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Versteigen

***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Versteigen
Nietzsche und das Versteigen

Nietzsche spricht von einer Gefahr die jedem echten Philosophen widerfahren kann: dem „Versteigen“. Das ist eigentlich ein Fachwort, was Bergsteiger für die Situation verwenden, wenn man derart ungünstig geklettert ist, dass man weder vor noch zurück kann.

Gibt es diese Gefahr wirklich?

Ich denke es waren eher Nietzsches körperliche Leiden, als seine geistigen Abgründe, die ihn verrückt gemacht haben. Im Grunde entspricht diese Angst des Versteigens einer Sehnsucht des Philosophen, nämlich einmal in den geistigen Höhen, die er gefunden hat ein Nest zu finden. Einen festen Platz in dem er es sich gemütlich machen darf, anstatt jedes Mal aufs Neue von den gewöhnlichen Problemen wieder zurück in die angeblich so unvollständige Realität geholt zu werden.
Gibt es eine gültige Lebensphilosophie? Oder müssen wir bei überspezifizierten Einzelproblemen und nutzlosen Detailbeobachtungen bleiben?

Azana
körperliche Leiden ... geistige Abgründe ...

schon allein darüber wäre es wert, zu diskutieren ... der gute Mann war Kind seiner Zeit, hat gegen die zunehmende Stumpfsinnigkeit einer totalitären Gesellschaft angeschrieben und wurde wahrscheinlich auch und gerade darüber etwas eindimensional in seinem Dafürhalten. Als Gegner des Vernunftfetischismus bzw. Konzeptualismus könnte 'Versteigen' heißen, sich ins Labyrinth leerer formaler Konzepte zu verirren und den Weg nicht mehr raus zu finden.

Dom
*******alm Paar
7.574 Beiträge
versteigen.................
hat meines erachtens zwei ebenen,

• die des betrachters, der von außen für sich bestimmt, da läuft jemand aus dem ruder.
-des versteigenden, der irgendwann faststellt, dass er die arschkarte gezogen hat und der rückweg nicht mehr zu bewältigen ist!

du kannst ein rührei nicht ungerührt machen...................................

ein lebensdilemma, gleichzeitig einbahnstraße und sackgasse, keine wendemöglichkeit!

dat sacht calm
****a64 Frau
75 Beiträge
Ich kenns
im kleinen.

Zu Beginn eines gesprächs oder auch eines Gedankengangs finden sich verschiedenste Idee und fügen sich zu einem logischen Ganzen zusammen.

Es entsteht ein Konzept, das Sinn macht.

Und dann kommt der Punkt, wo ich weiter denke oder diskutiere - und irgendwie wird es nur noch verworren oder uneinheitlich, mündet auch in Widersprüchen, der "rote Faden" ging verloren - mit dem Gegenüber entsteht auch Streit (aber eher negativ). Es folgen Gedankenkreisel, Widersprüche - einfach nichts konstruktives mehr, es geht nicht weiter. ich merke auch, dass die Sprache nicht mehr gewohnt präzise ist (Denken und Sprache ...)

Das ist der Punkt, wo ich gerne abbreche - weil's nichts mehr bringt - der Karren sitzt fest.

Ich überlege, ob das richtig ist.

Würde man hier weitermachen - käme man wieder auf den Weg zurück? Oder sogar noch weiter? Zu neuen Ansichten - Einstellungen?

Schafft man das alleine? Oder nur mit dem passenden Gegenüber?

So im Großen, wie zu Beginn des threads beschrieben, kann ich mit "Versteigen " nicht so viel anfangen - im kleinen sehr wohl.

Kiara
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
im großen und kleinen
So im Großen, wie zu Beginn des threads beschrieben, kann ich mit "Versteigen " nicht so viel anfangen - im kleinen sehr wohl.


hallo Kiara...

ich denke das Große und Kleine bedingt sich gegenseitig...

mein Eingangsposting bezog sich auf den philosophischen Mensch Nietzsche, deines auf den Mensch Kiara..

du erzählst von deiner Befindlichkeit bzw Erfahrungen zu diesem Thema und die sind genauso wichtig...

ich kenne das "versteigen" auch..im philosophischen Disput...

wir sind eine Gruppe von Philointeressierten, welche sich mehr oder minder regelmäßig trifft um ein bestimmtes Thema zu diskutieren...

aufreibend zuweilen, aber immer fair....

