Andere Worte die mir zur Macht eingefallen sind.
Freiheit, Macht, Wille, Ohnmacht, Gewalt, Druck, Respekt, Entscheidungsfreiheit, to be continued
Offensichtlich empfinden wir Macht in unserer subjektiven Sichtweise entweder als etwas Positives oder als Negativum. Macht ist also etwas sehr Negatives bei mir, weil ich sie stets als solche erfahren habe.
Zuerst muss ich noch vorwegschicken, dass es natürlich Macht gibt auf die ich/wir überhaupt keinen oder nur sehr wenig Einfluss habe, und das ist die staatliche Macht mit all ihren Gesetzen und Regularien. Ich glaube auch, dass wir diese Macht hier nicht zu diskutieren brauchen, denn die entzieht sich weitesgehend unserem Einfluss, mal abgesehen von Wahlen.
Bleiben wir bei der Macht in meinem/unserem täglichen Umfeld. Ich habe sie als Kind im Elternhaus, in der Schule, sehr früh in der Ehe erfahren und sie hat mich immer beherrscht, bzw. ich wurde beherrscht.
Jetzt kommt also mein Wille dazu, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Wie denn frage ich mal, wenn ich nie positive Macht kennen gelernt habe? Ich gehöre wohl zu den Menschen, die immer einem Machtpotenzial ausgesetzt waren und sind, aber daran nicht zerbrochen sind. Für mich war und ist das ein ganz normaler Zustand und ich für mich könnte nie Macht ausüben, sie würde dann wohl nicht positiv sein, sondern ich würde sie dann als eine Art Racheinstrument einsetzen. Dagegen steht allerdings mein humanistisches Denken und Handeln, ich bin also in gewisser Weise davor geschützt, sie, die Macht, auszunutzen. Allerdings wüsste ich wirklich nicht wo ich diese Macht einsetzen sollte, wenn ich sie dann hätte.
Macht und Sexualität.
In einer Dom/dev-Beziehung ist die Machtverteilung eindeutig abgesprochen und es kann gut sein, dass ich mich deshalb gut unterordnen kann, weil mir diese Ebene durch lebenslange Konditionierung bekannt vorkommt. Was aber keineswegs besagt, dass ich mich in allen Belangen unterordne, weil es auch bei mir Sexpraktiken gibt, die ich nicht haben möchte, und dagegen dann meinen Willen einsetze.
Auch wenn ich nun für mich kein Machtpotenzial akklamiere, bin ich dadurch nicht ohne eigenen Willen. In der Sexualität, auch ohne die Präferenz Dom/dev , verhalte ich mich eher untergeordnet, aber immer nur bis zu einer bestimmten Grenze und die heißt bei mir Respekt.
Machtausübung kann demnach bei mir nur funktionieren solange ich das Gefühl habe, ich werde in meiner Person als Mensch respektiert. Diese Einstellung hat sich allerdings erst in den letzten Jahren herauskristallisiert, eine Persönlichkeitsentwicklung begann, ich meinen Willen gegen ausgeübte Macht mir gegenüber einsetzen konnte.
Das funktioniert heute ganz gut, bis auf die Tatsache, dass ich nicht so schnell erkenne, wann Macht über mich ausgeübt wird.