles (Nikomachische Ethik) und Cicero (Laelius de amicitia) übernommen und christlich überformt haben. Auch in historiographischen Zeugnissen treffen wir mitunter auf fürstliche Freundschaftsbündnisse, die sich sogar über die Loyalität gegenüber der Verwandtschaft, dem König oder Kaiser hinwegsetzen. >>>>

Andreas Kraß, Freundschaft als Passion. Zur Codierung von Intimität in mittelalterlichen Erzählungen
Ja, mazita, Freundschaft hat auch, ganz viel sogar, mit Loyalität zu tun, und JA, nur wer sich selber kennt und annimmt, kann Freund sein, im besten Sinn des Wortes. Ich habe dies in meinem Leben erfahren dürfen. Und ich habe eben auch die Erfahrung gemacht, dass es die Menschen waren, mit denen mich diese Freundschaft verbunden hat, zu denen ich von Beginn an Vertrauen hatte.

Also fasse ich zusammen: Freundschaft bedingt Loyalität, innere Reife, Vertrauen. Wenn sich all das zusammenfügt, dann entsteht Freundschaft. Und sie ist eben dann auch bedingungslos, ohne zu fordern, ohne eine Rechnun aufzustellen.
freundschaft ist ein immer neuer dialog, der uns weiter trägt und uns ein bisschen vollkommener macht.

dem wollte ich spontan mit einem beherzten ja! begegnen. als ich begann die teilaussagen zu betrachten, dachte ich aber, sie beschreiben den idealfall. und der schält sich aus den peaks heraus, aus dem besten, was man erhoffen kann.
dass wir nicht immer in kreativen und erhebenden dialogen stecken, ist klar. dass es oft nur ums halten geht. please hold the line. dass man mitunter über lange zeiträume meint, einander nichts zu sagen zu haben. die resonanzräume sind nicht immer offen, oder man kann sie nicht betreten.
im idealfall aber verhält es sich so, denke ich, wie es Mazita schrieb.

das mattenthema -
BICINUM gliedert: der, der sich durch die hilfestellung in der not den "titel" freund erst verdient
und der, der ihn bereits tragend, im zweifelsfalle noch beweisen muss.
dieses müssen ist ein vermintes terrain. oder aber auch das tor der liebe, die unterlassene hilfe verzeihen kann. an diesem "für mich da sein" messen wir freundschaft in zeiten der prüfungen, auch dann, wenn wir im grunde nicht prüfen wollten, aber selbst geprüft werden.
ein aktiver schulterschluss ist teil der erwartung dann, wenn er gebraucht wird.
wird er nicht benötigt, kann er sogar zum übergriffigen zu viel werden. will mir jemand vom frühstück bis zum abendbrot beistehen, obwohl ich es nicht brauche, wird aus freundschaft schnell beengung.

verstanden zu werden,
ist also erkannt werden.
„Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie deines Herzen kennt und sie dir vorspielt, wenn du sie vergessen hast.“

(Albert Einstein - zumindest fand ich ihn als zitatursprung. bin mir nicht mehr so sicher, bei dem was einstein und buddha so alles gesagt haben sollen)

darin findet sich dieser beistand, der erst aktiv wird, wenn er konstruktiv benötigt wird. leute, die mir mehrmals täglich erklären, wie ich in ihren augen sei und wie ich in ihren augen zu reagieren habe, sind für gewöhnlich keine freunde, obwohl sie es sich wünschen.

respekt.

Will ich Freiheit und Unabhängigkeit, dann geht das nur ohne Freundschaft.

so ist es. auch wenn viele meinen, beides unter einen hut bringen zu können. ein kompromiss ist ein eingeständnis, sich unter ein drittes (synthese oder neutralität oder richter) einzufinden, also beidseitig etwas an autonomie abzugeben. freundschaft ohne kompromiss gibt es nicht.

Freundschaft ist das Erkanntwerden im Selbstvergessen.

das finde ich wegen der knappheit erst recht gelungen. in der tat ist das hinwenden zum anderen ein stückweit ein zurücknehmen des ego; wenn aber das hinwenden glücklich ist, schwingt das ich automatisch mit. man findet sich selbst, indem man den anderen bereist oder ihn sich selbst bereisen lässt.
hier bläht sich ein hübsch anekdotischer bereich auf: die frage, wieviel man von sich reden dürfe, ohne den anderen nach dessen befinden zu fragen. monologische freundschaften konzipieren nichtmal schizophrene - wir erwarten eine gegenrede.
oder eine exemplarische ich-rede.

Freundschaft braucht aber beides - Lob und Kritik gleichermaßen.

wenn nur lob erlaubt ist, oder nur kritik, oder keins von beiden ist es - na, was ist es dann?