ab und an kommen wir an einen Punkt an dem es kein vor und zurück gibt, bzw wir uns die Frage stellen ob wir uns überhaupt diese Frage stellen wollen...

dann sind wir genau dort, wie ich es beschrieben habe...gerne würden wir uns zurücklehnen und uns auf dem Istzustand ausruhen, anstatt event "unnötiges" zu diskutieren...

aber gibt es in der Philo überhaupt etwas unnötiges?....

diese Frage warf ich in einem anderen Thread "Unsinnsfragen" auf


Azana, grüßend
Das Versteigen von Nietzsche
@***na

ich denke nietzches problem war einfach nur das er viel zu viel wissen wollte .... aus über eintausend teile bestand seine philosophie ... manches passte da nicht zusammen und das konnte er mit der ewigen wiederkunft nicht zusammenbinden ...und völlig im dunkeln jene lehre ist .....

damit hat er sich "verstiegen" so denke ich .....

lg philosoph
gewolltes versteigen ???? :-)))
wer bin ich?

ich sehe in einen spiegel, schaue hinein und sehe einen körper und stelle die frage, wer ist es, der diesen körper anschaut und sagt: das bin ich, das ist mein körper? wer fragt? ich bin der, der diesen körper anschaut, der diesen körper gebraucht, zu dem diesen körper gehört, oder ist er nur (m)ein werkzeug?

ich bin der, der wahrnimmt.

ich beobachte meine gedanken. Ich nenne sie zwar meine gedanken, aber bin ich deshalb diese gedanken ?

also bin ich der, der beobachtet, der, der wahrnimmt, der, der denkt.

ich bin der denker. sobald ich aufhöre zu denken, herrscht gedankenstille. so gestatte, um der heilenden stille wegen, still zu sein.

ICH BIN.

ich bin mir bewusst, dass ich bestimme, ob ich denke, was ich denke und wann ich denke.
nun achte ich auf meine gefühle. wieder erkenne ich, dass auch sie zu mir gehören. ich habe gefühle, aber ich bin deshalb nicht meine gefühle. ich spüre meine gefühle, erlebe sie bewusst, aber ich kann entscheiden, welche ich zulasse und welche ich verändern möchte. ich kann meine gefühle lenken, kann mein gemüt klären.

ich bin der, der ist.

nun mache ich mir die existenz meines unterbewusstseins bewusst, indem ich erkenne, dass ich eins habe. sobald ich meine aufmerksamkeit darauf lenke, wird mir bewusst, von wie vielen prägungen, verhaltensmustern, eindrücken, erfahrungen mein leben aus dem unbewussten bestimmt wird. aber ich bin der, der entscheidet, wie weit ich mich mit all dem identifiziere, wie weit ich sie akzeptiere oder umwandle. ich bin der, der dem unterbewusstsein ein neues programm eingeben kann also ein altes ändert oder löscht, aber ich bin weder das programm noch das unterbewusstsein,

sondern der, der bestimmt.

ich mache mir stress bewusst und erkenne, dass stress angst ist und nur geschehen kann, solange ich nicht ICH SELBST bin. wenn ich nicht selbst handle, und wenn der verstand zu viel gleichzeitig will und ich das mental und emotional nicht verkraften kann. sobald ich in meiner mitte ruhe und aus ihr heraus handle, ist stress/angst/sorge nicht möglich. also lerne ich, meine handlungen, meinen status quo aus dieser perspektive zu betrachten. in dem moment meines "selbst-bewusstseins" erkenne ich, was zu tun ist, und tue das richtige im richtigen augenblick. ich vergleiche es damit, wie unbewusst ich normalerweise lebe und arbeite, und erkenne, dass diese art zu sein viel mehr kraft kostet und viel weniger bewirkt. und nun tue ich die gleichen dinge im richtigen bewusstsein, erlebe, wie alles fließt und fast von selbst geschieht. ich erkenne, dass ich gar keine entscheidungen treffen muss, weil klar ist, was, wann, wie zu tun ist.

ich erkenne, dass erfolg geschieht, in dem maße indem ich ich selbst bin.

ich betrachte meine persönlichkeit und erkenne, dass sie die summe meiner prägungen, programme, verhaltensmuster, glaubenssätzen und den daraus entstandenen eigenschaften ist. aber ich bin nicht meine persönlichkeit, denn ich kann meine persönlichkeit verändern, kann neue eigenarten annehmen und überholte liebevoll auflösen.

