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philosophische Rätsel

***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
philosophische Rätsel
Hallo zusammen..

angeregt durch ein amüsantes Buch von Martin Cohen zu diesem Thema möchte ich euch hier hin und wieder ein philosophisches Rätsel aufschreiben und hoffe dass euch das Rätseln und die Antworten dazu Freude bereiten..

nach einigen Tagen werde ich dann "die Antwort" aus philosphischer Sicht liefern, ohne jeglichen Rechtsanspruch *zwinker*

Hier Rätsel Nummer 1:

Das Problem des Protagoras

Euathlos wurde von Protagoras zum Anwalt ausgebildet. Man traf eine großzügige Vereinbarung, nach der E. nicht für sein Studium bezahlen muss, bis und sofern er seinen ersten Fall gewinnt.

Zum Ärger von P., der viel Zeit für die Ausbildung seines Schülers aufgewendet hatte, entscheidet dieser sich jedoch Musiker zu werden und die Robe an den Nagel zu hängen.

P. verlangt daraufhin, dass E. ihn für seine Ausbildung bezahlt.

E. aber weigert sich und so geht P. vor Gericht.

So wie P. die Dinge sieht musss E., wenn er den Prozess verliert, seine Schulden zurückzahlen. Aber auch wenn E. gewinnt, muss er bezahlen, da er ja dann seinen ersten Prozess gewonnen hat.

E. sieht die Sache etwas anders. Wenn ich verliere, so denkt er, habe ich meinen ersten Prozess verloren und muss, wie der Vertrag es vorsieht, keinen Pfennig bezahlen. Wenn ich jedoch gewinne darf P. nicht mehr auf dem Vertrag beharren, so dass ich ebenfalls nicht zahlen muss.

Nun können nicht beide Recht haben. Wer aber begeht den Denkfehler?

lächelnde Grüße

Azana
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Da fehlt eine Variable...
...glaub ich. Wie ist "Ende des Studiums" definiert?

fragt sich der
Kamelienschenke(r)
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Variable
mehr Infos kann ich nicht geben @ kamelienschenke

aber je mehr dazu laut gedacht wird, desto näher rückt bestimmt die Lösung *zwinker*

Azana
**********henke Mann
9.667 Beiträge
formale Logik vs. Sophismus
...das Seminar zur Logik ist so verdammt lang her... male gerade Kringel aufs Papier...haben wohl beide recht...
mmhh .....
vom juristischen standpunkt aus ... würde ich sagen verliert P.... bekommt er kein geld .... gewinnt E. ..... bekommt P. ... auch kein geld .... auflösung des vertrags ... ungültigkeit des vertrages .... kein geld ....

moralisch gesehen .... müßte E. zahlen .... da er wenn er gewinnt seinen ersten prozes gewann ...

doch ... was wenn er als musiker vor gericht steht ... und sich nicht als anwalt selbst vertritt .... sondern mit dem beruf des musikers ...... ?
Also
nochmal, nachdem meine erste mail verloren ging , komischer weisse. Also E. will den Prozess gar nicht gewinnen und kann dann wieterhin Musiker sein ohne einen Pfennig zu bezahlen. Eigentlich ganz einfach. A. stellt nur Bedingungen ,die eintreffen wenn er ausgebildet ist . Da alles in der Vergangenheitsform beschrieben ist darf man davon ausgehen ,das dieses Ereignis schon vor der Vergangenheit liegt.- Also E. zahlt nicht wenn er diesen Fall verliert. Ganz einfach
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Als Musiker...
...muss sich E. doch einen Anwalt nehmen, oder?
Nochmal
Also .... Er legt die Robe ab und kann somit nicht mehr als Anwalt fungieren, d.h. er muss sich vertreten lassen . Das widerum heisst , das der ERSTE Fall gar nicht stattfindet und somit beide nichts bezahlen. Stimmts???
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
interessiert
...mitlese...

leider kann ich mich frühestens am Donnerstag dazu wieder äußern

bis dahin viel Spaß weiterhin *g*

lg Azana
???
Mir fällt auf, dass beide, P. und E. in einer ihrer Erwartungen davon ausgehen, dass E. noch Anwalt ist.
P denkt - Wenn E. gewinnt, muss er bezahlen, da er ja dann seinen ersten Prozess gewonnen hat.
E denkt - Wenn ich verliere, habe ich meinen ersten Prozess verloren
Diese Voraussetzung ist aber doch nicht mehr gegeben
E entscheidet sich Musiker zu werden und die Robe an den Nagel zu hängen
Beide gehen in einer Erwartung von einem noch bestehenden Vertrag aus. Aber gerade darum streiten sie sich ja, dass E den Vertrag aufgelöst hat.

"Ein Teufelskreis!" würde Herr Kaiser im TV jetzt sagen *lol*
aber....
net googeln *zwinker*
**********Magic Mann
19.913 Beiträge
Euathlos wurde von Protagoras zum Anwalt ausgebildet. Man traf eine großzügige Vereinbarung, nach der E. nicht für sein Studium bezahlen muss, bis und sofern er seinen ersten Fall gewinnt.

E. sieht die Sache etwas anders. Wenn ich verliere, so denkt er, habe ich meinen ersten Prozess verloren und muss, wie der Vertrag es vorsieht, keinen Pfennig bezahlen.


bis und sofern
der vertrag ist nicht wirklich zeitlich begrenzt!

