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"Asozial"

"Asozial"
Der Begriff "asozial" ist als Gegenbegriff zu „sozial“ gebildet, wird jedoch oft im Sinne von „antisozial“ (= gemeinschaftsschädigend) verwendet.

„Asozial“ bezeichnet an sich ein von der geforderten oder anerkannten gesellschaftlichen Norm abweichendes Individualverhalten:

Ein Individuum vollzieht seine persönlichen Handlungen ohne die geltenden gesellschaftlichen Normen und die Interessen anderer Menschen zu berücksichtigen. (aus Wikipedia)

In einer Gesellschaft in der immer mehr Menschen meinen, sich nicht mehr an gesellschaftliche Regeln oder auch Gesetze halten zu müssen, wird gleichzeitig das Wort "asozial" gehäuft für Menschen gebraucht, die an der unteren Stufe der sozialen "Rangordnung" stehen. Die eigentliche Bedeutung des Begriffes geht immer mehr verloren.

"Asoziale" gibt es in jeder Gesellschaftsschicht. Auf den Sinn des Begriffes bezogen, gibt es meiner Meinung nach sogar immer mehr Menschen, die "asozial" sind. Immer mehr Menschen meinen, dass sie sich nicht an Normen oder Regeln halten müssen.

Ist die Suche nach "Individualität" ein Auslöser dafür?

Ist bei der zunehmenden "Individualisierung" der Gesellschaft nicht zu befürchten, dass die "Asozialität" im eigentlichen Sinne des Wortes stetig zunimmt?

Ist die "Individualisierung" der Katalysator für das "Asoziale"?

(Ru)dolf *love*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ClaRu,
vielen dank für diese diskussionsaufforderung!

Ist die "Individualisierung" der Katalysator für das "Asoziale"?

mal kurz bemerkt sollten wir hierbei auch bedenken, dass das wort "individualisierung" auch ersetzt werden kann, durch das wort "vereinsamung".

ein weites feld, was zu bestellen lohnt!

meiner meinung nach hat es auch etwas "mit dem zeitalter der weltfremdheit" zu tun.

sonntagsgrüße von calm*wink*
Warum ist Asozialität zu "fürchten"?

Die Gesellschaft ist eine Zweckgemeinschaft. Je größer Elend, Not und Gefahr, desto sinnvoller der soziale Zusammenschluss.

Losgelöst vom Zweck ist soziales Verhalten überflüssig. Wo es aber nötig ist, sehe ich es überall.

Wir leben in einer Zeit der Fülle und Geborgenheit, in der wir beobachten können, wie das soziale Engagement scheinbar schrumpft. Ich beobachte aber, dass es im Verhältnis zu seiner Notwendigkeit konstant bleibt.


Das das Wort in seiner Bedeutung immer öfter falsch eingesetzt wird, stört mich auch. Das sorgt für Missverständnisse.

Neulich sah ich eine Talkshow im Fernsehen, in der ein junger Mann zu einer 5 - fachen Mutter sagte, dass sie sozial schwach sei und sich deshalb besser nicht vermehren sollte. Er meinte warscheinlich, dass sie finanziell schwach war. Sozial schwach war er selbst ...
Kehrseiten
mal kurz bemerkt sollten wir hierbei auch bedenken, dass das wort "individualisierung" auch ersetzt werden kann, durch das wort "vereinsamung".
Die "Vereinsamung" ist vielleicht die Kehrseite einer "fundamentalen" Induvidualität, die das Recht des Einzelnen grundsätzlich über das Recht der Gemeinschaft stellt.
"Wenn jeder an sich denkt, wird an alle gedacht" ist eine zugespitzte Formulierung, trifft aber den Kern der heute oft sogar regelrecht "gepredigten" Asozialität.
Die Gesellschaft ist eine Zweckgemeinschaft. Je größer Elend, Not und Gefahr, desto sinnvoller der soziale Zusammenschluss.
Ist die Zweckgemeinschaft nicht nur EINE Kehrseite der Gesellschaft. Überspitzt gesagt, man braucht "Soziales" nur in Not und Gefahr?
Wie sieht es mit dem emotionalen Miteinander aus, den Bekanntschaften, Freundschaften, der Liebesgemeinschaft? Alles nur "Zweck"? Wem es gut geht, der braucht keine Gesellschaft?

