Guten Abend.
Habe das Frettchen gerade erst gefunden, beileibe nicht ganz durchgelesen, weil ich gerade lieber schreiben als lesen möchte.
Ich dachte früher immer, das mit der Seele ist doch völliger Quatsch. Inzwischen hat es sich geändert und ich gebrauche den Begriff für das, was meine eigene Art ausmacht und ausmachte.
Jeder Mensch hat, wie ein Fingerabdruck, eine eigene Art, die es ansonsten in gleicher Zusammenstellung bei keinem anderen Menschen gibt.
Allein das reicht mir, um Seele zu definieren, denn es funktioniert bei allem, was ich tue, so es denn von mir beseelt ist, also von meiner Eigenart durchdrungen ist. Schön zu hören zum Beispiel beim Saxophonspiel, einer gelungenen Komposition von mir oder auch in den Wörtern, die ich manchmal hier hintereinander setze. Die Art und Weise, wie ich das tue, ist, bestenfalls und so der Text aus der Tastatur fließt, von meiner eigenen Art durchdrungen.
Und so ist das Weiterleben meiner Seele auch nach meinem Tod garantiert, denn ich habe in meiner eigenen Art Muster hinterlassen, die sonst nicht da wären. Allerdings ist sie dann dem physikalischen Körper entwichen.
Bei berühmten Künstlern ist das offensichtlicher als bei einem Versicherungsvertreter. Dennoch wirkt ein jeder sein Leben lang in seiner Art auf die Umwelt ein. In den Auswirkungen seiner Einwirkungen lebt seine Seele, seine eigene Art, gewesen zu sein, fort.
Das gilt natürlich nur, wenn die Seele die Freiheit hat, wirken zu können. Das kann sie, wenn jemand authentisch ist, also seine eigene Art verwirklichen kann. Bei entfremdeter Arbeit oder Unterdrückung z.B. ist das nur bedingt möglich.
Insofern ist Seele für mich ideell die Idee, die ich und andere von mir haben, und physikalisch das Fortleben meiner Eigenart in kausalen Ketten, die meine Eigenart beeinflussten.