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Diktat der Geburt

Wenn man nicht "glaubt", dass es ein Morgen gibt, macht doch auch das Heute keinen Sinn.
Wäre es da nicht einfacher, da das persönliche Leben doch sinnlos ist, es einfach zu beenden?
Wozu soll die Freude, der Genuss von Essen oder Sex gut sein. Warum denken, fühlen, agieren?
Einfach so, damit etwas "sinnloses" geschieht?

Für mich unvorstellbar. Aber Jedem das Seine, auch wenn es das Nichts ist.

Die Quantenphysik zeigt uns, dass es nur Wahrscheinlichkeiten gibt, die erst durch "Vorstellungen" real werden. Der Umkehrschluss für mich ist: In einem System ohne Vorstellungen würde auch nichts sein. Oder einfacher: Ohne "Geist" (was das auch immer ist) keine Realität, sondern nur ein diffuses etwas zwischen Nichtsein und Sein.

Mein Credo:
Wir sind von diesem "Geist" durchdrungen, wie alles andere auch. Er ist der "Sinn", die Mutter des Seins. Er entwickelt sich immer weiter, zu was auch immer. Und wir sind Teil der Entwicklung.


(Ru)dolf *love*
*******_be Frau
619 Beiträge
Ja zum Leben - das Nichts willkommen heißen
Weil ich erst jetzt dieser Gruppe beigetreten bin, mich aber dieses Thema schon ein lebelang beschäftigt, komme ich noch einmal zu dem Ausgangspunkt zurück. Ich möchte auch nur kurz von mir schildern, was mir widerfahren ist und warum ich dem 'Nichts' teilweise positiver als dem bedingungslosen 'Ja' zum Leben gegenüberstehe.

Ich habe - wie alle Neugeborenen - auch laut 'JA' gerufen, um dieser Welt beizuwohnen. Meine Eltern - beide zu jung, zu ehrgeizig, zu sehr mit sich beschäftigt - hatten das Gefühl, ich dränge mich ihrem Leben auf => ich war ein lustvoll entstandener Unfall. Eine Abtreibung kam damals nicht in Frage und da war ich nun - fremdbestimmt - von wem auch immer gewollt, sonst wäre ich ja nicht hier, aber ein großes Unglück für meine Eltern.

Steht doch am Beginn des Lebens keine individuelle Entscheidung sondern ein Akt ultimativer Fremdbestimmung

Bis zu meinem 25. Lebensjahr habe ich mir auch kontinuierlich Begegnungen gesucht, die mir bestätigten, dass ich - so wie ich bin - nicht gewollt bin oder nur dem Ersatz für wirklich Gewolltes diene.

Ich habe mein Leben verneint, wollte oft nicht mehr und habe viel Mist gebaut, um diesem Hier sein zu entrinnen. Dann habe ich mich in professionelle Hände begeben und nach 3 1/2 Jahren war auch bei mir der Wunsch manifest geworden "JA, ich will Leben !".

Heute interessiert mich am meisten was "LIEBE" ist und durch viele Meditationen, Retreats und auch Bücher über Satsang (aus dem Sanskrit), Buddhismus, das Erwachen ... weiß ich dass ich an der Liebe zu mir selbst arbeiten muss (wie gesagt geschenkt wurde mir nur das Leben, aber bedingungslose Liebe habe ich nie erfahren).

Und dann, wenn ich mich ganz angenommen habe, finde ich das "NICHTS" mitten im Weltall alleine "ALLEINS" sein auch nicht beängstigend, sondern kann in der unendlichen Stille Frieden finden.

Da ich aber immer wieder auch im Außen nach Bestätigung, Aufmerksamkeit und Liebe suche, bin ich noch sehr am Anfang meines Weges. Und dann bereitet mir der Tod, das Nichts und alles was danach kommt auch wieder Kopfzerbrechen.

Ich hoffe sehr, mich nicht allzu weit vom Thema entfernt zu haben.
Und möchte mich schon wieder fast entschuldigen. Aber nein ich lasse es jetzt einfach mal stehen, denn es gibt so viele Meinungen wie es Menschen gibt. Und das ist gut so !!!
*******nd69 Mann
52 Beiträge
love flower
Die Gedanken sind hier zum glück frei und ich bin der meinung das es für dich keinen Grund gibt hier etwas zum Thema zu schreiben.
Ich frage mich ob man sich nicht erst selber lieben muß bevor man andere lieben bzw durch andere liebe erfahren kann.
Ich glaube es bedingungslose Liebe im wörtlichen Sinn nicht geben kann weil es für jedes Individum Grenzen gibt.

Liebe Grüße

zartehand69
*******_be Frau
619 Beiträge
so sorry, wenn Du meine Worte deplaziert findest
Meine Tochter liebe ich bedingungslos !

Und ich habe ja auch geschrieben, dass ich mit der Liebe zu mir selbst beginnen muss.

"Das Diktat der Geburt" hat mich veranlasst, hier zu schreiben, weil ich mich für meinen Teil gefragt habe, wer hat meine Geburt gewollt, wenn nicht meine Eltern und ich.