(Ru)dolf *love*
*********er_nw Mann
47 Beiträge
Nun ich denke, dass Regeln zunächst mal jedem Mitglied der Gesellschaft zugänglich sein müssen. Darüber hinaus muss man sich mit ihnen identifizieren können. Dafür dürfen Regeln nicht für sich stehen. Sie machen nur Sinn, wenn sie als Teil eines sozialen Gesamtzusammenhanges, weiteren Regeln nicht widersprechen.
Lernen und Verstehen ist aber nicht von jedem Menschen in gleicher Weise vorauszusetzen. Und in diesem Dilemma befindet sich ein Teil der unteren sozialen Schicht.
Der Berg von Regeln in unserer Gesellschaft überragt bei weitem das Auffassungsvermögen des einzelnen.
Und nun kommt hinzu, dass sich genügend Regeln, die doch zum Nutzen der Gesellschaft erstellt, widersprechen oder nicht im Einklang zum Gemeinwohl stehen.
Fazit: Die Fülle von Normen und Regeln sowie die Unmöglichkeit mit ihrer Identifizierung machen es der unteren Schicht schwer, mit ihnen zu leben – eher vor ihnen zu fliehen.
Die Suche nach Individualität sehe ich eher als Folge des Vorhandenseins eines monströsen Regelwerkes, das scheinbar nicht zum Glück des einzelnen führt.

LG
ist jeder,der sich nicht sozial verhält gleich als asozial einzustufen?
ich denke,das wort "asozial" wird heute einfach für soviele bereiche verwendet,das jeder so seine eigene kleine definition hat.ein stadtbekannter punker hier bei uns in essen arbeitet beim amt und ist zuständig für die betreuung von menschen,die wohngeld beantragen.auch privat hab ich ihn als mensch kennen gelernt,der jederzeit für alles ein offenes ohr hat.er ist also ein durch und durch sozialer mensch-allein seine optik veranlasst andere,ihn asozial zu nennen.
und ist dann nicht der gepflegte geschäftsmann,der seine kohle am staat vorbeigaunert nicht viel eher asozial zu nennen,weil er der sozialen gemeinschaft zum eigenen vorteil etwas vorenthält?*nixweiss*
Begriffsbestimmung
Als sozial bezeichnet man die Beziehungen zwischen:

einer Einzelperson und einer Personengruppe,
von Personengruppen untereindander und
einer Einzelperson zu anderen Einzelpersonen.

Werden diese Beziehungen gestört, so nennt man dies asoziales Verhalten.

Der Begriff asozial umfasst somit das gesamte nicht funktionierende Spektrum der Beziehungen in der gesellschaft.

lg
sundown(er) *opa*
@sundowner
Eine Beziehung ist nicht "sozial" oder "asozial".

Nur das Verhalten von Personen oder Gruppen kann "der Gemeinschaft dienen" (sozial) oder "gegen die Gemeinschaft gerichtet" (asozial) sein.

z.B.
Eine Person oder Gruppe kommt mit einer anderen nicht zurecht, man versteht sich einfach nicht. Die Beziehung ist also gestört. Das impliziert nicht automatisch ein "asoziales" Verhalten bzw. keine der beiden Parteien muss "asozial" sein.

Eine Person oder Gruppe, die gegen von einer Gesellschaft aufgestellte Regeln und Normen verstösst ( soweit diese Regeln von der Mehrheit akzeptiert werden, und dem Erhalt der Gemeinschaft dienen ) handelt "asozial".


