Ist ein "Glaube" an einen "Sinn des Seins" wichtig?
In meinem Beruf ( Fachpfleger für Intensivmedizin ) habe ich viele Menschen kennengelernt, die sich des nahenden Todes bewusst waren!Die Reaktion der Menschen auf diese Erkenntnis ( "Ich werde jetzt bald sterben!" ) war sehr unterschiedlich. Von "gelassener Erwartung" bis "verzweifelter Widerstand".
Dabei ist mir schon früh aufgefallen, dass die Menschen, die an etwas wie einen "höheren Sinn des Lebens" ( Gott, unsterbliche Seele, Wiedergeburt, Weltgeist etc. ) glaubten, meist relativ ruhig den Tod erwarten konnten. Wohingegen die, die nur an "Zufall und Notwendigkeit" glaubten ( Materialisten ) oder auch einfach "Nichtwissenwollenden" ( Ignoranten ) oft einen bis zum Schluss verzweifelten Widerstand gegen das Sterben leisteten.
Das hat mich persönlich, obschon eigentlich nicht religiös im Sinne der Weltreligionen, dazu gebracht, meinen Glauben an einen "höheren Sinn des Daseins" für mich zu finden. Ich habe angefangen mich mit Mystik, Religion, Naturwissenschaft und Philosophie zu beschäftigen und mir daraus mein Weltbild "gebastelt", indem der "höhere Sinn" durchaus auch seinen Platz hat.
Ich stelle die Hypothese ( Behauptung ) auf, dass erst die Suche nach einem "höheren Sinn" die Menschen "philosophieren" lässt,
und jemand der gar nicht an einen "höheren Sinn" glaubt, der nur "Zufall und Notwendigkeit" sieht, eigentlich keine Philosophie braucht!
Eure Meinung dazu?
(Ru)dolf