Bedingungslos....

bedauerlich vielleicht, aber an bedingungslosigkeit glaube ich da auch nicht. nicht unter menschen. wir haben unsere grenzen.
loyalität ist ein teil des freundschaftsbegriffs, und nicht der geringste. ist sie aber der letzte, hat man die verwandlung der freundschaft in ein lehnsverhältnis übersehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Loyalit%C3%A4t

Fand ich aufschlußreich..... Und ich stelle hiermit in Frage, ob Loyalität wirklich etwaas mit Freundschaft zu tun hat.

Ich habe so oft schon erlebt, dass Freundschaft einfach ehrlich und spontan entsteht..... Und auch hält, unverbrüchlich.....
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Loyalität ist Verbundenheit, und das ist ein Oberbegriff. Ich bin meinem Arbeitgeber zur Loyalität verpflichtet, meinem Freund bringe ich Loyalität aus freien Stücken gegenüber. Somit steht der Zwang dem freien Willen gegenüber.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Freundschaft ist das Erleben des Lebens im Gleichklang. Sie ist die Harmonie eines Echos, das einem ein Ja ein Ja widerwirft und jedes Nein dieses Ja rechtfertigt.

Freundschaft ist, wenn ich Ja sage zu meinen Widersprüchen und jenen meines Freundes allen Raum gebe, den sie beanspruchen.

Es sind die Widersprüche, die uns ausmachen, und jeder, der dies für sich erkennt und beim anderen annimmt, kann ein Freund sein.

Freundschaft ist die Offenheit für den anderen im Namen des Willens, sich selbst sehen zu wollen.

Wer sich selbst nicht sehen will, hat Freunde, die in einem das zu sehen vermeinen, was er sehen will.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Freundschaft ist eine Droge, die meine Mundwinkel anhebt.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Freundlich....
An dieser Stelle möchte ich bei den Mitdiskutanten herzlich bedanken, meinen Vorschlag bei der Erörterung des Themas den Begriff Liebe zunächst außen vorzulassen, bisher so wohlwollend angenommen zu haben.
Für mich wurde die alleinstehende Begrifflichkeit Freundschaft deshalb in allen Aussagen definitorisch präziser und meinen Horizont erweiternd hervorgehoben.
Dank euch allen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Freundschaft ist lebensverlängernd.
ein besonderes Gefühl.....
Freundschaft ist etwas für mich, das ist noch wertvoller, wie eine feste Partnerschaft...........denn ohne die Freundschaft gäbe es keine Möglichkeit, eine Partnerschaft aufzubauen / entstehen lassen zu können....


daher ist eine echte Freundschaft für mich viel mehr wertvoll, wie eine Partnerschaft....denn es gibt ein Unterschied für mich.........die Freundschaft kann immer unschöne Situationen verzeihen und es besteht die Möglichkeiten, das sie dann weiter besteht.........meine Erfahrungen waren bisher und das zeigte sich auch im Freundeskreis : die Partnerschaft zerbricht , man trennt sich und man sieht sich meist nie wieder.....nur die wenigsten Menschen erkennen den eigentlichen Wert, denn die Freundschaft war das Tor zur Partnerschaft und das wird vergessen.....


Freundschaft jedoch hat viele Elemente, hat verschiedene Arten von Gewichten und die Unterschiedlichkeiten sind riesig......denn zu jedem Menschen besteht eine einzigartige und individuelle Freundschaft.......


Freundschaft ist , durch Dick und Dünn zu gehen....und nicht nur für ein Tag oder eine Woche oder ein Monat oder ein Jahr ....sondern für das ganze Leben.....


Freundschaft ist, wo es eine sehr tiefe emotionale Bindung da ist , wo man zusammen gehört , doch trotzdem ist man frei und ist mit sich selbst.........


Freundschaft ist etwas, was für mich erst sich nach vielen Jahren zeigt, ob überhaupt eine Freundschaft sich entwickelt hat.....denn viele gehen mit dem Wort "Freundschaft" sehr oberflächlich um und kaum kennen sie jemanden und finden den Mensch sympathisch, ist es gleich Freundschaft ...nicht für mich......


das Leben bereitet immer wieder Prüfungen für uns vor......mal bestehen wir sie und mal müssen wir eine Prüfung wiederholen......


ich denke und das ist auch meine Einstellung, man darf nichts von anderen Menschen erwarten..... nur so wird die Enttäuschung nicht entstehen und die Bindung zeigt ihr wahres Gesicht....entweder ist es Freundschaft oder es ist nur ein Teil der Begegnung.....