(Ru)dolf *love*
@aesthetiker
Nun ich denke, dass Regeln zunächst mal jedem Mitglied der Gesellschaft zugänglich sein müssen. Darüber hinaus muss man sich mit ihnen identifizieren können.
Muss es nicht in einer Gemeinschaft ausreichen, dass die Mehrheit der Gesellschaft, die Regeln akzeptiert? ( Ich spreche immer von auf den Erhalt der Gemeinschaft bezogene Regeln ) Sollte das Individuum sich nicht auch in dem Fall auch daran halten, wenn es sich evtl. NICHT mit den Regeln identifiziert?



@**le

Wir können ja auch den JC zum Beispiel machen:

Ich bin in der Gruppe "Zeichnen".
Wenn ich dort eine sachliche Kritik zu einer Zeichnung machen würde, oder ein anderes Gruppenmitglied nicht nett oder künstlerisch kompetent halten würde, wäre das nicht "asozial". (Es ist nicht gegen die Gruppenregeln gerichtet)
Würde ich aber immer wieder Beiträge über Kochrezepte oder Autos dort veröffentlichen, wäre das ein "asoziales" Verhalten. (Es wäre gegen die Gruppenregeln gerichtet)

(Ru)dolf *love*
@ClaRu
Eine Beziehung ist nicht "sozial" oder "asozial".

Die Definition stammt nicht von mir. Basis ist der Duden und diese Begriffsbestimmung ist elementarer Bestandteil des Qualitätsmanagements incl. der Erklärung von Kompetenz.

Man darf einfach nicht den Fehler machen, sozial als gut und asozial als schlecht zu bewerten. Beide Formen der Beziehung sind für sich stehend neutral und weisen lediglich auf die Akzeptanz oder Ablehnung der Gesellschaft hin. Was heute z.B. als sozial gilt (Nacktfotos in Magazinen, Sex-Darstellungen im Fernsehen, etc.,) war vor 40 Jahren asozial.

Lg
sundown(er) *opa*
@ClaRu
Sollte das Individuum sich nicht auch in dem Fall auch daran halten, wenn es sich evtl. NICHT mit den Regeln identifiziert?

N E I N, das würde Gleichschaltung im Handeln bedeuten. Das beste Beispiel ist China. Unter Mao waren dort im Ameisenstaat alle gleich ausgerichtet, hatten das gleiche soziale Verhalten zu zeigen und wer ausscherte wurde eliminiert. Das heutige China ist nur durch das asoziale Verhalten von Teilen der Führungselite entstanden.

Ich weise nochmals darauf hin, dass sozial nicht gut und asozial nicht schlecht bedeutet. Beide Begriffe sind neutral.

lg
sundown(er) *opa*
Die Bedeutung von "sozial" und "asozial" ...
... im Sinne von "allgemein zwischenmenschlich" oder "menschlich interaktiv" wird nur in der Psychologie gebraucht.

Umgangssprachlich, rechtssprachlich, politisch und biologisch wird mit "sozial" ein Verhalten bezeichnet, dass der Kooperation ( "dem Füreinander-Dasein" ) dient. Mit "asozial" ist ein nicht kooperatives Verhalten gemeint.

Ein faschistisches Regime (z.B. China), wo einer oder wenige der Gemeinschaft ihre Regeln aufzwingen ( auch mit Gewalt ) ist nicht wirklich "kooperativ".

Es geht mir nicht um eine allgemeine "Gleichschaltung" des Verhaltens.

Aber wir alle sind "soziale"Wesen, die ohne "Kooperation" in bestimmten Gebieten nicht existieren können.

Wenn eine Gesellschaft mehrheitlich beschliesst, dass bestimmte Verhaltensnormen zum Erhalt der Gemeinschaft dienlich sind, sollte es dem Individuum, dass sich damit nicht identifizieren kann natürlich freigestellt sein sich von der Gemeinschaft zu distanzieren.