ich bin der, der entscheidet, ändert und neues kreiert.

ich betrachte mein selbstbewusstsein und frage, wer da seiner selbst bewusst ist. ist es mein kleines ICH, ist es meine persönlichkeit, oder bin ich mir wirklich meiner selbst vollkommen bewusst, und handle ich auch in diesem bewusstsein? bin ich der, der viele ist und bin ich mir dessen bewusst, dann habe ich entsprechend viele eigenschaften. nun lasse ich das ICH los, die persönlichkeit, und suche weiter den, der ich wirklich bin,

noch bin ich der, der ich bin.

ich bin mir bewusst, dass ich bin, und erlebe mich als ICH SELBST. erlebe, wie ich meine zeit einteile, wie ich meinen tag beginne, wie ich arbeite, aber auch wie ich mir zeit nehme für ruhe, stille, für meditation intuition, freunde und was ganz wichtig ist, die liebe. bin ich lebe?, oder sehne mich nach ihr ? ist sie mein wahres selbst, oder suche ich in ihr schutz? wenn ja, wovor? wer, was lässt mich das denken?

ich erkenne,

ich bin, war immer und werde immer sein, weis aber immer noch nicht wer ich wirklich bin.

bin ICH eigenschaftloses bewusstes sein? oder bin ich die summe aller möglichen eigenschaften? bin ich ich, oder bin ich viele? bin ich der eine in der erscheinungsform von vielen ? alle eigenschaften ruhen in mir und warten darauf, dass ich "zu mir komme", meiner unendlichkeit bewusst werde und mich ihrer bediene?

als ICH SELBST, als denkendes bewusstes sein das sich all dessen bedient, was ich nicht wirklich bin, es aber dennoch zu mir zu gehören scheint ????

hab ich mich nun verstiegen ??? und wohin hab ich mich verstiegen ???
ich liebe das spiel mit worten und gedanken.....never mind *ggg*

wünsche einen schönen sonntag
*herz* nio**
@Niobe & Spiegel - Kabinett
Liebe Niobe...

dazu habe ich einen Link zu Deinen Gedanken gefunden:

http://mosaik.homepage.t-online.de/spieg.htm

einer - unser - aller - Spiegel ?


Tiefsinnige
suuuuper...
danke anna....JAAAA, diese "spiele"...(das sind sie ja, und auch wieder nicht)...liebe ich sehr.........dabei habe ich immer am meisten über mich selbst erfahren.

ich empfehle jedem, den link von anna mal anzuklicken *ggg*

*herz* nio**
im übrigen...
kann man mit dieser art des frage/antwort spiels auch jedem persönlichen pro-blem auf den grund kommen...man landet einfach immer wieder bei sich selbst....herrlich....

ooops....falls OT...sorry
nio**
@Azana
"Versteigen"

Danke für diesen Gedankensprung, den ich sehr intereassant finde.

Das Versteigen, was Nitzsche betrifft, kenne ich auch, wenn es um Gedanken geht, die ich alle gleichzeitig, einordnen, verarbeiten und niederschreiben möchte.

Eine endlose Gedanken-Philosophie meiner Gedanken - Welt.

Ist man gefangen mit seinen vielen Gedanken?

Wo beginnen und enden die Versteigerungen der Gedanken?

Eine scheinbar endlose Kette, einer Gedankenwelt.

Und idas Schlimme daran, oder das Gute ....
ich liebe diese Gedankenwelten der Philosophie und des Lebens.


Tiefsinnige
@philosoph
wollte der gute Mann alles zusammenbinden? Sicher nicht zu einem logischen konzeptuellen System, wie das die heutigen Schulphilosophen tun und fordern.

Dennoch ergeben die 'über eintausend Teile' seiner Philosophie ein durchgängiges Thema: immer wieder läuft alles auf eine Anklage der (mittelmäßigen) bürgerlichen Gesellschaft hinaus, wie sie jedem einzelnen mit ihren Normen, Konventionen und Selbst-Disziplinierungen das Leben und die Lust am Leben austreibt ... totale Kontrolle und Regulierung

Ich hab es schon mal versucht umzudrehen: nicht Nietzsche hat sich verstiegen, die kritischen Kommentatoren und Schulphilosophen haben sich in ihren konzeptuellen Labyrinthen verstiegen ...