Auch wenn ich das Leben mittlerweile sehr lebenswert finde, frage ich mich schon nach dem Grund des Seins hier auf dieser wundervollen Erde. Nach dem Sinn des Lebens und der verbleibenden Energie nach dem Tod.

Und wie fühlt sich das Nichts an?
Stille - Leere - keine Gedanken ... so ist es beim Meditieren. Aber ich kann nicht beschreiben wie es sich körperlich anfühlt. Nur hinterher ist alles deutlicher wahrnehmbar. Aber für das Gefühl des Nichts, da fehlen mir die Worte.
*******nd69 Mann
52 Beiträge
Entschuldigung
so sorry, wenn Du meine Worte deplaziert findest
Entschuldigung ich habe das kleine wort nicht vergessen sollte heißes es giebt keinen Grund etwas nicht zu schreiben das ist halt so wenn der Kopf schneller als die Finger ist

Lieben Gruß

zartehand 69
*******_be Frau
619 Beiträge
100.000 Dank ...
... super gerne nehme ich Deine Entschuldigung an.
Ich kenne das auch von mir, dass ich schneller herausbringe, was eigentlich gedanklich anders gemeint war ...

Herzlichen Gruß zurück

Love_Flower
Geboren sind wir alle...
@*******ower
Ich habe - wie alle Neugeborenen - auch laut 'JA' gerufen, um dieser Welt beizuwohnen. Meine Eltern - beide zu jung, zu ehrgeizig, zu sehr mit sich beschäftigt - hatten das Gefühl, ich dränge mich ihrem Leben auf => ich war ein lustvoll entstandener Unfall. Eine Abtreibung kam damals nicht in Frage und da war ich nun - fremdbestimmt - von wem auch immer gewollt, sonst wäre ich ja nicht hier, aber ein großes Unglück für meine Eltern.
Ich fand deinen Beitrag sehr interessant, schildert er doch eindrucksvoll, wie sehr der Wunsch nach Leben auch in evtl. ungewollten Kindern vorherrscht.
Es hat michs ehr berührt, welche Folgen dieses Gefühl des Ungwollt-Seins bei dir hinterlassen hat.
Ich denke auch, dass Geborenwerden das geringste Problem ist. Erwünscht sein und geliebt werden macht das Leben erst einfacher und lässt einen sich selbstsicher fühlen.

Auch wenn ich das Leben mittlerweile sehr lebenswert finde, frage ich mich schon nach dem Grund des Seins hier auf dieser wundervollen Erde. Nach dem Sinn des Lebens und der verbleibenden Energie nach dem Tod.
Schön, dass du gelernt hast, deinem Leben etwas abzugewinnen.
Ich denke, jedes Leben hat seinen Sinn und lohnt, gelebt zu werden.
Vielleicht kann man den Sinn erst gegen Ende des Lebens erahnen...

Und nach dem Tod? Ein Nichts kann sich da wohl kaum jemand vorstellen.
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nichts
Und nach dem Tod? Ein Nichts kann sich da wohl kaum jemand vorstellen.

Ich kann mir ein NICHTS nach dem Tod besser vorstellen, als ETWAS.

Azana
@***na

Das ist wahrscheinlich das große Problem der Vorstellungskraft - wir können uns entweder nur schwer Nichts vorstellen oder genauso schwer Etwas.
WAS sollte es denn sein? Und was wäre da, wenn es NICHTS ist?

Am einfachsten wird es wahrscheinlich schon, wenn man sich vorstellt, die Seele würde wandern.
Dass Materie vergeht, ist klar. Aber die Seele will man da nicht gleich mit vergehen lassen... mit all ihrer Energie und dem, was wir empfinden, dass Leben ausmacht.
Deshalb ist es natürlich viel tröstlicher, zu glauben, dass die Lebensenergie irgendwie weiterlebt.


@*******ower
Vielleicht ist es für viele, die ihr Leben negativ empfinden auch ein Trost, wenn sie wissen, dass sie einmal (zu Beginn) dieses Leben gewollt haben und es geschenkt wird, um einen Sinn zu erfüllen... selbst wenn man diesen Sinn unterwegs im Leben erst viel später erahnt...
Hermann Hesse
Das Leben, das ich selbst gewählt

Ehe ich in dieses Erdenleben kam
Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
Da war das Elend und die Leidensbürde.
Da war das Laster, das mich packen sollte,
Da war der Irrtum, der gefangen nahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
Die voller Licht und schöner Träume sind,
Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
Und überall der Quell der Gaben rinnt.
Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
Die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
als Auserwählter hoher Geister denkt.

Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute,
Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
Da hört ein Wesen ich die Frage tun,
Ob ich dies zu leben mich getraute,
Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme —
»Dies ist das Leben, das ich leben will!« —
Gab ich zur Antwort mit entschloßner Stimme.
So wars als ich ins neue Leben trat
Und nahm auf mich mein neues Schicksal still.
So ward ich geboren in diese Welt.
Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt,
Denn ungeboren hab ich es bejaht.
***na Frau
2.685 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Regenschirm für diesen Tag
In diesem sprachlich brillianten Roman von W. Genazino fand ich folgende Worte, passend zum Thema, welches er übrigens immer wieder in seinem Buch aufwirft.