Aber wer an dieser Gemeinschaft teilhaben will, muss in meinen Augen zumindest auch bestimmte Normen und Regeln akzeptieren und danach handeln. Alles andere wäre doch Anarchie und würde auf der momentanen moralischen Entwicklungsstufe des Menschen, nach meinem Erachten, zu chaotischen Verhältnissen führen.

(Ru)dolf *love*
@Ru(dolf)
pardon, aber jetzt bekomme ich feuchte hände. deine argumentation habe ich vor einiger zeit bei meinen recherchen über die entstehung und entwicklung des 3. reichs in einer rede eines der damaligen politgrössen gelesen.

Aber wer an dieser Gemeinschaft teilhaben will, muss in meinen Augen zumindest auch bestimmte Normen und Regeln akzeptieren und danach handeln. Alles andere wäre doch Anarchie und würde auf der momentanen moralischen Entwicklungsstufe des Menschen, nach meinem Erachten, zu chaotischen Verhältnissen führen.

mir ist selbstverständlich klar, dass du in keiner weise diese betrachtung unter den damaligen verhältnissen meinst, du siehst aber wie gefährlich es ist, neutrale begriffe mit "gut" oder "schlecht" in verbindung zu bringen.

Das Wort sozial (von lat. socius = gemeinsam, verbunden, verbündet) bezeichnet wechselseitige Bezüge als eine Grundbedingtheit des Zusammenlebens, insbesondere des Menschseins (der Mensch als soziales Wesen). Es taucht in mehreren Bedeutungen auf.


Umgangssprachlicher Gebrauch [Bearbeiten]In der Umgangssprache bedeutet „sozial“ den Bezug einer Person auf eine oder mehrere andere Personen; dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können, das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus) oder fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken. Zahlreiche Abschattierungen bestehen, so zum Beispiel, gegenüber Untergebenen großmütig oder leutselig zu sein, gegenüber Unterlegenen ritterlich, gegenüber Gleich- und Nichtgleichgestellten hilfreich, höflich und taktvoll und verantwortungsbewußt.

Unsozial in diesem Sinne handelt, wem all das abgeht. Asozial (oft mit absprechendem Beiklang) ist, wer (fast) unverbunden mit ihr ‚am Rande‘ der Gesellschaft lebt, wer sich nicht in sie ‚einfügen‘ kann oder zumal, wer als ihr Schädiger angesehen wird.

lg
sundown(er) *opa*
???
In deinem 2.Zitat steht doch im Prinzip genau das was ich weiter ober auch schon gesagt habe.
Und es ist "wertend"!

Oder ist das nicht "gut" sondern "neutral":
dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können, das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus) oder fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken

Und das hört sich für mich "schlecht" an und auch nicht neutral:
(oft mit absprechendem Beiklang) ist, wer (fast) unverbunden mit ihr ‚am Rande‘ der Gesellschaft lebt, wer sich nicht in sie ‚einfügen‘ kann oder zumal, wer als ihr Schädiger angesehen wird.

Aber vielleicht lege ich den Text falsch aus?
@ClaRu
Ein faschistisches Regime (z.B. China), wo einer oder wenige der Gemeinschaft ihre Regeln aufzwingen ( auch mit Gewalt ) ist nicht wirklich "kooperativ".

China war und ist kein fachistisches Regime, in China herrschte und herrscht Staatskapitalismus

Faschismus
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Persönliche Standarte von Benito Mussolini mit den Fasces in der Mitte. Der Begriff Faschismus bezeichnete zuerst die von Benito Mussolini 1922 zur Macht geführte politische Bewegung in Italien. Von dort aus wurde der Begriff für ähnliche politische Strömungen und Systeme anderer Staaten, besonders in den Jahren 1920 bis 1945, verwendet.

