Eine Welt ohne Religion?
... ist denkbar, aber ohne Menschen.
Es begann wohl in grauer Vorzeit. Die kleinen Gruppen bzw. Familienverbunde hatte logischerweise eine tiefe Beziehung zu ihrer Umwelt und hier vor allem zu Tieren, Gegenständen und vor allem für sie nicht erklärbaren Erscheinungen (Blitz, Donner, Sturm, Hagel, Schnee, etc., aber auch Geburt und Tod, sowie Wasser, Luft und Erde). Die Menschen der Frühzeit fühlten sich mit diesen Dingen eng verbunden. Kennzeichen waren und sind u.a. bei Naturvölkern die "Totems".
Die frühen Glaubensgemeinschaften waren und sind immer davon überzeugt, dass ihr mythischer Urahn oder Schöpfer von dem "Totem" verkörpert wird.
Vermutlich führte die Totem- Beziehung in der Frühzeit auch zu politischen Bündnissen, damit eine Verteilung der Ressourcen incl. der Frauen als unentbehrliches Instrument für die Nachkommenschaft möglichst ohne Krieg vereinbart werden konnte. Die Totem-Regeln beinhalten z.B. in vielen Fällen das Verbot des geschlechtlichen Verkehrs zwischen Angehörigen desselben Familienverbundes.
Die Grundlagen der Religionen stammen somit eindeutig aus der Welt der Jäger- und Sammler. Eine Vorform des Betens ist vermutlich die magische Besänftigung durch Darbringung von Opfergaben vor und nach der Jagd. Eine Welt ohne Religion ist somit für mich nur als Welt ohne Menschen vorstellbar, denn diese hätten ohne Religion nicht überleben können.