liebe Grüße
loyaler Engel
*******ata Frau
28.056 Beiträge
danke
heute war so ein tag,
da wäre ich ohne einen freund
in tiefer verzweiflung untergegangen,

nachdem alle hoffnungen wie seifenblasen zerplatzten,
hat mich diese freundschaft wieder geerdet-
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Gib es zu; Du hattest obergeilen Sex! Oder ein tiefgehendes Gespräch mit einem alten Freund, was auf Dasselbe hinausläuft.
Freundschaft versus Partnerschaft
Lieber loyaler Engel,

für mich ist das etwas schwierig, da es unterschiedliche Partnerschaften gibt.
Den Lebenspartner würde ich nicht einem Geschäftspartner gleichsetzten.
z.B. ging bei meiner Lebenspartnerschaft eine Freundschaft voraus und einher. Einem Geschäftspartner doch eher Respekt. Hier eine selbstaufopfernde Freundschaft anzusetzen, verbietet sich doch eher, schon aus Gründen des Eigenschutzes.
Ich stimme dir zu. Freundschaften entwickeln sich teilweise erst über einen langen Zeitraum. Aber, sie halten nach meinen Erfahrungen nicht immer ein Leben lang. Wohnortswechsel, berufliche Veränderungen oder ein neuer Lebenspartner, verändern die Menschen und somit die Gefühle oder Beziehung zueinander.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich glaube nicht an die >Bedingungslose Liebe<, und es kann auch keine bedingungslose Freundschaft geben. Wir unterliegen lebensweltlichen Bedingungen, und unsere persönlichen Bedingungen sind daraus erwachsen. Wir können sie beeinflussen, wenn wir tatsächlich erwachsen geworden und uns unseres Spielraums der selbsttätigen Einflussnahme bewusst sind.

In diesem Sinne gibt es keine zutreffendere Beschreibung einer Beziehung als die eines Geschäftsverhältnisses, weil die Rechtfertigung einer Beziehung einzig und allein fußt auf der Harmonie des Tausches. Wir wollen etwas haben, und dafür sind wir bereit zu geben.

Selbstredend gibt es keinen schriftlichen Vertrag wie bei Geschäftspartnern, in welchem Leistungs- und Zahlungsmodalitäten geregelt sind, wenn man von Ehe- oder ähnlichen Verträgen wie etwa Testamenten absieht.

Die spontane Abneigung gegen das Wort >Geschäft< in Bezug auf Liebe und Freundschaft rührt von der Überzeugung her, daß Gefühle nicht verhandelbar sind. (Hier erinnere ich an den großartigen Thread Philosophie: Ist Liebe verhandelbar?) Dieser hoffnungslos romantischen Überzeugung ist entgegenzuhalten, daß wir immer mit unseren Gefühlen haushalten und leider immer wieder zu Boden gehen, weil wir nicht gut im Haushalten sind.

Es geht also in der Liebe wie in der Freundschaft darum, sicher zu sein, daß man seine Hingabe (!) mit Hingabe bezahlt bekommt.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Liebe und Freundschaft sind zwei Namen für ein Spiel, in welchem es darum geht, mit Freude zu geben und mit Genuss zu nehmen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Es geht also in der Liebe wie in der Freundschaft darum, sicher zu sein, daß man seine Hingabe (!) mit Hingabe bezahlt bekommt.
+
Liebe und Freundschaft sind zwei Namen für ein Spiel, in welchem es darum geht, mit Freude zu geben und mit Genuss zu nehmen.

Der wesentliche Unterschied zwischen Geschäft und Liebe/Freundschaft, wie oben erwähnt, scheint mir wohl im Unterschied zwischen bezahlen und freudigem Geben zu liegen.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Bezahlen ist dann freudiges Geben, wenn es auf beiderseitigen Genuss hinausläuft.
*******ata Frau
28.056 Beiträge
plantnurse
in der geschäftswelt nennt man das eine win/win-situation.... *lach*


mein freundschaftsbild ist weniger von geben und nehmen geprägt...
im tantrischen nennt man diese haltung "absichtslos"
es ist mehr eine schwingung zwischen menschen,
die hilfreich und heilend sein kann...
einfach im so-sein
Also einmal eine eher strukturelle Begriffsauffassung, mit der Betonung auf Operationen, auf Muster, auf Makroskopie,
und dann der weite Zoom, der unfokussiert Synergien und subjektives Erleben anschaut.

Ich denke, beide Arten hinzusehen, sind Annäherungen, die auf gleich starke Weise inspirieren können, über Freundschaft an sich nachzudenken.