Unter diesem Sammelbegriff werden verschiedene historische und ideologisch-politische Richtungen, darunter der Nationalsozialismus, sowie weitere, meist rechtsgerichtete Diktaturen nach 1945, eingeordnet. Vom Ursprung her sind es national- und sozialrevolutionäre Bewegungen mit meist totalitären Zügen.
Es existieren mehrere Definitionen zum Begriff Staatskapitalismus:

Eine häufige Erklärung von Staatskapitalismus innerhalb marxistischer Literatur ist, dass es sich um ein soziales System handelt, in dem Kapitalismus (Lohnarbeit in der Produktion und Profitmaximierung) mit Staatseigentum an den Schlüsselindustrien kombiniert ist. Das Buch Class Theory and History von A. Resnick und Richard D. Wolff untersucht die Möglichkeit von Staatskapitalismus in der ehemaligen UdSSR und setzt damit ein Streitthema fort, das innerhalb der marxistischen Theorie im 20. Jahrhundert auf das Heftigste debattiert wurde. Der größte Teil dieser Auseinandersetzung fand unter Trotzkisten statt und findet seine Ursprünge schon in der Linken Opposition in der UdSSR. Der bedeutendste Befürworter der sowjetischen Staatskapitalismustheorie ist der Trotzkist Tony Cliff (International Socialist Tendency).

Während der Periode nach Stalins Tod und Maos Verkündung seines „Marxismus-Leninismus“ haben viele ausländische Maoisten, besonders Charles Bettelheim, die Sowjetunion (jedoch nicht die Volksrepublik China) häufig als staatskapitalistisch bezeichnet. Diese Anschuldigung muss man jedoch als Teil des Revisionismusstreits innerhalb der ausländischen Marxisten-Leninisten verstehen, die Chruschtschow und seine Nachfolger als Revisionisten und Konterrevolutionäre beschimpften. Nach Maos Tod und der Entmachtung seines Machtzirkels, der Viererbande, erweiterten viele - auch Maoisten - die Anschuldigung des Staatskapitalismus auf China.

Eine alternative Definition ist, dass Staatskapitalismus eine enge Beziehung zwischen dem Staat und den privaten Unternehmern bedeutet. In dieser Beziehung produzieren private Kapitalisten für einen zugesicherten Markt. Ein Beispiel hierfür stellt die Militärindustrie dar, in der unabhängige Firmen für den Staat produzieren und nicht dem Konkurrenzkampf des Marktes unterworfen sind (Permanente Rüstungswirtschaft). Viele, darunter auch Tony Cliff, sehen dies als Werdegang des modernen Weltmarktes mit "normalem" Kapitalismus (auch teilweise staatskapitalistisch) auf der einen Seite und kompletten Staatskapitalismus, wie in der ehemaligen UdSSR und ihren Satellitenstaaten auf der anderen Seite. Diese Entwicklung wurde in den 1980er Jahren mit dem Kollaps der UdSSR und mit weiten Privatisierungsmaßnahmen in Europa und der Dritten Welt stark eingeschränkt.

Beide Definitionen wurden beeinflusst von Diskussionen zwischen Marxisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, besonders durch Nikolai Bucharin, der in seinem Buch Imperialismus und Weltwirtschaft die Theorie vertrat, dass fortgeschrittene „imperialistische“ Länder staatskapitalistisch wären und die Möglichkeit verwarf, dass sie zu ihrer ehemaligen Form zurückkehren könnten.

lg
sundown(er) *opa*
...Faschismus...
Unter diesem Sammelbegriff werden verschiedene historische und ideologisch-politische Richtungen, darunter der Nationalsozialismus, sowie weitere, meist rechtsgerichtete Diktaturen nach 1945, eingeordnet. Vom Ursprung her sind es national- und sozialrevolutionäre Bewegungen mit meist totalitären Zügen.

*zwinker* sag ich doch ...

