Hegel_monien…
@****e_H: Nun- es sei eingeräumt, dass (bei mir) die Rezeption hegelscher Texte allein aufgrund der Sprache zuweilen mit einer Beimischung von Ironie und Masochismus einhergeht
Indes: Mir scheint, dass die Fiktion des Weltgeistes nicht mehr so ganz ins Konzept der Postmoderne passen will. Hegel schreibt an anderer Stelle „Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.“ (HEGEL, GRUNDLINIEN DER PHILOSOPHIE DES RECHTS) (-> Letzteres Werk im Hinblick auf die Rechtsphilospohie allemal bahnbrechend…).
Wo stehen wir dann mit der Vernunft, wenn die (scheinbar) auslaufenden Modelle der Dekonstruktion ausgedient haben und auf den Bannern des Konstruktivismus nunmehr proklamiert wird, dass es die Welt (mithin die Wirklichkeit) nicht (mehr) gibt? Dem Kontingenzbegriff Hegels ist m.E. bereits in der Modernen (Sartre) bzw. in der Postmodernen (Lyotard) eine Relativierung des Begriffs des Absoluten entgegengehalten worden.
Im Halbdunkel der Postmodernen läßt uns der Mann aus Stuttgart indes eine tröstliche Einsicht:
….die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“
@ Whisper
Aber für mich hinkt das Beispiel ohnehin, weil es Knecht und Herrn in diesem Beispiel eigentlich um ein und dasselbe geht: Lustgewinn. Wodurch bei wem Lust entsteht, ist eigentlich unerheblich, weil die Interaktion ja bereits ausreicht.
Wenn der gute alte Hegel wüsste ...
Dem dürfte dem Grunde nach nichts mehr hinzuzufügen sein!
@****in
Zwei Begierden treffen aufeinander. Jede der beiden will das Objekt der anderen sein. „Das Begehren ist das Begehren des Anderen“ (Jacques Lacan). Das Verhältnis der beiden Begierden darf aber kein wechselseitiges sein;
Dies scheint mir in Hinblick auf die damit wohl formulierte unaufhebbare Differenz eher in Richtung der Jasper`schen Subjekt-Objekt –Spaltung zu gehen denn zum Hegelschen Ansatz der spekulativen Dialektik. So wie ich Hegel verstanden habe, ist der Geist sowohl Subjekt und Objekt zugleich. Durch das sich bewusst werden wird das Wissen um sich selbst zum absoluten Wissen, was ich so verstehe, dass bereits die Auslegung, dass jeder der beiden das Objekt des anderen sein will, mich nicht so recht überzeugt. Im Begehren steht die subjektive Erwartung, als Subjekt (ob nun aktiv oder passiv) anerkannt zu werden.
„Am Ursprung des Begehrens steht immer das Schauspiel eines anderen Begehrens.“ (René Girard)