_____________________________________________________

Wenn ich jedoch gewinne darf P. nicht mehr auf dem Vertrag beharren, so dass ich ebenfalls nicht zahlen muss.

P. muss im nachhinein nicht auf seinen vertrag beharren weil im moment der urteilssprechung E. gefordert ist den P. zu bezahlen.

das dannach spielt keine rolle.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Kann es sein, dass...
...sich hier um ein klassisches Paradox handelt?
***an Frau
10.900 Beiträge
Ich denke, dass der gedanklichen Fehler bei E. liegt.

Da er ja nicht als Anwalt vor Gericht erscheint, sondern als Musiker, kann P. ihn zwar vor das Gericht zerren, aber es ist nicht erkennbar, dass E. in seiner Ausbildung als Anwalt vor das Gericht tritt, auch wenn er darüber sinniert, wie er sich der Bezahlung gegenüber P. entziehen kann.

Ist dieser Widerspruch das/ein Paradoxon?

Der Widerspruch liegt meines Erachtens in der nicht mehr ursprünglichen Abmachung von P. und E.

E. hat sich durch eine andere Berufswahl seiner Bezahlungspflicht entzogen.
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Lösung
Kann es sein, dass...

--------------------------------------------------------------------------------

...sich hier um ein klassisches Paradox handelt?

Bingo *g*

Dies ist in jeder Hinsicht ein "klassisches Problem", was die alten Griechen besonders gern mochten *zwinker*

Das paradoxe daran ist, dass beide Argumentationsketten korrekt zu sein scheinen, aber zu gegensätzlichen Schlussfolgerungen führen.

Weder È. noch P. begehen einen Denkfehler, aber trotzdem können nicht beide recht haben.

Damit wird die Logik an sich in Frage gestellt, die doch die Basis für den Großteil unserers Denkens gilt.

lg Azana

PS: Das zweite Rätsel folgt sobald und wird etwas schwerer *rotfl*
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Rätsel Nr. 2
Das Krokodil

Eine Mutter beobachtet ihr Kind beim Spielen am Ufer des Flusses als plötzlich ein Krokodil auftaucht und das Kind ins Bein beißt.

Die Frau springt auf und bittet das Krokodil verzweifelt um Gnade.

"Also gut" sagt das Krokodil, "ich gebe dir eine faire Chance. Ich lasse den Jungen los, wenn du errätst, was als nächstes passieren wird. Wenn du dich aber irrst, fresse ich ihn auf!"



Die Frau sieht eine Chance. Sie denkt sorgfältig nach und trägt zuversichtlich ihre Antwort vor. Aber warum grinst das Krokodil?

Viel Spaß beim Rätseln

lg Azana
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Warum grinst das Krokodil?
Weil es die Frau auch noch fressen wird?
**********Magic Mann
19.913 Beiträge
es ist egal was sie sagt, das kroko wird das kind fressen.

sagt sie: du frisst mein kind!
sagt das kroko: ich hatte vor es nicht zu fressen, somit liegst du flasch und ich fresse es jetzt.

sagt sie: du frisst mein kind nicht!
sagt das kroko: ich hatte es vor zu fressen, somit liegst du falsch und ich fresse es.
***an Frau
10.900 Beiträge
Das sehe ich auch so, beantwortet aber nicht die Frage nach dem Grinsen des Krokodils.

Es gibt doch so eine Parabel von der Mutter die ihr Kind lieber der Anderen überließ ehe es geteilt wurde, ich komme nur im Moment nicht auf die Namen der Beteiligten. (Wer kann helfen?)

Mit anderen Worten will ich sagen, dass die Mutter sich zu Gunsten ihres Kindes opfert und sich selber dem Krokodil zum Fraß anbietet. Zumindest könnte man daraus auf eine Art Vorfreude des Krokodils schließen, es grinst, ob der Aussichten.......
**********Magic Mann
19.913 Beiträge
König Salomon und seine weissen gerichtsurteile!
***an Frau
10.900 Beiträge
Ah ja, die Salomonischen Urteile.

Bertholt Brecht hat auch in seiner Erzählung Der Augsburger Kreidekreis und später in seinem Theaterstück Der kaukasische Kreidekreis zum Thema gemacht.

Oh, ich glaube, dass das schon wieder OT ist. Asche auf mein Haupt.....

oder

ist es nicht doch das gleiche Sujet wie mit dem Krokodil?
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
OT
Oh, ich glaube, dass das schon wieder OT ist. Asche auf mein Haupt.....

guten Morgen Evian...

nein, ich finde nicht dass es OT ist, denn alles was einem zum Rätsel im Kopf umherschwirrt kann dazu beitragen dieses zu lösen..

ergo..lasst die Gedanken fließen

liebe Grüße Azana
**********henke Mann
9.667 Beiträge
In der einleitenden Erzählung...
...steht nix davon, dass das Krokodil grinst. Oder ist das Grinsen implizit zu verstehen, da das fiese Krokodil bei seinen Worten nur Grinsen kann?
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Grinsen
Oder ist das Grinsen implizit zu verstehen, da das fiese Krokodil bei seinen Worten nur Grinsen kann?

hallo Kamelienschenke ist dies eine direkte Frage an mich oder laut gedacht ?
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Grinsen II
Naja, es ist schon irgendwie eine Frage... aber auch laut gedacht.
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