(Ru)dolf *love*
@ClaRu
Oder ist das nicht "gut" sondern "neutral":

Zitat:
dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können, das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus) oder fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken


Und das hört sich für mich "schlecht" an und auch nicht neutral:

Zitat:
(oft mit absprechendem Beiklang) ist, wer (fast) unverbunden mit ihr ‚am Rande‘ der Gesellschaft lebt, wer sich nicht in sie ‚einfügen‘ kann oder zumal, wer als ihr Schädiger angesehen wird.


Aber vielleicht lege ich den Text falsch aus?

das ist nicht falsch ausgelegt, es ist nur subjektiv gefiltert.
Betrachtet man das zitat in seiner gesamtheit, so steht die begriffsbestimmung im 1. abschnitt und der wesentliche teil des 2. abschnitts am anfang desselben:

umgangssprachlicher gebrauch.

umgangssprachlicher gebrauch hat ja oftmals nichts mit den tatsächlichen gegebenheiten zu tun.

lg
sudown(er) *opa*
@ClaRu
Zitat:
Unter diesem Sammelbegriff werden verschiedene historische und ideologisch-politische Richtungen, darunter der Nationalsozialismus, sowie weitere, meist rechtsgerichtete Diktaturen nach 1945, eingeordnet. Vom Ursprung her sind es national- und sozialrevolutionäre Bewegungen mit meist totalitären Zügen.


sag ich doch ...

schon wieder subjektiv gefiltert. seit wann ist oder war china eine rechtsgerichtete diktatur?

lg
sundown(er) *opa*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
kommt verlauf,
von verlaufen?

aus welchem material besteht ein holzweg?

ist die abkürzung von asozial a "sozi" al?

aufklärungsfrage vom calm*wink*
@sweet_calm
ist die abkürzung von asozial a "sozi" al?

ich bin mir nicht ganz sicher, vielleicht :

verlauf = verl auf (aber auf was?) *sabber*

Holzweg ist sehr unklar, denn das Holz (ist) weg. *nase*

und
asozial = (vielleicht bayrisch) a sozi a(a)l. *bayern*

lg
sundown(er) *opa*
@sundowner
... die oben zitierte Definition vom "umgangssprachlichen Gebrauch" ist hier nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozial
Der nicht umgangssprachliche Gebrauch ist wohl auch den Filtern anheim gefallen.

schon wieder subjektiv gefiltert. seit wann ist oder war china eine rechtsgerichtete diktatur?

Habe ich nicht gesagt. In dem Zitat
Unter diesem Sammelbegriff werden verschiedene historische und ideologisch-politische Richtungen, darunter der Nationalsozialismus, sowie weitere, meist rechtsgerichtete Diktaturen nach 1945, eingeordnet. Vom Ursprung her sind es national- und sozialrevolutionäre Bewegungen mit meist totalitären Zügen.
steht auch das kleine Wörtchen "meist".

Mein "sag ich doch" bezog sich auf den "umgangssprachlichen Gebrauch" des Wortes Faschismus für ein "totalitäres" System und den "Ursprung als national- sozialrevolutionäre Bewegung".

Aber ich wollte eigentlich über den Sinn ( oder Unsinn ) von "sozialem Verhalten" diskutieren und nicht über das politische System in China.

Und zwar "sozial" im Sinn "etwas für die Gemeinschaft tun" und "asozial" im Sinn "gegen die Gemeinschaft sein oder handeln".

Auch wenn dann diese Worte "Wertungen" enthalten, und nicht neutral sind.
Wenn ihr lieber über die Bedeutung der Begriffe an sich diskutieren wollt, macht das ruhig. Ist vielleicht interessant. Ich lerne gerne dazu.