Dom
@dominik8
Hallo Dominik

nun, ich meinte z.b. diese Wiedersprüche:

nehmen wir ein beispiel aus "also sprach z."
kapitel ""vom gesicht und rätsel" ich zitiere:
"- und wiederkommen und in jener anderen gasse laufen, hinaus, vor uns, in dieser langen schaurigen gasse, müssen wir nicht alle ewig wiederkommen?--
alois redete ich, und immer leiser: denn ich fürchtete mich vor meinem eigenen gedanken und hintergedanken...."

man merkt, dass er selber von den widersprüchen in seinem denken weiss, und sich sogar davor fürchtet, denn sie könnten ja sein denken stark in schwanken bringen, und sein denk-gebäude sogar zum absturz bringen.

wobei ich dir recht gebe das nietzsche mit den heutigen kommentatoren und schulphilosophen nicht zu vergleichen ist .....
für mich waren und sind seine gedanken einzigartig ...

lg sam
azana
Versteigen?? meinst Du damit:

Vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen?!

oder das man vor lauter Begeisterung sich übernimmt, Opfer seines Egos wird, sich mitreissen läßt, und den "eigentlichen" Weg verliert??

Die "Versuchung"???

und der Teufel (das Ego)sagte, wenn du mich anbetest, werd ich Dir alle Reichtümer...Klingt sehr veröockend, und sehr viele sind dem verfallen und haben ihr ursprüngliches Ziel aus den Augen verloren.

wie so mancher grüner Politiker, der aus Machtgier...einfach menschlich.
danke nio, das waren wunderbare gedanken, eine ganze abfolge von ich bin und wie funktioniere ich, tat gut, mal so "aufgelistet" zu lesen und empfinde überhaupt kein versteigen, im gegenteil, ein aufgliedern im bewustsein.

versteigen empfinde ich eher ein unkontroliertes, alles auf mich einprasselnde und nicht reflektierbare. da muss ich einfach nur noch handeln, ohne bewusstsein für mich oder den anderen...
da kann man sich wunderbar versteigen, ohne auf den weg zu achten, ohne zu merken, was und wieviel ist noch gesund für mich...

auch euch allen einen schönen sonntagnachmittag
schokozwerg
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Bäume
ärger..nun habe ich längere zeit die Antwort geschrieben und diese blöde Technik lässt meinen Beitrag ins Nirwana verschwinden ...hier also die gekürzte Fassung:


nein Dionysos...

ich meine etwas anderes als vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen...

dies bedeutet für mich eine sehr persönliche Ebene, Empfindungen die mich direkt in meinem Alltag betreffen...

das versteigen welches ich meine, betrifft eine "Metaebene"...also nicht meine persönlichen Betroffenheiten, sondern das versteigen in den philosophsichen Ideen, in den Fragen zu denen keine Antworten gefunden werden oder in den Antworten, die nicht gefragt wurden.....


Azana, grüßend
*********er_nw Mann
47 Beiträge
Mh...
Ich weiß nicht genau, worauf sich Nitsche bezieht.
Versteht man unter Versteigen, dass man sich in eine Situation begibt, aus der man weder vor- noch zurückkommt, dann denke ich daran, dass alle Theorie ihren praktischen Bezug benötigt.
Wenn Philosophie einen praktischen Lebensbezug für mich bereithalten soll, dann muss ich dafür Sorge tragen, das sie eine Relation zu meinem Leben hat.
Verstiegen habe ich mich dann, wenn ich in der Differenz meiner Erkenntnis (Theorie) zu meiner Gegenwart (Realität) eine solche Kluft aufgebaut habe, dass ich in letzterer nicht mehr glücklich sein kann.
Azana fragt, ob es eine gültige Lebensphilosophie gibt.
Ich denke – Ja!
Literaturtip: W. Schmid, Auf der Suche nach einer neuen Lebenskunst. Frankfurt am Main 2000.
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Versteigen
nachdem wir die philosophische und die persönliche Ebene des "Versteigens" etwas angeschaut und diskutiert haben, interessiert mich wie euer

Versteigenausgesehen hat? Bzw ob ihr euch schon mal verstiegen habt?

Falls ja, weshalb und wie habt ihr da wieder rausgefunden?

Mir ist bewusst, dass dies sehr persönliche Fragen sind, aber vielleicht mag jemand davon erzählen.

liebe Grüße

Azana
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