Es ist der rote Faden, seine Überlegungen dazu warum er gezwungen wurde zu leben, obwohl er dies nicht so wollte.

"Ich bilde mir ein es ist ein Vergnügen, mich über Schuhe sprechen zu hören. Vermutlich ist es kein Zufall, dass ich über Schuhe wie über erweiterte Körperteile rede. Wer wie ich leben muss ohne die Genehmigung zu diesem Leben erteilt zu haben, ist aus Fluchtgründen viel unterwegs und legt deswegen auf Schuhe größsten Wert. "

Azana *zwinker*
wow....
danke azana für diesen buchtipp...

da ich aus vielerlei gründen schon immer davon ausgehe, dass ich dieses leben unbedingt gewollt habe...nein will (obwohl ich alles andere als erwünscht war) wirft das jetzt nochmal sehr spannende fragen für mich auf...
ich glaube, dass jeder JA sagt, bevor er geboren wird und ich bin gespannt, was es mit mir macht, wenn ich eine geschichte lese, die das gegenteil behauptet.....werde mir dieses buch gleich mal bestellen *ggg*

schönen tag
nio**
hmmm..
ich habe gerade ein paar rezenssionen gelesen und mir ist eins besonders hängengeblieben...nämlich sein gefühl, dass ihm die berechtigung zum leben fehlt ( das heisst nämlich NICHT, dass er nicht JA gesagt hat, meiner meinung nach ).....das gefühl hatte ich auch sehr lange zeit, bis ich erkannte, woher dieses kam und sich somit alles für mich änderte.....hmmmmm....bin jetzt richtig gespannt auf den roman...

oops...sorry falls ich jetzt OT war

nio**
über das NICHTS
Das Sein des Nichts. Dreißig Speichen treffen die Nabe, die Leere dazwischen macht das Rad. Lehm formt der Töpfer zu Gefäßen, die Leere darinnen macht das Gefäß. Fenster und Türen bricht man in Mauern, die Leere damitten macht die Behausung. Das Sichtbare bildet die Form eines Werkes, das Nicht-Sichtbare macht seinen Wert aus.

Laotse, eigentlich Laozi (6. oder 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr.), chinesischer Philosoph, Begründer des Taoismus
Sagt man auch Ja zum Tod?
Schönes Bild *g*
Der Körper nur die Hülle, das Nicht-sichtbare macht erst jeden einzelnen Menschen zu etwas besonderem.

Was mir zur zeit durch den Kopf schwirrt, wenn wir uns für die Geburt entscheiden, ist da der Tod schon mitentschieden? Gibt es das Diktat des Todes auch als entscheidung, und wenn, durch wem und wann.
Ich frag aus dem grund, weil eine mir liebe Bekannte Knochenkrebs hat, und die letzten Tage ins KH kam mit Zuckerschock dazu noch, und es so aussah als überlebe sie es nicht. Jetzt geht es ihr wieder etwas besser, und sie hat einen totalen Überlebenswillen, will auch noch nicht sterben, aber trotzdem wird sie immer blaser, immer weniger, als verblassen ihre Farben, ihr Funke, dazu driftet sie geistig immer wieder weg und ihr Mann hat Alzheimer, die Erinnerung schwindet, am Ende werden sie zu Kindern wieder, zu Babys, die diese Pflege brauchen und genauso wenig wissen als wie sie gekommen sind!

Ist dies die Ablösung des Nicht-sichtbaren vom Physischen Körper?
@gioia
ich denke, wenn ich mich für das leben entscheide, entscheide ich mich auch für den tod, denn beides gehört unweigerlich zusammen.
wenn ich aber davon ausgehe, dass ICH diese entscheidung selbst treffe, ist dies ohne belang, denn von dort, wo ich diese entscheidung treffe, gibt es beides nicht .

nio**
Hermann Hesse
Das Leben, das ich selbst gewählt

Ehe ich in dieses Erdenleben kam
Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde.
Da war die Kümmernis, da war der Gram,
Da war das Elend und die Leidensbürde.
Da war das Laster, das mich packen sollte,
Da war der Irrtum, der gefangen nahm.
Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
Da waren Haß und Hochmut, Stolz und Scham.

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
Die voller Licht und schöner Träume sind,
Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage,
Und überall der Quell der Gaben rinnt.
Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
Die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
als Auserwählter hoher Geister denkt.

Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute,
Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute,
Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
Und als ich so mein künftig Leben schaute,
Da hört ein Wesen ich die Frage tun,
Ob ich dies zu leben mich getraute,
Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme —
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So ward ich geboren in diese Welt.
Ich klage nicht, wenns oft mir nicht gefällt,
Denn ungeboren hab ich es bejaht.
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