(Ru)dolf *love*
@ClaRu
Und zwar "sozial" im Sinn "etwas für die Gemeinschaft tun" und "asozial" im Sinn "gegen die Gemeinschaft sein oder handeln".

umgangssprachlich bedeutet in unserer gesellschaft "sozial" tatsächlich: etwas für die gesellschaft tun und "asozial" gegen die gemeinschaft handeln. diese sichtweise wurde aber vor allem im 3. reich bis zur perfektion dem volk eingehämmert. das ergebnis dieser wortwertung: führer befiehl, wir folgen dir.

alle anderen "volksgenossen" wurden aus der gesellschft ausgeschlossen (asoziale elemente). das ende dieser asozialen elemente waren u.a. vernichtungslager.

ich wehre mich deshalb vehement gegen die vereinnahmung von worten für den missbrauch durch jedwede gesellschaftsform. der ursprung des wortes ist nicht verhandelbar und führt nur im besten fall zu missverständnissen. im schlechten fall missbrauchen demagogen worte, entstellen sie und verdummen die gesellschaft. rattenfänger (demagogen) hatten und haben nach wie vor hochkonjunktur.

in einem philosopischen threat sollte meines erachtens genau das nicht nur verhindert, sondern der missbrauch auch angeprangert werden.


lg
sundown(er) *opa*
@ClaRu
übrigens lässt orwell mit 1948 (big brother is watching you) schön grüssen. die begriffe wie neusprach, etc., sagen ja alles über sinnverfälschung und wortmissbrauch aus.
Die Neusprache war die in Ozeanien eingeführte Amtssprache und zur Deckung der ideologischen Bedürfnisse des Engsoz erfunden worden. Sie hatte nicht nur den Zweck, ein Ausdrucksmittel für die Weltanschauung und geistige Haltung zu sein, die den Anhängern des Eiigsoz allein angemessen war, sondern darüber hinaus jede Art anderen Denkens auszuschalten. Wenn die Neusprache erst ein für allemal angenommen und die Altsprache vergessen worden war (etwa im Jahre 2050), sollte sich ein unorthodoxer - d. h. ein von den Grundsätzen des Engsoz abweichender Gedanke - buchstäblich nicht mehr denken lassen, wenigstens insoweit Denken eine Funktion der Sprache ist. Der Wortschatz der Neusprache war so konstruiert, daß jeder Mitteilung, die ein Parteimitglied berechtigterweise machen wollte, eine genaue und oft sehr differenzierte Form verliehen werden konnte, während alle anderen Inhalte ausgeschlossen wurden, ebenso wie die Möglichkeit, etwa auf indirekte Weise das Gewünschte auszudrücken. Das wurde teils durch die Erfindung neuer, hauptsächlich aber durch die Ausmerzung unerwünschter Worte erreicht, und indem man die übriggebliebenen Worte so weitgehend wie möglich jeder unorthodoxen Nebenbedeutung entkleidete. Ein Beispiel hierfür: das Wort frei gab es zwar in der Neusprache noch, aber es konnte nur in Sätzen wie »Dieser Hund ist frei von Flöhen«, oder »Dieses Feld ist frei von Unkraut« angewandt werden. In seinem alten Sinn von »politisch frei« oder »geistig frei« konnte es nicht gebraucht werden, da es diese politische oder geistige Freiheit nicht einmal mehr als Begriff gab und infolgedessen auch keine Bezeichnung dafür vorhanden war.

lg
sundown(er) *opa*
....
Ein geistigeres und innigeres Element
als die Sprache hat ein Volk nicht.
Will ein Volk also nicht verlieren,
wodurch es Volk ist, will es seine Art
mit allen Eigentümlichkeiten bewahren,
so hat es auf nichts mehr zu achten,
als daß ihm seine Sprache nicht
verdorben und zerstört werde.
Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860)

lg
sundown(er) *opa*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
jaja,
orwell mit 1948 (big brother is watching you)

es war zwar "1984" aber das nur am rande, ich denke, wenn der gute wüßte wie falsch er damit lag würde er sich im grab umdrehen!

die realität hat ihn sowas von überholt! viel subtiler als er sich das je hätte vorstellen können!

morgengruß vom calm*wink*
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