Erfahrungshalber wissen wir, dass ein gemeinsames Miteinander, ein geteiltes Wohlgefühl, Gleichklang und wie alle Resonanzen im Einzelnen zu benennen seien, uns in der Vergangenheit auch haben trügerisch beraten können. Gerade als Charakter, der mit Offenheit und Gutgläubigkeit durch die Welt geht, neigt man dazu, Momente - oder auch längere Zeiten - des gemeinsamen Schwingens zu robusten Bindungen zu adeln.
Nun verändert man sich doch, und wird gar selbst nicht mehr der sein, der seinerzeit unter der Flagge der Verbundenheit tönte; und die Per-Son wird ganz woanders, gar am Gegenpunkt, ihr Echo erhören und der vormalige Freund wird mit der Zeit ein Fremder werden.

Kann passieren. Ich selbst halte zwar immer noch zu alten Freunden und ehre sehr wohl das vormals Gemeinsame, aber es sind dann doch Einige, die ich hinter mir ließ - oder sie mich, das spielt hier keine Rolle.

Man kann mit Leuten harmonisch schwingen, die einem strukturell gänzlich gegenlaufen - für eine Zeitlang, innerhalb eines bestimmten Settings. Je mehr das gemeinsame Los zusammenschmiedet, desto eher werden auch schroffe Ungereimtheiten eingeebnet.
Rückt die "Front" wieder in den Hintergrund, erwachen auch die in der Unschärfe hinter den Hecken eingeschlafenen Dornen.

Ich habe es selbst erlebt, und oft genug - die Mengenlehre ist lebensnah. Kurzfristige, kerzenfristige Verschränktheit mit Charakteren, die, beim grellen Licht analytischer Reflektoren, aus meinem Sozialpanorama weggefegt wurden.

Daher verstehe ich Cioccolatas Ansatz nur zu gut, und will auch nicht in Abrede stellen, dass am bissfesten, revierbefreiten, reinen, also sagenwirmal kindlichen Spiel, ein Teil des Freundseins gefeiert wird.
Und doch neige ich eher zum operationalen Ansatz. Samt dem, was einige Posts vorher als "Mattenthema" aufkam.

Wann hat ein Freund da zu sein, was hat er zu geben, und was soll er wie halten?- so genau will es dann doch keiner wissen. Denn prüften wir nach solchen Prinzipien, es blieben wirklich immer nur ganz wenige übrig, die am Titel teilnähmen.
Und es s i n d immer nur ganz wenige.

An der "Hingabe" würde ich nachhaken. Meinst du, plantnurse, Aufmerksamkeit, Hinhören, Hingeneigtsein, Hergeben?
Hingabe, so wie ich den Begriff verstehe, gehört mir eher in die Liebesbindung. Sich mir hingebende Freundin ließ mich im Stich, als sie wahrnahm, dass ich nicht der universelle Rettungsring bin.

Aufmerksamkeit ist mir sehr wichtig. Nicht unbedingt im Sinne aktiven, empathischen oder konstruktiven Hinhörens, sondern als weitgefasstes Wahrnehmen und Zulassen des Anderen. Aufmerksamkeisdefizite sind leidvolle Griffe ins Leere, und notorisch verwahrloste Wahrnehmungsapparate gehören selten zu "treuen" Freunden.
Treue - im Sinne der Stabilität.
Ich erwarte etwas, was mit Robustheit am besten betitelt wird. Stabilität beim Rempeln, Halten beim Ziehen.
Wer mir verbietet zu kritisieren, kann nicht mein Freund sein. Selbst wenn ich nichts zu kritisieren hätte, grundsatzhalber muss es drin sein. Immer wieder sehe ich, dass mir viel daran liegt, das Gemeinsame im Andersartigen zu behalten, was auch immer her- und hingegeben wird.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
An der "Hingabe" würde ich nachhaken. Meinst du, plantnurse, Aufmerksamkeit, Hinhören, Hingeneigtsein, Hergeben?
(MaerzMond)

Ja, das meine ich. Und ich meine Schönheit, wenn ich von Freundschaft und Liebe spreche; beides ist für mich eigentlich Dasselbe. Ich habe drei Freunde, und das sind neben meiner Frau eine weitere Frau und ein Mann. Es gibt einige, die ich zu meinen Freunden zählte und heute bekannte Fremde sind. Darunter sind ehemalige echte Freunde.

Die Zeitläufte tun das ihrige zur Entwicklung. Ewigkeit ist keine Bedingung von Freundschaft; sie ist eine Bedingung von Liebe. Ich liebe all Jene, die mich begleiteten und ihr Dazutun zu meiner Entwicklung leisteten.

Ich bin erfüllt von Dankbarkeit, denn jeder, der meinen Weg kreuzt, ist ein Jemand, der mich spiegelt und mir zeigt, wer ich bin. Ich erkenne mich selbst nur dann, wenn ich den Anderen als einen Jemand annehme und nicht als Gegner oder Befürworter meiner selbst.
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