Hundert Jahre Einsamkeit - Sphären, Blasen der Existenz
Nachdem @******ond es dankenswerterweise unternommen hat, das Thema "Position" in das philosophische Koordinatensystem der Gruppe bemerkenswert einzuführen, möchte ich gerne das Thema um einen Aspekt zu erweitern. Orts - und Positionsbestimmungen waren und sind wichtig, sobald wir uns orientieren wollen in der Welt und wir irgendwo hingelangen möchten. Das ist die Außenseite einer Raumphilosophie, die nach Innen schlagen kann, sobald wir nach einem Orientierungswissen und dem eigenen Standort fragen.Nun gibt es noch einen weiteren Aspekt dieser Raumphilosophie. Nämlich den, dass wir Menschen uns in der Welt noch einmal in der eigenen Welt und Umwelt befinden, in einer Sphäre oder Blase des Individuellen. Der Planet bildet solch eine Sphäre inmitten des Universums und gehen wir auf Wanderschaft, schaffen wir häufig unsere Blasen und Sphären (die Raumkapsel im All; der Wohnwagen, das Zelt im Urlaub ... der Beispiele sind beliebige).
Anthropologen, Neurologen, Philosophen, Psychologen gehen davon aus, dass wir als Homo Sapiens auch individuell in einer realen, und zunehmend in einer virtuellen Blase leben. Leibniz nannte es ein Monadendasein, wenn auch mit Fenster. Wir brauchen diese real existierenden Hüllen und Sphären, ob eng anliegend (Kleidung) oder luftig ausholend, ob flexibel oder starr - nicht nur um eine eigene Position einzunehmen und einen Platz in der Welt zu besetzen, sondern auch ein Raum zu schaffen, der gestaltet werden kann (Die Aura, das Chrisma eines Menschen sind letztlich Raum Raummetapher ...).
Vielleicht können wir hier diesen Aspekt menschlicher Existenz reflektieren und für uns beschreiben.
Leben wir heute intensiver als vergangenen Generationen in einer "virtuellen Blase", in der nur die eigene Realität zählt und die Realität des Außen nur subjektiv und gefiltert wahrgenommen wird? Ist die Blase das Leben der Fiktion und der Tod der Realität?
Hundert Jahre Einsamkeit oder Hundert Quadratmeter kontrollierte Präsenz (Kommunikation)? Die Raum/Zeit der Existenz und der Sphäreneingriff der Anderen ...
Es sind nur Leitfragen, die uns auf die Spur bringen können. Ich bin eher ein Freund des freien Philosophierens, der ja trotzdem in sich konsistent sein kann. Nehmt es als Anregung, nicht als Korsett! Aber bleibt auch beim Thema!
Viel Spaß bei der Entwicklung der Gedanken und beim kreativen Austausch - und wie bei Philosophen üblich: beim toleranten.
(c)Dreamy2017